Zeugnis
Vor einiger Zeit habe ich eine Bewerbung bekommen, der dieses Zeugnis einer deutschlandweit bekannten Einzelhandelskette beilag.
Frau Meiermüllerschulz - geboren am 29.02.71 - war vom 1.5.94 bis zum 31.7.94 in unserem Unternehmen als Kassiererin beschäftigt.Ich bin mir nicht ganz sicher, ob die Ausdrücke und Floskeln in Arbeitszeugnissen Mitte der Neunziger so viel anders als heute waren. Vom Gefühl her ist dieses Arbeitszeugnis jedenfalls kein sehr gutes.
Wir haben Frau Meiermüllerschulz als eine ehrliche Mitarbeiterin kennengelernt.
Für die Zukunft wünschen wir Frau Meiermüllerschulz alles Gute.
Unterschrift
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Kommentare
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BarbaraK am :
LG, Babs
Jemand am :
Necro2k am :
Lars am :
Wir haben Frau Meiermüllerschulz als eine ehrliche Mitarbeiterin kennengelernt.
Kennengelernt als ehrlich und nach 2 Monaten entlassen weil geklaut, unterschlagen, gelogen oder sonstwas.
Thorsten am :
Sie wird also geklaut haben, wie ein Rabe...
Bernd am :
horst am :
Matthia am :
- kurzes Zeugnis
- kurze Beschaeftigungsdauer (Einarbeitung dauert ja auch eine Weile)
- Hervorhebung einer Selbstverstaendlichkeit fuer Kassierer(-innen)
sup am :
Außerdem wird jeder darauf bestehen, dass es drinsteht, wenn man selbst gekündigt hat. Das fehlt hier auch, also wurde sie wohl rausgeschmissen...
El-Taco am :
Normal ist es so, dass wenn ein Mitarbeiter mit Geld zu tun hatte, und es steht NICHTS über Ehrlichkeit drin, dass sie dann geklaut hat.
Aber da es drin steht würde ich eher sagen dass sie korrekt war. Der Arbeitsdauer zufolge ist sie vermutlich nach der Probezeit nicht übernommen worden.
El-Taco am :
@sup:
Der letzte Satz, wo sie Frau DingsBums alles gute wünschen sagt aus, dass man sich im Frieden getrennt hat und sie nicht aufgrund eines Vergehens entlassen hat. Wie gesagt, ich vermute Probezeitende
User am :
Selten so einen Quatsch gelesen.
Wenn Selbstverständlichkeiten betont werden, und das ist Ehrlichkeit bei Kassiererinnen, dann liegt in diesem Punkt ein ganz gewaltiges Defizit vor. Die genannte Person ist definitiv wegen Diebstahl rausgeflogen.
Stefan K. am :
Das Zeugnis kann man so interpretieren: Immerhin hat sie uns nicht beklaut, das war aber schon alles, was man Gutes sagen kann.
Manuel am :
heisst vielleicht auch:
Sie hat geklaut und war GESTÄNDIG als sie erwischt wurde!
vera am :
middendorf am :
Gerade für den Job an der Kasse, fehlen Adjektive wie: freundlich, umsichtig, zuvorkommend, pünktlich, belastbar...
Ehrlichkeit ist ja generell eine Tugend, für eine Kassiererin aber eine bedingungslose Selbstverständlichkeit. Wird die hier ausschließlich erwähnt, stimmt was nicht.
Würdest Du zu einem Friseur gehen, der im Zeugnis den Satz stehen hat: "Er kann Haare schneiden"?
Jürgen am :
(5) Bei einem ehrlichen Kassierer darf der Hinweis auf seine Zuverlässigkeit nicht fehlen.
- BAG 29.7.1971 - 2 AZR 250/70
(http://www.arbeitszeugnis.com/urteile/ehrlichkeit.html)
Das so wenig drinsteht kann sehr gut alleinig am Verfasser liegen.
[FJX] Frag Jürgen niX
Daniel am :
Da aber ein Satz zum Verhalten drin steht, handelt es sich um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis. Hierbei würde man dan erwarten, dass zumindest zum Engagement, Arbeitseinsatz, Leistung und Verhalten gegenüber Vorgesetzten, Kunden und Kollegen etwas ausgesagt wird. Wird es aber nicht.
Stattdessen wird eine einzelne, völlig grundlegende Voraussetzung für den Job einer Kassierin herausgestellt.
Da das Zeugnis von einer großen Firma ausgestellt wurde, ist davon auszugehen, dass die wissen, was Zeugniscode bedeutet.
Dieses Zeugnis ist daher sehr schlecht zu bewerten, in Schulnoten 5 bis 6.
