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Bewerbung aus Nordafrika / 2

Nach diesen drei Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz kam nun wieder eine E-Mail bei mir an. Diesmal war es ein junger Mann aus Marokko.

Wieder wird eine Ausbildung zum Verkäufer gesucht.

Wieder eine junge Person aus Nordafrika.

Wieder ist die Heimatadresse als Anschrift angegeben.

Wieder mit angefangenem oder beendetem Studium, aber mindestens Hochschulreife.

Wieder mit Berufserfahrung im Handel.

Wieder die angebotene Stelle angeblich im Internet entdeckt.

Ich finde diese Zufälle sehr, sehr merkwürdig und spätestens jetzt klingelt bei mir mindestens ein kleines Alarmglöckchen im Kopf. Sind es überhaupt Zufälle? So viele sich wiederholende Übereinstimmungen klingen für nicht mehr danach. Ist das irgendein (vielleicht sogar schon gewerbsmäßiger) Scam oder Betrugsversuch? Oder ist das eine in diesen Ländern populär gewordene Methode, über eine Ausbildungszusage oder alleine schon eine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch eine Einreise nach Deutschland zu bekommen?

Ich habe gerade mal in meinen E-Mails geschaut. Ende 2024 kamen noch zwei derartige E-Mails an, die ebenfalls wieder ins Schema passen. Damit sind es insgesamt sechs solcher Zusendungen. Erfahrung im Handel, mindestens Hochschulreife, beide aus Marokko. Das ist definitiv kein Zufall! Bin ich zu misstrauisch? Ich glaube nicht.

Was mag wohl dahinterstecken? – Dachte ich und suchte mal im Web.

Da ist mir dann dieser Artikel begegnet:
Was steckt hinter den Bewerbungen aus Marokko?

Und auch dieser hier:
Viele Stellen unbesetzt – dennoch Vorsicht bei Bewerbungen aus Marokko

Dort ist ziemlich weit unten dieses Zitat zu finden: "Die anfängliche Begeisterung über so viel Interesse sei aber schnell gewichen, als sie festgestellt habe, dass die Bewerbungen alle irgendwie gleich aussahen. Eine Nachfrage bei der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer habe ihren Verdacht dann bestätigt: Es gebe offensichtlich Vermittler, die Betrieben mit solchen Fake-Bewerbungen junge Menschen vor allem aus Nordafrika andienen. Mit einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch solle versucht werden, solchen Menschen eine Einreisemöglichkeit nach Deutschland zu verschaffen."

Ist es also tatsächlich so, wie ich oben schon vermutet habe?

Nein, das ist keine Bewerbung!

Als "Initiativbewerbung" habe ich folgende Zeilen Zeile per E-Mail erhalten (sic!):

"Hallo, Antonia mein Name ich würde gerne wissen ob ein minijob bei ihnen möglich wäre?."
Natürlich könnte ich darauf jetzt reagieren und von mir aus alle relevanten Fragen stellen: Wie alt bis du? Zu welchen Zeiten kannst du arbeiten? Was für eine Art Job wäre möglich?

Aber ehrlich? Wer nicht mal einen einzigen Satz in einer "Bewerbung" fehlerfrei zustande bringt, selbst jemand mit Defiziten in Sachen Rechtschreibung könnte ja vielleicht mal jemanden darüber gucken lassen, dem renne ich nicht auch noch aktiv hinterher.

Vielleicht zumindest für mich ein paar wenige grundlegende Infos. Ich brauche ja für einen Minijob keine komplette Bewerbungsmappe mit allen vorliegenden Unterlagen, nicht einmal ein Anschreiben, aber irgendwas wäre halt schön. Vielleicht ein "Ich bin noch minderjährig, werde in 4 Monaten 18 und könnte, da ich die Schule abgeschlossen habe, derzeit zu jeder Zeit in der Woche arbeiten" wäre zum Beispiel schon eine sehr hilfreiche Aussage.

