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Neuer Blogeinträge-Rekord im Juli 2015

Aus unterschiedlichen Gründen war es hier in den letzten Jahren mitunter sehr ruhig. Das ergab sich aus unterschiedlichen Dingen, vor allem waren einige Fragen mit meinem Vermieter (nicht privat, ich rede vom Laden) ungeklärt. So hing ich hier mit der Firma teilweise in der Luft, was sich sehr auf meine eigene Motivation ausgewirkt hat. Dazu kam der private Umbruch, vor allem Elenas Geburt, so dass ich mich von dem Ärger um die Firma hervorragend ablenken konnte. Trauriger Blog-Negativrekord: Neun Beiträge im September 2014.

Egal, die Zeiten sind vorbei. Letzten Monat gab es sage und schreibe 167 Beiträge hier, ich bin stolz auf mich. Auf jeden Fall habe ich meine Motivation und Begeisterung für die Firma wiedergefunden und das wirkt sich auch hier im Blog aus. Abgesehen von den täglich anfallenden Dingen arbeite ich gerade die vielen, vielen E-Mails und Schnipsel ab, die sich hier in den Monaten angesammelt haben. Wartet's ab, es gibt viel zu lesen. :-)

Preiserhöhung Doritos

Die Tortilla-Chips "Doritos" haben eine Preiserhöhung bekommen. In den Tüten sind mittlerweile nur noch 200g, aber den Preis musste ich gerade auf stattliche 3,99€ pro Beutel nach oben korrigieren. Vorher gab es mal 225g für deutlich weniger Geld.

Das sind dann die Preisetiketten, bei denen man schon fast ein schlechtes Gewissen bei seinem Handeln (buchstäblich sogar) bekommt. (Auch Nüsse und Dinkel sind momentan von einer gigantischen Preiserhöhung betroffen, teilweise echt krass!)

Sorry, Dr.Pop. :-(

Renitenter Schnorrer

Der Macker mit den gammelingen Fingern war schon wieder da. Noch bevor ich das Licht im Laden einschaltete, kam er durch die für ein paar Lieferanten offenstehende Ladentür rein, steckte sich zwei Bier ein und verschwand wieder. Sobald das Licht anging, betrat er erneut den Laden. Noch mit den beiden Flaschen in der Jacke, nahm er sich bereits die nächsten Beck's aus einer Kiste.

Die Polizei hat ihn nun erstmal davonkomplementiert. Wie lange ein Platzverweis gilt, darüber scheint Uneinigkeit zu herrschen. In der Wikipedia steht etwas von Verhältnismäßigkeit und während die Polizisten von gestern den Zeitraum offen gelassen hatten, sagte mir der Beamte eben, dass sowas "nur für den einen Tag" gilt. Wenn er nochmal wiederkommen sollte, sollen wir bitte wieder anrufen. Wird gemacht.

Auf jeden Fall bekommt er jetzt NOCH eine Anzeige wegen Ladendiebstahls (Woooho!) und noch eine wegen Hausfriedensbruchs (Woooohoho!) hinterher. Aber praktischerweise hatte er ausreichend Geld dabei, so dass er die beiden Flaschen aus seiner Jacke auch in diesem Fall wieder behalten konnte. Brr…

Spiderman-Eis

Eine Anruferin wollte wissen, ob wir das Schöller "Spiderman-Eis" im Sortiment hätten. Es gab auf jeden Fall mal eins und ich glaube, das hatten wir sogar mal im Sortiment, ist gefühlt eine Ewigkeit her und auf jeden Fall haben wir es jetzt nicht mehr. Vorsichtshalber lief ich trotzdem mit dem Telefon am Ohr in den Laden und zu den Tiefkühltruhen, um nochmal genau nachzusehen. Während ich suchte, erklärte mir die Frau am Telefon: "Spiderman! Das ist dieser rote Typ, der fliegen kann." – ich fühlte mich an diesen Beitrag erinnert und entgegnete leicht genervt, dass ich Spiderman kenne. Das Eis hatten wir nicht, die Anruferein bedankte sich und legte auf.

