Skip to content

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 124)

Woche 124 meiner Berufsausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel, Fachrichtung Lebensmittel – und ich pendle wie immer zwischen der Getränkeabteilung und der Papppresse hin und her. in der nächsten Woche wird es mal richtig spannend für mich …



Am Montag Morgen habe ich die Ballenpresse ausgeleert und die Pappe vom Gemüsepacken vernichtet. Leergut annehmen. Einem Kunden, der einen defekten Rasierer umtauschen wollte, habe ich eine Gutschrift gegeben. Leergut annehmen. Im Laden habe ich die leeren Kisten eingesammelt, eingetragen und ins Leergutlager gebracht.
Coca-Cola packen (einweg) und auf einem Gondelkopf zum Sonderverkauf aufbauen.
Vormittags habe ich dann die Essmann-Bestellung zum nächsten Dienstag gemacht.
Werbungsware umzeichnen, Leergut annehmen.
Draußen habe ich die Paletten Rollis und Kisten ordentlich zusammengestellt und die Müllcontainer verschlossen.



Als Liköre gelten gesüßte und aromatisierte Spirituosen, deren Alkoholgehalt je nach Sorte unterschiedlich ist. 30% vol. bei Kräuter-, Gewürz- und Bitterlikören, 25% vol. bei Kakao-, Kaffee- und Teelikören und 20% vol. bei den Emulsionslikören wie z. B. Eierlikör. Die Werten gelten allerdings nur für deutsche Erzeugnisse. Billige Liköre werden hergestellt, indem Alkohol, Zuckerlösung und die Geschmacksstoffe (z. B. Fruchtsaft) gemischt werden. Edelliköre werden warm hergestellt. Die Qualität des verwendeten Alkohols ist mitbestimmend für die Güte des Likörs. Es gibt z. B. Rum, Monopolsprit, Korn, Obstwasser, Weinbrand oder Cognac sein.

50. KW: Laphroaig (10y) für 29,99€

Nicht nur, dass wir seit einem Monat eine erweiterte Auswahl an Whisk(e)ys im Sortiment haben, die teuren darunter werden auch immer wieder aktiv von der EDEKA beworben. Nächste Woche ist zum Beispiel der 10 Jahre alte "normale" Laphroaig für 29,99 € zu bekommen.

Aber wie wird dieses Produkt für den Preis laufen? So regulär verkaufen wir vermutlich alle paar Wochen mal eine Flasche. Da wir bei diesen teuren Spirituosen tatsächlich einzelne Flaschen (und keine 6er-Kartons) bestellen können, stehen auch für gewöhnlich nur zwei Flaschen in der Vitrine. Reichen die? Brauche ich mehr? Kann ich es darauf ankommen lassen, denn zu Freitag kann ich ja noch einmal Ware bekommen? Oder lieber noch ein paar Flaschen mehr für Dienstag bestellen? Ehrlich, bei dem Produkt kann ich die Reaktion auf die Werbung überhaupt nicht einschätzen.

Ach, sch … drauf. Ich nehme noch zwei dazu, dann haben wir erstmal vier und wenn bis Mittwoch Abend schon welche verkauft sind, können wir ja zu Freitag noch nachbestellen. Gut, dass man sich solche Gedanken nicht bei jedem beworbenen Artikel machen muss. :-)

Leerer Rahmen von Flaschenpost

Ich kann einzig aufgrund der unfähigen und rücksichtlosen Fahrer den Lieferdienst Flaschenpost nicht ausstehen. Daher wurmt es mich umso mehr, dass entweder unser Leergutautomat oder irgendeiner meiner Mitarbeiter diesen leere Getränkekiste von denen angenommen hat.

Ob Flaschenpost darin eigene Produkte ausliefert oder diese Rahmen für den sicheren Transport von Einzelflaschen verwendet, kann ich nicht sagen – und wie wir sie wieder loswerden sollen, leider genauso wenig. Berechnen die dafür auch 1,50 € Pfand?


Warbird-Bausatz

Einfach so und ohne besonderen Anlass und ohne zu wissen, dass der Kollege überhaupt nichts mit Star Trek am Hut hat, hatte ein Stammkunde ihm zwei ungeöffnete Modellbausätze mitgebracht und geschenkt, unter anderen für diesen imperialen romulanischen Warbird.

