Miràcoli Avanti: Zwei getrennte Beutel, die mit einem Aufkleber zusammengehalten werden. Vorgegarte Nudeln im einen, fertige Sauce im anderen Tütchen.
Nun haben wir einen ganzen Haufen der Nur-Nudel-Tütchen gefunden, von denen die Saucen abgerissen waren. Da haben doch echt Leute die kleinen Beutelchen mitgehen lassen. Nicht eine, nicht zwei – nein, fast ein Dutzend.
Nett von euch Jungs, dass ihr diesen Stadtteil so sehr kulturell bereichert. Nur, dass ihr für über 130 Euro (!) Ware klauen wolltet und dann mit Beleidigungen und Drohungen um euch geworfen habt, war nicht so nett.
"Kannst du mal eben was auf dem Video nachgucken?", sprach mich meine Mutter an. "Ich hatte in meinem Einkaufswagen, in dem ich meine Unterlagen aufbewahre, auch eine offene Tüte Marzipankartoffeln liegen. Dann war ich nur ein paar Minuten weg, komme wieder und irgendjemand hat die Kartoffeln alle im Wagen zwischen die Gitterstäbe gesteckt."
Der Typ, der das getan hatte, war sogar noch im Laden. Ein ziemlich heruntergekommener Typ, mit tabakbraunen Fingerspitzen und schwarzen Fingernägeln. "Ich hab' da nur eine gegessen", redete er sich heraus. Warum er die anderen Marzipankartoffeln im Wagen verteilt hatte, erklärte er mir nicht mehr. Aber er hat die Tüte wenigstens ohne lange Diskussion bezahlt.
Eine fast neunzigjährige Stammkundin sprach mich an: Sie würde seit dem Vortag ihre Geldbörse vermissen. Hundertprozentig hätte sie die eingesteckt, aber als sie an der Kasse ankam, sei ihr Portemonnaie verschwunden gewesen.
Wir sahen uns die Videoaufzeichnung an: Die alte Kundin betrat den Laden und steuerte zunächst direkt auf den Leergutautomaten zu. Einen Einkaufswagen, in dem sich ihre offene Handtasche befand, hatte sie schräg hinter sich stehen. Während sie ihre Flaschen abgab, näherte sich ihr eine etwas heruntergekommen wirkende Frau und blickte direkt und ziemlich unverfroren in die offenstehende Tasche und wandte sich dann aber schnell wieder ab.
In den folgenden 15 Minuten hielt sich diese Frau immer irgendwie in der Nähe meiner alten Stammkundin auf. Tat zwar immer so, als würde sie sich zufällig für die Produkte in der Nähe interessieren – aber es war doch deutlich zu erkennen, wie sie immer wieder in unbeobachten Momenten die Nähe des Einkaufswagens und der offenen Handtasche suchte.
Schließlich gelang es ihr, in die Tasche zu greifen. Schnell ließ sie das Portemonnaie in ihrer Jackentasche verschwinden, stellte ihre "Alibi-Produkte", die sie in der Hand hielt, in das nächste Regal und verließ den Laden. Dabei ließ sie sich noch eine gefüllte Tragetasche mit SPAR-Aufdruck von meiner Kassiererin aushändigen.
Was zum..? Wir sahen uns die Ereignisse an, die vor dem neugierigen Blick in die Tasche stattgefunden hatten. Die Frau hatte zunächst ganz normal ein paar Dinge eingekauft. Während sie noch in der Warteschlange stand, betrat ihr späteres Opfer den Laden. Sie bezahlte, ließ die Tasche an der Kasse stehen und betrat den Laden erneut. Wie es weiterging steht oben.
Wir haben die Videoaufzeichnung gesichert und eine Kopie davon für die Polizei auf CD gebrannt. Die alte Dame haben wir schließlich sogar noch zur Polizeiwache gefahren, wo sie den Diebstahl anzeigte. Ob die Bilder irgendwie helfen werden? Ich würde es wünschen. Der alten Frau ging es gar nicht so sehr um die paar Euro oder einen neu zu beschaffenden Ausweis. Es war die Demütigung, der Übergriff auf fremdes Eigentum. Und glaubt mir: Ich konnte das mehr als gut nachvollziehen...