Etwas grätig war ich schon. Kann ja sein, dass sie schonmal an jemanden geraten ist, der Spiderman nicht kannte. Oder vielleicht hat sie gerade selber auch zum allerersten Mal davon gehört, als irgendjemand sie beauftragt hatte, genau dieses Eis zu besorgen. Aber pauschal einem Fremden zu unterstellen, Spiderman nicht zu kennen, finde ich schon mutig. Mein Empfinden ist jedenfalls, dass es nicht die Frage ob Fan oder Nicht-Fan ist. Sowas gehört doch schon zur Allgemeinbildung.

Und fliegen kann der auch nicht. Höchstens schwingen! :-P

Endlich wieder mit Lieferdienst!

Hab mal ein paar schnell zusammengeklickerte Flugblätter vorne auf den Packtisch gelegt. Muss nicht gestalterisch wertvoll sein, das Ding muss einfach nur grob seinen Zweck erfüllen.

Ab Dienstag geht es wieder los. Mal gucken, wie der erste Tag laufen wird.


Blogparade zum Einzelhandel im Jahr 2020

Dennis von scoop.nrw hat mir geschrieben:
"Es ist ein sonniger Tag im August 2020. Du gehst mit Deiner Familie, Freundin oder Deinem Ehepartner durch die Fußgängerzone Deiner Heimatstadt. Du möchtest ein wenig einkaufen und einfach einen schönen Tag erleben. Warum hast Du Dich dazu entschlossen “Offline” einzukaufen und dem Onlinehandel keinen Vorzug gegeben?
Was möchtest Du im Jahr 2020 in der Innenstadt vorfinden? Was rätst Du Einzelhändlern, damit sie auch 2020 noch ein tolles Einkaufserlebnis bieten und Kunden in Ihren Geschäften bedienen können?
"
(Hier gibt es weitere Informationen dazu.)

Aus meiner Einzelhandelssicht, aber auch einer ganz persönlichen, wird der "Offline-Handel" noch eine ganze Weile Bestand haben. Selbst ich bestelle gerne online, bequem vom Schreibtisch. Aber das tue ich nicht bei allen Artikeln gerne. Bekleidung und Lebensmittel muss man einfach anfassen, erleben. Das mag für folgende Generationen anders sein, da sie mit mehr Onlinehandel aufwachsen als wir – aber das Sprichwort mit der Katze im Sack passt wohl ganz gut.
Warum wohl haben die Online-Textilhändler so gigantische Rücksendequoten? Weil die Leute eben nicht so oft so zufrieden mit der Ware sind, wie sie sein sollten. Schuhe fallen anders aus, ein Stoff fühlt sich nicht so weich an usw. Das kann man im Geschäft vor Ort natürlich direkt überprüfen.
Bei dem Onlineangebot von Lebensmitteln finde ich, dass der große Knackpunkt in der Sortimentsvielfalt zu suchen ist. Was meint ihr, warum es zwar viele Lebensmittel-Onlineshops gibt, diese aber entweder sehr spezialisiert sind oder nicht wirklich viel Auswahl im Vergleich mit einem echten Ladengeschäft bieten? Wer einen durchschnittlichen Wocheneinkauf online bestellen möchte, muss sich durch ein nahezu unüberblickbares Sortiment klicken. Im Regal im Supermarkt kann man das mit wenigen Blicken erfassen und erkennt auch sofort "seine" oder wenigstens bekannte Marken wieder.

