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Frage zu Euro-Münzen

Andreas war über diesen Artikel im Handelsblatt gestolpert und ist der Meinung, dass Münzen unter 10 Cent komplett entbehrlich sind. Dazu sind ihm ein paar Fragen an mich eingefallen:
Wie siehst Du das als Händler?
Der Aufwand mit dem vielen Münzgeld ist ja sicher auch ein gewisser Kostenfaktor für jeden Händler.
Was hältst Du von dem Argument, dass man mit den Kleinmünzen zu einer besseren Preisdifferenzierung kommt und somit ggf. Wettbewerbsvorteile erzielt?
So es diese Vorteile gibt: Kompensieren diese die Kosten des Aufwandes für die Münzen?
Kosten verursacht das Münzgeld durchaus. Für jede Rolle zahle ich bei bei meiner Hausbank zehn Cent Gebühr (und davon brauchen wir etwa 20 Stück pro Tag), Transport, Lagerung und "Verarbeitung" (Zählen, Sortieren) kommen auch noch hinzu.

Entgegen der Aussage im Artikel werden die Kleinstmünzen eben nicht nur zum Bezahlen verwendet, sondern dienen nunmal auch tatsächlich der Preisdifferenzierung bei einzelnen Artikeln. Gerade bei Produkten, von denen man größere Stückzahlen kauft (Angefangen beim Benzin an der Tankstelle), können sich schon Differenzen im Centbereich durchaus zu mehreren Euro zusammenläppern.

Dann wäre eine Lösung, bei der die Preise wie gewohnt ausgezeichnet werden, aber an der Kasse die Summe auf 0,10€ auf- oder abgerundet wird, noch am sinnvollsten. Aber ich glaube, das funktioniert hier in Deutschland nicht. Da würden sich die Leute die Einkäufe genau so ausrechnen, dass immer vier Cent abgerundet würde. Wetten?

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Kommentare

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Andi am :

Beim dm-Drogeriemarkt wird konsequent auf den nächsten 5-Cent-Schritt abgerundet, soweit die Preise nicht sowieso auf einer 5 enden (z.B. bei Fotoaufträgen). Bislang sind die augenscheinlich nicht pleitegegangen dran...

Bulli am :

Klappt wunderbar dort.

DM hat auch sonst ein tolles Konzept. Dagegen können Rossmann und Co. einpacken. Von DM kann man nur lernen.

Andi am :

Rossmann hat allerdings ein besseres Sortiment was Produkte für die Nassrasur angeht, sowohl bei der Eigenmarke als auch bei Markenware. (Andere Bereiche habe ich aber tatsächlich nicht verglichen.)

Hansel am :

Bei Budnikowski (das ist die Hamburger Drogeriekette, die von dm angeschissen wurde), gibt es jenseits von Kleinstartikeln gar keine krummen Preise, alles endet auf 5 oder 0.

Das Ganze ist doch eher ein Händlerproblem. Wer als Kunde kein Kleingeld wiederbekommen möchte, soll's halt an der Kasse lassen – aber das will dann auch keiner, lieber nach Auf- und Abrunden schreien.

TaxiIngo am :

In den Niederlanden ist das auch gang und gebe das dort auf bzw abgerundet wird.

Ist ein zweischneidiges Schwert , aber die Leute kommen damit auch klar und hben weniger Kleingeld in der Knippe

Der Sparsame am :

Wie Andi schrieb: Bei dm wird generell abgerundet.
Beim PENNY oder Klauland kann man auf den nächsten 10ct-Betrag *aufrunden*...Das geht dann halt an eine Wohltatsorganisation.

Jens Bonn am :

Das stimmt schon das sehr viele dann genau rechnen. Wo ist auf der anderen Seite das Problem. So viele Preise enden auf 99ct - das würde dann doch eh aufgerunden auf volle Euro, oder halt analog von 49ct auf 50ct. Also eher ein Gewinn für den Ladeninhaber.

Es gibt bestimmt einige Leute die für ein oder zwei Cent Unterschied den Laden wechseln, aber die Zahl dürfte verschwindend gering sein. Wenn es jetzt 10ct sind und man eine gewisse Menge davon benötigt, dann sieht das anders aus - dann war der Preisunterschied aber auch vorher schon größer.

Interessanter ist die Problematik dann schon eher bei der Tankstelle. Obwohl die teilweise ja eh schon abrunden.

ednong am :

"... genau so ausrechnen, dass immer vier Cent abgerundet würde. Wetten?" - das war genau das, was ich auch dachte ;-)

@Jens
bis zu 5 Mal 99 ergibt 4,95 E, das wird aufgerundet. Bei 6 Mal 99 zahlst du aber anstelle 5,94 nur 5,90 E. Das war das, was Björn meinte.

