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Man hat Sie nicht gesehen!

Wenn ich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, komme ich, je nach gewählter Strecke, auch über eine kleine Kreuzung im Innenstadtbereich. Die beiden einmündenden Straßen sind mit Stop-Schildern versehen, daraus ergibt sich, dass der Verkehr auf der "Hauptstraße" in alle Richtungen Vorfahrt hat.

Ich kam angeradelt, eine Frau (Typ "Karen") in ihrem Auto fuhr von rechts an die Kreuzung heran. Sie ignorierte Stop-Schild, Haltelinie und den herannahenden Radfahrer und bog einfach in einem Rutsch von sich aus gesehen nach rechts ab. Sie nötigte mich zwar mit der Aktion nicht zu einem Notfallmanöver, jedoch musste ich dennoch stark abbremsen. Ich zuckelte dann ein paar Meter hinter ihr her, bis sie sich entschied, in eine Lücke am Straßenrand einzuparken.

Ich hielt an, wartete, bis sie ausstieg und sprach sie an: "Dass ich da eben Vorfahrt hatte und sie mich zu einer Vollbremsung genötigt haben, weil sie das Stoppschild missachtet haben, ist ihnen schon klar, oder?

Schulterzuckend antwortete sie mir, und sie hat dabei ernsthaft von sich selber in der dritten Person gesprochen: "Entschuldigung, man hat Sie nicht gesehen."

Entschuldigung, lernen Sie die fucking Verkehrsregeln!

Weißer Harnischwels

Vor ein paar Monaten hatte unsere Tochter in der Filiale eines Zoofachgeschäfts ein kleines Aquarium gewonnen. Mit dem 54-Liter-Becken kann man zwar keine großen Sprünge machen, aber für die ersten Erfahrungen ist es ganz prima. Nebenbei bemerkt sind es auch meine ersten Erfahrungen in der Welt der Aquaristik. Ich hatte nie einen Draht zu Fischen und hätte mich mit dem Thema vermutlich auch nie aus eigenem Antrieb auseinandergesetzt.

Jetzt haben wir also dieses kleine Aquarium, darin ein paar Dutzend Garnelen, dazu ein paar Guppys und Neonsalmler – und einen weißen Harnischwels. Aber genau der hat es mir angetan. Ich kann es nicht begründen, aber ich finde den "Knutschi" einfach unglaublich faszinierend. Sein gesamtes Wesen finde ich total faszinierend. Neugierig und aufmerksam, dabei aber ruhig und gechillt und nicht so ein Hektiker wie andere Fische. Und weil er seine Augen bewegen kann hat man manchmal auch das Gefühl, dass er einen anblinzelt. Ich kann ihn immer wieder beobachten und habe nie das Gefühl, dass ich schon alles gesehen hätte. Ich kann es wirklich nicht in Worte fassen, aber ich bin in diesen Fisch total verliebt. Wie die Antennenwelse halt so sind, versteckt er sich gerne und schwimmt meistens nicht wie auf dem Präsentierteller genau vor der Scheibe. Aber okay.

Wir liebäugeln inzwischen mit einem großen Aquarium mit 300 oder sogar 400 Litern, das wir bei uns ins Wohnzimmer stellen können. Für mich würden ausschließlich ein paar Welse reichen, vielleicht auch etwas größere als die kleinen "Snow White" – aber dann wären die oberen 80% des Beckens nur Deko und für Pflanzen, da müssten also noch ein paar andere Fischlis rein. Mal gucken, das eilt ja nicht.


Federvieh

Großer Schreck zu Hause, auf einem alten Kissen saß ein riesiges Insekt. Mit der länglichen Form könnte es eine Schabe gewesen sein.

PANIK!!!

Hingucken!!

Entwarnung!

Das Kissen löst auch auf, es ist nur eine Feder. Puhh …




Käferzikade

Bei uns an der Hauswand saß ein kleines Tierchen, das nur ein paar Millimeter lang war. Was bist du denn für ein Kerlchen, dachte ich und knipste es, so gut es eben ging, mit meiner Handykamera.

Bei der Auswertung der Bilder stellte sich dann heraus, dass es eine eine Käferzikade war. Vollkommen harmlos und in Deutschland mit nur drei Arten eher selten vertreten.


