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Pack-Esel

Diesen Karton Rolo haben wir so im Regal gefunden. Die Deckellaschen nicht abgetrennt und vorne mit einer abgerissenen Stelle.

Normalerweise packen wir hier sowieso alles aus den Kartons aus und platzieren die Ware direkt auf den Regalböden. Häufig ist es sinnvoll, den Karton zu behalten, aber in diesem Fall hätte der Verzicht im Regal bestimmt besser ausgesehen. Das wird wohl einer meiner neu eingestellten Packer gewesen sein. Wozu erzählt man denen eigentlich, wie's funktioniert?


Nummer 3

Einer meiner Azubis hat seine Abschlussprüfung zum Kaufmann im Einzelhandel bestanden. Das ist nun der dritte Lehrling, der in meinem Unternehmen seine Ausbildung erfolgreich beendet hat.


Kostet ja nichts...

Ein ehemaliger Mitarbeiter hatte mich, nachdem ich ihm innerhalb seiner Probezeit gekündigt hatte, vor's Arbeitsgericht gezerrt. Die Konsequenz der Güteverhandlung: Ich muss ihm ein wohlwollendes Zeugnis ausstellen. Hätte ich sowieso getan, denn anderslautende Formulierungen haben in Arbeitszeugnissen ohnehin nichts zu suchen. Die ihm noch zustehenden Urlaubstage und Überstunden hätte ich auch ohne Gerichtstermin ausgezahlt. Die Abrechnung liegt hier schon vor mir. So what?

Aber das ist ja das Schöne, wenn man in der Gewerkschaft ist: Man selber hat keine nennenswerten Kosten und kann munter drauflosklagen. Auch, wenn die Sache von vornherein keinen Erfolg haben kann. Aber vielleicht hätte es ja irgendwas gebracht...

Das war dann also der Gerichtstermin zum Jahresanfang. :-)

Inventurhilfen gesucht

Dieses Schild hängt ab sofort hier an der Eingangstür.

Wie jedes Jahr.

Und wie jedes Jahr wird jeder zweite Bewerber meine Frage danach, wo er oder sie denn schonmal eine Inventur mitgemacht hat, damit beantworten, dass dies die erste Inventur sei. :-|


8 Leute

Wir haben hier heute seit 6 und noch bis 14 Uhr geöffnet. Mit mir und meiner Liebsten sind wir hier momentan mit acht Leuten zugange und obwohl ich zuerst Bedenken hatte, dass wir zu viele sein könnten, ist doch jeder ausgelastet. Ware packen, kassieren, Aufräumarbeiten, Vorbereitungen für den Feuerwerksverkauf - es gibt genug zu tun.

Ich bin mal gespannt, wie hektisch oder auch nicht die kommenden fünf Stunden werden...

Zu warm, zu kalt

Manchen Leuten kann man's auch nicht Recht machen. Ist die Heizung an, wird sie ausgeschaltet, weil man ja "keine Luft" bekäme. (Dabei finde ich die Heizung hier im Laden eher zu klein dimensioniert.) Ist die Heizung aus, passt sich der Laden allerdings recht schnell der Außentemperatur an. Also vertreiben sich die die Mitarbeiter hier die Zeit damit, abwechselnd zu frieren und zu ersticken.

Gut nur, dass in meinen Büros niemand die Heizung ausschalten kann. :-)

Zeugnis

Vor einiger Zeit habe ich eine Bewerbung bekommen, der dieses Zeugnis einer deutschlandweit bekannten Einzelhandelskette beilag.
Frau Meiermüllerschulz - geboren am 29.02.71 - war vom 1.5.94 bis zum 31.7.94 in unserem Unternehmen als Kassiererin beschäftigt.

Wir haben Frau Meiermüllerschulz als eine ehrliche Mitarbeiterin kennengelernt.

Für die Zukunft wünschen wir Frau Meiermüllerschulz alles Gute.


Unterschrift
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Ausdrücke und Floskeln in Arbeitszeugnissen Mitte der Neunziger so viel anders als heute waren. Vom Gefühl her ist dieses Arbeitszeugnis jedenfalls kein sehr gutes.

Vertippt

Gut, dass ich den Arbeitsvertrag noch einmal gründlich durchgelesen habe, bevor ich ihn vom Mitarbeiter unterschreiben ließ. Der hätte sich auf ganz schön knappe Arbeitszeiten freuen können:
§ 5.1. Die regelmäßige Arbeitszeit beträgt derzeit 35 Stunden wöchentlich. Die tatsächliche Arbeitszeit kann pro Woche unterschiedlich sein und bis zu 15 Stunden wöchentlich betragen.

Kündigung

Zwei meiner zum Regale auffüllen eingestellten Packer haben gekündigt. Die beiden sind gut befreundet und haben immer alles zusammen gemacht - die handschriftliche Kündigung sollte für beide Herren gleichermaßen gelten und so verfassten sie nur einen Text und unterschrieben beide.

