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Beschneite Fahrräder

Trotz Minustemperaturen und Glättewarnung sind wir auch heute wieder zur Firma geradelt. Für die knapp 15 Kilometer haben wir diesmal eine Viertelstunde länger als gewohnt gebraucht, teilweise waren die Wege glatt und teilweise bestanden sie aus gefrorenen Spuren, auf denen man quasi gar nicht mehr fahren konnte. Zwischendurch fing es noch kurz an zu schneien – wir hatten also das volle Programm.

Warum Ines' Fahrrad so so extrem zugeschneit ist, meines dagegen fast gar nicht, kann ich beim besten Willen nicht sagen. Sie ist jedenfalls auf dem gleichen Wegen wie ich gefahren und auch nicht ständig durch irgendwelche Schneeverwehungen geradelt. :-)


Exotisches Leergut (226)

Fundstück auf dem Fußboden vor dem Leergutautomaten: Eine Flasche "Chang Lager Beer aus Thailand. Mir waren natürlich zuerst die beiden Rüsselviecher aufgefallen, ist ja klar. :-)

Die Flasche ist übrigens für den Vertrieb in Deutschland gedacht gewesen. Sie 25 Cent Pfand (Einweg Glas) und ist mit einer deutschsprachigen Zutatenliste versehen.


Kündigung bei 18,5

Ich bin sehr stolz darauf, dass wir hier in der Firma ein Team mit relativ vielen Mitarbeitern haben, die schon zehn, fünfzehn und teilweise inzwischen sogar schon zwanzig Jahre bei mir beschäftigt sind. Klar ist bei den Aushilfen immer eine gewisse Fluktuation, gerade bei Schülern und Studenten ändert sich die Situation eben nach spätestens ein paar Jahren, aber die Festangestellten sind bei mir meistens schon sehr dauerhaft. Warum auch nicht? Wer die Probezeit überdauert und selber eine langfristige Beschäftigung sucht, hat auch keinen Grund, schnell wieder zu gehen.

Nun habe ich eine Kündigung von einer meiner als Aushilfe angestellten Damen bekommen. Sie hat(te) einen Hauptjob, kam aber seit inzwischen rund 18,5 Jahren fast jede Woche zu uns zur Arbeit. Aus privaten Gründen kann sie leider nicht weitermachen, was in zweierlei Hinsicht schade ist. Einerseits natürlich, weil ich ihre Arbeit zu schätzen weiß, andererseits zieht sie dadurch jetzt den Schnitt der durchschnittlichen Beschäftigungsdauer meiner Mitarbeiter runter. Sie war eben schon eines der Urgesteine bei uns.

Die Chancen darauf, dass neue Kollegen irgendwann diese Werte erreichen, sinken natürlich von Jahr zu Jahr. Ich bin zwar auch noch ein paar Jährchen vom Ruhestand entfernt, aber irgendwann wird hier ganz sicher Schluss sein. Aber wie sich das alles noch entwickeln wird, kann ja niemand vorhersagen, zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht.

Nachtrag: Ein Kollege hat sie bekniet und nun bleibt die Kollegin doch bei uns. Zwar mit noch weniger Stunden, aber immerhin … Vielleicht bekommt sie so ja doch noch die 20 Jahre voll. :-D

20 Euro

Eine Kundin rief an, da sie 20 Euro vermisste. Sie hatte für knapp 25 Euro eingekauft, aber nur 20 Euro Bargeld in Form einer blauen Banknote mit den Abbildungen gotischer Fenster dabei. Da sie kein Teil zurücklassen wollte, hatte sie dann den gesamten Einkauf mit ihrer Bankkarte bezahlt und, so ihre Aussage, den zuvor bereits meinem Mitarbeiter übergebenen Geldschein hier wohl vergessen.

Da der Vorgang keine halbe Stunde her war, ließ sich der Sachverhalt problemlos in der Videoaufzeichnung nachverfolgen.

Ja, sie hatte einen 20-Euro-Schein schon meinem Mitarbeiter gegeben, während sie noch nach weiterem Bargeld suchte. Nachdem sie die Suche abgebrochen hatte und ihre ec-Karte aus dem Portemonnaie zog, legte der Kassierer den Schein auf den Kassentisch und Augenblicke später noch den Kassenbon dazu. Eindeutig zu sehen war, dass die Kundin beide Papiere ergriff und mitnahm, bevor sie aus dem Sichtfeld der Kamera verschwand.

