Ich bin ja bei Bewerbungen relativ tolerant. Gerade auch bei Aushilfsjob sehe ich es mit Form- und Rechtschreibfehlern nicht so eng. Wenn mich aber jemand in einem Anschreiben als "Frau Harste" anspricht, obwohl ich überall mit meinem vollen Namen, also auch meinem ausgeschriebenen Vornamen, auftrete, ist das eine Disqualifikation erster Güte.
Dieser Text ging gerade via E-Mail an diverse Redaktionen raus:
Sehr geehrte Damen und Herren,
seit heute Nacht ist der SPAR-Markt in der Gastfeldstaße (Neustadt), Bremens einziger rund um die Uhr geöffneter Vollsortimenter auch wieder bequem mit dem Auto zu erreichen.
Nach einer nun mehr als fünf Monate dauernden Vollsperrung der Gastfeldstraße, in der der Supermarkt nur durch einen bis zu hundert Meter langen Fußmarsch erreicht werden konnte, besteht nun endlich wieder die Möglichkeit, hier mit dem PKW direkt bis vor die Tür zu fahren.
Taxifahrer, Polizei und Rettungsdienst und viele Nachtschwärmer und Nachtschichtler dürften sich über diese Entwicklung freuen und
zukünftig wieder häufiger vorbeischauen und sich dabei wohl nicht nur über frische Brötchen freuen, die wir nach wie vor auch mitten in der Nacht anbieten.
Die lange Baustelle mit ihren Unannehmlichkeiten hat uns viele Nerven gekostet. Die tägliche Warenanlieferung, bei der wir hunderte Kilogramm schwere Rollcontainer und Paletten etliche Meter zum Laden schieben und ziehen mussten und dabei häufig im Sand und Teer versunken und an Bordsteinen hängengeblieben sind, waren eine ständige Herausforderung. Mit der freundlichen Unterstützung der Bauarbeiter und auch einiger Anwohner und Kunden haben wir aber auch diese Hürde immer wieder gemeistert.
Arbeitsplätze hat die Baustelle übrigens trotz erheblicher Umsatzverluste zum Glück nicht gefordert. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Zahlen ab jetzt wieder erholen...
Berta, meine Pappmaché-Kuh, die hier auf dem Bio-Kühlregal steht, hat Pickel. Zumindest war das meine erste Assoziation zu den weißen Flecken, sie sich im Laufe der Zeit gebildet haben.
Ich denke, da werde ich mich in den nächsten Tagen mal mit einem Clerasil-Stick Edding ans Werk machen und der betagten Dame mit dem schwarzen Horn mal ein bisschen Make-Up auftragen.
Anruf einer Firma, die Lebensmittel aus Norwegen vertreibt. Ob ich Interesse hätte, diese Artikel in mein Sortiment aufzunehmen, wollte man wissen.
Ähm. Norwegisch? Nach britischen Lebensmitteln haben ja nun schon häufiger Kunden gefragt, die Walker's-Crisps im Onlineshop sind daraus übriggeblieben. Polnische Süßwaren hatte ich hier auch schon im Sortiment. Aber nach skandinavischen Lebensmittel hat wohl noch nie ein Kunde bei mir gefragt. Wenn jemand nun unbedingt mal Surströmming hätte probieren wollen – aber das ist ja sowieso eine schwedische Spezialität. Also...
Oliver hat mir eine Auswahl an Energydrinks aus Frankreich geschickt. Vielen Dank dafür, ich freue mich schon darauf, sie zu probieren. Ein paar kenne ich schon, aber den Rest eben nicht.
Unser Container für die Überbleibsel aus dem Leergutautomaten ist (mal wieder) voll, gut gehäuft dazu. Zum Glück reagiert das Entsorgungsunternehmen prompt auf E-Mails, so mussten wir uns nicht allzu sehr quälen.
Das geht aber auch immer ruckzuck. Erst passiert tagelang gar nichts und dann sind plötzlich 20 Kubikmeter voll. Quasi von heute auf morgen. Wie soll man denn auch damit rechnen?
