Langer Lebenslauf in Stichworten
Eine Frau in den späten Dreißigern hat sich bei mir mit einer Initiativbewerbung beworben. Wir brauchen derzeit keine Verstärkung, aber selbst wenn, wäre ihr Lebenslauf ein Ausschlusskriterium gewesen. Dass man, gerade auch in jungen Jahren, unter Umständen ein paar Anläufe braucht, um "seinen" Job oder die passende Arbeitsumgebung zu finden, ist ja durchaus verständlich.
Wer auch in späteren Jahren alle paar Monate einen neuen Arbeitgeber hat, fällt bei mir inzwischen sofort durch. Wir haben mehrmals solche Leute eingestellt und ausnahmslos arbeiten diese schon nicht mehr bei uns. Wir sind da einfach nur ein weiterer Punkt in der langen Liste geworden.
Bei der oben genannten Bewerberin fiel mir die Länge des Lebenslaufes auf den ersten Blick zunächst gar nicht auf. Da ist im Lebenslauf nicht jeder Arbeitgeber mitsamt Beschäftigungszeitraum einzeln aufgeführt gewesen, sondern sie hatte diese einfach nur anhand der Tätigkeit, für die sie eingestellt war, zusammengefasst. Das sah dann etwas so aus:
Ich habe leider ein leichtes Helfersyndrom und versuche irgendwie immer, es allen Leuten recht zu machen, aber in so einem Fall muss ich auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen und ablehnen.
Wer auch in späteren Jahren alle paar Monate einen neuen Arbeitgeber hat, fällt bei mir inzwischen sofort durch. Wir haben mehrmals solche Leute eingestellt und ausnahmslos arbeiten diese schon nicht mehr bei uns. Wir sind da einfach nur ein weiterer Punkt in der langen Liste geworden.
Bei der oben genannten Bewerberin fiel mir die Länge des Lebenslaufes auf den ersten Blick zunächst gar nicht auf. Da ist im Lebenslauf nicht jeder Arbeitgeber mitsamt Beschäftigungszeitraum einzeln aufgeführt gewesen, sondern sie hatte diese einfach nur anhand der Tätigkeit, für die sie eingestellt war, zusammengefasst. Das sah dann etwas so aus:
03.2015 - 12.2022 Verkäuferin:Das sieht auf den ersten Blick harmlos aus, ist es aber nicht. Da hat offenbar nicht einmal der Wechsel in ein neues Bundesland eine Veränderung gebracht. Ohne diese Frau zu kennen behaupte ich, dass mit ihr mächtig Unruhe ins Team käme.
· Feinkost Müller, Bremen
· Bäckerei Schulz, Bremen
· Real, Stuhr
· EDEKA, Moordeich
· Netto, Varrel
· Galeria Kaufhof, Bremen
· KiK, Bremen
· C&A, Bremen
· Lidl, Brinkum
· Penny, Stuhr
10.2009 -03.2015 Elternzeit
01.2002 - 12.2009 Verkäuferin:
· Rewe, Köln
· Wal*Mart, Bonn
· Fleischerei Brust, Köln
· Penny, Leverkusen
· Tedi, Leverkusen
· SoPo, Leverkusen
· Tengelmann, Köln,
· Bäckerei Schripper, Köln-Kalk
· McDonald's, Köln Innenstadt
Ich habe leider ein leichtes Helfersyndrom und versuche irgendwie immer, es allen Leuten recht zu machen, aber in so einem Fall muss ich auf die langjährige Erfahrung zurückgreifen und ablehnen.
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Kommentare
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OPUIEX am :
Tsss...
eigentlichegal am :
Nobody am :
Wäre spannend ob da auch nur einer dabei ist wo sie mehrere Jahre war (Ausbildung?). Lass dir mal die Arbeitszeugnisse zeigen und lad zum Gespräch, unterhaltsam wird das allemal. Wobei, nachher erregt das Mitleid und du stellst sie doch noch ein
Tagedieb am :
Vielleicht sollte die Frau mal ihren Lebenslauf um ein paar nützliche Informationen ergänzen, wenn sie tatsächlich wegen Geschäftsaufgabe öfter die Stelle wechseln musste?
Prinzipiell aber schon eine Frage wert, wie dieser reichliche Stellenwechsel zustande kommt.
Björn Harste am :
Tagedieb am :
Aber die Ortsnamen haben bezüglich der potenziellen Wegstrecken einfach so wunderbar gepasst!
Monimon am :
Ich habe nämlich auch ein paar "Kurzstrecken" drin, bei denen dann das Geschäft / die Filiale aufgelöst wurde, oder die ich nur angenommen habe um z.B. die Zeit bis zu meiner eigenen Geschäftsgründung zu überbrücken. Das liest sich dann auf den ersten Blick halt auch als "6 Arbeitgeber in 3 Jahren", aber ich bin halt bei keinem von ihnen rausgeworfen worden.
Mitleser am :
Aber ja, für mich wäre das auch eine rote Flagge.
Trotzdem aber auch irgendwie ein bisschen Anerkennung, ohne jetzt die Hintergründe zu kennen, dass sie trotz der Umstände immer wieder einen neuen Job sucht und sich nicht aufs Bürgergeld setzt.
Macros am :
Vielleicht ist das auch alles der gleiche Arbeitgeber (Zeitarbeitsfirma?) und verschiedene Einsatzorte?