Ich könnte natürlich die Frage wortwörtlich nehmen und mit "Ja." beantworten. Natürlich wäre ein Minijob bei mir möglich. Wäre, wenn ich jemanden suchen würde und wäre, wenn die Bewerberin und wir zusammen passen würden. Aber ich glaube, dass sie so eine Antwort direkt als "ich hab den Job" auffassen würde.

3 x mit Heimatadresse

In den letzten Tagen kamen drei Initiativbewerbungen via E-Mail bei mir an. Alle drei Bewerber hatten augenscheinlich nichts miteinander zu tun, es handelte sich dabei um zwei junge Männer aus Marokko und eine Frau aus Tunesien.

Interessante Gemeinsamkeit bei allen drei Bewerbungen war, dass als Anschrift der Dame und der beiden Herren jeweils die Adresse in der nordafrikanischen Heimat angegeben wurde. Also entweder wollen die allesamt erst noch nach Deutschland ziehen oder da steckt irgendeine Absicht dahinter, die sich mir noch nicht erschließt. Auf jeden Fall ein seltsamer Zufall, dass dieses Verhalten auch noch innerhalb einer Woche gleich mehrfach auftaucht.

Was mag wohl dahinter stecken?`

Unvorhergesehene Umstände

E-Mail eines Bewerbers, mit dem ich heute eigentlich einen Termin für eine Einweisung und einen Probetag bei uns hier in der Firma hatte:

Ich bedauere, Ihnen mitteilen zu müssen, dass ich aufgrund unvorhergesehener Umstände nicht mit Ihnen zusammenarbeiten kann. […]
Was auch immer über Nacht die "unvorhergesehenen Umstände" waren – immerhin hatten wir schon ein vorhergehendes Vorstellungsgespräch und hatten uns mit einer positiven Grundstimmung auf den Termin verständigt …

Welche Anzeige für welchen Praktikumsplatz?

Dass möglicherweise eventuell, könnte ja sein, vielleicht jemand über eine alte Stellenanzeige von mir im Netz stolpert und sich daraufhin auf eine längst besetzte (oder inzwischen sogar schon wieder vakante) Stelle bewirbt, kann ja durchaus schon angegangen sein.

Wie jemand eine Stellenanzeige für einen Praktikumsplatz bei mir im Netz gefunden haben will, ist mir jedoch vollumfänglich schleierhaft. :-)

Screenshot einer E-Mail

Wichtig, unwichtig, öhh?

Eine relativ neue Aushilfe kam mit einem mehrseitigen Lieferschein in der Hand ins Büro und wedelte mit dem Papierstapel vor meiner Nase herum. "Ist das wichtig?", wollte sie wissen.

"Ähhh, jaaaa? Das ist ein Lieferschein. Natürlich ist der wichtig", antwortete ich.

"Keine Ahnung, hab ich noch nie gesehen", lachte sie ihre Frage weg.

Ich gab ihr folgende Arbeitsanweisung mit auf den Weg: "Wenn du dir schon die Frage stellst, ob etwas wichtig oder nicht wichtig sein könnte, dann ist es wichtig."

Merkwürdiges von der Inventur

Unsere Inventur am Samstag verlief eigentlich ganz okay. Bis auf ein paar kleine Patzer im Toleranzbereich der Erfahrungslosigkeit war alles okay. Nur zwei Begebenheiten muss ich hier unbedingt noch festhalten:

1. Ich begleitete eine junge Frau zum Regal, das sie zählen sollte. Dort angekommen zeigte ich ihr kurz, von wo bis wo sich der zu zählende Bereich erstreckte und in welcher Reihenfolge sie bei der Zählerei am besten vorgeht. Sie guckte mich etwas verdattert an und fragte: "Soll ich das jetzt zählen?"
Mir fehlte leider jegliche Inspiration für eine schlagfertige Antwort, die folglich nur aus einem knappen "Ja, natürlich" bestand.

2. Ein Helfer kam zu mir ins Büro und legte mir die zusammengehefteten Zettel, die zu seinem Bereich gehörten, auf den Schreibtisch. "Die Seite ist voll, aber ich habe noch ganz viele Artikel zu zählen. Kann ich noch ein paar Zettel haben?", wollte er wissen.
Gut, die erste Seite seines Blocks war voll. Dass ich ihm insgesamt fünf Seiten für seinen Bereich in die Hand gedrückt hatte, war ihm völlig entfallen. Mit einem "Oooops" verschwand er wieder um den Job fortzusetzen.