Der wilde Roboter

Planmäßig läuft am 12. September der Film "Der wilde Roboter" von Dreamworks Animation in den Kinos an. Nach WUNDERLAND ist das der zweite Film in diesem Jahr, den ich mal wieder auf einer richtig großen Leinwand sehen möchte.

Keine Ahnung, wie es wird. Aber die Bildgewalt verursacht Gänsehaut.


Zitterpartie auf dem Weg nach Hause

Etwas ehrfürchtig und sehr besorgt blickte ich bei der Abfahrt hier auf dem Hof in den Himmel. Schaffe ich die 15 Kilometer, ohne vom Regen erwischt zu werden? Die Wolkenpracht hätte auf jeden Fall den einen oder anderen Schauer bringen können.

Ging dann aber zum Glück gut. :-)


Die Entwicklung von Speichermedien

Die erste Festplatte, die ich in einem Computer hatte, war in einem 3,5"-Gehäuse und fasste 420 MB. Der Rechner drumherum war ein 486DX2-66, für Mitte der Neunziger war das schon eine ganz ordentliche Maschine. 420 MB. Woah! Die waren damals schwer zu füllen.

Heute hält man ein paar Minuten seine Handykamera irgendwo drauf und hat eine einzelne Videodatei generiert, die auf meine alte Festplatte nicht annähernd gepasst hätte. Da sind dreistellige Megabytes sehr schnell erreicht.

Jetzt habe ich hier gerade eine kleine Micro-SD-Karte in der Hand, die ich mir für meine GoPro gekauft habe. Das kleine Teil ist etwa so groß wie der Fingernagel an meinem kleinen Finger und hat eine Speicherkapazität von 1 TB. Das ist 2500 mal mehr als die Festplatte von vor 30 Jahren – und das bei nur einem Bruchteil an Baugröße. Wenn man DIE jetzt berücksichtigt, rein vom Volumen her passen über 3200 Micro-SD-Karten in die Baugröße einer normalen 3,5"-Festplatte, sind wir schon bei 3 Petabyte Speicherkapazität angekommen. An dieser Stelle macht das Spielchen mit SD-Karten aber auch schon aus finanzieller Sicht keinen Spaß mehr. Für das Geld kaufe ich mir dann lieber ein hübsches Haus. ;-)

Digital Detox – oder sowas in der Art …

Ein Bekannter von uns will mehr Zeit mit seiner Familie verbringen und versucht es mit einem Digital Detox. Die Smartwatch wird abgeschafft und durch eine alte analoge Armbanduhr ersetzt. Keine ständigen Benachrichtigungen (okay, die könnte man deaktivieren), aber auch nicht mehr tägliches Aufladen. Dazu ist die alte Uhr viel wertiger und langlebiger als so ein High-Tech-Produkt mit einem Apfel auf der Rückseite.

Internetnutzung und Social Media wird eingeschränkt. Man muss nicht ständig erreichbar sein und man muss auch nicht aller Welt immer alles mitteilen. Dafür wird mehr Zeit, Quality Time, mit der Familie verbracht. Gesellschaftsspiele mit dem jüngsten Kind beispielsweise – tataaa, fertig ist der neue Superpapa.

Das alles wissen wir übrigens durch seine WhatsApp-Statusmeldungen.

Mein vierter Versuch mit Linux

Ich bin kein Gamer und brauche keinen darauf spezialisierten PC. Ebenso bin ich auch hinsichtlich meiner anderen Anwendungen recht anspruchslos. Videobearbeitung mache ich nur in Maßen, seit 3D-Studio Max für Privatleute nicht mehr erschwinglich ist, fallen auch derartige Renderaufgaben weg. (Nein, mit Blender werde ich nicht war.)

Meine PCs müssen einfach nur ausreichend Leistung haben, um zumindest mehrere GB große Videodateien flüssig abspielen zu können, das ist vermutlich der härteste Anwendungsfall, mit denen ich die Geräte konfrontiere. Ich bin inzwischen ein riesiger Freund von Lenovo-Workstations geworden. Bei mir im Büro in der Firma steht seit zwei Jahren eine ältere Lenovo ThinkStation P500 – kein Rennpferd, aber ein absolut solider Dauerläufer, auf dem ich gerade diese Zeilen schreiben. Darauf läuft derzeit noch Windows 10, die Mindestanforderungen für Windows 11 erfüllt der Rechner nicht, es wird also noch eine ganze Weile beim 10er Windows bleiben.