SPages am :
Dort ist es für einen neuen AG durchaus interessant was du bei Firma x gemacht hast. Große Projekte, welche auch in das Profil des neuen AG passen? Personalverantwortung? Leitung?
Aber als Verkäuferin, ohne Leitungsaufgaben wie es hier scheint ist sie entweder ein schwierige Person oder die Tätigkeiten waren alles zeitlich begrenzte Aushilfsjobs ("400€ Jobs").
Supporthotline am :
Seien wir ehrlich, ein schnöder Supermarktjob ist nun mal ein Job, den quasi jeder nach einer kurzen Einarbeitszeit auf die Reihe bekommt und nichts für die Ewigkeit. Wir reden hier über Jobs und keine Ausbildung oder Anstellung im "höheren Management" *hust*.
Eine entfernte Bekannte hat zu Hause die Buchhaltung für die Firma ihres Mannes gemacht und war damit nicht ausgelastet. Und jedes mal, als die familiäre Situation es zugelassen hat, hat sie als Verkäuferin im örtlichen Textilwarenladen gearbeitet. Auch so ein Job, den man ohne grosses Tamtam ausüben kann. On and Off. Scheinbar hat sie das dort aber besser kommunizieren können, oder der Arbeitgeber war nicht so voreingenommen, denn sie durfte jedes mal wieder ohne grosse Umstände in den Betrieb zurück. War dann mal kein Bedarf, hat man sie dankend in einem anderen Laden aufgenommen.
Vielleicht hat die im Beitrag erwähnte Dame aber auch ein behindertes Kind, eine pflegebedürftige Person oder was auch immer zu betreuen, etc. man wird es nie wissen, da sie keine Chance hatte, sich zu äussern.
Nur mal als Beispiel, wie es auch ablaufen kann, denn einige scheinen hier in recht engen Dimensionen zu denken.
SPages am :
Gar nix, sondern es war ein Feststellung von mir das es "400€ Jobs" gewesen seien könnten.
"Eine entfernte Bekannte ..."
Eigentlich gibst du dir die Antwort hier selbst. Ein Ladenbetreiber war mit deiner Bekannten so zufrieden, das er akzeptiert hat das sie nur gelegentlich mal aushelfen konnte. Es war aber immer wieder das selbe Geschäft wo sie gearbeitet hat.
Also ich denke da gibt es schon Unterschiede.
Klabund am :
Wer alle paar Monate den Arbeitgeber wechselt hat schlichtweg in aller Regel ein sehr unbeständiges Leben und kommt wahrscheinlich mit keinem Team gut klar.
Personaler am :
So eine Auflistung darf einen misstrauisch machen, und man darf daraus Konsequenzen ziehen, außer der Bewerber schreibt drunter, dass er schwerbehindert ist...
Aber jetzt kommt das tollste: Man muss als Bewerber ja nicht alles sagen. Vielleicht wird man ja ohne Angabe eines detaillierten Lebenslaufs eingestellt für so einen Aushilfsjob und bewährt sich dann etwas länger als die letzten 20 Male.
Die Vermutung liegt nahe, dass das wieder so eine Arbeitsamtbewerbung ist, für die es Kohle gibt, und die gar keinen Erfolg haben soll.
Denn so doof kann eigentlich keiner sein, dass er einerseits so eine detaillierte Auflistung absondern kann und andererseits nicht checkt, dass er sich damit selber schadet.
Minijob-Zentrale am :
Gerade Schwerbehinderte müssen sich massivst danebenbenehmen, bevor sie gekündigt werden können.
"Neben dem allgemeinen Kündigungsschutz gilt für Minijobber mit Schwerbehinderung zusätzlich ein besonderer Kündigungsschutz. Demnach ist eine Kündigung erst dann wirksam, wenn das zuständige Integrationsamt zustimmt."
Für reguläre Arbeitsverhältnisse gilt das gleichermassen.
Personaler am :
Also, es gibt oder gab die Masche, dass sich Leute, die tatsächlich einen Schwerbehindertenausweis haben, mit unambitionierten, aber formal halbwegs korrekten Bewerbungen auf Stellen beworben haben.
Werden sie nicht eingeladen, können sie Geld abzocken. Hier steht das glaube ich:
https://www.haufe.de/personal/arbeitsrecht/bewerbung-von-schwerbehinderten-arbeitgeberpflichten_76_487172.html
Es gibt da so einen Fall, der hat das immer wieder gemacht, ohne überhaupt die Absicht zu haben, eine der Stellen anzutreten. Ich bin mir nicht sicher, ob der dann mal eingebremst wurde.
Kurtschatow am :
Pit Brett am :
Ilona am :
Piet am :
Silvan am :
Bin Ich eine zu treue Seele???
Frank am :
SPages am :
Arbeitsweg. Bei meinem alten AG hat eigentlich auch alles gepasst. Als sich dann der gleiche Posten bei einem mir "bekannten AG" (Arbeitsweise, Umgang mit Angestellten, Marktposition, ...) mit 5 statt 40 Minuten Arbeitsweg ergeben hat, habe ich nicht lange überlegt. Dabei war es eigentlich nur das I-Tüpfelschen das sich auch Konditionen wie Urlaub und Gehalt verbessert haben (man kann ja mal Fragen bei einem neuen Vertrag und der aktuellen Marktlage).
Aber selbst bei gleichen Kondition wären ca. 1,0 Stunde Lebenszeit pro Tag welche ich durch diesen wechsel gewonnen habe als einzelner Grund genug gewesen.
lj am :
lj am :