Der Marktleiter eines Edeka-Marktes in Delmenhorst hatte die Idee, an etlichen Orten in der Stadt Werbung anbringen zu lassen. Die Botschaften sind mit Kreidesprühfarbe auf Gehwege gesprüht worden und verursachen damit sicherlich keinen materiellen Schaden an der jeweiligen Pflasterung. Erinnert hat mich das an eine Aktion eines Optikers vor vielen Jahren, der ebenfalls Schablonen nutze, um Botschaften auf dem Gehweg zu hinterlassen. Damals sogar noch weniger Schlimm, die Werbung wurde mit einem Hochdruckreiniger in den Schmutz der Steine gesprüht. Selbst dafür hagelte es damals Kritik, denn auch das war eine unerlaubte Sondernutzung.
Klar könnte man jetzt sagen, dass die gesamte Aktion bestimmt eher ein Erfolg für das Geschäft war und vor allem unterm Strich niemandem geschadet hat – aber letzteres tun andere Dinge auch nicht. Vielleicht auch nur in meinem persönlichen Mind Set, aber ich gehöre ja auch zu denen, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß an einer roten Ampel stehen bleiben, auch wenn weit und breit kein anderes Auto zu sehen ist. "Auch schlechte Werbung ist Werbung" mag zutreffen, aber ich persönlich falle eben lieber nicht und schon gar nicht negativ auf.
"Der B. lungert gerade mit einem anderen Typen vorm Laden herum", informierte mich eine Kollegin. "B." ist ein Ladendieb, der hier schon viel Schaden verursacht hat und der uns schon so oft besucht und von uns schon so oft angezeigt wurde, dass Ines seine persönlichen Daten inzwischen sogar schon auswendig kennt. Kein Witz.
Vor dem Laden herumzulungern ist leider nicht verboten und daher haben wir auch keine Handhabe, aber gucken wollte ich trotzdem mal. Ich ging nach vorne, trat durch die Tür – kein B. zu sehen. Ich spazierte die 20 Meter bis zur nächsten Seitenstraße, da hockten die beiden Männer nebeneinander auf einem Stromkasten, der dort steht.
Als B. mich erblickte kam gewohnte Attitüde in seinem üblichen schmalzigen Tonfall: "Guten Tag, der Herr, wie geht es Ihnen, der Herr?" Ich ertrage diesen Spruch nicht. Da hat man einen dabei erwischt, für fast hundert Euro Ware zu klauen und der redet einen direkt oder auch in der dritten Person mit "der Herr" an. Wahh! Ein dunkelviolettes Hämatom am Kinn wäre eine Zierde in seinem zarten Antlitz gewesen, aber das dachte ich nur.
Ich verdrehte erst die Augen und mich dann um und ging zurück.
Momentan steht hier auf dem Gehweg vor unserem Haus ein "zu verschenken"-Karton. Wer also das eine oder andere unwiderstehliche Schätzchen auf dem Foto für sich entdeckt, sollte unbedingt herkommen. Und wer weiß, vielleicht wird der zerfetzte Pappkarton ja auch mal ein Fall für Bares-für-Rares.
Ich glaube, ich mache daraus eine Serie und ein eigenes Tag. Letzteres hat gerade schon Einzug hier ins Blogsystem gehalten. Wenn die Polizei einen abkommandieren würde, der hier an der Kreuzung jedem Idioten, der sein Auto rücksichtslos so abstellt, dass das Fahrzeug bis an oder sogar auf die Fahrbahn reicht, und jeder davon ein Ticket bekommt (wie hoch ist das Buß-/Verwarngeld eigentlich?), könnte sich die Stadt Bremen einen schönen Nebenverdienst schaffen.
Man macht einfach immer mehr, was man gerade will, ohne Rücksicht auf andere Personen oder fremde Sachen zu nehmen. Ich hasse diese Entwicklung.
Zwei junge Frauen sprachen mich im Laden an. Sie wären vor unserem Laden von den dort stehenden Männern "angemacht" worden. Wie genau diese Anmache ausgesehen hat, habe ich nicht hinterfragt. Von einem ernsthaft nett gemeintem Gruß bis zu derben Sprüchen mit sexuellem Inhalt kann das natürlich alles gewesen sein. Die Kommunikation kann durchaus missverständlich sein, wenn der Sender ein mehr oder weniger angetrunkener aber auf jeden Fall ziemlich heruntergekommener Mann ist und es sich beim Empfänger um eine gepflegte, intelligente Frau handelt. Für den einen ist "Ficken, Baby?" eine nett gemeinte Kontaktaufnahme, für die andere verständlicherweise schon sexuelle Belästigung.
