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Geklaute Schokotröpfchen

In der Videoaufzeichnung war leider nicht zu erkennen, warum diese beiden leeren Packungen "Schoko-Tröpfchen" (Backzutat von Dr. Oetker) im Regal lagen. Die Anlage ist nun mal nicht dazu gemacht, gezielt in die Regale zu gucken. Wenn ich an dieser Stelle wagemutig die Behauptung in den Raum werfe, dass der Inhalt der beiden Packungen geklaut worden ist, liege ich aber wohl vermutlich nicht allzu verkehrt …

(Die Schachtel rechts im Bild lag übrigens nicht zu lange in der Sonne und ist ausgeblichen. Der PC-Bildschirm dahinter hat die Szene in ein bläuliches Bild getaucht und den Weißabgleich der Handykamera an den Rand des Burnouts getrieben. ;-) )


Verstrahlter Baguette-Dieb

Ein Mann fummelte sich extrem Umständlich neben wenigstes einem Artikel, den wir nicht zweifelsfrei identifizieren konnten (möglicherweise eine Dose Corned Beef) eine Tüte mit mehreren Brötchen und einem Baguette in die Jacke.

Das hätte auch einfacher und schneller gehen können, aber der Täter bevorzugte es, den korrekten Sitz seiner Beute innerhalb der Jacke mehrfach zu kontrollieren und erneut zu richten. :-P

Die Aktion hatte uns dennoch keinen Vorteil verschafft, er konnte mit seiner Beute entkommen. Aufgefallen war er nur einer Kollegin an der Kasse, die uns informierte, dass da eben so ein komischer Typ rausgegangen war, ohne etwas zu bezahlen.


Wodka-Dieb und Wodka-Sicherungsetiketten-Abreißer

Ein junger Mann betrat den Laden und stahl eine Flasche Wodka, von der er erfolgreich die angebrachte Flaschensicherung entfernen konnte. Man braucht schon sehr viel Kraft, um die Konstruktion mit der Metalleinlage zu zerstören und ich gehe davon aus, dass der Dieb in diesem Fall einfach nur Glück hatte, dass er die Sicherung nach kurzer Fummelei entfernen konnte.

Am Folgetag kam er wieder und versuchte erneut sein Glück. Mehrere Minuten lang probierte er die unterschiedlichsten Flaschen durch und versuchte, von ihnen die Sicherungen zu entfernen, jedoch erfolglos.
Durch mehrminütige Fummelei wurde ein Kollege auf ihn Aufmerksam, so dass wir ihn am Ausgang stoppten und seine Personalien für den Wodka-Diebstahl aufnahmen.



R.i.P., Bottle-Tag:


20-jähriger, obdachloser Ladendieb

"VP", ploppte eine WhatsApp-Nachricht von Ines auf meinem Handy auf, gefolgt von "Fischkonserven". Noch während ich mich auf dem Bildschirm der Videoüberwachungsanlage zu orientieren versuchte, kam sie auch schon ins Büro gestürmt und zeigte auf eines der Vorschaubilder auf dem Monitor.

"Hier, der mit der roten Jacke hat sich eben ein ein Glas Würstchen in den Rucksack gesteckt. Der Rucksack ist zwar noch offen und er hat ihn nur über einer Schulter hängen, aber ich trau dem nicht."

Der Mann ging zur Kasse und stellte sich zunächst hinter die wartenden Kunden. Einkaufen im offenen Rucksack, der nur lose über einer Schulter hängt, ist hier in Bremen keine Seltenheit, um nicht zu sagen, fast schon normales Einkaufsverhalten. Der Typ sah zwar nicht wirklich vertrauenerweckend aus, aber bis dahin war eigentlich alles noch relativ harmlos.

Noch während ich das dachte, verschloss er den Rucksack und setzte ihn richtig auf. Der Mann blieb aber noch in der Schlange stehen, während Ines schon mit einem Kollegen in Richtung Ausgang sprintete.

Während ich mich von der Ladenseite aus näherte, setzte sich der Mann in Bewegung und ging an den wartenden Kunden vorbei. Zu dritt hinderten wir ihn daran, den Laden zu verlassen und forderten ihn auf, uns nach hinten zu folgen.

