Frage zu Sortimentskartons
Hier eine Frage aus den Blogeintragswünschen. D.R.I wollte wissen:
Bei Lidl gibt es Tomatensoßen für Nudeln, bei denen drei Geschmacksrichtungen (Basilikum, Arrabiata und Bolognese) jeweils auf einem Papp-Träger-Dingens im Regal kombiniert stehen. Basilikum ist IMMER ausverkauft und Bolognese und Arrabiata steht dann immer wochenlang herum. Kauft aber keiner, weils nicht schmeckt.Für die Antwort bediene ich mich mal bei diesem Beitrag, den ich vor knapp fünf Jahren mal verfasst hatte:
Sowas gibts auch mit Joghurts, die leckeren mit Erdbeere sind superschnell weg, die anderen stehen ewig da.
Wieso merkt sowas denn niemand und liefert einfach mehr Erdbeere bzw. Basilikumsoße mit aus? Die Nachfrage ist da und es könnte bestimmt viel mehr davon verkauft werden. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es an einer Mischkalkulation scheitert, eine Basilikumsoße herzustellen ist doch bestimmt billiger als eine mit Fleisch.
Mit einem Wort: Planwirtschaft.
In diesen sogenannten Sortimentskartons werden zum einen oftmals (ähnliche) Produkte angeboten, deren Einzelvertrieb sich nicht ernsthaft lohnt, da sie z.B. einzeln nur in sehr geringen Mengen gefragt werden. Zum anderen sind diese gemischten Einheiten vor allem bei den Discountern sehr beliebt, weil man mit einem Regalplatz ohne viel Arbeitsaufwand mehr Sortenvielfalt unterbringen kann.
Der Preis dafür ist regelmäßig, dass es immer wieder Sorten gibt, die an bestimmten Standorten nur wenig bis gar nicht gefragt sind und folglich übrigbleiben. Natürlich merken das die Mitarbeiter – aber was sollen sie tun, wenn die Anweisung der Geschäftsführung lautet, dass der Artikel immer vorrätig sein soll, er aber nur in besagtem Sortimentskarton bestellbar ist?
Unterm Strich und für alle Filialen gesamt betrachtet, dürfte die Rechnung für das Unternehmen aufgehen. Wenn nicht, würde der Artikel ganz schnell aus dem Sortiment verschwinden.