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Frage zu ec-Zahlungen

Hermann hat eine Frage zu ec-Zahlungen:
Ich war heute mal in einem - mir neuen - Laden einkaufen. An der Kasse hängt ein Schild: "EC-Karten-Zahlung ab 10€". Verursachen die Zahlungen wirklich nennenswerte Fixkosten? Ich dachte das wäre prozentual vom Wert der Transaktion abhängig und dazu noch feste Kosten für's Gerät. Hat diese Regelung einen anderen Hintergrund? Zeitersparnis?
Fagen wir mal mit dem Konjunktiv an: "hat die Regelung einen anderen Hintergrund?" – da gibt es viele Möglichkeiten und die liegen natürlich immer im Ermessen des jeweiligen Händlers. Dem einen mag das mit ec-Zahlungen zu lange dauern oder der Arbeitsaufwand bei der Abrechnung ist zu viel oder er ist ein Freund von Bargeld oder er scheut die Gebühren oder er denkt, man macht es einfach so – und so weiter und so fort…

Faktisch kostet mich eine einzelne ec-Zahlung 5 Cent an fixen Gebühren (für die Transaktion) und 0,23% (bzw. min. 5 Cent) vom Umsatz als Autorisierungsgebühr. Die Autorisierungsgebühr ist eine Variable, aber die fünf Cent fallen natürlich immer auf jeden Fall an. Wenn nun jemand 1 Euro mit ec-Karte zahlt sind gleich zehn Prozent vom Umsatz weg – bei z.B. 2-5% Reingewinn ist das natürlich schon böse.

Aber: Solche winzigen ec-Zahlungen sind eher die Ausnahme und das was da an Gewinn aufgefressen wird, fällt in der Masse kaum auf und darum gibt es bei mir keinen Mindestumsatz für ec-Zahlungen. Ich find's schön und verbuche das unter Kundenservice und wenn mal wieder jemand meint, sein Duplo mit ec-Karte zahlen zu müssen, dann soll's ihm peinlich genug sein, die wartenden Kunden damit zu belästigen. :-D

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Kommentare

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Ernuwieder am :

Ersetze Reingewinn durch Rohertrag.

Reingewinn = am Ende des Jahres zu versteuern
Rohertrag oder -gewinn = Differenz zwischen Umsatzerlös und Wareneinsatz

Zeddi am :

Ich hasse diese ganze Bargeld sache ... Bargeld holen, stundenlang in der Tasche kramen ... dann sammelt sich imemr mehr kleingeld an das man auch wieder loswerden muss ... es kann geklaut werden, man hat keine genaue übersicht wofür man was ausgegeben hat ...

... kurzum, ich zahle fast alles ab ca. 5 EUR mit Karte, manchmal auch weniger. Gerade bei Zahlung mit PIN bin ich auch gefühlt schneller mit der Karte, die ich idr. schon vorab "bereitlege" und nur noch reinstecken muss. Beim Barzahlen muss ich erst genau auf die summe schauen, es rausholen, schauen wie ich den Betrag am besten auf die vorhanden Banknoten aufteile, Noten rausnehmen, kleingeldfach öffnen, auch hier wieder schauen wie ich halbwegs "Optimal" bezahle und das Geld zusammensuchen und aushändigen - völlig unnötig imho :-D

Mitleser am :

Nimmt man mal die beiden Extremfälle raus (x-mal falsche PIN eingegeben bzw. Karte nicht erkannt gegen jemand sucht da ewig nach Kleingeld), ist wohl kein Verfahren wirklich schneller.
Ob ich nun der Kassiererin meine Karte oder einen Geldschein gebe, ist genau die gleiche Handbewegung und Zeitdauer.

Aber dennoch gilt: Nur Bares ist Wahres ^^

Horst-Kevin am :

Das macht man ja auch anders. Man öffnet nicht zuerst das Scheinfach, sondern geht von der kleinsten Einheit zur größten. Nehmen wir an, der zu zahlende Betrag ist 8,57 EUR.

Das könnte so laufen:
1-Cent-Stücke: Interessieren nicht, wenn man nicht zwei davon hat oder drei 2er. Das sollte aber eh die Ausnahme sein.
2-Cent-Stücke: Nehmen wir an, da ist eins. Bleiben 8,55 EUR
5-Cent-Stücke: Keins da, weiter.
10-Cent-Stücke: Das nehmen wir mit Freude. 55 Cent ergänzen sind nämlich zum nächsten Euro mit 45 Cent, das sind drei Münzen. Bei 45 Cent sind es nur noch zwei. Außerdem sind wir eine Münze los! Bleiben 8,45 EUR.
50 Cent: Passt, nehmen. Bleiben 7,95. So bekommen wir abermals größeres Rückgeld.
1 EUR: Fehlt.
2 EUR: Da sind zwei. Nehmen wir beide. Bleiben 3,95.
5 EUR: Kein Schein da.
10 EUR: Der muss herhalten. Rückgeld: 6,05 EUR.