Einen Ausweis hatte er nicht dabei, die Frage nach anderen Papieren, aus denen seine Personalien hervorgehen könnten, quittierte er mit einem lauten und genervten "Ich hab nichts dabei, hab ich doch gesagt" (nein, hast du nicht, ich hatte nach einem Ausweis gefragt).
Während wir auf die Polizei warteten, segnete er uns ständig mit irgendwelchen Flüchen ("Geh weg, wenn ich dich sehe wird mir schlecht.") und auch latenten Drohungen ("Wir treffen uns draußen noch!"), die uns nicht einmal mehr ein Schulterzucken entlockten. Wir haben sowas schon so oft gehört, dass es einfach nur noch langweilig ist. Dass es absolut lächerlich ist, dass wir wegen sowas die Polizei holen, erklärte er uns ebenfalls eindrücklich. Nein, es ist nicht lächerlich. Wir haben inzwischen eine extrem kurze Lunte und der Frust wird von Tag zu Tag größer.

Letztendlich hat er eine Anzeige wegen des Diebstahls jeweils eines Glases Würstchen und Schokoladenbrotaufstrich bekommen, aber, davon bin ich überzeugt, das wird ihm relativ egal sein – der junge Mann war gerade 20 Jahre alt, wird (noch ohne Haftbefehl) von der Staatsanwaltschaft gesucht und ist wohl gerade dabei, mit seiner Karriere voll durchzustarten.

Die Pennytütendiebe

Das Pärchen, das vor ein paar Tagen die Penny-Einkaufstüte eines anderen Kunden mitgehen ließ, war hier im Laden und kaufte ein, als wäre nichts gewesen. An der Kasse fielen sie uns auf und ich stelle sie zur Rede.

Nein, nein, ich hatte das total missverstanden, versuchte mich der Mann zu beruhigen. Sein Kumpel, der kurz vor ihnen hier einkaufen war, hatte ihn angerufen und darum gebeten, die vergessene Tüte mitzubringen.

Klar, sicher. Genau so war es. Nicht.

Ich knöpfte den beiden glatte zehn Euro ab, die ich bei Gelegenheit dem Kunden, der seinen Einkauf da abgestellt und wenigen Minuten später nicht mehr vorgefunden hat, übergeben werden.

Leute gibt's …

Gepa-Bonbon-Dieb

Ein Mann stand vor dem Regal mit den Produkten aus fairem Handel und hat sich schließlich für eine Tüte Bonbons entschieden, mit denen er nach vorne in Richtung Kasse ging.

Eine Kollegin hatte ihn dabei beobachtet und stupste mich an, während sie mit einer energischen Kopfbewegung in die Richtung des Mannes zeigt. "Ach, nee, ich glaube der ist harmlos", beschwichtigte ich sie.

Der Zufall wollte es jedoch, dass wir beide nur Augenblicke später selber zur Kasse gingen, da ich der Kollegin etwas mit der Platzierung in den Vitrinen zeigen wollte. Da stand der junge Mann an der Kasse, eine Dose Deo stand auf dem Förderband, aber die Bonbontüte war nicht zu sehen. "Die habe ich wieder zurückgebracht", versuchte er uns zu erklären, nachdem ich ihn angesprochen hatte. Dass das nicht so war, hatten wir beide mit allen vier Augen gesehen, denn dort standen wir ja und hatten alles beobachten können. Nein, in Wirklichkeit wollte er diese noch bezahlen. Sagte er zumindest. Interessant ist nur die Frage, wann er das hätte tun wollen, denn angesprochen hatten wir ihn, nachdem er das Deo-Spray bezahlt hatte und auf dem Weg zum Ausgang war.

Es stellte sich heraus, dass er die Bonbontüte in seinen Rucksack gesteckt hat, unmittelbar nachdem er sich das Deo genommen hatte.

Anzeige, Hausverbot und tschüss …

Angebaggert

Wir standen mit einem Ladendieb im Lager und warteten auf die Polizei. Der Typ war einerseits relativ ungepflegt, aber auch grundsätzlich von der Natur etwas benachteiligt. Schönheit ist ja immer relativ, aber auch in gepflegten Zustand wäre er kein Chick Magnet gewesen. Das sah er wohl vollkommen anders.

Eine Kollegin ging durchs Lager und er quatschte sie an: "Hey Süße, wie geht's dir?"

Die Kollegin guckte verwirrt und sagte zu Ines: "Der baggert mich da gerade an."