Für mich war der Bausatz, der neu immerhin 40 Euro kostet, aber nichts. Mit Modellbau hatte ich noch nie etwas am Hut und außerdem bin ich innerhalb des Star-Trek-Universums ein ganz großer Fan der geradlinigen Klingonen. Qapla’!


Die neuen Leiden des jungen B.

Disclaimer: Ich habe lange mit mir gerungen, ob und wie ich diesen Beitrag hier veröffentliche. Nur als Text, mit einem Standbild oder doch in Form eines kleinen Videos. Klar war: Der Beitrag gehört hier ins Blog. Nach mehreren Versuchen kam die Erkenntnis, dass ausschließlich eine kurze Videosequenz das Erlebte richtig transportieren kann. Der kleine Schnipsel ist ein Ausschnitt aus dem gesamten Videomaterial und erkennen kann man ja auch nur mich. Aber von vorne:

Der Tag begann so friedlich. Ich erledigte am Vormittag die große Ladenbestellung und hockte gerade vor dem Spirituosenregal, als eine Frau in den späten Achtzigern zu mir in den Gang kam und einen Weinbrand suchte. Nach einigem Hin und Her entschied sie sich für eine Flasche Chantré. Das ist sicherlich nicht der beste Weinbrand, aber für den Preis ganz okay. Währenddessen plauderte sie über dieses und jenes und erzählte mir auch, dass sie in der Vorwoche gestürzt sei und dass sie nach Aussage ihrer Kinder damit ins Krankenhaus hätte gehen sollen. "Aber da ist ja nichts gebrochen, das ist nur ein dicker blauer Fleck", erklärte sie mir. "Damit gehe ich doch nicht ins Krankenhaus!" Sie lachte.

Ich bin nun überhaupt kein Smalltalk-Typ und versuchte wirklich mit aller Mühe, Verständnis und Interesse für ihr Bein zu zeigen. Indem ich etwas auf meinem Bestellgerät herumtippte, das ich die ganze Zeit in der rechten Hand hielt, versuchte ich, ihr dezent mitzuteilen, dass ich jetzt unbedingt weiterarbeiten sollte. Aber das hatte sie in ihrem Redefluss gar nicht wahrgenommen und nachdem sie mir noch ihren Sturz geschilderte hatte, fügte sie noch an: "Ach, ich zeige Ihnen das mal."

Noch bevor ich protestieren konnte, stellte sie die Flasche ins Regal, lockerte mit den nun freien Händen das zusammengeknotete Bündchen ihrer Hose und schon schwebte genau vor meiner Nase ein dickes, blauschwarzes Hämatom auf einem ansonsten schrumpeligen Bein… Hilfe!!!!

Mein Gesichtsausdruck am Ende des Schnipsels spricht wohl Bände.


Bierflaschen: 8 Cent Pfand

Eine langjährige Stammkundin in etwa meinem Alter gab Leergut ab und war sehr verwundert darüber, dass sie für Bierflaschen (Glas, Mehrweg) 8 Cent bekommen würde.

Da ich gerade vorbeiging, sprach ich sie einfach mal an: "Wussten Sie nicht, dass die acht Cent Pfand haben?"

"Nein, ich dachte immer, alles hat 25 Cent."

Jetzt bin ich sehr verwundert. Es ist ja nicht so, dass die Mehrweg-Pfandwerte nicht seit über 20 Jahren festliegen und man doch in diesem Land in all den Jahren doch irgendwie zumindest mal am Rande damit in Kontakt gekommen sein müsste. Selbst wenn man damit nicht täglich oder sogar beruflich zu tun hat. :-D

Zu dritt auf dem Dach

Als wir gestern mit dem Mitarbeiter der Firma, die unsere PV-Anlage bauen wird, hier auf dem Flachdach herumgeturnt sind, hatte ein Kollege von der Rampe aus ein Foto von uns geknipst. Bin mal gespannt, wieviel Trubel da herrscht, wenn die Arbeiten erstmal losgehen. :-)


Nikolauslaufen 2023

Frei nach Otto Waalkes:

Lieber guter Weihnachtsmann,
komm mir nicht mit Nüssen an.
Lieber muss ein Fahrrad her,
Playstation und Luftgewehr.
Jetzt mach schnell mal auf den Sack,
bevor ich dich am xxx pack!
Das haben die Kinder gestern zwar nicht abgeliefert, aber man kommt damit unter Erwachsenen regelmäßig die Lacher auf seine Seite. :-)

Ansonsten verlief der Abend gestern wie gewohnt mit unserem großen Nikolaus. Ein Mädchen hatte die Turnschuhe moniert. Ja, stimmt, ging logistisch bei uns nicht anders. Aber das Argument, dass er ja auch viel durch Land ziehen müsse, ließ die Kleine dann noch zögernd durchgehen.


