Mir sind schon lange Zeit keine Klagen mehr über die Musikbeschallung bei uns im Laden zu Ohren gekommen. Früher gab es das häufiger mal, dass Kunden uns mit mitleidigen Blicken wegen des vermeintlichen Psychoterrors bedauert haben. "Man muss die Mitarbeiter doch vor so einer Berieselung schützen!", hat mir mal eine Kundin gesagt.
Die Zeiten, mit Muzak dichtgedüdelt zu werden, sind zum Glück lange vorbei. Radio POS, mit denen wir seit nun 23 Jahren zusammenarbeiten, macht da einen ganz guten Job. Mir gefällt auch nicht jedes Lied, das die spielen – aber im Durchschnitt sind es viele Klassiker und auch relativ aktuelle Titel, die dort laufen.
Zurück zum Psychoterror: Wer schützt uns vor gleichermaßen laut wie schief mitpfeifenden Kunden? Nur noch wenige Takte und ich habe eine lebenslange Therapie vor mir.
Übrigens: Mitte der 90er, also irgendwie zu der Zeit, in der ich meinen Aushilfsjob hatte, bzw. meine Ausbildung begonnen habe, lief bei uns wirkliche Psychoterror-Musik im Laden! Da hatten wir eine Endloskassette, die sich etwa alle 2 Stunden wiederholt hat und auf der wirklich "Muzak" war. Berieselungsmusik, unter anderem in Form von nachgespielten Instrumentalversionen von ABBA-Titeln. Das war gruselig, richtig gruselig.
Ein alter Schulfreund hat einen Resthof übernommen und baut sich dort eine kleine Landwirtschaft vor allem für die Selbstversorgung auf. Sein größter Stolz sind derzeit etliche Hühner, darunter viele Grünleger wie Araucana, deren Eier er sogar genehmigungsfrei vor dem Haus in einem SB-Stand anbietet.
In der Direktvermarktung bei ihm zu Hause ist das alles auch kein Problem. Aber der Aufwand, die Eier bei uns im Geschäft anzubieten, was eigentlich eine schöne Idee ist, wäre leider zu groß. Angefangen damit, dass er keinen Erzeugercode und auch keine Verpackungen mit allen notwendigen Angaben hat – und solange das alles in eher privaten Dimensionen abläuft, lohnt sich auch die ganze Mühe nicht.
Der größte Bon in der Elepfandspendenbox belief sich in der vergangenen Woche auf 7,25 Euro, die ich natürlich wie immer verdoppelt habe.
Ein Mann, der hier schon längst Hausverbot hat, dem das aber scheißegal ist und dennoch immer wieder klaut, resp. es zumindest versucht, hatte einen Sack voller Einwegflaschen und Dosen mitgebracht und fütterte den Automaten. Als er bei 7,25 Euro angekommen war, wurde er von meinen Mitarbeitern identifiziert und aus dem Laden geworfen.
Den Bon mit der Summe steckte ein Kollege in die Spendenbox.
Nein, Mitleid braucht der Typ deswegen nicht. Der hat mit seinen Diebstählen hier insgesamt Ware für mehrere hundert Euro aus dem Laden getragen, von denen wir keinen Cent jemals wiedersehen werden. Und selbst dieses Geld geht nicht in meine Richtung, aufgrund meiner Verdoppelung eher sogar im Gegenteil. Aber es ist ja für die Elis.
Das Telefon klingelte. Ich ging ran und meldete mich knapp mit meinem Namen.
"Harste."
Anruferin: "Ja, schönen guten Tag. Ich habe mich leider verwählt, auf Wiederhören."
Und schon war die Verbindung wieder zu Ende.
(Die Rückwärtssuche ergab, dass die Nummer bei Tellows mit 8 bewertet wurde und dort vor aggressiver Werbung gewarnt wird. Habe dann wohl nicht allzu viel verpasst.)
Unser kleiner Ständer für das Gemüseangebot der Woche steht rechts neben unserer Eingangstür. Es ist nach wie vor ein "Verkaufsboy Swing", eine filigrane Metallkonstruktion mit zwei Rädern.
Der Verkaufsboy ist für Gemüseangebote richtig gut geeignet. Weniger gut eignet er sich dazu, Hunde daran anzubinden. Bei einem Chihuahua oder anderen Fußhupen mag das gar kein Problem sein.
Bei einem Hund geht es solange gut, bis er sich entschließt, mitsamt des Verkaufsboys und des darauf angebotenen Gemüses in Richtung Innenstadt davonzurennen.
Der Sachschaden war zum Glück nur gering. Aber dennoch unnötig …
Nicht zum ersten (und sicherlich auch nicht zum letzten) Mal hier im Blog: Eine Verkaufspreis, der durch die Erhöhung erst zum Discountpreis wurde. "Discountpreis" bezieht sich immer auf den direkten Vergleich mit den Harddiscountern Aldi, Lidl & Co – aber sowas mutet schon immer recht sonderbar an …
Ich guckte etwas irritiert auf den Monitor der Videoanlage, als ein relativ kleiner Bereich in der Gemüseabteilung wie durch einen Scheinwerfer angestrahlt leuchtete. Unsere Straßenseite zeigt nach Nordosten und dass dort am Nachmittag so die Sonne hereinstrahlt ist nicht nur ungewöhnlich sondern sogar relativ ausgeschlossen.
