Wir dachten bis eben, dass wir das Schlimmste hinter uns hätten. Die Baustelle wird gerade aufgeräumt, alles sieht nach Endspurt aus. Ein Ende der Vollsperrung scheint in Sicht zu sein.
Ist es auch. Aber da kommt noch etwas:
Die oberste Asphaltschicht fehlt nämlich noch und wird auf dem gesamten umgebauten Straßenabschnitt an einem Stück erstellt werden. So wird ab Dienstag das rund 300 Meter lange Stück Gastfeldstraße für eine Woche komplett gesperrt werden. Und mein Laden liegt mittendrin, so dass Rollbehälter und Paletten rund 150m über den Gehweg bewegt werden müssen. So eine Situation hatten wir in den vergangenen fünf Monaten noch gar nicht und ich habe noch nicht den Anflug einer Idee, wie wir das bewältigen sollen.
So werden wir diese Woche wohl noch richtig viel Ware bestellen und uns dann einfach nächste Woche auf das Allerallerallernotwendigste beschränken.
Seit zwei Tagen steht ein Einkaufswagen einer bekannten SB-Warenhauskette hier unmittelbar vor dem Laden. Er füllt sich langsam aber sicher mit Verpackungsmüll aller Art, hat es aber glücklicherweise und entgegen meiner Befürchtungen noch nicht hier in meinen Laden geschafft.
Dies ist der Blick von der Lagertür quer über den Hof bis zum Trafohäuschen, was hier auf dem Grundstück steht.
Vor der Seitentür befindet sich auch eine Rampe. Über diese Rampe und das Geländer kann man auf das Dach klettern. Das haben wir schon oft genutzt, das nutzen immer wieder Handwerker, die hier auf das Dach vom Laden wollen und manchmal klettern auch Kinder da hoch, die auf dem Dach des Trafohäuschens oder der Mauer spielen wollen:
Wenn man genau hinsieht, kann man in der Ecke auf dem Dach ein Dreirad erkennen. Wenn die damit auf dem Dach fahren, dann möchte ich lieber nicht dabei sein, denn zumindest an zwei Seiten geht es ziemlich tief herunter...
Zwei gelbe Säcke vor einem Haus in einer der Seitenstraßen hier in der Gegend. Im Vorbeigehen musste ich laut lachen und natürlich auch ein Foto der beiden Tüten machen. Der Inhalt sprach Bände.
(Falls es jemand nicht erkennen kann: Die beiden Säcke sind im Grunde sortenrein mit kleinen Flaschen eines gewissen Joghurtdrinks gefüllt.)
Mitten in der Nacht, genauer gesagt gegen halb vier, wurde der Bauzaun auf unserem Teilstück der Gastfeldstraße abgebaut. Prompt steht auch wieder alles voller Autos, aber darüber beschwere ich mich nicht. Denn nun sind wir endlich auch wieder via PKW zu erreichen – und das ist nach über 5 Monaten Vollsperrung der bislang größte Fortschritt.
Die Gastfeldstraße ist zwar immer noch gesperrt, da ein kleines Teilstück noch gepflastert werden muss, aber man kann hier immerhin schon wieder bis zu den nächsten Seitenstraßen durchfahren.
Blogleser, Kunde und Nachbar Robin hat mich mal wieder mit ein paar Fotos versorgt. Hier die aktuelle Ansicht der Baustelle vor meinem Laden, der Bauwagen ist mittlerweile auch schon verschwunden.
Nur der blöde Zaun steht noch, aber ich hoffe, dass unser Stück so schnell wie möglich freigegeben wird.
Das spannendste Ereignis der letzten Tage: Die Baustelle vor meinem Laden wurde aufgeräumt. Es steht jetzt im Grunde nur noch ein Bauwagen auf dem Parkstreifen und ansonsten ist die Fläche wieder sehr übersichtlich. Nur der Bauzaun drumherum hindert die meisten Autofahrer noch daran, auf das Teilstück zu fahren.
Vielleicht kann Nachbar Robin ja mal wieder ein Foto von oben machen. Sieht wirklich gut aus. Wenngleich die seit über fünf Monaten andauernde Vollsperrung der Straße und die deswegen zurückgegangenen Umsätze deutlich am mentalen und finanziellen Durchhaltevermögen zehren.