Wir suchen Aushilfen für Inventur

Alle Jahre wieder … Für unsere Inventur am 11. Januar 2025 suchen wir noch Aushilfen, die uns beim Zählen des gesamten Warenbestands unterstützen möchten. Schüler und Studenten sind dabei herzlich willkommen.

Wir entlohnen die Tätigkeit mit 13,- € pro Stunde, die es nach getaner Arbeit bar auf die Hand gibt. Bei Interesse bitte direkt bei uns im Markt melden.


Coole Mitarbeiter

Wenn in den Rezensionen die Ladengröße, die Ladengestaltung, das Sortiment und die Preise gelobt oder zerrissen werden, nehme ich das oft eher schulterzuckend zur Kenntnis. Der typische Discounter-Kunde findet uns vielleicht teuer, der typische Großflächen-Kunde findet unser Sortiment vielleicht mickrig usw.

Aber "Mega coole Mitarbeiter", wie in dieser Rezension von 2022 geschrieben, sind ein unschlagbares Argument und lassen mein Herz höher schlagen.

Daher an dieser Stelle noch einmal öffentlich einen gigantischen Dank an alle, die teilweise schon seit so vielen Jahren bei mir arbeiten.


Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

Eine junge Frau hat mich per E-Mail angeschrieben und mir eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz zur Verkäuferin geschickt. Eigentlich bin ich mit Azubis durch, durch die Erlebnisse mit meinen letzten Auszubildenden bin ich eigentlich wirklich restlos bedient.

"Eigentlich" deshalb, weil es wohl doch noch einen kleinen Rest in mir gibt, der einem willigen Lehrling eine Chance geben möchte. Aber dieser kleine Rest ist so gering, dass ich keine Lust mehr auf die sprichwörtliche Katze im Sack habe.

Also schrieb ich ihr ohne schlechtes Gewissen folgende Antwort, möglicherweise könnte es sich ja zu einem Vorteil für uns beide entwickeln:

Vielen Dank für die Bewerbung bei mir im Unternehmen. Wir sind derzeit aufgrund zu vieler schlechter Erfahrungen nicht willens, Auszubildende einzustellen. (Da das Ausbildungsjahr ohnehin schon angefangen hat, wäre es grundsätzlich sinnvoll, damit bis Sommer 2025 zu warten.)

Was ich an dieser Stelle anbieten kann und möchte ist ein Aushilfsjob (bis 538€/mtl., 12,50€ pro Stunde) zum Ware verräumen, Dienstags und Freitags vormittags. Entweder hilft Ihnen das einfach nur, die Zeit zu überbrücken, bis sich eine Möglichkeit für eine Ausbildung ergibt, aber vielleicht finden wir ja auch währenddessen zueinander und ich würde mich wieder auf einen Azubi einlassen – aber das soll jetzt an dieser Stelle ausdrücklich keine feste Zusage zu einem Ausbildungsplatz sein.
Ich habe nie wieder etwas von ihr gehört …

Essensreste auf dem Teller

Natürlich kann man grobe Essensreste vom Teller herunterkratzen oder herunterspülen, bevor man das Geschirr in die Spülmaschine stellt.

Aber so eine Maschine soll ja auch was für ihr Geld leisten, also hopp!

Ich werde sowas nie verstehen. Auch wenn man nicht so richtig kompetent im Umgang mit technischen Geräten ist, greift an dieser Stelle nicht wenigstens halbwegs der gesunde Menschenverstand?


Gehört der Toilettengang zur Arbeitszeit?

Die Frankfurter Rundschau klärt auf: Gehört der Toilettengang zur Arbeitszeit?

Warum auch immer die Seite nicht mehr existiert. Aber es ging ausführlich um die Frage, ob Toilettengänge zur Arbeitszeit gehören.

