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20 Euro

Eine Kundin rief an, da sie 20 Euro vermisste. Sie hatte für knapp 25 Euro eingekauft, aber nur 20 Euro Bargeld in Form einer blauen Banknote mit den Abbildungen gotischer Fenster dabei. Da sie kein Teil zurücklassen wollte, hatte sie dann den gesamten Einkauf mit ihrer Bankkarte bezahlt und, so ihre Aussage, den zuvor bereits meinem Mitarbeiter übergebenen Geldschein hier wohl vergessen.

Da der Vorgang keine halbe Stunde her war, ließ sich der Sachverhalt problemlos in der Videoaufzeichnung nachverfolgen.

Ja, sie hatte einen 20-Euro-Schein schon meinem Mitarbeiter gegeben, während sie noch nach weiterem Bargeld suchte. Nachdem sie die Suche abgebrochen hatte und ihre ec-Karte aus dem Portemonnaie zog, legte der Kassierer den Schein auf den Kassentisch und Augenblicke später noch den Kassenbon dazu. Eindeutig zu sehen war, dass die Kundin beide Papiere ergriff und mitnahm, bevor sie aus dem Sichtfeld der Kamera verschwand.

"Wo Sie das Geld gelassen haben, weiß ich natürlich nicht", erklärte ich ihr, "aber ich kann Ihnen hier und jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass Sie die Euro von meinem Mitarbeiter zurückbekommen und auch mitgenommen haben." Mit einem Lächeln in der Stimme und um der Aussage etwas Nachdruck zu verleihen, ergänzte ich noch, dass ich das sogar vor Gericht unter Eid aussagen würde.

Es hatte dennoch den Anschein, dass sie mir nicht glaubt, obwohl die Faktenlage absolut eindeutig war. Die Reaktion der Anruferin wirkte jedenfalls gleichermaßen enttäuscht wie ungläubig und vermutlich sind wir jetzt mal wieder die Bösen, die sich einfach am Eigentum fremder Leute bereichern.

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Kommentare

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Jemand am :

Hättest ihr ja anbieten können, das Video gemeinsam anzuschauen, damit sie ggf. sehen kann, wo sie den Schein hingetan hat...

Nobody am :

Sie hätte ja auch selber eben rum kommen können, um Interesse an Einsichtnahme zu bekunden.

John Doe am :

Dem gemeinen Kunden ist es eher nicht bewusst, dass Videoaufzeichnungen stattfinden und eine Zeit lang aufbewahrt werden. Da ist es schon besser, es proaktiv anzubieten, falls man prinzipiell dazu bereit ist.

John Doe am :

Meine Mutter ist mal für 20 Euro gekommen.
Aber seither hats nie wieder geklappt, auch mit mehe Geld nicht.

Max am :

Und eine Stammkundin weniger für 20€ .... naja kann man machen.

naja am :

Habt ihr mal beim Altpapier nachgesehen? Bon eingesteckt, Geld weggeworfen?

Gast am :

Das war auch mein erster Gedanke: Bon mit dem Geld gegriffen und dann gemeinsam in den Müll befördert.

Franky am :

Ich verstehe Bjørk manchmal echt nicht. Erstens kam mir genau dieses Szenario auch als allererstes in den Sinn, zweitens kann er doch der Kundin gegenüber einfach sagen, dass die Videoaufzeichnung diese Information hergibt, anstatt irgendwas von Gericht und Eid zu faseln.

Kann natürlich sein, dass er für diesen Blogeintrag den Sachverhalt anders darstellt als er war, aber so wie er sich hier ergibt ist es doch wirklich merkwürdig für einen Geschäftsmann mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Joey Heindle am :

Ich habe die zwanzig Euro!

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