Da die Person das Blog nicht kennen wird, besteht wohl auch keine Gefahr, dass dieser Blogeintrag ihn ab jetzt vorsichtiger werden lässt.
Wenn der Typ jedenfalls nochmal wiederkommt, der hier regelmäßig mit Nüssen "Druckbetankung" macht, ist er fällig. Jetzt haben wir Fotos und ein Video von ihm und da hilft ihm auch keine Ausrede mehr.
Und wer mit so einer markant durchlöcherten Hose und auffällig bedruckter Kapuzenjacke herumläuft, macht einem die Erkennung netterweise noch einfacher.
Die Piepe ist nicht nur ein See in in der Gegend, sondern umgangssprachlich auch ein Treffpunkt bei einem Kiosk an eben jenem See. Ein Treffpunkt für alle möglichen kaputten Typen, Junks und Alkoholiker. Nun hat mich eben eine Mitarbeiterin angerufen. Sie hat den Typen, der hier vor knapp zwei Wochen den Bacardi geklaut hat, gerade dort stehen gesehen.
Ob sie die Polizei informieren sollte, wollte sie wissen. Wir hatten die Videoaufzeichnung von der Tat nicht gespeichert und hätten also ggf. keine weiteren Beweise ausser unserer Aussage. Auch dürfte das Diebesgut nicht mehr bei ihm sein. Das Fahrrad war das selbe, aber auch das war kein Beweis.
Dann eben keine Polizei, das hätte nichts gebracht.
Schade eigentlich.
Meine Fresse, die Leute klauen echt alles. Diese leere Packung Tütensuppe haben wir eben im Regal gefunden. Soll man darüber weinen oder schon fast wieder lachen?!?
Zwei besonders coole Heranwachsende alberten vor dem Regal mit Körperpflegeprodukten herum. Plötzlich nahm einer von ihnen eine Spraydose mit Deo in die Hand, nahm den Deckel ab und sprühte einfach so in die Luft. Nicht kurz, um zu schnuppern, sondern eine, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, knapp zehn Sekunden lang sprühte er – und stellte die Dose schließlich wieder ins Regal.
Ohne irgendetwas bezahlen, wollten die Jungs den Laden verlassen. Aber damit war ich gar nicht einverstanden. "Ich habe nur ganz kurz getestet", versuchte er sich herauszureden und deutete auf die Innenseite seines Handgelenks. Nach recht zäher Diskussion, in der ich den kleinen aggressiven Wicht schon im Geiste habe ausrasten sehen, bezahlte der die Spraydose schließlich.
Wäre zwar nicht direkt mein Schaden gewesen, aber ich hätte als Kunde nicht gerne diese schon spürbar leichtere Dose gekauft.
Sogar auf der Videoaufzeichnung war übrigens hinterher deutlich der kegelförmige Sprühstrahl in der Luft zu sehen. Er hatte tatsächlich so lange draufgedrückt und wir hatten uns somit auch definitiv nicht getäuscht...
Ein Typ hatte sich die Umhängetasche mit Kaffee vollgestopft und wollte den Laden einfach verlassen. Die Warensicherungsanlage löste Alarm aus, ein Kollege, der gerade in Zivilbekleidung in der Nähe des Ausgangs stand, hielt den Dieb auf.
"Was hat denn da Alarm ausgelöst?", wollte ich wissen.
Seine Antwort: "Diebesgut."
Was für eine Antwort. Ernüchternd wie wahr.
Der Rest verlief gewohnt unspektakulär: Adresse überprüfen, Daten aufnehmen für die Anzeige, Hausverbot...