Sie fühlten sich von mir schikaniert, da wir wohl ganz offensichtlich unterschiedliche Ansichten darüber hatten, wie die Artikel in den Regalen stehen sollen und ich ihnen dies auch immer wieder mitteilte. Ordentlich in Reih und Glied und mit den Etiketten nach vorne gehört die Ware in die Regale.
Heute Morgen kam die Kündigung jedenfalls mit der Tagespost, sogar als Einschreiben mit Rückschein und im Grunde bin ich ganz froh, dass die beiden Freunde mir die lästige Arbeit der Kündigung abgenommen haben.

Als Grund für die Kündigung gaben sie an, dass ausschlaggebend mein Spruch gewesen wäre, dass "Aufmerksamkeit und die Ergreifung von Ladendieben den Job sichert." An das Gespräch erinnere ich mich noch gut. Zusammen mit einem weiteren Mitarbeiter erklärte ich, dass ich pro Ladendieb 50€ oder bei "Profis" sogar 100€ Fangprämie zahle. Natürlich sichert diese Aufmerksamkeit in gewisser Weise den Job, denn jeder Verlust durch Diebstahl muss durch Einsparungen an anderer Stelle wieder ausgeglichen werden. Irgendwie verstehe ich nicht, wieso so etwas als "ausschlaggebend" für eine Kundigung sein kann...

Dunja

Beim sporadischen Durchblättern alter Personaleinsatzpläne ist mir eben wieder der Name einer Kassiererin aufgefallen, die hier schon vor einigen Jahren für kurze Zeit gearbeitet hat. Dunja war Raucherin, was hier im Betrieb prinzipiell kein Problem ist. Da wir hier Chipkarten zur Arbeitszeiterfasung haben und Zigarettenpausen wie alle anderen Pausen auch ausgestempelt werden müssen, habe ich es lange Zeit so gehalten, dass jeder rauchen kann, "so viel er will". Natürlich in Maßen aber schon mit dem Hintergedanken, den Leuten nicht eine bestimmte Anzahl Zigarettenpausen vorschreiben zu müssen.

Dunja hat nicht gerade wenig geraucht. Sie hat durchaus mehrere Zigaretten hintereinander "durchgezogen" und wenn mehrere Kollegen sich an der Lagertür abgewechselt haben, blieb sie teilweise durchgängig stehen und hat mit jedem zusammen geraucht. Immer, wenn einer rauchen wollte und die Frage "Kommst du mit?" kam, ließ sie sich die Gelegenheit nicht entgehen.

Am Monatsende kam die große Überraschung: Von 6 Stunden, die sie täglich arbeiten musste, hat sie teilweise bis zu 3,5 Stunden (!) Pause gemacht und davon natürlich einen großen Teil mit einem Glimmstängel in der Hand im Raucherzimmer an der Lagertür gestanden. Sie hat einen riesen Aufstand gemacht und war geradezu beleidigt darüber, dass sie so viel nachholen sollte und dass ich sie ja "verarschen" würde. Die Konsequenz war, dass sie gekündigt hat. Zum Glück blieb ich damals nicht auf den Kosten sitzen und konnte ihr die tatsächlich gearbeiteten Stunden auszahlen.

Und Sie würden mich wirklich nehmen?

Ein junger Mann erkundigte sich telefonisch nach einem Nebenjob. Ich erklärte ihm, dass ich durchaus noch Leute für Dienstag und Freitag Vormittag zum Ware packen suchen würde.

Seine Frage: Und Sie würden mich wirklich nehmen?

Ich sagte ihm, dass er doch einfach mal ein paar Zeugnisse und seinen Lebenslauf reinreichen soll und dass ich dann weitersehen würde. Der Tonfall in seiner Fragestellung war so merkwürdig. Kennt jemand im Film "Der kleine Horrorladen" die Szene, in der Audrey (Ellen Greene) im Nebenraum des Blumenladens Seymor (Rick Moranis) die Frage stellt, ob er mit ihr in die Stadt und in ein großes Kaufhaus gehen würde?

Ich bin mal auf den Bewerber gespannt. Vielleicht war er ja auch nur unglaublich schüchtern und froh, nicht gleich eine Absage bekommen zu haben. :-)

Brutto oder Netto?

Gestern habe ich in einem lokalen Onlineforum eine kleine Stellenanzeige veröffentlicht. Dabei habe ich auch gleich die geplanten Arbeitszeiten und die Höhe des Gehalts angegeben. Nun bekam ich folgende Anfrage dazu:
Vorab hätte ich da eine Frage: Ist das angegebene Gehalt Brutto oder Netto??
Ich frage mich, wieso jemand, der seit geschätzten 25 Jahren im Arbeitsleben steht, ernsthaft so eine Frage stellt. Woher soll ich denn zum Beispiel wissen, welche Steuerklasse, Versicherungen und Kinder(freibeträge) der Bewerber hat?