Ich hatte heute Vormittag ein paar Termine. In der Zeit kam eine ältere Frau in den Laden und verlangte, den Chef zu sprechen: "Ist Herr Hartke [sic!] da?" Meine Mitarbeiterin verneinte ordnungsgemäß, erkundigte sich aber dennoch nach dem Anliegen der Frau, die sie zurvor noch nie als Kundin gesehen hatte.
Nachdem sie etwas herumdruckste, erklärte sie, dass sie gerade vom Arzt kommen würde, ihr Portemonnaie aber zu Hause vergessen hätte und nun Geld bräuchte, um das Rezept in der Apotheke einzulösen. Ob sie sich bei uns Geld "bis morgen" ausleihen dürfte, fragte sie.
Prinzipiell: Nein. Aber bei Kunden habe ich schon, gegen Vorlage des Ausweises, Ausnahmen gemacht. Diese Frau hatte jedoch ihren Ausweis, vermutlich aufgrund der vergessenen Börse, nicht dabei und sie weigerte sich auch beharrlich, überhaupt ihren Namen zu nennen. "Dann müssen Sie wohl heute Nachmittag wiederkommen, wenn der Chef wieder im Hause ist. Ich kann und darf das jetzt nicht entscheiden.", antwortete meine Mitarbeiterin freundlich.
"Dann eben nicht!", entfuhr es der Frau, die sich auf dem Absatz umdrehte und den Laden ohne weitere Worte wieder verließ.
Die Räume, in denen sich jetzt mein Laden befindet, und auch das direkt daran angrenzende Haus, das seit Jahren als Moschee genutzt wird, war früher eine Fleisch- und Wurst-Fabrik.
Einer meiner Nachbarn hat gerade gewitzelt: Wenn die in dem Gebäude Betenden wüssten, dass dort einst noch ein Schwein nach dem anderen geschlachtet und zerlegt wurde...
Anruf von der Kasse: Ein ec-Terminal ist mitten im Bezahlvorgang einfach ausgegangen. Der Kunde hatte noch seine PIN eingegeben und dann passierte nichts mehr. Das Display blieb dunkel und ein Ausdruck kam aus dem Gerät auch nicht heraus. Was tun?
Ich schlug meinem Mitarbeiter vor, dass er die Zahlung an einem anderen Terminal wiederholen sollte. Und wenn dem Kunden der Betrag tatsächlich zweimal abgebucht werden würde, was sich ja auf seinem Kontoauszug bemerkbar machen würde, bekäme er natürlich anstandslos das zu viel gezahlte Geld zurück.
Wenige Augenblicke später klingelte das Telefon erneut. Der Kunde war mit diesem Vorschlag ganz und gar nicht einverstanden und ich sollte doch bitte selber mit ihm reden.
Das tat ich dann auch und erklärte ihm noch einmal direkt, dass wir ja nun nicht wissen können, ob die Buchung erfolgt ist. Er hatte f+r diese Vorgehensweise überhaupt kein Verständnis und hat während des Gespräches und in den folgenden Minuten mindestens 15 mal das Wort "Kundenservice" erwähnt. Wenn die Zahlung nicht funktioniert hätte, sollten wir ihm einfach eine Rechnung schicken, aber zu verlangen, dass er ggf. mit seinem Kontoauszug herkommt, würde ja gar nicht gehen. Naja, das ist Ansichtssache.
Zum Glück fiel mir dann noch ein, dass ich mir ja die Übersicht der einzelnen Zahlungen aus dem Gerät ziehen könnte. Dieser Ausdruck dauerte aufgrund seines Umfangs leider ein paar Minuten, es fiel wieder mehrmals das Wort "Kundenservice", aber schließlich hatte ich es schwarz auf weiß: Die Zahlung ist nicht erfolgt. Alle Aufregung umsonst. Ich muss keine Rechnung schreiben und brauche einem mir unbekannten Kunden keine unbezahlte Ware mitzugeben.
Warum man sich wegen einer kleinen technischen Panne so sehr aufregt, verstehe ich sowieso nicht. Für mich war die Situation mindestens genauso unangenehm, wie für den Kunden. Aber immerhin weiß ich jetzt, dass ich meinen Job nicht richtig mache. Auch nicht schlecht.
Seltsames Fundstück am Leergutautomaten. Dass die Maschine diese Flasche so nicht annehmen wollte, kann ich verstehen: Bei dem einen Etikett ist das dpg-Logo beschädigt und beide EAN-Codes sind sowieso wegen der Gummibänder nicht zu lesen. Auf was für Ideen die Leute nur immer kommen...
Blogleser Ingo hat mir ein Bild eines kleinen SPAR-Marktes in Stirling / Schottland geschickt. Dazu schreibt er:
Hallo Björn,
jetzt komme ich auch mal dazu, ausser meinem beinahe täglichen Lesen in deinem Blog mal selbst ein kleines bisschen beizutragen.
In meinem Schottland-Urlaub letzte Woche konnte ich mangels Internet zwar nicht verfolgen was im Spar Bremen so alles passiert ist, dafür musst ich in Stirling auf dem Weg zum Wallace-Monument aber an Dich bzw. Deinen Blog denken.
Die Supermarkt-Dichte in Schottland ist etwas komplett anderes als hier in Deutschland. Viele ganz kleine Orte haben gar keinen Supermarkt, viele kleine Orte haben einen Spar wie diesen und die größeren Städte bieten dann einen Tesco oder Somerfield's.