Ines zur Kollegin: "Ignorier den, der ist keine Beachtung wert."

Als die Kollegin wieder bei den Wartenden vorbeilaufen musste, machte der LD noch einmal einen Spruch in ihre Richtung. Diesmal hatte Ines gar keine Chance, einzugreifen, denn die Kollegin versprühte Blitze aus ihren Augen und sagte zu dem LD: "Noch so ein Spruch und ich hau dir was auf die Fresse!"

Danach war Ruhe. :-)

Nicht Feta-, aber Butterdieb

Ein Mann betrat den Laden und hatte sich zunächst für Feta Light als Diebesgut entschieden. Nachdem er die erste Ladung in seiner Jacke verschwinden ließ, entdeckte er die angebrachten Klebeetiketten unserer Warensicherungsanlage und bracht den Feta-Klau ab.

Stattdessen nahm er über 20 Schalen Kerrygold-Butter und Kräuterbutter mit, die einen Gesamtwert von knapp 60 Euro hatten. Man kann ja nicht alles sichern, müsste man aber inzwischen. Es ist zum Kotzen.


Taschendieb-Schild 3.0

Nachdem der neue Ausdruck auch wieder demoliert worden ist, habe ich es wahr gemacht und das Taschendieb-Schild laminiert. Und nicht nur das: Es hängt jetzt rundherum mit Klebeband versehen so an der Scheibe, dass eine Beschädigung schon sehr mutwillig passieren müsste.

Aber andererseits – wir sind in Bremen. Hier wird früher oder später ausnahmslos alles mutwillig beschädigt. Also, die Uhr läuft, irgendjemand wird sich schon darum kümmern.


Der mutmaßliche Fleisch-LD mit Implantat

Ein Mann ging an der Kasse hinter den wartenden Kunden vorbei und wollte den Laden ohne etwas einzukaufen verlassen. Es löste der Alarm der Warensicherungsanlage aus, der Mann blieb stehen und erklärte meiner Mitarbeiterin, dass das immer wieder passiert, seit er ein Implantat im Arm hat. Meine etwas überrumpelte Kassiererin, die mitten in einem Kassiervorgang steckte, war so perplex dass sie den Mann ohne weitere Überprüfung gehen ließ.

Später berichtete sie meiner Vertretung davon, der es nun am nächsten Tag mir erzählte. Implantate lösen den Alarm nicht aus, der Typ muss irgendwas geklaut haben. Oder er hätte schon am Eingang beim Betreten des Ladens den Alarm auslösen müssen, hatte er aber offenbar nicht.

In aller Ruhe guckte ich mir die Videoaufzeichnung an. Der junge Mann betrat den Laden, ging ohne Umweg zum Fleischkühlregal, nahm augenscheinlich irgendetwas heraus, hatte einen Sekundenbruchteil später aber schon wieder beide Hände frei, verschloss die Glastür und ging zielstrebig zur und schließlich an der Kasse vorbei, wo er dann den Alarm auslöste.

Leider stand er vor dem Fleischregal so zur Seite gedreht, dass nicht zweifelsfrei zu erkennen ist, ob er sich etwas in die Tasche gesteckt hat. Dazu kommt, dass nicht alle Artikel dort gesichert sind, denn die großen Packungen sind nicht unbedingt dazu geeignet, mal eben in die Tasche gesteckt zu werden. Für den Diebstahl spricht der Alarm und dass er anscheinend etwas aus dem Regal herausgenommen hat. Dagegen spricht maximal, dass er das Diebesgut wie oben beschrieben hätte eingesteckt haben müssen. Da hatte er dann entweder Glück mit der Kameraperspektive oder er war wirklich sehr geschickt und routiniert dabei.

Was eigentlich wirklich bemerkenswert ist, ist der grundsätzliche Verlauf dieses Vorfalls. Ich habe im Laufe der Zeit schon viele, wirklich viele, Diebstähle erlebt – aber dass jemand zielstrebig den Laden betritt, anscheinend ohne lange zu überlegen genau eine Packung Fleisch oder Würstchen aus dem Regal nimmt, diese einsteckt und danach direkt wieder zum Ausgang geht, war bislang noch nicht dabei.