Mitten in der Nacht, genauer gesagt gegen halb vier, wurde der Bauzaun auf unserem Teilstück der Gastfeldstraße abgebaut. Prompt steht auch wieder alles voller Autos, aber darüber beschwere ich mich nicht. Denn nun sind wir endlich auch wieder via PKW zu erreichen – und das ist nach über 5 Monaten Vollsperrung der bislang größte Fortschritt.
Die Gastfeldstraße ist zwar immer noch gesperrt, da ein kleines Teilstück noch gepflastert werden muss, aber man kann hier immerhin schon wieder bis zu den nächsten Seitenstraßen durchfahren.
Tri Korolya heißt das Bier wohl.
Ansonsten kann ich kein Wort entziffern, nichtmal über die Adresse oder Telefonnummer vermag ich ein Ursprungsland zu identifizieren. Es steht zwar auch eine Webadresse auf der Flasche, aber www.trikorolya.com gehört wohl einem Domainhändler. Mit www.trikorolya.by funktioniert es allerdings. Dank an Alexander für den Hinweis.
Vielleicht vermag ja der eine oder andere Leser näheres über dieses Bier berichten. Dem Rückenetikett nach hat es schon mehrere Auszeichnungen bekommen und zudem beeindruckende 11 Prozent Alkohol. War wohl nur die Stammwürze. Das Bier selber hat 4,7% vol.
Gefühlt etliche Jahre haben wir immer die Haus- und Gartenkataloge von "Country Garden" bekommen. Schöne Sachen hatten sie. Und nun will man da etwas bestellen und dann sowas:
Sehr geehrte Damen und Herren,
leider mussten wir zum 30. Juni 2009 schließen. Bezüglich unserer Schließung wurde die Firma Hörmann-Verwertungen GmbH & Co. KG für den restlichen Abverkauf der Waren beauftragt.
A L L E S M U S S R A U S !
Finde ich irgendwie bitter. Vor allem auch, aus der Sicht eines Selbständigen, wenn man wieder an die Schicksale dahinter denkt.
Als ich heute Nacht die Lagerbeleuchtung eingeschaltet habe, ist irgendwie die dort angebrachte Überwachungskamera durcheinandergekommen. Nach etwas über einer Stunde hat sie sich ohne weiteres Zutun wieder normalisiert.
Nun frage ich mich schon die ganze Zeit, ob das ein Fehler in der Kamera ist/war oder ob sie sich absichtlich auf bestimmte Lichtverhältnisse (Leuchtstoffröhren einschalten aus völliger Dunkelheit heraus) eingepegelt haben könnte, so dass dieses durchgängig rotlastige Bild zustande kam...
Blogleser, Kunde und Nachbar Robin hat mich mal wieder mit ein paar Fotos versorgt. Hier die aktuelle Ansicht der Baustelle vor meinem Laden, der Bauwagen ist mittlerweile auch schon verschwunden.
Nur der blöde Zaun steht noch, aber ich hoffe, dass unser Stück so schnell wie möglich freigegeben wird.
Blogleser Mark hat eine Frage zu (unbeabsichtigtem) Ladendiebstahl:
Ich hatte vor paar Tagen ein Erlebnis in einem Supermarkt und habe dazu mal eine frage. Unzwar hatten wir Berufsschule und gingen wie so oft in der Pause in den Supermarkt um die Ecke. Ein Klassenkamerad, mit dem ich da war, nahm sich so einiges aus den Regalen, und als er keine Hände mehr frei hatte, packte er sich ziemlich unbewusst so ein packen Knoppers in die Jacke, um die Hände frei zu bekommen. Naja wir dann zur Kasse alles brav bezahlt, und draußen ist ihm dann aufgefallen, das er ja noch die Knoppers in der Tasche hatte. Er ist dann zwar zurück, und hat sie auch bezahlt, aber hätten sie ihn "erwischt", hätte seine Ausrede das er es nur vergessen hat wohl nicht gefruchtet.