Die Antwort lautet ja und wir erklären auch immer allen Neulingen, dass das so ist. Für alle Pausen, auch kurze Rauchpausen, hat man sich fairerweise auszustempeln. Aber für die Toilettengänge eben ausdrücklich nicht.

Wir hatten vor ein paar Jahren eine Kollegin, die ihre Toilettenpause immer noch dazu genutzt hat, mit ihren Smartphone Instagram und Facebook zu checken. Fairerweise, uns und ihren Kollegen gegenüber, hat sie sich dazu dann aber auch immer von sich aus ausgestempelt. Fair deshalb, weil eine Pipipause dann durchaus mal zehn Minuten dauerte.

Weil das so eine schöne Anekdote ist, erzähle ich sie unseren neuen Mitarbeitern auch immer, wenn ich die Funktion der Zeiterfassungssysteme erläutere.

(Kein) Arbeitszeugnis nach 18 Jahren

Von einer ehemaligen Mitarbeiterin wurde ich via E-Mail gebeten, ihr ein Zeugnis für die Beschäftigung bei mir im Unternehmen auszustellen. Normalerweise ist das kein Problem und den (Ex-) Mitarbeitern steht ja auch ein Zeugnis zu. Die offizielle Verjährungsfrist für Arbeitszeugnisse ist nicht konkret geregelt, daher gilt §195 BGB – drei Jahre. Wenn machbar, würde ich mich natürlich auch nach diesem Zeitraum nicht anstellen und den Wunsch erfüllen.

An den Namen der Mitarbeiterin erinnere ich mich noch sehr gut und auch, dass es lange her ist. Woran ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann, ist der Beschäftigungszeitraum (ich könnte ihn nicht annähernd benennen) und auch nicht, ob sie als Aushilfe oder in einem steuerpflichtigen Beschäftigungsverhältnis bei mir angestellt war. Ihren eigenen Worten nach ist es "etwa 18 Jahre" her. Aus der Zeit gibt es nicht mehr annähernd alte Personalunterlagen und auch die Personaleinsatzpläne aus der Zeit gibt es nicht mehr. Im Klartext gesprochen habe ich keine Chance mehr, den Wunsch nach einem Zeugnis zu erfüllen. Daher lautete meine Antwort wie folgt:

Moin,

leider kann ich bzgl. eines Arbeitszeugnisses nicht weiterhelfen. Es existieren nach so langer Zeit keinerlei Personalunterlagen mehr und selbst die Personaleinsatzpläne aus der Zeit habe ich nicht mehr.

Es gibt also keine Chance für mich, auch nur annähernd den Beschäftigungszeitraum zu benennen, geschweige denn eine Leistung zu beurteilen.

Tut mir wirklich leid, ich hätte sonst wirklich gerne geholfen.
Normalerweise gibt es das Zeugnis zum Ende der Beschäftigung. Ich denke aber auch nicht immer daran und wenn der ausgeschiedene Arbeitnehmer dann nicht auch noch von sich aus fragt, rutscht es eben auch mal durch. Ist ja meistens kein Problem, die kann man ja auch nachträglich schreiben. Gerade bei Aushilfsjobs ist das Vorhandensein eines Zeugnisses auch normalerweise relativ egal, aber ab und zu kommt es eben schon vor, dass ehemalige Mitarbeiter auch nach längeren Zeiträumen bei mir nach einem Zeugnis fragen. Meistens, um die eigenen Unterlagen lückenlos zu haben.

Dass der verspätete Wunsch nach einem Zeugnis nach einer Zeitspanne deutlich länger als zehn Jahre passiert, hatte ich aber auch noch nicht. :-)

Spülmaschinenprofis

Selbst wenn man keinen Plan von technischen Vorgängen im Allgemeinen und speziell der Funktionsweise einer Spülmaschine hat – selbst der ärgste Laie müsste doch auf die Idee kommen, dass Teller, wenn man sie so in den Geschirrspüler stellt, nicht die so wirklich optimale Reinigungswirkung erfahren könnten.

Wie schön, das Wasser, Strom und Spülmitteltabs eine endlose wie kostenlose Ressource bei uns sind und nach Belieben verwendet werden können. :-|