Gegeben: 5 Münzen, einen Schein
Zurückbekommen: 2 Münzen, einen Schein

Auf diese Weise habe ich selten mehr als fünf Münzen im Portemonnaie. Es sei den, ich spare mal auf den Fahrkartenautomaten. Ich verstehe die Leute nicht, die sich Sammelflaschen für Kupfergeld in die Bude stellen.

Hannes am :

Noch einfacher geht's, wenn man während des Einkaufs die Summe im Kopf überschlägt. Nebenbei bemerkt man dann auch die gelegentlich falsch ausgezeichneten Artikel (bei unserem Edeka sehr beliebt: Sonderangebote am Regal, aber nicht in der Kasse).

Ok, im Kopf rechnen können heute höchstens noch Viertklässler …

Anja am :

Ich rechne meistens auch brav im Kopf mit. Aber ich kann ja auch die Telefon- und Handynummern meiner Lieben auswendig... Aus besagten Gehirnjogginggründen. Manchmal ist es ganz hilfreich im Kopf rechnen zu können. Ich variiere das auch mit "ich hab einen Zehn-Euro-Schein, wie viel bleibt noch nach?".

Ist es an der Kasse voll und ich hab nur grob mitgerechnet, geb ich den nächsten passenden Schein oder halt vier Zweier oder sowas. Und auch wenn ich mich verrechnet hab, kram ich nicht rum, dann schmeiß ich das Geklimper zurück und geb nen Schein, weil es schneller geht.

Bin ich alleine an der Kasse, tausch ich gerne mal. Während die Kassiererin scannt, sammel ich irgendwas rundes zusammen. Zwanzig Cent zB. Das drücke ich ihr dann schon mal in die Hand und such dann das andere zusammen oder sag ihr das nur, damit sie die Schublade nicht zuknallt. Je nach Erfahrung mit der Intelligenz der Kassiererin...

Ich such übrigens abwärts. Also bei 8,57 guck ich, ob ich nen Fünfer hab, sonst halt n Zehner. Hab ich nicht sooo viele Münzen such ich wahrscheinlich nur die roten zusammen. Ansonsten guck ich nach nem Zweier oder zwei. Einer hab ich nicht im Portemonnaie, die brauch ich anderweitig. Also fünfziger. Geb ich 9,57, krieg ich wahrscheinlich meinen begehrten Euro zurück...

Rote Münzen hab ich in einem besser durchgrabbelbaren Fach. Einer und Fünfer kann man gut unterscheiden, Zweier haben eine umlaufende Nut. Die Münzen liegen meist hochkant in dem Fach. Geht also auch schnell.

Ist aber auch ne Ubungssache. So richtig schnell bin ich erst, seit ich selber Kassiererin war. Das übt wahnsinnig. Aber ich schein auch gut gewesen zu sein. Mein alter Chef belatschert mich jedes Mal, dass ich zurück kommen soll. Erschreckenderweise will er mir als Ungelernte mehr zahlen, als das übliche Gesellengehalt in meinem gelernten Beruf. Und der Job ist teilzeittauglich. Wahrscheinlich sag ich irgendwann mal ja, wenn die Familienplanung voran geht

Stefan am :

... wobei das mit dem "Belästigen" ja eher an unserem System mit PIN oder Unterschrift liegt.

Bei McDonalds in den USA geht die Kreditkartenzahlung deutlich schneller (Karte durch Schlitz ziehen - fertig) als eine Bargeldtransaktion (Geldscheine raussuchen, zählen, übergeben, nochmal zählen, Wechselgeld raussuchen, ...).

Hannes am :

Dass das "Karte durch den Schlitz ziehen" auch deutlich teurer ist, hast du dabei geflissentlich übersehen.

Ein Gerät zum Beschreiben von Magnetkarten kostet kaum 20 Euro und die Kartennummern lassen sich leicht abgucken.
Und den Schaden, der durch solcherlei kinderleicht herzustellende Kreditkartenkopien entsteht, zahlst auch du über die Gebühren, direkt wie indirekt.

Es hat schon seinen Grund, dass weder Visa noch Mastercard außerhalb Nordamerikas noch Magnetkarten einsetzen.

Schnellzahler am :

Da danke ich unserem Kaisers Markt hier.
Bei dem kann ich per GiroGo bezahlen. Alles unter 20 Euro kontaktlos. Nur Karte dranhalten und "Bip" abwarten. Fertig.

DAS ist schnell. 8-)

Die anderen schauen immer mit großen Augen.

Dominik am :

Ganz streng genommen, ist ein solches Schild mit einem Mindestumsatz bei IC Zahlung gar nicht erlaubt.
Der Zentrale Kreditausschuss schreibt vor das EC Zahlungen zu den selben Bedingungen akzeptiert werden müssen, wie Barzahlungen.

Wenn du also auch bei Barkäufen einen Mindestumsatz von zehn Euro vorschreibst, wäre das legitim.

Jochen am :

Was ich mich frage: Wie hoch sind denn die Kosten für Bargeld?
Man muss es transportieren, sich vielleicht Rollen kaufen und manche Banken verlangen für Münzen eine Gebühr.
Außerdem muss man noch einen gewissen Verlust an Bargeld durch Diebstahl, Raub und falschen Scheinen hinnehmen.

