Nicht ihr Problem
Gestern Abend hat eine Kundin sich hier im Laden mächtig darüber aufgeregt, dass wir kein Diät-Eis vorrätig hatten. Nun, ja: Nach unserem Kühlschaden am Freitag war nunmal unser kompletter Warenbestand dahin. Wie haben zwar ein großes Kühlhaus, aber Diät-Speiseeis ist nunmal ein Artikel, von den man keine großen Vorräte haben muss.
Dementsprechend und vor allem, weil wir erst heute wieder Ware bekommen (haben), war der Platz im Kühlschrank noch leer. Dafür hatte die Frau leider überhaupt kein Verständnis und begann zu zetern: "Das ist doch nicht mein Problem! Sie müssen die Waren vorrätig haben, was ist denn das für ein scheiß Kundenservice!?!"
Nie fragen...
Dementsprechend und vor allem, weil wir erst heute wieder Ware bekommen (haben), war der Platz im Kühlschrank noch leer. Dafür hatte die Frau leider überhaupt kein Verständnis und begann zu zetern: "Das ist doch nicht mein Problem! Sie müssen die Waren vorrätig haben, was ist denn das für ein scheiß Kundenservice!?!"
Nie fragen...
Trackbacks
Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
Babsi am :
Ich bemerke in den letzten Jahren bei mir im Laden immer mehr Selbstverständlichkeit und unberechtigte Forderungen, gepaart mit Beleidigungen und unverschämten Sprüchen bei der Kundschaft.
Empfinde ich das nur so oder ist das bei ihnen auch so, Herr Harste?
Manül am :
der Witz ist ja, dass es nicht mal eine Kalorie weniger hat (wenn ich davon ausgehe, dass es Eis für Diabetiker ist)...
Insofern ist es ja doch Kundenservice gewesen. Immerhin hat die Frau ein paar Kalorien abgenommen durchs Hinlaufen, Aufregen, Abdampfen Nachschub gabs ja nicht!
Victor Kosuta am :
Victor Kosuta am :
flavius am :
Jürgen am :
bitte nicht trennen
Bjoern Harste am :
freya am :
Did am :
noch ein Markus am :
die Trolle sind doch noch nicht im Heiseforum fertig
Stefan am :
Das stelle ich auch immer mehr fest. Liegt aber auch an dem von den Boulevardmedien (RTL(II), P7, usw) geschürten "jeder versucht sie übers Ohr zu hauen" und "Sie haben alle Rechte, der Verkäufer nur Pflichten und wenn er was anderes sagt belügt und betrügt er sie)
Das ist schonmal die Grundeinstellung mit der viele Menschen das Geschäft betreten. Das Problem ist u.a. noch, sie denken das nicht nur, sie lassen es auch an allen Ecken und enden heraushängen und betonen es. Normale Umgangsformen sind sowieso was fürn Arsch, die versuchen ich zu betrügen also sind das keine Menschen die ich entsprechend behandeln muss.
Das trifft sicher nicht au alle Kunden zu, doch ein immer grösser werdender Teil der Kundschaft scheint mit diesem Gedanken und dieser Einstellung zu leben
Gerhard Zirkel am :
Die bösen Kapitalisten, verdienen eh Millionen - IMMER - da sollen sie schon ordentlich was tun für den kleinen Mann (oder die kleine Frau)
Schon im Fernsehen sieht man ja, dass sowieso jeder der irgendwie Geld verdient ein Betrüger sein muss. Ob er nun Bankchef oder Einzelhänder ist spielt keine Rolle.
Gerhard
*der auch Geld verdient*
SØ am :
Als "Gesprächspartner" macht es keinen Sinn hier auf Einsicht zu hoffen, sondern man sollte den Kunden einfach ein wenig bekuscheln. Hilfreich ist es, dabei mit etwas zu beginnen, wo der Kunde erstmal zustimmen kann.
"Klar, das ist nun ärgerlich, dass wir kein Diäteis haben. Kann ich gut verstehen, dass sie nun sauer sind, da sie deswegen extra hierher gekommen sind. Aber die Gefriertruhe ist nun mal kaputt gewesen und das Auffüllen der Bestände, so sehr wir uns auch bemühen, dauert eben etwas Zeit....aber morgen etc. usw."