DerBanker am :

Ich hatte denselben Gedankengang wie Björn, aber gerade frag ich mich, ob die Leute dann, um ihre 4 Cent Nachlass zu kriegen, eher Artikel weglassen oder mehr kaufen würden.
Wenn ich einkaufe, achte ich überhaupt nicht auf sowas: ich nehme mit, was ich brauche. Würde ich dann was weglassen davon?

Davon ab: ein Teil der Leute, die das eigentlich duchziehen möchten, wird das mathematisch kaum auf die Reihe kriegen.

DerBanker am :

Anderer Gedanke: würden Leute eventuell extra zu Björn kommen, weil sie dort ihre 4-Cent-Sache durchziehen können?

Würden Leute aber womöglich ihre Einkäufe wiederum in Grüppchen an der Kasse abrechnen, um mit einem Gang gleich x-mal 4 Cent machen zu können?

Karl am :

"Ich hatte denselben Gedankengang wie Björn, aber gerade frag ich mich, ob die Leute dann, um ihre 4 Cent Nachlass zu kriegen, eher Artikel weglassen oder mehr kaufen würden."

Wie oben beschrieben musst Du mehr kaufen um an deine 4 Cent zu kommen.

Richtig satt kann man aber immer noch sparen, wenn man nicht einen Artikel kauft sondern keinen.

Jens Bonn am :

Stimmt schon - meine Antwort ist in dem Punkt etwas undeutlich - ich meinte das die 99ct Preise auf 1€ aufgerundet würden bei dem Wegfall der Cent-Münzen.

Das Katzenfutter für 99ct die Dose würde auf 1€ aufgerundet - da ist kein Spielraum drin, das würden alle so machen. Dafür würde der Sekt dann von 19,99€ vllt auf 19,90€ herabgesetzt um sich eventuell wieder zu unterscheiden (Beipiele nach Geschmack und Einkaufsverhalten austauschbar :-) ).

Andreas am :

Warum sollte das nun ausgerechnet in Deutschland nicht klappen und so dermaßen ausgenutzt werden dass du miese machst?

Es funktioniert in anderen Ländern, es wird auch hier funktionieren.

1 und 2 cent Münzen sind Schwachfug.

Johnny am :

Zumal ich da eher Dem Banker zustimme. a) wäre es Marketing, um sich gegenüber der Konkurrenz abzuheben, b) würden Leute vermutlich eher mehr kaufen.

Ich würde sogar weitergehen: ab 1 euro auf 5 cent, ab 5 euro auf 10 cent, ab 30 euro auf 50 cent und ab 70 euro auf einen euro oder so. Immer abrunden.
Spart jede Menge Zeit beim kassieren, man kriegt mit dem selben Personal mehr Kunden durch den Laden (oder Kunden warten weniger), man beglückt die Kunden und weil "hier kriegst Du fast einen Euro geschenkt, wenn Du für > 70 Euro einkaufst" gut wirkt, kaufen vermutlich einige Leute ganz bewusst mehr ("dann geh ich doch zu Björn und geb mein Geld da aus statt bei Penny und spare").

Karl am :

Womit wir uns ganz langsam dem eigentlichen Punkt annähern: Bargeld ist lästig.

Es geht auch ohne, siehe Schweden.

Thomas am :

Eben. In Deutschland sollte mal ganz schnell die entsprechende Technik umgesetzt werden für das Bezahlen per Handy. Und zwar flächendeckend.

Mitleser am :

Ja, damit dann die Bank und der Staat schön weiß, wo man immer so einkauft.

Nur Bares ist Wahres!

blubb am :

Da kann es halt passieren, dass man beim Betreten des Ladens noch genügend Geld hat und bei der Kasse nicht mehr.

(sorry, Kommentar vorher falsch abgeschickt)

egal am :

so wie wenn man mit Rubel oder Kenja Dollar Zahlen möchte.
Oder in VW Aktien

Engywuck am :

nur dass bei Bitcoin die ganze Welt unendlich lange deine Transaktionen nachvollziehen kann (wird auf ewig in der block chain gespeichert), auch wenn natürlich nicht dein Name sondern "nur" deine Wallet-ID drinsteht.
Beim Zahlen mit Karte wissen nur die beteiligten Banken (sowie ggf. Geheimdienste etc), wieviel Geld du ausgegeben hast (der Laden auch noch, für was).