In Schweden ist bargeldlos zahlen auch deutlich schneller als Bargeld.
Die Kassen sind so programmiert, dass sie zwei Vorgänge gleichzeitig bearbeiten. Während man Pin eintippt, scannt der Verkäufer schon mal den nächsten, aber in Schweden wird halt auch wirklich fast alles mit Kreditkarte bezahlt.

Thomas' am :

Auf der anderen Seite würde ich gerne meinen Duplo-Riegel mit girogo/kontaktlos bezahlen, aber die Kartenleser beim Tengelmann sind mist und die anderen Supermärkte ziehen nicht nach.

Schade, denn das wäre ein Komfortgewinn.

Sonstwer am :

Es hat schon seinen Grund, dass Tengelmann zum Verkauf steht....

ednong am :

Also ich würd mal sagen, selbst das Duplo mit Karte zu zahlen ist günstiger, als wenn du das in bar zahlst und da die Kosten für den Transport und deine MA-Kosten fürs Auswiegen/Auszählen draufrechnest.

Und nur mal so angemerkt: bis ca. 22 Euro sind die variablen Kosten immer 5 Cent, erst bei einem Betrag ab 21.75 E wird das mehr als 5 Cent.
Hat also der angegebene Händler oben die gleichen Kosten wie du, dann hat er von seinem Schild rein gar nichts außer vielleicht ein paar verärgerte Kunden mehr.

Martin am :

Übrigens bei Aldi-Nord:
bei ALDI Nord erwarten Sie sichere, schnelle und einfache bargeldlose Bezahlmöglichkeiten.
Wir akzeptieren flächendeckend und betragsunabhängig girocard, V-Pay, Maestro, VISA und MasterCard.

Das ist kundenfreundlich.

Kai am :

Zum Einen besteht technisch i.d.R. kein Grund, dass das ganze tw. so langsam ist. (Mittlerweile sollten auch Geräte mit Analog-Modem ausgestorben sein, die jede Zahlung mit der Bank durch einen Anruf ausgehandelt haben. ISDN ist eigentlich schnell genug, aber stattdessen setzt man dann z.T. GSM ein :'( )
Zum Anderen: Ich habe auch immer wenige Münzen im Portmonee [sic], weil ich quasi alles bar bezahle. Man braucht dafür während des Einkaufs nur die letzten Ziffern addieren und bleibt immer im einstelligen Bereich, der aber an der Kasse am "klimperigsten" zusammenzusuchen ist. Das Verfahren kann man dann je nach Übung und geistiger Kapazität bis auf die Vorkommastellen ausdehnen.
Abgesehen davon möchte ich meine Datenspur kleinstmöglich halten. Wenn ich auf elektronische Transaktionsverfahren (EC, GeldKarte/girogo, Kreditkarte) (und Payback) verzichte, gibt es keine Daten, die korrelierbar sind. Ganz nebenbei weiß ich dann, dass das Geld bei "meinem" Händler landet und nicht bei einer der Betrugsbuden aus dem Hause "Outsource und Logo drauf".

EDK am :

Wirst Du für Kleinbeträge girogo einführen?

Ulf am :

Was kostet ein Brötchen? Jeden Tag ein Brötchen per Karte zahlen dürfte dann ja nur Verlust bringen...

Schwachstromblogger am :

Es kommt auf die Zahlungsart an. Im elektronischen Zahlungsverkehr gibt es mehrere Varianten.

Die teuerste aber auch für den Händler sicherste Variante ist die Onlineauthorisierung mit PIN. Dadurch wird durch den Kartenchip oder die Clearingstelle bestätigt, dass der gewünschte Zahlungsbetrag zur Verfügung steht und wird dann auch gleich geblockt.
Eine andere Variante ist das Lastschriftverfahren, teilweise mit Onlinevorprüfung oder auch ohne. Hier wird das Geld per Lastschrift vom Konto eingezogen. Es ist rückbuchbar bzw. funktioniert auch ohne Kontodeckung. Aber du unterschreibst beim Bezahlen, dass deine Bank deine Daten herausgeben darf, um eventuelle Forderungen einzutreiben.
Letztere Variante kostet viel weniger, dafür gibt es keine Zahlungsgarantie für den Händler. Wenn es zu Zahlungsausfällen kommt, muss sich der Händler darum kümmern.

Weil Brötchen so geringwertige Artikel sind (auch wenn man die Arbeit des Bäckers nicht geringschätzen darf), wird sowas im Regelfall ohne Zahlungsgarantie abgewickelt.
Es liegt aber am Ende in der Entscheidungsmacht des Händlers, welche Zahlungsvarianten er anbietet und unter welchen Voraussetzungen (Beträge, Kartenarten, Sperrdateien, ...)

Und ja, wenn man ein Brötchen per Karte zahlt, ist es erstmal ein Verlust für den Händler. Die Mischkalkulation muss am Ende stimmen.

PS: Ich gehöre auch zu den notorischen Kartenzahlern. Auch für Kleinstbeträge und ohne Skrupel.

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