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Digitale Preisschilder nicht im TK?!

Blogleser Gerhard war aufgefallen, dass in einem neu eröffneten REWE-Markt zwar digitale Preisetiketten verwendet wurden, diese allerdings nicht im Tiefkühlschrank zu finden waren. Seine berechtigte Frage lautete nun, ob die digitalen Schilder nun bei Minustemperaturen gar nicht funktionieren würden.

Dazu kann ich nur sagen: Es gibt auf jeden Fall Hersteller, die damit werben, dass deren Etiketten auch für die in Tiefkühlschränken vorherrschenden Temperaturen geeignet sind. Die Gründe, warum in diesem speziellen Fall eine andere Lösung gewählt wurde, können also durchaus sehr vielfältig sein.


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Kommentare

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DerDa am :

Werden die nicht wie bei der Metro über Infrarot programmiert? Da könnte die Scheibe der TK Regale Probleme machen ;-)

Jemand am :

Wenn dann noch jemand ein System erfinden würde, wie man die Scheibe weg bekommt, um an die Lebensmittel zu kommen und diese aus dem Regal zu nehmen bzw. dann die Etiketten zu programmieren, wäre das bestimmt was feines...

Ich hätte auch schon einen Namen für diese Erfindung: Tür.

Anja am :

"Kevin, geh mal eben zu den Shrimps, ich muss den Preis ändern... Nein, du kannst das Preisschild nicht mitnehmen, du musst die Tür aufhalten... Ja, ist mein Ernst. Ich ruf an, wenn ich fertig bin"

DE am :

Wenn dann "Jemand" noch weiter denken würde als von der Wand bis zur Tapete ...


Ich hab keine Ahnung, ob die Dinger wirklich per IR programmiert werden. Falls das aber der Fall ist, dann wird das so laufen, daß IR-Sender an der Decke hängen, die nacheinander und vielfach wiederholt die Daten für alle Preisschilder senden. Damit deine tolle Lösung "Tür auf" funktioniert, müßte also jemand zum Regal hinlaufen, die Tür aufmachen, warten bis irgendwann der Preis für alle Artikel aktualisiert ist und die Tür wieder schließen.

Der Vorteil zu ausgedruckten Etiketten in so einem Fall war noch mal genau welcher?

Cliff am :

Wenn das LCDs sind, dann funktionieren die tatsächlich nicht bei Minusgraden. Die "klassischen" Flüssigkristall-Anzeigen bleiben dann durchsichtig, egal wie viel Strom man anlegt.

Vermutlich gibt es inzwischen modernere Anzeigen, die Minusgrade verkraften, aber wahrscheinlich kosten sie mehr.

DE am :

Eigentlich alle elektronischen Regaletiketten heute sind E-Ink-Module (wie z.B. auch ein E-Book-Reader), die eigentlich nicht temperaturabhängig sein sollten.

Funktionsprinzip sind kleine Kügelchen mit einer schwarzen und einer weißen Seite, die mit einem kleinen Stromstroß in die richtige Richtung gedreht werden und dann dauerhaft so bleiben. Vorteil: Die brauchen überhaupt keinen Strom, solange die Anzeige nicht wechseln soll.

Sonstwer am :

LCDs, die aucch bei Temperauren in der Tiefkühltruhe arbeiten waren schon bei den eersten ESL-Tests der REWE 1987/88 verfügbar.
Allerdings deutlich teurer als die für den Rest des Ladens.

Da damals noch keine Türen und Schiebedeckel bei den Schränken und Truhen üblich waren, war Infrarot, mit vergleichsweise hoher Leistung und niedriger Frequenz eine supergünstige Technik, da man für den gesamten Laden mit nur einem oder zwei Sendern auskam.

Die Masse dessen was in den Jahren danach produziert wurde, setzte auf diese Infrarottechnik, weil sie vor dem aufkommen ubiquitärer WLANs die billigste massentaugliche Lösung darstellte.

Für die modernen WLAN-gestützten Geräte sind die Glastüren im übrigen völlig irrelevant, da diese zwar Infrarotstrahlung filtern bzw. reflektieren, aber eben keine Funkfrequenzen. Hier ist die Verfügbarkeit preiswerter Tieftemperarur-E-Ink-Displays der kritische Punkt. Wenn ich sehe, wie langsam mein Reade bei +5° auf dem Bahnsteig wird...

Cliff am :

Würde mich interessieren, was für ein IR-Modulationsverfahren das damals war, und welche Übertragungsrate man damit hinbekam. Ich erinnere mich an die IRDA-Schnitstelle am PC als eher extrem unzuverlässig und schnarchnasig, aber das kann man mit kommerziellen Systemen wohl auch nicht vergleichen. Trotzdem bleibt das Problem der Abschattung, weil IR im Gegensatz zu Funk ja nicht durch Regale durchgeht. Gut, das kann man mit Spiegeln lösen, was aber wieder eigene Probleme aufwirft.

Mitleser am :

Für die Änderung der Tiefkühl-Regaletiketten ist dann die "Tiefkühl-Regaletiketten-Wechsel-Fachkraft" vor Ort. Das ist dann z. B. einer wie dieser mud, der dann 6,50/h dafür bekommt ;-)
Ganz einfacher Job für nicht ganz so geistig fitte eben ;-)

*SCNR*

Andreas am :

Die bei Rewe sehen aus wie Modelle die mit Funk arbeiten.