"Wo Sie das Geld gelassen haben, weiß ich natürlich nicht", erklärte ich ihr, "aber ich kann Ihnen hier und jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass Sie die Euro von meinem Mitarbeiter zurückbekommen und auch mitgenommen haben." Mit einem Lächeln in der Stimme und um der Aussage etwas Nachdruck zu verleihen, ergänzte ich noch, dass ich das sogar vor Gericht unter Eid aussagen würde.

Es hatte dennoch den Anschein, dass sie mir nicht glaubt, obwohl die Faktenlage absolut eindeutig war. Die Reaktion der Anruferin wirkte jedenfalls gleichermaßen enttäuscht wie ungläubig und vermutlich sind wir jetzt mal wieder die Bösen, die sich einfach am Eigentum fremder Leute bereichern.

Kühlvitrine für Sushi

Unser Sushi-Lieferant glaubt, dass wir aus einer kleinen Kühlvitrine an exponierter Stelle heraus noch mehr Ware verkaufen könnten. Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert und nun haben wir gestern eine kleine Kühlvitrine von unserem Lieferanten bekommen.

Den Kollegen in der Spätschicht hatte ich den Auftrag hinterlassen, sie an einen bestimmten Platz in der Gemüseabteilung zu stellen, was sie auch taten:



Etwas beleidigt bin ich ja wegen des Zettels, den der Kollege an den Kühler geklebt hat. Dieser ausdrückliche Hinweis darauf, dass der im Auftrag von mir dort hingestellt wurde. Als wenn der Platz so schlecht sei, dass man dafür um Entschuldigung bitten muss.

Unabhängig davon: Gleich mal anschließen und befüllen. Foto folgt.


Aufkleber Tierleid

Auf mehreren Produkten im Kühlregal klebten diese Aufkleber. Sie ließen sich relativ einfach wieder entfernen und hinterließen auch keine Spuren, so dass die Aktion keine Sachbeschädigung war. Dranlassen wollten wir die Sticker mit dem Hinweis "Achtung Tierleid!" jedoch auch nicht.

Ich kenne das Problem. So ganz ohne die "Tierleid"-Produkte kann man einen Laden wie meinen leider nicht betreiben. Aber wir versuchen immerhin unseren Teil dadurch zu leisten, dass wir sehr viele Bio-Produkte haben und diese auch seit mittlerweile über zwei Jahrzehnten ungezwungen und ohne erhobenen Zeigefinger neben die "Knastprodukte" stellen.


Schneekästchen (Shop-Art LII)

Gestern Vormittag war mal wieder die allmonatliche Containerleerung dran, was auch von Leerung zu Leerung einfacher geht, da wir immer mehr Technikgen und Lösungen entwickeln, uns mit den parkenden Autos zu arrangieren. Diesmal hat es sogar ohne den Anhänger geklappt, obwohl (oder weil) Fahrzeuge genau gegenüber der Einfahrt standen.

Aber das wollte ich gerade eigentlich gar nicht festhalten. Es lag Schnee in der Einfahrt (und natürlich ansonsten auch überall) und an den Stellen, an denen der LKW nicht gerutscht ist, haben die Reifen ein lustiges Muster hinterlassen. Das ließ sich leider nur sehr schwer fotografieren und ohne Tonwertkorrektur und Spielereien mit Kontrast und Helligkeit hätte man auf dem Foto fast gar nichts erkannt. Damit geht aber leider der Winterwonderland-Effekt etwas verloren. Naja, die kleinen "Schneemauern" sahen dennoch irgendwie fotografierenswert aus. :-)


Feuerwerksverbotsgedanken

Ich bin wirklich ein Feuerwerks-Fan. Fand ich als Kind schon faszinierend, habe selber schon immer mit den einzelnen Gegenständen herumexperimentiert und war beispielsweise viele Jahre regelmäßiger Besucher der Kölner Lichter.

Trotz dieser Leidenschaft hatten wir nach dem coronabedingten Feuerwerks-Verkaufsverbot (Feuerwerke forcieren bekanntlich die Ausbreitung von Viren!) blieb es bei uns in der Firma dabei. Seit 2020 verkaufen wir zu Silvester keine Feuerwerksartikel jenseits der Klasse I mehr. Manchmal denke ich, dass das schon irgendwie schade ist, andererseits haben unsere Kunden uns das offenbar nicht nachhaltig übelgenommen. Im Gegenteil sogar, für den Verzicht bekomme ich mehr Lob als Kritik zu hören