Zur Frage nach den Innenstädten: Erstmal die Sale-Schilder wieder wegräumen! Prinzipiell könnte erstmal alles so bleiben, wie es ist. Wenn ich mir die Entwicklung so ansehe wäre aber mehr Individualität und weniger Ramsch sehr wünschenswert. Ob man nun in der Innenstadt von Bremen oder von Köln ist – Nordsee, H&M, Deichmann, Fielmann, Peek & Cloppenburg, Thalia und viele andere Ketten dominieren die Fußgängerzonen und führen zu einer langweiligen Konformität. Nur unterbrochen durch Reisebüros Handy- und Sonderpostenläden. Wenn mal ein Laden leersteht, dann oftmals sehr lange, da die Mieten in den Innenstädten oftmals so hoch sind, dass niemand dort eine Existenzgründung wagen kann oder möchte. Wenn man dieses Schema aufbrechen würde, hätten die Innenstädte schonmal viel gewonnen.
In den Läden selber braucht sich pauschal nichts zu ändern. Jedes Geschäft ist anders und macht allgemeine Trends nach eigenem Gusto mit. Das sollte für genügend Einkaufserlebnis sorgen.

Links 336

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Phlegmatischer Ladendetektiv

Gestern am frühen Abend beim Combi-Verbrauchermarkt hier in der Neustadt (Volkmannstraße), das ist etwa einen Kilometer von mir hier entfernt: Meine Frau war privat dort und hat einen Typen beobachtet, der bei uns als "VP" (verdächtige Person) schon häufiger aufgefallen ist und auch mit einigen anderen komischen Leuten, von denen einer seit ein paar Wochen aufgrund eines Diebstahls Hausverbot hat, hin und wieder in unseren Laden kommt.

Mit einer großen, aber offensichtlich leeren, Umhängetasche um den Hals ging er zielstrebig zum Kaffeeregal und nahm dort zwei große Gläser Nescafé in die Hand. Sämtliche Alarmglocken klingelten bei Ines und sie flitzte zur Kasse und erzählte der Mitarbeiterin dort, dass sie gerade beklaut würden. Die Kassiererin verwies auf den Ladendetektiv, der etwas weiter entfernt stand.
Während der Ladendieb mit einer prall gefüllten Tasche (!) zielstrebig in Richtung Ausgang ging, setzte sich der Detektiv nur im Schneckentempo in Bewegung. Der mit dem Kaffee ging in aller Seelenruhe durch eine geöffnete Kasse und war schon kurz vor der Tür, als er den Detektiv bemerkte. Da gab er Gas, verlor dabei noch eines der Kaffeegläser und verschwand im benachbarten Kleingartengebiet.

Der Herr Ladendetektiv ging in aller Ruhe zur Tür, sammelte das verlorene Glas wieder ein stand wie eine Ölgötze an der Tür und glotzte dem Typen hinterher. "Der hat die Tasche voller Kaffee!!!", mahnte Ines noch und bekam vom Detektiv zur Antwort, dass er auf dem Parkplatz nicht versichert sei, wenn ihm was passieren würde.

Fragen zu Zahlungsmitteln

Paula hatte ein paar Fragen zu Zahlungsmitteln:
"Hallo Björn,

wie stehst du eigentlich zu kontaktlosem und mobilem Zahlen aus Händlersicht? Du akzeptierst ja schon länger als die drei großen Discounter Kreditkarten. Nimmst du auch am kontaktlosen Verfahren teil (Lidl tut das z. B. nicht) und unterstützt du Apple Pay? Wie sieht es mit der deutschen Insellösung Girogo aus?

Und welches Zahlungsmittel ist dir als Händler am liebsten in Bezug auf Kosten und Geschwindigkeit?
"
Mit kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten habe ich mich noch nie beschäftigt. Hier hat auch noch nie ein Kunde danach gefragt. An der Kasse vielleicht schon, aber das ist bislang noch nie als ausdrücklicher Wunsch nach einer solchen Möglichkeit an mich herangetragen worden. (Ich gebe zu, dass ich mich momentan auch nicht darum reiße, mich mit der Technik näher zu beschäftigen!)