Johnny am :

Absolut, Bargeld ist lästig.
Aber solange ich nicht sicher bin, dass der Staat mir nicht auf die Senkel geht, bin ich für Bargeld. Man kann aber durchaus das lästige etwas zurückschrauben, ohne es gleich komplett aufzugeben.
Bitcoin hilft da auch nicht, das pseudonymisiert nur, anonymisiert nicht. Das ist der Vorteil des Bargelds.

OxKing am :

Das Problem ist das bei elektronischen Zahlungen wieder mindestens einer zusätzlich mit dran verdienen will. Erst noch moderat aber im Laufe der Jahre werden auch diese margen erhöht. Und ohne Bargeld ist man dem dann ausgeliefert. Vom Datenschutz mal zu schweigen.

Nicht der Andere am :

Kürzlich mal bei DM gewesen, ein Foto ausgedrückt, 29c abgegeben, 4c zurückbekommen, nicht verstanden, trotzdem doppelt gefreut (günstiger Preis und den nichtmal vollständig gezahlt), jetzt verstanden (siehe #1), nochmal gefreut. (-:=

Hansel am :

Es hindert dich niemand daran, deine 1- und 2-Cent-Münzen in die Spendendosen zu stecken, die an so ziemlich jeder Supermarktkasse stehen (außer bei Aldi).

Ich wüsste aber nicht, warum ich wegen irgendwessen Unvermögen im Umgang mit Kleingeld für einen 95-Cent-Artikel 1 € bezahlen sollte.
Wenn der Händler sich ach-was-dolle übers Kleingeld ärgert, und die Kundschaft angeblich noch viel mehr, soll er halt "1 €" dranschreiben und nicht "0,95 €".

blubb am :

Da kann es halt passieren, dass man beim Betreten des Ladens noch genügend Geld hat und bei der Kasse nicht mehr.

blubb am :

Bitte löschen, der Kommentar gehört woanders hin.

Raoul am :

Der bleibt schön wo er ist, der passt da nämlich hervorragend! :diamonds:

Hendrik am :

Deine Kunden werden wohl die 8-Cent Pfandflaschen einzeln abgeben, wenn der Auszahlungsbetrag dann auf 10 Cent aufgerundet wird ;-)

Stefan G. am :

Und das ist eben einer der Gründe, warum das in Deutschland nicht funktionieren wird...

Nirgendwo sonst werden Händler in dem Maße genötigt, Kleinstbeträge für einen Dritten ohne Gewinnanteil anzunehmen...

Jens Bonn am :

Da es ja "nur" Pfand ist, wären das bestimmt die "Preise" die als erstes umgestellt würden - dann kostet die Flasche halt eben 10ct.

Und mit einem Pfandaufdruck 10ct auf dem Etikett wird auch vermieden das Leute auf die Idee kommen damit Geld machen zu wollen. Übergangszeit ein Jahr - danach sind die alten Pfandflaschen nur noch Altglas.

mud - der schon wieder am :

Sparen ist für 6, 50 Kräfte eine tolle Sache, bitte abrunden

Georg am :

Schon dumm gelaufen wenn man bei der Geburt fallen gelassen wurde,was dabei rauskommt sieht man ja an dir

0815 am :

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie man sich einen üblichen Einkauf vorstellen muss, an dessen Ende der Kunde weiss, dass jetzt abgerundet werden wird ...Da muss man doch echt mit dem Taschenrechner in den Laden gehen.

TooMuchInformation am :

Überleg mal was geklaut wird, dann geht das schon mit der Vorstellung

Rechenfuchs am :

Da klauen dann bestimmt einige mit dem Taschenrechner. Wenn sie dann doch erwischt werden kann der Schadensbetrag noch abgerundet werden.

Ich am :

Ich geh immer mit Rechner einkaufen (auf dem Smartphone) und rechne mit. Allerdings sicher nicht um 4 Cent zu sparen.

Manche haben halt nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung und nicht so viel Kohle dass ihnen das versehentliche Abbuchen von 30K Euro nichts ausmacht... (ich hätte nicht mal ein
zwanzigstel davon überhaupt am Konto). Da muss man beim Wochen-einkauf nunmal mitrechnen damit man das Wochenbudget nicht überschreitet.

Andreas am :

Ich bin für das niederländische Runden an der Kasse. Sollte das tatsächlich dazu führen, dass die Leute für rund 1€/Monat Ersparnis das Kopfrechnen lernen - um so besser. Ich glaube aber ehrlich gesagt nicht daran.

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