Dem kaputten Junk, der eben zwei Geschenkkartons Bacardi eingesteckt hat und dann blitzschnell auf einem Fahrrad geflüchtet ist, wünsche ich, dass er vor Aufregung während der Flucht direkt vor eine Straßenbahn in die Weser fährt.
Sich an fremdem Eigentum zu vergreifen ist echt das Letzte!
Toilettenpapier ist weich. Ein Paket voller Toilettenpapierrollen ist groß und weich – und vor allem nicht stabil. Sehr sinnig, wenn da jetzt Mitarbeiter im Lager Gläser mit teurem Instant-Kaffee draufstapeln. Das konnte nicht gutgehen. War nur von der anderen Seite des Rollcontainers aus vorher leider nicht zu erkennen...
Ein junges Pärchen stand an der Kasse und löste den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Ein älterer Mann versuchte nebenbei, sich in provokanter Art und Weise über die Anlage lächerlich zu machen – aber an so ein lächerliches Verhalten haben wir uns ja nun inzwischen schon gewöhnt.
Irgenwas löste den Alarm aus. Aber was? Abwechselnd schickten wir den jungen Mann und seine Begleiterin durch die Anlage. Nichts. Der mitgebrachte Einkaufskorb war leer, von einem kleinen Stofftuch und einer ebenfalls leeren und zusammengefalteten Plastiktüte mal abgesehen. In dem Moment fiel leider nichtmal mir auf, dass dieser unschuldig wirkende Korb, bzw. sein Inhalt für den Alarm verantwortlich war. Wir reichten ihn während der Überprüfung hin und her, ohne ihn als Ursache für das Piepen zu sehen. Mal löste der Alarm aus, dann wieder nicht. Was zum..?
Ich ließ die beiden schließlich gehen und nahm an, dass meiner Mitarbeiterin an der Kasse eventuell ein Sicherungsetikett auf den Boden gefallen war, das dort zu nahe an einer der Antennen lag.
Als wir im Kollegenkreis die Sache noch einmal besprachen, fiel uns auf, dass das harmlos wirkende Tuch im Korb eines der Hundehalstücher gewesen sein könnte. Diese sind nämlich mit einem Warensicherungsetikett versehen. Und tatsächlich fanden wir im Tiernahrungsregal eine leere Packung und auf der Videoaufzeichung war zu sehen, dass das Pärchen sich dort eine Weile aufgehalten hat.
Mist. Aber leider zu spät. Die beiden waren verschwunden. Und das nur, weil mir dieser blöde dreieckige Stofffetzen einfach nicht als solcher aufgefallen war.
Daueralarm der Warensicherungsanlage an der Kasse. Nach jahrelangem Einsatz des Systems hat man inzwischen genug Routine und Erfahrung, um zu wissen, wann man reagieren muss und was noch ein harmloser Alarm ist, der nicht dringenden Handlungsbedarf erfordert.
Dieser Alarm wollte ganz dringend beachtet werden! Es piepte und piepte und piepte und während ich den Anrufer, den ich gerade am Telefon hatte, abwürgte, hörte ich schon von vorne meine Kassiererin rufen: "Björn!" und "Stopp!".
Während alle Anwesenden nach vorne eilten, spielte sich dort etwa der folgende Dialog mit dem Kunden ab, der den Alarm auslöste:
Kassiererin: "Haben Sie etwas da im Rucksack?"
Mann: "Ja, Kaffee."
Das war nun echt stumpf. Hat ihn aber nicht davor bewahrt, eine Anzeige wegen Ladendiebstahl und ein lebenslanges Hausverbot von mir zu bekommen.
Eine Stammkundin stand mit ihrer Tochter vor dem Leergutautomaten. Während die beiden noch darauf warteten, dass der Kunde vor ihnen fertig wurde, holte die Tochter eine Flasche Limonade aus dem Laden. Innerhalb weniger Minuten hatten sie die Flasche geleert und steckten sie gleich mit in den Leergutautomaten und kassierten die 25 Cent Pfand ein.