MSG am :
Für unfähige Arbeitgeber/Arbeitnehmer gibts da einen guten Arbeitszeugnisgenerator: http://www.entgeltberater.de/index.php?option=com_docman&Itemid=29&task=view_category&catid=8&order=dmdate_published&ascdesc=DESC
Hier gibts wie immer zwei Möglichkeiten:
a) der Arbeitgeber kann keine Zeungisse schreiben
b) Die Dame war eine Niete.
Für a) würde sprechen:
* wenn das Zeugnis von einem Supermarktsleiter ausgestellt wurde, der keine Ahnung davon hat.
Für b) würde sprechen:
* Wenn das Zeugnis von der Personalabteilung des Konzerns ausgestellt wurde
* kurze Beschäftigungsdauer ohne Begründung
* Außer der Ehrlichkeit (nicht hervorgehoben) wurde nichts über die sonstigen Eigenschaften der Mitarbeiterin gesagt
* Arbeitgeber bedauert nicht das Ausscheiden der Mitarbeiterin
* .....
Bei solchen Fällen würde sich ein Anruf beim Exarbeitsgeber echt empfehlen.
Jo am :
maRc am :
MSG am :
Heinzer am :
Ich habe selber so ein Zeugnis bekommen. Art/Dauer... mehr nicht. Bin kein Kassierer, habe aber einen Job mal nach zwei Monaten gekündigt.
Matthias am :
Nach einem Kurzeinsatz fuer einen bestimmten Arbeitgeber wollte der Personalchef dieser Firma ihr kein Zeugnis ausstellen. Ihr direkter Chef, in dessen Vorzimmer sie sass, stellte ihr aber ein umfangreiches Zeugnis aus. "Konnte ihr schon nach kurzer Zeit firmeninternes anvertrauen" etc.
Wenn man ein Zeugnis ausstellen will, dann kann man auch.
darkcookie am :
Helmut S. am :
Zu nix zu gebrauchen, aber wenigstens hat sie nicht geklaut
bb am :
Bewerberling am :
Bei der Bewerbung wird doch mit Sicherheit auch was aktuelleres, aussagekräftigeres dabei sein.
Das deckt sich dann entweder mit Björns schlimmsten Erwartungen oder kann diese entkräften.
xeder am :
dot tilde dot am :
und sonst nichts.
.~.
mo am :
Anke am :
Ich hatte übrigens in diesem Jahrtausend (!) schon mehr als einen Chef, der es nicht hintereinander bekommen hätte, ein besseres Arbeitszeugnis als das hier zu schreiben. Einer davon wusste nichtmal was ein Arbeitszeugnis ist. Der hat das dann von einem Kollegen schreiben lassen...
Bewerbungsexperte am :
Wenn das Zeugnis so beabsichtig war, ist sie schlimmstenfalls eine Diebin und bestenfalls grottenschlecht. Wenn es nicht so beabsichtig war, ist sie dumm oder duckmäuserisch oder beides.
danio am :
Da es sich hierbei um eine Geheimwissenschaft ohne einen allgemeinen gueltigen Schluessel handelt, halte ich nichts von solchen Zeugnissen. Und was vor 13 Jahren war, juckt mich noch weniger.
MiniMoppel am :
http://www.shopblogger.de/blog/archives/5380-Tageseinnahme-gestohlen.html
Mumpakl am :
Andrea am :
Wenns ein kleines Unternehmen wäre, würde ich erst mal zugunsten des AN vermuten, daß da einer absolut kein Zeugnis schreiben kann.
Bei einem großen Filialunternehmen siehts da anders aus. Da würde ich mich mal schlau machen, ob das nicht, wie meist üblich die Personalabteilung macht. Dann wäre das Zeugnis als sehr negativ zu werten, schätze ich.
Ich habe in meiner Laufbahn auch schon von einem kleineren Laden ein fürchterliches Zeugnis bekommen. Gerade, wenn man mit seinem Chef nicht gerade freundlich auseinander geht (ich hatte gekündigt, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe) und wenn man froh ist weg zu sein, macht man sich nicht immer die Mühe ein Zeugnis zu reklamieren.
Der Franziskaner am :
Ralfi am :
MrBrook am :
Ich wäre vorsichtig mit Unterstellungen. Klar: Beim ersten lesen ist das absolut mies. Das kann aber auch andere Gründe haben. Möglicherweise hat sie sich mit der Geschäftsführung nicht verstanden, derjenige, der das Zeugnis geschrieben hat war eine Pfeife und sie selber ist in Bezug auf das Arbeitszeugnis nicht unbedingt die Hellste.