Keine Ahnung, ob es daran liegt, dass ich älter werde oder ob es den "Importeuren" von illegalem Feuerwerk immer gleichgültiger wird – aber was ich dieses Jahr in den Tagen vor Silvester erlebt habe, kannte ich in der Form noch nicht. Dass auch vor Silvester mal der eine oder andere Feuerwerkskörper gezündet wird, ist wohl völlig normal. Das habe ich in jungen Jahren genauso gemacht. Aber was hier in meinem Umfeld in den letzten Tagen des Jahres 2023 abging, toppte alles. Eine ständige Geräuschkulisse durch Feuerwerkskörper, auch mitten in der Nacht. Und ich rede da nicht von vereinzelten Chinaböller, sondern den fetten Knallern mit Blitzknallsatz. Einzelne Kugelbomben und komplette Batterien gehörten genauso dazu. Am 29. Dezember um 2 Uhr morgens sind Ines und ich von einer nicht enden wollende Salve an Knallen und Lichtblitzen aus dem Schlaf gerissen worden.

Das war alles schon nicht mehr witzig und bei der Entwicklung kann es, trotz meiner oben erwähnten Leidenschaft für Feuerwerk, gerne zu einem kompletten Verbot für Privatpersonen kommen. Wobei sich da natürlich die Frage stellt, ob solchen Idioten das nicht ohnehin gleichgültig wäre. Denn Feuerwerkskörper ohne Zulassung vor dem 31.12. abzubrennen, ist jetzt auch schon verboten …

Lindt / Hachez / FU

Am 11. September des vergangenen Jahre schrieb ich hier, dass Hachez mit dem endgültigen Ende des Firmenstandorts hier um die Ecke auch bei mir Geschichte sein will. Eine in Polen produzierte Marke eines dänischen Konzerns, die hier nur noch über eine Agentur vertrieben wird, hat nun überhaupt nichts mehr mit Bremen zu tun. Einen letzten Versuch mit Lindt wollten wir unternehmen.

2021 hatten wir mit denen ja schon das Drama, dass der Außendienst sich überhaupt nicht mehr blicken ließ. Nun hatte ich nach meinem Blogeintrag Firma Lind angeschrieben, es passierte nichts. Zwei oder drei Wochen legte ich noch einmal nach, da kam dann (aber augenscheinlich unabhängig von meiner zweiten Mail) eine Außendienstlerin zu uns in den Markt.
Diese war aber gar nicht über den Platz hier erfreut. Abgesehen von zwei Fachböden, die ich für Niederegger Marzipan freihalten wollte, hätten sie quasi einen kompletten Gondelkopf zur Verfügung gehabt. Den Missmut über den wenigen Platz zeigte die Frau deutlich, zumindest kam es mir so vor. Sie wollte jedoch einen Auftrag schreiben. Na, geht doch.

Wochen später ist immer noch keine Ware da und inzwischen sind alle Mitarbeiter bei mir angewiesen, die Annahme von jeglichen Lieferungen aus dem Hause Lindt zu verweigern. Warum? Nun:

Nach dem ganzen Hin und Her dachte ich vor ein paar Tagen, dass es doch eigentlich völlig egal ist. Die Leute kennen Hachez, die Leute werden Hachez kaufen. Haken wir ab, was da passiert ist, wir nehmen Hachez wieder ins Sortiment auf. Ich habe dann die Firma kontaktiert, die seit dem ersten Januar für den Vertrieb der Schokolade zuständig ist. Dabei kam dann heraus, dass der Mindestbestellwert 550 Euro beträgt. Das ist bei der Erstbestückung gar kein Problem, aber für regelmäßige Nachbestellungen sehe ich da schwarz. Da hätten wir dann immer wieder Sortimentslücken.

Nun ist die Entscheidung gefallen: Wir werden den Regalmeter komplett anders verwenden. Kein Lindt, kein Hachez, sondern dort werden wir eine gescheite Platzierung an Nüssen von Seeberger und Farmers Snack vereint unterbringen, die derzeit an mehreren Standorten im Laden zu finden sind. Die dann an deren jetzigen Plätzen freigewordenen Flächen werden wir nutzen, um deutlich profanere Artikel aus dem normalen Lebensmittelsortiment besser darstellen zu können.

Lindt wird es dann zukünftig nur noch in Form der über unser Edeka-Lager bestellbaren Artikel geben, also Oster- und Weihnachtsware und natürlich auch die bekannten Adventskalender mit den Einkaufsgutschein. Der Drops für eine feste Unterbringung hier im Regal ist jedenfalls gelutscht!

ISD 3

Teil zwei unserer ISD-Schulungsunterlagen für das Packteam.