Die größten Nöhlköpfe kann man auf diese Weise lammfromm kriegen und am Ende kommt oftmals "ja sie können ja nichts dafür..."
suz am :
Buckeln, Erklaerungen und Honig ums Maul schmieren helfen nur bei Leuten, die die normalen Umgangsformen noch nicht gaenzlich verloren haben und die nach der ersten Wutattacke auch zuhoeren und sich mal in den Gegenueber versetzen (koennen).
Stefan am :
Ich mach den Servicejob jtzt seit über 10 Jahren. Aber es ist immer wieder schön wenn mit Menschen die mit der Kundenrealität selten bis nichts zu tun haben erzählen wolln wie man mit Kunden umgehen muss.
Natürlich versucht man den Kunden zu "beschwichtigen", ihm Verständniss für seine Situation entgegenzubringen usw usw. Das übliche Programm und sie Situation deeskalieren zu können. Dafür hab ich werder mehrere Semester Psychologie studieren müssen noch sonst einen quatsch. Normale Menschenkenntniss reicht in den meisten Fällen völlig aus.
Aber diese Gruppe von Menschen die ich meine ist resistent, gegen alles und jeden, besonder gegen Vernunft. Wie kleine Kinder die nur hören was sie hören wollen und die Realität nicht akzeptieren.
Bsp:
Kunde: Ich WILL das ausgetauscht haben.
(Gerät zwar 1,5 Jahre alt, aber eh Gutschrieftenware).
Ich: Machen wir gerne, aber genau dieses Model ist leider nciht mehr verfügbar, ich biete Ihnen gern den Nachfolger an.
Kunde: Ich WILL aber das gleiche.
Ich: Natürlich das verstehe ich ja, aber wie gesagt dieses gerät wird leider nicht mehr hergestellt.
Kunde: Ich WILL das aber, sie wollen mir ja nur nicht helfen, was für ein Scheissservice!!!
Da denkst Du nur noch. Stirb bitte, hier - jetzt - sofort. Denn soviel Dummheit auf so wenig Masse kann der Planet nicht ertragen
Gerhard Zirkel am :
Vielfach ist es tatsächlich Unsicherheit oder gar Verzweiflung. Schaffst du es, dem Kunden ein Gefühl von Sicherheit zu geben, wird er es dir danken.
In solchen Situationen kommt es darauf an, herauszufinden was der Kunden braucht. Ist es wirklich nur ein Ersatzgerät oder braucht er Sicherheit, weil er Angst vor irgendetwas hat?
Nur, so bald du den Kunden von deiner Einstellung her für dumm hältst oder seine Ängste nicht ernst nimmst, strahlst du das auch aus, der Kunde merkt es und vorbei ist es mit einer guten Beziehung.
Das alles läuft komplett unbewusst ab, weshalb es ja auch so schwer ist sich bewusst darauf einzulassen.
Gerhard
*der auch verkauft und ein erklärungsbedürftiges Produkt noch dazu*
SØ am :
Wie Gerhard richtig feststellt, geht es gerade nicht ums Beschwichtigen und Bauchpinseln, sondern darum, den Kunden und seine Einwände ernst zu nehmen und da "abzuholen" wo er sich befindet.
Stefan am :
Ich habe nicht gesagt das ich jeden Kunden für doof halte und ihn das daher auch gar nicht spüren lassen kann. Weder bewusst, noch unbewusst. Erstmal ist jeder Kunde das was er sein sollte, weder König, noch Bettler. Sondern ein gleichberechtigter Partner den ich gerne Zufriedenstellen möchte.
Mein Aussage war das es immer mehr Kunden gibt die nach dem o.g. Schema funktionieren / agieren /reagieren.
Denen es egal ist was, wie wo, oder warum so ist.
Aber gut, machen wir es anders. Dann analysiert doch bitte mal mein Bsp, oder besser das von Björn im eigentlichen Artikel und erklärt mir die Ängste / Verunsicherung der Kundin die sie mit einem offensichtlichen Einsatz von kompletter Realitätsverweigerung mit dem ergebniss "scheiss service" zu kompensieren versucht.