Bau einer PV-Anlage – Teil 001

Heute hatten wir einen entscheidenden Termin. Ein Mitarbeiter der Firma, die unsere PV-Anlage planen und installieren wird, war hier vor Ort und hat sich alles angesehen. Demnächst erhalte ich ein Angebot mit genauen Berechnungen und dann wird ein Schritt nach dem anderen folgen. Bis zur offiziellen Inbetriebnahme wird es wohl bis März dauern, aber über die Wintermonate ist es mit der Leistung einer Photovoltaikanlage hier im Norden ja eh nicht so weit her. Apropos: Wir werden damit wohl etwa ein Viertel unseres Strombedarfs decken können, was immerhin rund 50.000 kWh pro Jahr sind. Nicht so viel wie erhofft, aber doch immerhin schon eine ganze Menge.

Diese Geschichte mit den 10 Metern Abstand zu den Fenstern werde ich noch mal als Tagesordnungspunkt auf der nächsten Eigentümerversammlung anbringen. Ich hatte das Mindset, dass die Module auf mannshohen Traggestellen stehen, wie man sie aus diesen riesigen Solarparks kennt. In Wirklichkeit wird die Installation jedoch nur höchstens 25 cm hoch sein und damit niedriger als die Lüfterhauben, die überall aus dem Dach ragen. Eine Sichtbehinderung für die Mieter der Wohnungen im ersten Stock besteht in keiner Weise. Da uns durch diesen Abstand (zum Haus) fast die Hälfte der Fläche verloren geht, werde ich da noch einmal um eine erneute Besprechung bitten.

Leergutautomat mit Spendentaste

Seit heute ist unser Leergutrücknahmegerät mit einer Spendenfunktion ausgestattet. So können unsere Kunden den Betrag einfach per Tastendruck spenden und brauchen den Bon nicht mehr in die Spendenbox zu stecken.

Die Box bleibt dennoch hängen, denn einerseits stellen wir ja nach wie vor immer wieder mal Bons manuell an unserer Leergutkasse aus, andererseits können wir so auch gefundene Leergutbons eingeworfen werden. Und dann gibt es ja noch Kunden, welche die auf dem Display eingeblendete Funktion einfach übersehen werden. ;-)



Die Beschriftung auf unserer Elepfandspendenbox habe ich mal um einen entsprechenden Hinweis erweitert. Vielleicht bringt das ja noch den einen oder anderen Euro mehr für den David Sheldrick Wildlife Trust.

Ein Kollege hatte Bedenken wegen der neuen Funktion: "Da kommen bestimmt etliche Kunden an, die ihr Geld doch ausgezahlt haben wollen und nur versehentlich auf die Spendentaste gedrückt haben."

Wie im Video zu sehen ist, muss man für eine Spende ausdrücklich zweimal auf den entsprechenden Button auf dem Bildschirm drücken. Selbst wenn man sich zu viel Zeit lässt, wird ein normaler Leergutbon ausgedruckt. Wer da also tatsächlich "versehentlich" spendet, sollte auch nicht alleine einkaufen gehen.


Und wer schützt uns?

Mir sind schon lange Zeit keine Klagen mehr über die Musikbeschallung bei uns im Laden zu Ohren gekommen. Früher gab es das häufiger mal, dass Kunden uns mit mitleidigen Blicken wegen des vermeintlichen Psychoterrors bedauert haben. "Man muss die Mitarbeiter doch vor so einer Berieselung schützen!", hat mir mal eine Kundin gesagt.

Die Zeiten, mit Muzak dichtgedüdelt zu werden, sind zum Glück lange vorbei. Radio POS, mit denen wir seit nun 23 Jahren zusammenarbeiten, macht da einen ganz guten Job. Mir gefällt auch nicht jedes Lied, das die spielen – aber im Durchschnitt sind es viele Klassiker und auch relativ aktuelle Titel, die dort laufen.