Ein Kunde hat heute Vormittag im Onlineshop gleich drei der Zotter-Adventskalender bestellt. So weit, so gut.
Eine Stunde später ging eine weitere Bestellung ein: Ebenfalls drei Kalender, wieder die selbe Adresse. Allerdings von einer Kundin aufgegeben, die den selben Nachnamen wie der Kunde zuvor trägt. Ist es seine Frau, seine Mutter oder seine Schwester? Und möchte die Famile sechs Kalender haben oder möchte sich da jemand gegenseitig überraschen? Ich weiß es nicht und ich mag auch keine E-Mail schreiben oder anrufen, um nicht evtl. die Vorfreude zu verderben. Also werde ich brav beide Lieferungen ausführen und darauf hoffen, dass ich nicht die eine Hälfte zurückbekomme...
Gestern Abend hat eine Kundin sich hier im Laden mächtig darüber aufgeregt, dass wir kein Diät-Eis vorrätig hatten. Nun, ja: Nach unserem Kühlschaden am Freitag war nunmal unser kompletter Warenbestand dahin. Wie haben zwar ein großes Kühlhaus, aber Diät-Speiseeis ist nunmal ein Artikel, von den man keine großen Vorräte haben muss.
Dementsprechend und vor allem, weil wir erst heute wieder Ware bekommen (haben), war der Platz im Kühlschrank noch leer. Dafür hatte die Frau leider überhaupt kein Verständnis und begann zu zetern: "Das ist doch nicht mein Problem! Sie müssen die Waren vorrätig haben, was ist denn das für ein scheiß Kundenservice!?!"
Eine Kundin hat sich ein paar Brötchen eingepackt. Dabei ist ihr eine der Schrippen zu Boden gefallen. Mit spitzen Fingern und ausgestreckter Hand, dazu einen Gesichtsausdruck, als würde sie das widerlichste Gewürm anfassen, hob sie es auf und ließ es in die Hand einer zufällig anwesenden Kollegin fallen. "Das esse ich nicht.", quälte sie dabei hervor.
Man kann sich aber auch anstellen. Die meisten Kunden stört's zwar nicht, wenn ihnen ein Brötchen runterfällt und ich würde auch niemanden dazu zwingen, sie noch zu kaufen – aber die Ekelgrenze ist bei allen Leuten nunmal anders gesteckt. Wie hätte die Frau wohl reagiert, wenn sie gesehen hätte, dass sich meine Mitarbeiterin das Brötchen hinterher zum Frühstück einverleibt hat?
1 Dose Ananas abtropfen lassen, 125ml von dem Saft auffangen. 500g Putenbrust in Streifen schneiden und anbraten. 2 Steine2 Zwiebeln würfeln, zugeben und glasig werden lassen. 2 EL Curry darüber streuen, den Ananassaft und 125ml Hühnerbrühe dazugeben und bei milder Hitze 5 Minuten garen.
Zwischenzeitlich 200g Reis kochen. 2 Bananen schälen und in Scheiben schneiden. Die Ananasstücke und 150g Creme fraiche ebenfalls in den Topf geben und heiß werden lassen. Mit Salz, Pfeffer und einer prise Zucker abschmecken, evtl. etwas andicken.
Zum Schluss die Bananenscheiben zugeben und zusammen mit dem Reis servieren.
Der Leergutautomat war durch eine Flaschensammlerin, die etliche Tüten mit wildem Leergutdurcheinander mitgebracht hatte, blockiert. Ein Kunde stellte seine leere Kiste, die er abgeben wollte, einfach erstmal hinter ihr auf den Boden und begann, seine Einkäufe im Laden zusammenzusuchen. Damit er nicht so lange warten musste, bis die Frau mit dem vielen Leergut fertig war, druckten wir an der Leergutkasse einen Bon über den entsprechenden Betrag aus und drückten ihn dem Kunden in die Hand. Dieser freute sich sehr über diesen Kundenservice.
Zwei Minuten später entdeckte er die gerade frisch aufgebackenen Brötchen im Brotregal. Sein Kommentar dazu: "Was für ein Service hier. Erst das mit dem Leergut und jetzt noch mitten in der Nacht frische Brötchen. Ihr macht mich hier fertig."
Da verschlafe ich ein mal nach fast eineinhalb Jahren 24h-Öffnung am Montag Morgen – und dann warten ausgerechnet bei strömendem Regen rund zwanzig Kunden vor der Ladentür und kratzen an der Scheibe warten auf Einlass.
Die Kontoauszüge, die ich von meiner Bank bekomme, sind schon seit einiger Zeit auf Thermopapier gedruckt. Das war nie problematisch und ich konnte die Auszüge zum Glück immer mehrfach ziehen (Einmal für meine eigenen Unterlagen und einmal für meinen Steuerberater).
Neuerdings bekomme ich die Auszüge aus technischen Gründen nur noch in einfacher Aufertigung. Also muss ich sie kopieren und das mache ich praktischerweise mit meinem Faxgerät. Die Blätter, die aus dem Laserdruckwerk herauskommen, sind sehr heiß. So heiß, dass die Kontoauszüge schwarze Flecken bekommen, wenn sie mit den Kopien in der Papierablage des Faxgerätes übereinandergeschichtet werden.
Was sagt eigentlich das Finanzamt zu schwarzen Kontoauszügen? Dokumentenecht ist Thermopapier jedenfalls sowohl nach der Wikipedia als auch nach meiner persönlichen Erfahrung nicht.