Gerhard Zirkel am :
Nun geht sie in einen Laden und will nur ein Eis kaufen das es dort sonst immer gibt. Jetzt gibt es das nicht und das ist der Auslöser um all das raus zu lassen was sich angestaut hat.
Als Verkäufer kannst du in so einem Fall nur versuchen, ihr auf irgendeine Weise das Gefühl des verstandenwerdens und der Sicherheit zu geben. Denn das ist letztendlich das was sie braucht - nicht das vermisste Produkt.
Letztendlich tangiert das auch die Frage, was sie eigentlich kaufen wollte. Das Produkt oder das, was sie damit verbindet? Wenn du es schaffst, ihr das auch ohne das Produkt an sich zu vermitteln hast du gewonnen.
Gerhard Zirkel
Stefan am :
Aber gut, jetzt hast Du was dazu geschrieben (ich schreibe mit absicht nicht geantwortet) also bitte.
Du hast jetzt sehr viel schönes erkärt, u.a. das die Kundin offenbar komplett an paranioden Wahnvostellungen leidet (O-Ton immer Angst von jemandem über den Tisch gezogen zu werden). Aber immernoch nicht auch nur mit einem Wort warum 1. Björn sie nach Deiner Erklärung über den Tisch ziehen soll in dem er kein Eis da hat. 2. Warum sie seine nachvollziehbare Erklärung warum dieses Eis nicht da ist nicht versteht (verstehen will), komplett ignoriert und daraus den Scheiss Service macht. *kopfschüttel*
Stefan am :
Ich hab Eure Einwände gelesen und wertfrei darauf reagiert. Hätte ich mir Eure Webseiten eher angeschaut hätte ich gewusst das Ihr 1. ein Feng Shui Berater und 2. Jemand der Aktionen auf BILD-Niveau ala "Schick diesen vorgefertigten Brief dem Finanzminister" unterstützt seid und Euch pauschal nicht ernst genommen.
Verzeiht mir also meine erste Verunsicherung ob ich, alle Kollegen, und die Blogleser die ebenfalls von Ihren Erfahrungen berichten, tatsächlich sooo falsch liegen können.
SØ am :
Deine Aussagen bezeichnest Du später dann als "wertfrei".
Zum Schluss recherchierst Du in unserem persönlichen Umfeld mit dem Ziel, daraus Dinge abzuleiten, die unsere Glaubwürdigkeit öffentlich diskreditieren sollen.
Ich muss schon sagen, Du beherscht die Einwandbehandlung wie kein Anderer und bist bestimmt ein toller Service-Mitarbeiter!
Stephen am :
FaaB am :
Ne mal im ernst. Ich vermute eher, dass eher so gemeint hat, dass man als Verkäufer die Waren vorrätig haben muss, damit man mehr Umsatz macht und nicht, dass man als Verkäufer die Pflicht hat, dass der Kunde alles bekommen kann.
Und selbst dann ist es nicht ihr Problem, denn wenn der Björn nun weniger Umsatz macht, kann sie da auch nichts für.
Weil wenn man den Text tatsächlich so versteht, wie er oben geschrieben wurde, dann dürfte die Frau in sämtlichen Läden unglücklich sein und das kann ich mir einfach nicht vorstellen
Nur die Aussage mit dem scheiss Kundenservice lässt sich selbst in meinem friedlichen Kopf nicht anders darstellen
Nächstes mal am besten einfach Lügen: "Ein Kunde hat vor einer Stunde unsere ganzen Bestände aufgekauft"
Manche Sachen muss man dann einfach schön reden.
Jens am :
oder einfach auf den Nachbarn schieben:
"Ihr Nachbar hat gerade das letzte Paket gekauft"
Man man man...
Lynn am :
Du solltest lieber froh sein, dass Du nicht verletzt wurdest
Sabrina am :
Anstatt Dich über ihr Gemecker zu beschweren, solltest Du froh sein, dass Du unverletzt aus der Sache rausgekommen bist