Mein liebstes Zahlungsmittel ist Electronic Cash. Sowohl aus Kunden- (PIN-Abfrage), als auch aus Händlersicht (Bankgarantie, weniger Bargeldbestand) favorisiere ich diese Methode.

Stilles Betteln, lautes Betteln – Ausgeschnorrt!

Dieser Typ ist nun hoffentlich zum letzten Mal hier aufgetaucht! Nachdem ich ihm, als er am Morgen wieder vor unserer Tür auf dem Absatz saß, zusammen mit einem Kollegen eindringlich ermahnt habe, hier nicht mehr aufzutauchen und nicht mehr unseren Geschäftsbetrieb zu stören, haben wir ihm anschließend sogar noch ein ausdrückliches Hausverbot erteilt.

Das hat sage und schreibe vier Stunden gewirkt.

Dann kam er wieder in den Laden, nahm sich vier Bier und ging zur Kasse. Ich hatte das Telefon schon in der Hand, um die Polizei anzurufen, damit sie ihm einen Platzverweis erteilen können. Stattdessen erklärte ich der Frau am anderen Ende der Leitung, dass wir hier einen recht unangenehmen Ladendieb hätten und diesbezüglich mal Unterstützung bräuchten. Der Mann hatte sich nämlich drei von den vier Flaschen in seine Jacke gestopft. Er folgte uns erstaunlich friedlich ins Lager, wo wir auf die Beamten warteten.

Seinen Ausweis hatte er dabei, aber wirklich anfassen mochte ich ihn nicht. Habe mir schließlich ein paar Einweghandschuhe übergezogen – ja, extra nur für den Personalausweis. Die Finger von dem Mann sahen teilweise schon faulig aus. Dunkel, blutig, kaputt. Ich wollte mit nichts in Berührung kommen, was er schonmal angefasst hatte. Richtig übel. Kommentar eines Polizisten dazu: "Endstadium." Von was speziell, hat er nicht erwähnt - könnte allerdings auf so ziemlich jedes körperliche Merkmal von ihm zutreffen.

Während wir auf die Polizei warteten, hatte er uns ständig nach Bier gefragt. Bekam er natürlich nicht. Schließlich nahm er sich einfach irgendeine Flasche aus einer der Leergutkisten und ließ sich den darin befindlichen Rest in den Hals laufen. Erfahrene Blogleser wissen wohl, was einen im Inneren einer Flasche aus dem Leergut alles erwarten kann. Das muss ich wohl nicht detaillierter erläutern. Wenn die Flaschen hier eine Weile stehen können sich da übrigens noch Fruchtfliegen und Wespen dazugesellen. Er hatte wohl Glück. Brr…

Nachdem die Polizei alle Daten aufgenommen und überprüft hatte, wurde dem Mann noch ein amtlicher Platzverweis ausgesprochen. Sollte er sich in nächster Zeit nochmal IM oder während der Öffnungszeiten VOR dem Markt aufhalten, erwartet ihn eine Nacht in der Zelle.

Was man hier so erlebt, echt krass…

71.696 Flaschen in 23 Tagen

Seit 23 Tagen ist der B500-Leergutautomat hier im Einsatz. Seit dem hat er 71.696 Flaschen angenommen, das sind über 3.100 Gebinde pro Tag! Das ist echt eine krasse Leistung… Andere Automaten haben so einen Durchsatz im Zeitraum von einem Jahr… :-O

Gute Arbeit, liebe Trautweins! Das Ding macht echt Spaß.


Kühlanlagenplanungsplan

Grobe Skizze für die Planungen der neuen Kühlmöbel. Insgesamt werden wir wohl etwa neun Meter Tiefkühlschränke und 26 Meter Kühlregale für Molkereiprodukte und Fleisch/Wurst unterbringen können. Im Grunde werden die Möbel so stehen, wie bisher auch schon – nur das jetzige Regal für Kaffee/Tee/Kakao wird einem großen Kühlregal weichen müssen.