Also: Polizeiliches Führungszeugnis, die Frage, ob sie schonmal was mit Diebstahl zu tun hatte und dann ein wenig auf den persönlichen Eindruck achten, das sagt manchmal mehr aus als ein Arbeitszeugnis.
Besserwissenwoller am :
Ob sie wirklich so schlecht ist, ist dann auch schon egal: Sie bewirbt sich so schlecht.
flippah am :
Was ich daraus lese ist folgendes:
- unpünktlich
- unfreundlich
- unzuverlässig
aber geklaut hat sie nicht.
Alles in allem wars zwar nicht toll, was sie gemacht hat, aber nicht so, dass man explizit davon abraten muss, sie zu nehmen (sonst würde der Wunsch für die Zukunft fehlen).
Mcs am :
Wenn mich irgendjemand nach über 13 Jahren nach einer Mitarbeiterin unseres Betriebes fragen würde, die wir nach nur 2 Monaten entlassen haben oder die auch ggf. selbst gekündigt hat, würde ich mich schon ziemlich wundern, ob derjenige wirklich erwartet, dass ich mich überhaupt noch erinnere. Es ist ja schon fraglich, ob hier überhaupt noch Leute sind, die damals schon da waren.
Und ansonsten:
Wenn die Baujahr 1971 ist, hat sie sich in dem Alter mit Sicherheit noch nicht drum gekümmert, dass es sowas wie Arbeitszeugnisse überhaupt gibt oder sowas wie Zeugniscode. Eher hätte ich die 2 Monatslücke inzwischen aus meinem Lebenslauf geschickt gekillt und würde warten, ob's überhaupt jemandem auffällt. Es spricht eher für eine gewisse Naivität es auch noch dabei zu tun, wenn's als einziges so auffällig ist.
Ohne andere Zeugnisse *schulterzuck*. Aber die hat Björn ja sicher auch ...
BSfH am :
Man *KÖNNTE* das natürlich auch so interpretieren:
"Frau Mms war für nix zu gebrauchen und auch zum Klauen zu blöd."
BSfH am :
Frank am :
Wenn alles andere lückenlos und gut bezeugt ist, dann wäre es besser ein paar Monate nichts getan zu haben.
Hans am :
Habe mal vor Jahren ein ähnliches Zeugnis von einem "Verkaufsfahrer" von Tiefkühlwaren mit Vorort-Lieferung gelesen. Sinngemäß hatte es diesen Wortlaut :
Herr Meyer war bei "Firma" als Verkaufsfahrer im Zeitraum "Anfang" bis "Ende" tätig.
Zu seinem Aufgaben Bereich gehörte das Bestellen, Liefern und Abrechnen der Waren.
Er hat auch die Kasse für seinen Lieferbereich gemacht.
usw.
Abschiedsfloskel.
Unterschrift
Bemerkenswert ist der Satz :
"Er hat die Kasse in seinem Lieferbereich gemacht"
Eigentlich ein ganz normaler Satz.
Wenn aber bedacht wird das er Verkaufsfahrer schon die Kasse machen "muß" ist dieser Satz eigentlich unnötig, weil er wird ja für die Waren bezahlt.
Und da ist der Haken, es fehlt der folgende Satz.
Die Abrechnung der (Tages)Kasse ist (immer) ohne
Beanstandungen erfolgt.
Bei der Frau fehlt dieser Zusatz in Bezug auf die Abrechnung oder Kasse,
Weitere fehlende Punkte.
Das Verhalten gegenüber den Vorgesetzten und Mitarbeitern
Das Auftreten bei den Kunden
Eine Benotung.
*Note 1* erfüllte die Aufgaben zur vollsten Zufriedenheit
*Note 2* erfüllte die Aufgaben zur Zufriedenheit
*Note 3* hat die Aufgaben erfüllt
Meine Meinung ist:
Sie hat Geld aus der Kasse genommen, oder Waren für ihre "Bekannten" nicht abgerechnet. Also Diebstahl zu eigenem oder fremden Nutzen. Ist dabei erwischt worden und durfte gehen.
Hans
Nemo am :
"haben sie als ehrliche mitarbeiterin kennengelernt" kann heißen, dass sie immerhin anfangs auch ehrlich war - wie es am ende war, wird nicht gesagt, lässt aber raum für interpretation.
Andreas Herrmann am :
Deutsche Gericht urteilen hinsichtlich einer Zeugnisaussage sehr klar und einheitlich.
Beste Grüße aus Hamburg!
URS am :
Oder Björn sitzt in seinem Büro und grinst sich einen...
Björn Harste am :
Linda am :