Da ich den Clan kenne, der dort in wechselnder Belegschaft auf dem Gehweg herumlungert, sehe ich das Problem eher beim Sender der Nachricht und habe das Anliegen der beiden Kundinnen ernst genommen.
Das Problem ist, dass der Gehweg öffentlicher Grund und nicht unser Privatgelände ist. Sie stehen nicht unmittelbar vor unserer Tür und blockieren diese, sondern meistens ein paar Meter die Straße herunter. Dort dürfen sie stehen und wir können nichts dagegen ausrichten. Sagte ich den beiden und sie nahmen es resigniert aber augenscheinlich verständnisvoll entgegen.
Ein paar Augenblicke fiel mir aber noch etwas ein: Wenn sowas wieder passieren sollte, sollen sie es mir doch bitte gerne sagen. Wir haben zwei keine unmittelbare Handhabe gegen die Leute vor der Tür, aber ratet mal, wo die ihr Bier kaufen? Das können wir dann schon verhindern und wird das Herumstehen vermutlich langweilig werden …
Klar kann man sein Auto während des Besuchs im Dönerladen auf der anderen Straßenseite einfach so dreist auf dem Gehweg abstellen, dass Fußgänger zwingend einen Umweg über die Fahrbahn machen müssen. Warum sind Leute nur so, wie sie sind, rücksichtslos und egoistisch an erster Stelle?
Die Technik wird echt immer besser. Das Gelage von unserem bettelnden Dauergast vor dem Laden ließ sich mit dem magischen Radierer vom Google Pixel mit wenigen Klicks entfernen. Nicht perfekt, aber das Bild ist ansonsten nicht nachbearbeitet. Aber für den Schatten an der Wand hätte ich mit Photoshop auch nur noch ein paar Sekunden benötigt. Und ehrlich: Wer nur das Nachher-Bild kennt, hätte keinen Verdacht geschöpft und die Wand einfach nur für schmuddelig gehalten.
In den letzten Tagen stand hier ein Einkaufswagen eines rund 1 km entfernten REWE-Marktes auf dem Gehweg vor dem Laden. Er war prall gefüllt mit Müll. Da schüttel ich ja zweimal den Kopf. Einerseits ist es ein Unding, diese Wagen überhaupt mitzunehmen – und dann sind sie keine Müllsammelbehälter.
Inzwischen ist er wieder weg, aber immerhin hatte der Wagen nicht auch mal wieder den Weg zu uns hier in den Laden gefunden. Ihr wisst ja: Grundsätzlich kann jeder Supermarkt mit jedem fremden Einkaufswagen etwas anfangen …
Keine Ahnung, wie weit DPD Pakete offiziell liefern muss. Seit es Paketdienste gibt, wird ja darum gestritten, ob bei Privathaushalten bis zur Wohnungstür im achten Stock oder nur bis an die Haustür. Oder eben nur bis vier Meter vor die Grundstücksgrenze, so wie in diesem Fall.
Der freundliche DPD-Bote hat sich offenbar einen Einkaufswagen geschnappt, die Kartons mit gelben Säcken dort hineingestellt (oder eben auch nicht) und das gesamte Ensemble schließlich neben der Straße stehengelassen. Einem Mitarbeiter des Empfängers, also einem meiner Angestellten, hat er auch nicht Bescheid gesagt.
Eher zufällig hatten wir etwas später die Pakete entdeckt, als ein Kollege und ich gerade in der Gemüseabteilung die Preisauszeichnung überarbeiteten und der Blick dabei durch die offenstehende Ladentür in Richtung Straße fiel.
Wer solche Paketboten hat, braucht jedenfalls keine Feinde mehr …
(Zu dieser Lieferung hat es dann von mir auch die erste Beschwerde gegeben, die ich jemals in Richtung eines Paketdienstes formuliert habe.)
es ist unschön dass die biertrinkenden Männer am späten Nachmittag den Eingangsbereich versperren.
Zusätzlich mussten wir uns blöde Sprüche anhören und uns wurde vor die Füße gespuckt.
Ich meine nicht die armen Geldsammler sondern die Alkis, echt unschön vorm Supermarkt.
Immer wieder gibt es das, dass Leute den Gehweg hier vorm Gebäude als ihren Stammplatz aussuchen. Entweder als "geselliger" Treffpunkt oder auch als Lager-/Schlafplatz für Bettler / Obdachlose. Ich hatte in der Vergangenheit hier im Blog ja schon über diverse derartige Vorkommnisse berichtet.