Gerade in der Rubrik "Preisauszeichnung" ist wieder zu erkennen, dass das Werk zu einer Zeit entstanden ist, als Scannerkassen noch nicht so weit verbreitet waren. Der gesamte Umgang mit Preisauszeichnern und den Etiketten würde heute maximal noch zu einer Erwähnung am Rande führen. ;-)


Anzeige? Ach, vergiss es …

Ein Typ, der schon mehrmals bei uns erfolgreich geklaut hat, sich aber auch schon etliche Male beim Versuch hat erwischen lassen, war mal wieder im Laden. Kurzerhand haben wir ihn rausgeworfen.

Spontaner Gedanke in dem Moment voller Emotionen: "Wir haben ja seine Daten, der bekommt also eine weitere Anzeige für den Hausfriedensbruch."

Später fiel mir wieder ein, dass wir von der Staatsanwaltschaft Bremen schon diverse Schreiben wegen dieses Täters bekommen haben, alle mit dem selben Inhalt:

"Sehr geehrte Damen und Herren,

das Verfahren kann zurzeit nicht fortgeführt werden, weil der Aufenthalt des Beschuldigten bisher nicht hat ermittelt werden können. Alle insoweit erforderlichen Maßnahmen sind indessen veranlasst worden.
[…]
Ich spare mir die Zeit, den Strafantrag auszufüllen und das Porto dafür, diesen dann auch noch zur Polizei zu senden und beglücke euch stattdessen mit der Notiz hier, dass der Typ mal wieder da war, eine Anzeige aber wohl vollkommen wirkungslos sein wird. Seufz …

Akkutausch Alarmanlage

In den letzten Tagen machte unsere Alarmanlage immer wieder dadurch auf sich aufmerksam, dass das Gerät im Büro immer wieder laut vor sich hin piepste, während die "Störung"-LED aufleuchtete.

Bei so etwas Wichtigem kümmere ich mich nicht "bei Gelegenheit" darum, sondern sofort und so kam noch am selben Tag der Monteur, der ziemlich schnell darauf kam, was das Problem war: Die Akkus, die normalerweise nur rund vier Jahre halten, waren in unserer Anlage schon fast doppelt so alt, auf dem rechten im Bild ist das Datum des Einbaus noch zu lesen.

Die Teile durften mal am Ende sein:


Vergessene Klimmzugstange

Man staunt ja immer wieder darüber, was Leute mit in einen Supermarkt schleppen und schließlich dort vergessen. Nun steht seit Freitag Abend eine vergessene Klimmzugstange von Kesser zum Einhängen in den Türrahmen hier herum und möchte von seinen Eltern aus dem Kinderparadies bitte wieder abgeholt werden.

Das Teil kostet jetzt mit rund 50 Euro kein Vermögen, aber vermisst man sowas nicht?


Er braucht kein Dankeschön

Ein Mann hatte fünf Pakete Kaffee geklaut, hatte beim Verlassen des Ladens den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst und damit die Aufmerksamkeit meiner Mitarbeiter auf sich gezogen. Ein Kollege rannte hinter ihm her und konnte den Dieb in der Seitenstraße stellen. Zwei andere Männer halfen ihm schließlich, den Täter bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten. Einer davon ist Stammkunde bei uns und kommt quasi täglich.

Als ich ihn am nächsten Tag ansprach und mich bedankten wollte, winkte er ab. Selbstverständlich sei das doch, schließlich würde er unseren Laden und uns alle so toll finden und wenn uns jemand beklaut, sei das das Allerletzte. Flasche Wein, anderen Alkohol, Pralinen etc. wollte er alles nicht. Okay, dann hier noch mal ein fettes Dankeschön! :-)

Ende Inventur 2023

Fakten zuerst: Alles zusammen hat keine 1000 Euro an Personalkosten für die Tagesaushilfen gekostet. Und das, obwohl sie sogar länger als "notwendig" dabei waren, denn fast alle haben die jeweils von ihnen gezählten Regale hübsch aufgeräumt und vorgezogen hinterlassen. Also nach der Inventur sah der Laden ordentlich aus als vorher. So muss das sein. :-)

Die Leute, die wir heute hatten, waren allesamt wirklich gut. Mein Bingo hat diesmal kaum Kreuze. Einer kam erst gar nicht, einer Helferin waren zwei Packungen Milch heruntergefallen (die natürlich dabei aufplatzten) und ansonsten haben alle irgendwie (aber in Maßen) doch immer mal die eine oder andere Zahl überschrieben oder was auf den Zetteln notiert. Aber das war alles kein Beinbruch und unterm Strich verlief die Inventur sehr, sehr positiv.

Wir waren gegen 14 Uhr mit allem fertig und nun ist wieder ein Jahr Ruhe.