Etwas später verschwand das strahlende Rechteck mit einer schnellen seitlichen Bewegung. Spätestens zu dem Zeitpunkt war dann klar, was da passiert war: Die Nachmittagssonne wurde von einem offenstehenden Fenster an einem der Gebäude auf der anderen Straßenseite reflektiert.
Dabei waren die Kürbisse so stolz, auch mal im Rampenlicht zu stehen.
Beim Stecken der täglichen Etiketten hatte ich vor einer Weile ein Schild für die 265-Gramm-Packungen "Quality Street" dabei. Der Preis hat sich von 4,29 € auf läppische 440,12 € erhöht.
Geil, dachte ich, da will uns die EDEKA mal was gutes für den Rohertrag tun.
Vorausgesetzt natürlich, dass irgendein Kunde so viel Geld für ein gutes halbes Pfund Süßkram von Nestlé ausgeben würde. Da war wohl irgendwas bei der Stammdatenpflege durcheinandergeraten und ich vermutete einfach mal, dass es sich dabei um den Gesamt-Verkaufspreis eines ganzen Displays dieses Produkts handeln würde, dafür bekommen wir nämlich auch manchmal solche Etiketten. Aber das passte irgendwie auch nicht so richtig, denn 440,12 kann man nicht ohne Rest durch 4,29 teilen.
Was da passiert war, kann ich also beim besten Willen nicht sagen, aber gleich am nächsten Tag passte wieder alles und ich hatte einen Blogeintrag mehr.
Fundstück von Ines auf einer Tüte Kesselchips von Lisas: Ein Strichcode mit einem Brontosaurus zwischen urzeitlicher Vegetation. Was das mit den Chips zu tun haben soll, kann ich nicht sagen, aber es ist dennoch originell:
Was wären wir ohne unsere handgeschriebenen Zettelchen?
Hinweis im (leeren) Regalfach einer bestimmten Sorte Tomatensauce unserer Eigenmarke, dass diese ab 8. November im Großlager wieder vorrätig und daher lieferbar sein soll.
Abwarten, in den letzten Wochen war hier eine große Lücke …
Die Kamera in der hinteren rechten Ladenecke, die quer über die Tiefkühltruhen und die Aktionsfläche bis in die Getränkeabteilung guckt, bietet den umfassendsten Blick von allen Kameras und so fand ich die Idee eigentlich ganz spannend.
"Täglich einen Screenshot" klingt leicht, ist jedoch in der Praxis gar nicht so einfach umzusetzen. Angefangen damit, dass ich gar nicht täglich in der Firma bin, mindestens an den meisten Sonn- und Feiertagen nicht – was schon mal wenigstens 50 Tage sind. Ab und zu habe ich es auch einfach nur vergessen oder bin nicht dazu gekommen. Die Arbeit geht nun mal vor. Automatisieren ist übrigens keine Option, da ich natürlich immer einen Augenblick abpassen muss, in dem keine Leute zu erkennen sind.
Aber immerhin habe ich es geschafft, an 192 von 366 Tagen (inkl. heute) ein Bild aus der Kamera über dem Fleischkühlregal zu sichern. Das Projekt war auf ein Jahr ausgelegt und eigentlich sollte es damit jetzt auch gut sein. Wenn ich demnächst mal etwas Zeit finde, werde ich die Bilder aufbereiten und ein Video daraus machen. Bis dahin werde ich brav weiterhin meinen Täglichen Screenshot festhalten. Falls ich dran denke.
Eine Frau mittleren Alters hat mir via E-Mail eine Initiativbewerbung geschickt.
Sie schrieb darin kurz, was sie sucht (Aushilfsjob zur Warenverräumung) und riss grob ihre bisherigen Tätigkeiten und Qualifikationen an. Der nächste Absatz, in dem sie etwas über sich schrieb, begann mit den Worten: "Ich bin Baujahr 1980 […]"
Ich bin ja wirklich offen für jeden Firlefanz, aber diese Formulierung, in einer wohlgemerkt ansonsten recht sachlich formulierten Bewerbung, finde ich irgendwie merkwürdig.
Beim Ausleeren der Papppresse war dem Kollegen ein kleines Malheur beim Verknoten der Bänder passiert. Viel zu retten gab es leider nicht mehr und so blieb nur der Weg, die Presse einmal komplett auszuräumen. Da liegen also rund fünf Zentner Pappe auf dem Boden. Ich müsste mich eigentlich ärgern, da ich nun Lohn für unproduktiven Kram zahle, aber ich glaube, der Kollege hat sich über die doppelt und dreifache Arbeit mehr geärgert …
A4-Preisschild bei uns in der Getränkeabteilung. Links ist der Kistenpreis, rechts der für eine einzelne Flasche angegeben. Durch die große Schrift und den kleinen Abstand zwischen den Preisen ergibt sich auf den ersten Blick eine recht unübersichtliche Zahlenkolonne.
Aber die Gestaltung von perfekten Preisschildern scheint ohnehin unmöglich zu sein. Die Problematik gibt es ja schon, seit es Preisschilder gibt. Irgendeine Info ist immer zu groß, zu klein, zu falsch geschrieben …