Ich finde das ja immer schwierig. Man möchte ja einerseits kein Unmensch sein und mir persönlich tun die Leute vor dem Laden nicht weh. Aber das Problem ist genau das, was die Kundin mir geschrieben hat. Die Leute, auch eben Kunden von uns, fühlen sich belästigt und könnten deswegen den Laden hier gänzlich meiden. Wenn ich mir auch regelmäßig den Weg freikämpfen müsste, würde ich mich wohl auch irgendwann nach einer anderen Einkaufsstätte umsehen.
Meine Antwort lautete folgendermaßen.
Sehr geehrte Frau […],
vielen Dank für den Hinweis.
Mir ist diese Situation mehr als bekannt. Wir hatten sogar schon häufiger Kontakt zur Polizei / zum Kontaktpolizisten.
Das Problem für uns ist, dass der Gehweg öffentlicher Grund ist und sich dort jeder nach Belieben aufhalten – und nach geltendem Recht eben auch Alkohol konsumieren darf.
Vor die Füße spucken und Beleidigungen aussprechen geht natürlich gar nicht. In so einem Fall sagen Sie bitte ruhig noch einmal UNMITTELBAR danach hier im Markt Bescheid oder rufen kurzerhand selber die Polizei an, die durchaus auch mal bei so einem Verhalten einen Platzverweis aussprechen kann.
Ich werde aber selber noch einmal verstärkt darauf achten und auch meine Mitarbeiter bitten, die Situation im Auge zu behalten und die Gruppe ggf. zum Weitergehen zu bewegen.
Mehr kann ich leider aktuell nicht tun.
Wie seht ihr das? Gehören solche Leute eben zum Stadtbild dazu oder sollte dagegen mehr vorgegangen werden?
Wir haben mal wieder eine Baustelle direkt vor der Tür. Dieses Loch ist Teil des gesamten Bauprojekts, das hier seit ein paar Monaten stattfindet. "Da war doch erst alles offen, warum grabt ihr jetzt schon wieder hier herum?", wollte ich wissen.
Ganz einfach: Zuerst wurden die neuen Gasleitungen verlegt und in einem zweiten Schritt werden nun die jeweiligen Hausanschlüsse hergestellt. Klingt logisch, denn sonst wären die Anlieger wochenlang von der Versorgung abgeschnitten gewesen – und hier wird heute unser Haus an die neuen Rohre angeschlossen.
Dieser Anblick wird auch nicht von Dauer sein. Sobald die Verbindung hergestellt ist, wird das Loch wieder verschlossen und heute Abend soll schon nichts mehr davon zu sehen sein.
Heute Morgen beim Reinkommen gesichtet: Ein Einkaufswagen vom Mitbewerber, der hier vor der Tür auf dem Gehweg steht. Es ist ja eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis ihn irgendjemand hier in den Laden schiebt …
Die letzten zwei Meter, die diese Nacktschnecke in ihrem Leben zurückgelegt hatte, ließen sich noch anhand der verräterischen, angetrockneten Schleimspur ausmachen. Woran sie letztendlich gestorben ist, ließ sich nicht erkennen. Vielleicht war sie etwas durcheinander, der Weg ist ja nun alles andere als gradlinig. Nur auf sie draufgetreten war wohl niemand, die Schnecke sah noch ziemlich vollständig aus:
Die Annahmeeinheit des alten Automaten steht hier vor dem Laden, bereit für den Abtransport. Da dürfen die Kunden noch einmal zum Abschied winken und ihn streicheln.
Anruf eines freundlichen Mitarbeiters eines Zirkus, der momentan hier in Bremen sein Quartier aufgeschlagen hat und wie viele andere auch vor großen finanziellen Problemen steht. Ob sie hier vor dem Laden spenden sammeln dürften, lautete die entscheidende Frage.
"Vor dem Laden" ist der Gehweg und damit öffentlicher Grund. Ich konnte ihm also weder eine Erlaubnis erteilen noch die Spendensammlung untersagen. Im Geiste hatte ich da schon jemandem mit einem Esel stehen sehen, so wie man das früher in der Innenstadt häufiger mal erlebt hat, aber es war nur die Rede von einer Person mit einer Infotafel.
"Ja, machen Sie das doch. Das ist völlig Ihre Entscheidung", erwiderte ich. Solange niemand behindert oder belästigt wird, sollte sich kein Passant oder Kunde daran stören und wenn wir schon aufgrund des öffentlichen Bereichs auch Personen hinnehmen müssen, die genau unter unseren Schaufenstern ihr Lager aufgeschlagen haben und in ihren eigenen Ausscheidungen sitzen (Ja, das haben wir schon erlebt!), dann sollte das wohl auch kein Problem sein.
Er bedankte sich für die Auskunft und wir verblieben so, dass er sich die Situation hier vor Ort mal persönlich ansehen möchte.