Die Infrarot Etiketten verschwinden ja langsam immer mehr. Kein Wunder, ist zu anfällig der Mist. Da muss nur dumm das Licht durch ein Fenster drauf fallen, dann geht nichts mehr.
Warum man dafür überhaupt jemals Infrarot benutzt hat ist mir fremd. Als würde man nicht lernen wollen dass Infrarot zur Datenübertragung einfach sch... ist 8-)

Die gängigen ESL sind laut Herstellern geeignet für Temperaturen von 0-45°C, und ich denke genau hier liegt der Knackpunkt.

Ein Tiefkühlschrank ist nun mal doch deutlich kälter.

Es gibt seit Anfang 2014 von E-Ink mittlerweile ein Display dass bis -25°C funktionieren soll.

Dann haben wir aber noch zwei Themen, die da auch nicht gerade unwichtig ist.
Auch die Funk Etiketten haben Probleme Daten durch die Scheiben hindurch zu empfangen.
Mehr Sendeleistung wäre eine Möglichkeit, aber ist nicht gerade elegant.

Das letzte Thema wäre die Stromversorgung.
Batterien finden Kälte richtig dolle doof.
Ja es gibt genügend die bei den Temperaturen auch funktionieren, aber da wird es vermutlich gleich wieder teurer.
Das war bisher aber auch uninteressant da eben bis 2014 gar keine Displays existierten die man hätte nutzen können.


Anfang diesen Jahres kam jedoch ein neues System von, glaube ich zumindest, Panasonic dass diese Probleme alle beseitigen soll.

Die Etiketten haben keine Batterien mehr sondern beziehen ihren Strom induktiv.
Das ganze wird realisiert durch andere Schienen für die Etiketten.
Gleichzeitig werden über die selben Schienen auch die Daten übertragen, auch wieder durch inductive coupling dass eine andere Spule im Etikett anspricht.

Bluetooth haben sie auch zur Verfügung stehen. Wobei es da schon wieder zur Spielerei wird. Das Bluetooth soll genutzt werden können damit Kunden mit einer App vom Markt dann Produkte einfacher finden können.
GPS für den Supermarkt, also SPS sozusagen 8-)


Was mir auch noch einfällt. Es ist ja schwer anzunehmen dass sämtliche Rewe Märkte das selbe System nutzen von einem einzigen Hersteller.
Ob bei dem diese Technologien bereits angekommen sind ist unklar. Wenn die bei Rewe dann auch nur 10% von dem Zirkus machen den mein Chef machte wenn etwas neues kommen soll, kann das noch Jahre brauchen.

Sonstwer am :

Die Stromversorgung der Geräte über eine kabelgebundene Variante wird im Handel massivst abgelehnt - man will ja eben nicht alle Regale und sonstigen Warenpräsentationen verkabeln.

Aber es gibt interessante Ansätze mit induktiver Ladung und Supercaps zur Speicherung, bei denen man nur einmal wöchentlich mit einem Ladergerät an den Etiketten vorbeistreicht und diese in Sekundenbruchteilen geladen werden. Bei den EInk-Displays ist es ja auch kein Problem, wenn das Display mal ein paar Stunden stromlos ist, weil die Anzeige ja weiterbesteht.

Für die In-Store-Navigation wird man wohl die gleiche Technik verwenden, wie bei GPS: Sobald man zwei Accesspoints im Laden hat funktioniert die Triangulation halbwegs, ab dreien richtig. Das Problem ist dann nur, jeden Standortwechsel der Artikelplatzierung dem System mitzuteilen.

Cliff am :

> Mehr Sendeleistung wäre eine Möglichkeit, aber ist nicht gerade elegant.

Doch, das wäre sogar extrem sinnvoll, wird nur leider von der Regulierungsbehörde blockiert.

Schwachstromblogger am :

Ich weiß nicht genau, welche Etiketten die Rewe einsetzt, aber da die durch die T-Systems betreut werden, gehe ich davon aus, dass die imagotag einsetzen, ebenso wie die Edeka und ich ;-)

Die E-Ink-Displays haben Batterien drin, die bei 4 Änderungen am Tag etwa 5 -7 Jahre halten und sich rechtzeitig bei niedrigem Batteriestand melden.

Es wird nur Strom beim Anzeigenwechsel benötigt und alle paar Sekunden für die Kommunikation mit dem Funkgateway.

Die Tiefkühlproblematik hängt mit dem E-Ink zusammen. Es gibt entsprechende Etiketten, auch von imagotag, die aber momentan nicht gelistet sind. Wenn man sich mal die Datenblätter anschaut, wird man sehen, dass die Tags, die neben schwarz auch rot anzeigen, nur eine Freigabe von 10-45°C haben. Hierbei handelt es sich genau um die Etiketten, die der Handel haben will. Die Tiefkühlvariante kann nur schwarz und ist daher für den Handel uninteressant.

So lange es hier keine Tiefkühlvariante gibt, verzichtet die Rewe wohl auf Etiketten im TK-Bereich, um unnötige Investitionen zu vermeiden. Die schwarze TK-Variante würde ja nach dem Tausch gegen die rot-schwarze Version irgendwo in der Tonne oder im Regal landen, ohne Hoffnung auf Wiederverwendung.

Oliver am :

T-Systems? und es funktioniert? *wunder*

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