1 Karton Milka (ohne Karton)

Tagesgeschäft, Shithole, Beschaffungskriminalität, alles zu spät.
Quickshop besucht, Ware versetzt, Drogen gekauft, verflucht.
Leeren Karton gefunden, wir kommen über die Runden, aber nicht überwunden.
Ist es dereinst vorbei, es wird hier nicht mehr besser, ich mich sehr freu.


Diebstahl nach 30 Sekunden

Es trifft nicht nur uns.

Ein junger Mann hatte beim Discounter an der Ecke, aka Penny, einen kleinen Einkauf erledigt. Der Gesamtwert betrug seiner Aussage nach gerade mal sechs Euro und füllte knapp eine Penny-Papiertüte.
Mit dieser Tüte in der Hand hatte er unseren Markt betreten. Da er die fremde Ware nicht mit reinnehmen wollte und es ihm an der Kasse zu voll war, um darum zu bitten, die Tüte dort abstellen zu dürfen, hatte er den Penny-Einkauf kurzerhand auf die Sitzbank unseres Packtisches gestellt.

Währenddessen bezahlte gerade ein uns nicht bekanntes Pärchen einen Einkauf. Als sie sich zum Gehen umdrehten, entdeckte der Mann die Tüte auf der Bank. Ein kurzer Blick nach Hinten, ob keiner guckt, ein Griff und raus. Weg war die Tüte, die auf diese Weise keine 30 Sekunden dort überdauert hatte.

Nur wenig später hatte der Eigentümer der Tüte seinen Einkauf bei uns bezahlt und staunte nicht schlecht, als sein Penny-Einkauf nicht mehr da war. Er fragte in der Folge bei meinen Mitarbeitern nach, ob irgendjemand die Tüte weggenommen und ggf. woanders hingestellt hat. Das konnte spontan niemand bestätigten und so guckten wir uns kurzerhand die Videoaufzeichnung der vergangenen Minuten an, wo wir oben beschriebenes Szenario sahen.

Der Kunde trug es letztendlich mit Fassung, der Schaden war wie erwähnt im mittleren einstelligen Bereich, aber auch er kam aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus, als wir ihm das Video zeigten.

(Bremen = Shithole, anders kann man es nicht mehr sagen. https://www.allianzdirect.de/hausratversicherung/gefaehrlichste-staedte-deutschland-ratgeber/"
("Bremen erklimmt erstmals seit Jahren den unrühmlichen ersten Platz im Ranking der gefährlichsten Städte Deutschlands …")

Junkie-Braut, die Alk klaut!

Eine sehr heruntergekommene und abgemagerte Frau, mutmaßlich aus der hiesigen Drogenszene, betrat den Laden und steuerte direkt auf das Regal mit den Spirituosen zu. Innerhalb weniger Augenblicke füllte sie ihren Rucksack mit sieben Flaschen im Verkaufswert von rund 100 Euro, lief durch den Eingang raus und noch während der Alarm der von ihr ausgelösten Warensicherungsanlage ertönte, saß sie bereits auf ihrem genau vor der Tür bereitgestellten Fahrrad und war verschwunden …

So schnell geht das:


Ah oui, du chocolat!

Dieser französischstämmige Herr hatte an der Kasse einige Artikel bezahlt und er hätte neben diesem regulären Einkauf auch bequem das Geld gehabt, die beiden Tafeln Gepa-Schokolade im Gesamtwert von 7,98 € zu bezahlen.

Das hatte er dann nach der Aufnahme seiner Personalien im Nachgang unerwarteterweise auch tatsächlich getan, denn er wollte die Schokolade wirklich haben – um eine Anzeige wegen des Ladendiebstahls kommt er jedoch dennoch nicht herum.

Ich gehe davon aus, dass er nicht allzu viel zu befürchten hat …


Leergut abgeben und TK-Geflügelteile einstecken …

Ein Mann betrat den Laden, nahm sich einen grauen Einkaufskorb und ging zunächst durch die Gänge bis zu den Tiefkühltruhen. Dort entnahm er eine Packung gefrorene Hähnchenfilets unserer Eigenmarke.
Anschließend ging er direkt zur Leergutannahme, versenkte dort erst einmal die Flaschen und Dosen im Automaten – und danach die Packung aus der Tiefkühltruhe in seiner Tasche.

Dumm nur (für ihn), dass er dabei beobachtet wurde …