Meine Frage ist wie du das handhabst? Wenn man deinen Blog verfolgt merkt man ja, das sich jeder zweite versucht irgendwie rauszureden. Aber konnten dich welche schon wirklich von ihrer Unschuld überzeugen? Oder hast du nach diesen langen Jahren ein Gespür dafür, wenn jemand wirklich "vergessen" hat zu bezahlen? Weil passieren kann das irgendwie ja mal jedem Kunden.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und wer etwas (auch in guter Absicht) in seine Tasche steckt und dort vergisst und dann des Diebstahls beschuldigt wird, hat schlicht und einfach Pech gehabt. Daraus lernen und sowas nicht noch einmal machen.
Wir haben so einen Fall bislang noch nicht gehabt. Sicherlich würde ich dann im Einzelfall abwägen, ob ich glaube, dass derjenige tatsächlich die Hände freibekommen wollte und ehrlich ist oder wirklich nur eine "faule Ausrede" benutzt, um sich herauszureden.
Ich wage jedenfalls nicht, diese Frage pauschal zu beantworten, denn da ist mal wieder der Mix sämtlicher Eindrücke entscheidend.
Nicht gerade ein Grund zur Freude, aber doch beinahe schon eine Abwechslung zu den aggressiven Banden, mit denen man es sonst so zu tun hat: Ein ziemlich heruntergekommender Typ hat sich eben eine Flasche Alkohol ("Klarer" – Kurz: Auf ein trinkbares Maß verdünnter Industriealkohol) unter die Jacke gesteckt und dachte, er könnte damit so aus dem Laden marschieren.
Falsch gedacht. Aber es war beinahe schon angenehm, mal wieder einen ganz "pflegeleichten" Ladendieb gehabt zu haben, der einfach nur brav darauf wartete, dass wir hier die Personalien aufnahmen und sich dann mit einer Entschuldigung trollte.
Den Hinweis auf dieses Video hat mir Blogleser Reto zukommen lassen. Witzige Idee und wenn ich hier Platz hätte, würde ich sowas bestimmt auch mal machen. Aber, leider, leider...
Mir ist neulich im Supermarkt ein Glas mit Bambussprossen runtergefallen. Bin blöde am Einkaufswagen hängen geblieben und schon lag es zerbrochen auf dem Boden. Es ist direkt an der Kasse passiert und die Kassiererin hat das Maleur freundlicherweise beseitigt. Da an der Kasse sonst gerade nichts los war bin ich schnell noch ein neues Glas holen gegangen. Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass ich das von mir zerstörte Glas auch zahlen muss, aber mir wurde nur einmal das Glas berechnet, welches ich auch tatsächlich mitgenommen habe.
Wie werden solche Schadensfälle denn geregelt? Kommt für sowas die Versicherung auf? Oder fällt das ganze unter "Pech gehabt" für den Besitzer des Supermarktes, der für das Glas vorher ja sicherlich gezahlt hat (wobei mir diese Option doch sehr unwahrscheinlich vorkommt)?
Diese Frage bereitet mir schon seit einigen Tagen schlaflose Nächte, wäre toll wenn du mich von meinem Leiden erlösen könntest.
Lange Frage, kurze Antwort:
In Selbstbedienungsläden liegt es nunmal in der Natur der Sache, dass Kunden nicht nur Kunden, sondern auch "Verkäufer" sind. Als solchen kann ihnen natürlich auch mal etwas kaputtgehen, ohne dass sie es bezahlen müssen. Wenn einem meiner Mitarbeiter etwas kaputt geht, muss er den Schaden ja auch nicht bezahlen.
Eine Versicherung gibt es dafür nicht, den Schaden trägt der Einzelhändler.
Das geht so weit, dass ich sogar schonmal einer Stammkundin, der ein Glas Marmelade, dass sie beim Discounter an der Ecke gekauft hatte, hier im Laden heruntergefallen war, ein neues Glas aus meinem Sortiment geschenkt habe. Was glaubt ihr, wie die sich gefreut hat?