Zurück zum Psychoterror: Wer schützt uns vor gleichermaßen laut wie schief mitpfeifenden Kunden? Nur noch wenige Takte und ich habe eine lebenslange Therapie vor mir. :-P

Übrigens: Mitte der 90er, also irgendwie zu der Zeit, in der ich meinen Aushilfsjob hatte, bzw. meine Ausbildung begonnen habe, lief bei uns wirkliche Psychoterror-Musik im Laden! Da hatten wir eine Endloskassette, die sich etwa alle 2 Stunden wiederholt hat und auf der wirklich "Muzak" war. Berieselungsmusik, unter anderem in Form von nachgespielten Instrumentalversionen von ABBA-Titeln. Das war gruselig, richtig gruselig.

EUROSPAR-Markt in Alicante

Diesen EUROSPAR-Markt hat Marc in Alicante entdeckt und auch vom ihm, wie schon von einigen anderen Märkten, ein paar Fotos für mich geknipst. Vielen Dank auch für diese Zusendung. :-)

Bei Google Street View sieht man, dass zuvor eine Filiale von Masymas dort ansässig war.

Für die große Ansicht auf das Bild klicken!

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 123)

Diese leeren Milchkisten erinnern mich an etwas, das gleichermaßen seltsam wie beeindruckend war. Wir hatten damals das Leergut immer im Lager direkt neben der Lagertür in mehreren großen Stapeln zwischengelagert. Konkret rede ich hier von Milchflaschen und Joghurtgläsern in den 6er-Mehrwegkisten. Wenn Frischmilch in Flaschen abgelaufen war, hat sich meistens niemand die Mühe gemacht und die Flaschen ausgeschüttet. Da standen sie dann also mitsamt des empfindlichen Inhalts in der Wärme des Lagers und teilweise hat sich im Inneren der Milchflaschen so ein Druck aufgebaut, dass die Deckel abgesprengt wurden. Eines Tages klebte ein richtig dicker Pfropfen aus geronnener Milch da oben an der Decke, der mitsamt des Deckels hochgeschossen war. Erstaunlich, wie viel Kraft da hinter steckte. In meinem Rundgang-Video durch den Markt sieht man zwar den Bereich (vor dem Sicherungskasten links an der Wand) ab Minute 5:42, aber ob da noch was an der Decke hing, war nicht zu erkennen … :-P



Am Dienstag habe ich die Ware (Essmann und Zentrallager) angenommen und ins Lager gefahren. Nachmittags habe ich die Einweg-Getränkebestellung mit dem MDE-Gerät gemacht und hierbei berücksichtigt, dass zu den Festtagen mehr Ware benötigt wird.
Leergut annehmen, leere Kisten in der Getränkeabteilung absammeln und ins Leergutlager bringen. Ausleeren der Ballenpresse. Für eine Kundin habe ich eine Kassengutschrift ausgefüllt.
Freitag Morgen habe ich noch einen Rest Getränke gepackt.
Gondelköpfe mit Werbungsware umbauen und neu gestalten. Dabei habe ich die Ware, die in die Regale passte, nachgepackt.
Samstag habe ich das Lager aufgeräumt und Milchkisten auf eine Palette gestapelt.


Schaumwein (inländische)

Beim Schaumwein handelt es sich um weinhaltige Getränke, die durch Flaschen- oder Tankgärung oder durch Zusatz von Kohlensäure aus Wein oder Most hergestellt werden. Der Kohlensäuregehalt bewirkt beim Öffnen der Flasche das Schäumen (Moussieren) und verleiht dem Getränk einen prickelnden, spritzigen Geschmack.
Auf dem Flaschenetikett muss neben "Deutscher" eine der folgenden Gütebezeichnungen angegeben sein:
Deutscher Schaumwein: Keine Mindestlagerzeit und ohne amtliche Prüfnummer.
Deutscher Qualitätsschaumwein / Sekt: Er ist von gehobener Qualität und hat gewisse Mindestanforderungen. Mit amtlicher Prüfnummer.
Deutscher Qualitätsschaumwein b. A. / Sekt b. A.: (b. A. = "bestimmter Anbaugebiete") Darf nur aus inländischen Trauben hergestellt worden sein und min. 15 v. 20 P. haben.

CO2-Zylinder haben KEIN Pfand

Wer einen CO2-Zylinder komplett kauft, also nicht nur gegen der Preis der Füllung einen leeren gegen einen vollen Zylinder tauscht, bezahlt bei uns 28,99 €, die sich aus zwei Summen zusammensetzem, nämlich 20 € Gebühr und 8,99 € für die Füllung. Dazu unten mehr.