Mit Linux konnte ich mich nie so recht anfreunden. Ich glaube, seit Windows 95 habe ich es insgesamt dreimal versucht. Mal gab es keine passenden Treiber, dann konnte ich mich mit der Bedienung nicht anfreunden, dann war es der Mangel an Anwendungsprogrammen, von denen ich zugegebenermaßen im Laufe der Jahre für die Windows-Welt einige als Originalsoftware angeschafft habe, unter anderem Photoshop und Corel Draw. Da mochte man nicht einfach umsteigen.

Jetzt ist es so, dass mein PC zu Hause irgendwie inzwischen wirklich nicht mehr die Leistung hat, die man erwartet. Der darin verbaute Intel Core i5 3570K war damals gerade auf dem Markt, inzwischen hat er rund zwölf Jahre auf dem Buckel. Die Fehlermeldung mit der Überhitzung ist nicht wieder aufgetaucht, aber um bei einem der oben genannten Beispiele zu bleiben: Große Videodateien sind für den schon eine Herausforderung. Wichtig sind mir (mindestens) drei Monitoranschlüsse, der neue hat vier, da ich sowohl in der Firma (3x quer) als auch zu Hause (hochkant, quer, hochkant) mit drei Bildschirmen arbeite.

Nun habe ich mir aufgrund der hervorragenden Erfahrungen hier in der Firma noch eine gebrauchte Think Station gekauft. Der Prozessor ist "nur" 40% schneller als der Core i5 und auch diese Hardware ist nicht für Windows 11 geeignet – aber dieser PC wird nach meinem jetzigen Stand der Dinge überhaupt keinen Kontakt mit Windows bekommen. Ich werde nämlich einen vierten (und letzten!) Versuch in der Linux-Welt starten.

Ausschlaggebend für diese Überlegung war die Einführung von Windows Recall. Die Funktion ist zwar optional und deaktivierbar, aber sie hat gereicht, um noch einmal darüber nachzudenken. Letztendlich ist man mit Windows eben etwas verwöhnt. Alles funktioniert und man kennt sich damit aus, klar. Aber letztendlich ist das OS nur ein Werkzeug und die Schnittstelle zwischen der Hard- und der Software. Und damit bin ich schon direkt beim nächsten Punkt: Meine Sorge, liebgewonnene Software nicht mehr verwenden zu können, ist eigentlich in den letzten Jahren schleichend und kaum spürbar aber mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Meine Originale Photoshop und Corel laufen eh nicht mehr auf modernen Systemen. Ich arbeite seit Jahren mit Paint Shop Pro, was auch nur ein Kompromiss ist, da die Software scheiße ist. Dann kann ich auch noch mal versuchen, mich an die krude und nicht intuitive Bedienung von Gimp heranzutasten. Corel benutze ich ohnehin nicht mehr, geschenkt.

ThumbsPlus liebe ich, seitdem ich irgendwann in den 90ern (!) das mal auf einer CD-ROM gefunden habe, die in irgendeiner Computerzeitschrift klebte. Da werde ich mal gThumb ausprobieren. Ob sich der großartige Dateimanager Total Commander durch Krusader, Sunflower oder eine ähnliche Anwendung zufriedenstellend ersetzen lassen wird, werde ich sehen. Google Chrome und Earth gibt es in einer Linux-Version, Open Office sowieso, Dropbox auch – und mehr brauche ich eigentlich gar nicht, um glücklich zu sein. Meine Schreibumgebung Scrivener wird wohl über einen Emulator den Weg auf den neuen Rechner finden. Funktionieren soll es zumindest.

Ich bin gespannt, wie es wird. Einen bootfähigen USB-Stick mit einem installierbaren Ubuntu habe ich bereits hier liegen und werde ganz vorurteilsfrei und voller Zuversicht diesen Schritt gehen. Vor einer Sache habe ich keine Angst: Dass es keinen passenden Druckertreiber gibt. Ich habe privat keinen Drucker und möchte das auch nie wieder ändern. Ich hasse Drucker und sie hassen mich, aber das ist eine andere Geschichte.