Vor ein paar Tagen ist hier im näheren Umkreis eine schwere Straftat geschen. Mehrere Männer waren daran beteiligt, die nach Aussage des Opfers unmitelbar zuvor hier bei mir im Laden ein paar Teile gekauft haben (sollen).
Viele Polizisten in Bremen kennen meinen Laden und viele wissen auch, dass wir hier eine Videoaufzeichnung laufen haben. Und irgendjemandem fiel in dem Zusammenhang ein, dass die Bilder der Täter doch sicherlich auf meiner Anlage zu finden sein müssten.
Acht Stunden Echtzeitaufzeichnung von 16 Kameras sind sehr viel Material. Mal gucken, wann der nette Mann der SoKo ob der Datenflut kapituliert.
Inzwischen ist bereits das nächste Teilstück der Gastfeldstraße asphaltiert. Inzwischen sehe ich für den ursprünglichen Zeitplan schwarz. Mitte Oktober ist als Termin für die endgültige Fertigstellung angsetzt und bei näherer Betrachtung dürfte sogar das schwierig werden.
Seit inzwischen fast vier Monaten leben wir hier mit einem deutlichen Umsatzrückgang. Ich werde die Baustelle ganz sicher überleben, aber ich weiß schon, wer sich dafür richtig in den Allerwertesten beißen dürfte. (Wahrscheinlich nicht, aber man darf doch noch träumen...)
Kunden haben uns gerade auf einen ziemlich penetranten Brandgeruch auf der Straße aufmerksam gemacht. Aber es ist nichts zu sehen und nichts zu hören. Was soll man machen? Richtig: Nichts.
Der Vorschlag, die Feuerwehr zu informieren, war ja vielleicht nett gemeint – aber wo hätte man die auf Verdacht hinschicken sollen?
Nachtrag: Gebrannt hat's tatsächlich. In ziemlich genau 1km Entfernung von hier ist beim TÜV ein Fahrzeug in Flammen aufgegangen. Mehr Infos bei NonstopNews.
Der Flughafen in Bremen nennt sich neuerdings Airport und hat sein Angebot und seine Kapazitäten entsprechend erweitert.
Ich werde nun vermutlich bis an das Ende meiner Tage darüber nachdenken, was einen "Airport" von einem "Flughafen" in Funktion und Ausstattung unterscheidet.
Inzwischen hat mich der Mann angetroffen und mir sein Anliegen bezüglich des vor meinem Laden geplanten Baumes vorgetragen. Es ginge nicht um Schmutz sondern darum, dass der lange Parkstreifen durch den Baum unterbrochen würde, so dass die LKW unserer Lieferanten dort nicht mehr stehen können.
Da der Parkstreifen in den vergangenen neun Jahren auch meistens voller Autos stand, haben meine Lieferanten fast immer in zweiter Reihe auf der Straße gestanden. Und so wird's hier auch zukünftig wieder sein. Also werde ich mir bezüglich des Pflänzchens keine weiteren Gedanken machen.
Aber mir ist eben aufgefallen, dass der Bürgersteig nun etwas breiter als früher ist. Vielleicht kann man zukünftig ja mal Blumen- und Gemüseangebote etwas üppiger platzieren...
Die gestern erwähnte Ecke eines Nachbarhauses. Die blaue Farbe könnte tatsächlich von einem unserer Rollbehälter stammen und die Richtung, in die der Alurahmen aufgebogen ist, passt auch. Ob wir das jetzt waren lässt sich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, aber meine Versicherung wird den Schaden wohl übernehmen.
Ich hätte als Hausbesitzer die Ecke wahrscheinlich ganz pragmatisch mit einem Gummihammer zurückgeschlagen. Das hätte das Gesamtbild nämlich nicht nennenswert verschlechtert. Aber ich bin für sowas ja auch kein Maßstab...
Nachtrag: Rückruf des Metallbauunternehmens, das sich der Sache annehmen sollte: "Kann man das nicht einfach mit einem Hammer wieder zurückschlagen? Wäre doch einfacher und würde nicht weiter auffallen."