Immer wieder haben wir Diskussionen mit Kunden, die ihren Zylinder zurückgeben wollen. Also nicht gegen eine volle, neue Gasflasche, sondern sie wollen sie loswerden. Vielleicht haben sie keinen Spaß mehr an so einem System oder ihr Gerät ist kaputtgegangen, es gibt viele Gründe. "Ich habe dafür 20 Euro Pfand bezahlt, die will ich wiederhaben!", hören wir öfter mal. Aber nein, die 20 Euro sind kein Pfand. Diese Flaschen, zumindest bei Sodastream steht es auch ausdrücklich drauf, sind pfandfrei. Man kann sie nicht wie eine Bierflasche im Tausch gegen 8 Cent beliebig kaufen und wieder abgeben. "Woanders geht das auch", ist das beliebteste Argument, rechtliche Schritte wurden uns zum Glück noch nicht angedroht.

Aber wir nehmen diese Zylinder nicht zurück und zahlen auch die 20 Euro nicht wieder aus. Diese 20 Euro sind nämlich wie gesagt kein "Pfand" sondern man könnte sie als eine Art Servicegebühr bezeichnen. Für dieses Geld bekommt man das Recht, dieses System lebenslang so viel zu nutzen, wie man möchte. Man kann die leeren Zylinder immer wieder gegen volle Zylinder tauschen. Man bekommt im Tausch grundsätzlich gewartete, sichere Zylinder – immerhin reden wir hier von Gasflaschen!

Und wenn man sie wirklich loswerden möchte, kann man es bei Ebay oder über Kleinanzeigen probieren. Ein paar Euro bekommt man eigentlich immer dafür.


Langer Lebenslauf in Stichworten

Eine Frau in den späten Dreißigern hat sich bei mir mit einer Initiativbewerbung beworben. Wir brauchen derzeit keine Verstärkung, aber selbst wenn, wäre ihr Lebenslauf ein Ausschlusskriterium gewesen. Dass man, gerade auch in jungen Jahren, unter Umständen ein paar Anläufe braucht, um "seinen" Job oder die passende Arbeitsumgebung zu finden, ist ja durchaus verständlich.

Wer auch in späteren Jahren alle paar Monate einen neuen Arbeitgeber hat, fällt bei mir inzwischen sofort durch. Wir haben mehrmals solche Leute eingestellt und ausnahmslos arbeiten diese schon nicht mehr bei uns. Wir sind da einfach nur ein weiterer Punkt in der langen Liste geworden.

Bei der oben genannten Bewerberin fiel mir die Länge des Lebenslaufes auf den ersten Blick zunächst gar nicht auf. Da ist im Lebenslauf nicht jeder Arbeitgeber mitsamt Beschäftigungszeitraum einzeln aufgeführt gewesen, sondern sie hatte diese einfach nur anhand der Tätigkeit, für die sie eingestellt war, zusammengefasst. Das sah dann etwas so aus:

03.2015 - 12.2022 Verkäuferin:
· Feinkost Müller, Bremen
· Bäckerei Schulz, Bremen
· Real, Stuhr
· EDEKA, Moordeich
· Netto, Varrel
· Galeria Kaufhof, Bremen
· KiK, Bremen
· C&A, Bremen
· Lidl, Brinkum
· Penny, Stuhr

10.2009 -03.2015 Elternzeit

01.2002 - 12.2009 Verkäuferin:
· Rewe, Köln
· Wal*Mart, Bonn
· Fleischerei Brust, Köln
· Penny, Leverkusen
· Tedi, Leverkusen
· SoPo, Leverkusen
· Tengelmann, Köln,
· Bäckerei Schripper, Köln-Kalk
· McDonald's, Köln Innenstadt
Das sieht auf den ersten Blick harmlos aus, ist es aber nicht. Da hat offenbar nicht einmal der Wechsel in ein neues Bundesland eine Veränderung gebracht. Ohne diese Frau zu kennen behaupte ich, dass mit ihr mächtig Unruhe ins Team käme.

Ich habe leider ein leichtes Helfersyndrom und versuche irgendwie immer, es allen Leuten recht zu machen, aber in so einem Fall muss ich auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen und ablehnen.