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Und wer schützt uns?

Mir sind schon lange Zeit keine Klagen mehr über die Musikbeschallung bei uns im Laden zu Ohren gekommen. Früher gab es das häufiger mal, dass Kunden uns mit mitleidigen Blicken wegen des vermeintlichen Psychoterrors bedauert haben. "Man muss die Mitarbeiter doch vor so einer Berieselung schützen!", hat mir mal eine Kundin gesagt.

Die Zeiten, mit Muzak dichtgedüdelt zu werden, sind zum Glück lange vorbei. Radio POS, mit denen wir seit nun 23 Jahren zusammenarbeiten, macht da einen ganz guten Job. Mir gefällt auch nicht jedes Lied, das die spielen – aber im Durchschnitt sind es viele Klassiker und auch relativ aktuelle Titel, die dort laufen.

Zurück zum Psychoterror: Wer schützt uns vor gleichermaßen laut wie schief mitpfeifenden Kunden? Nur noch wenige Takte und ich habe eine lebenslange Therapie vor mir. :-P

Übrigens: Mitte der 90er, also irgendwie zu der Zeit, in der ich meinen Aushilfsjob hatte, bzw. meine Ausbildung begonnen habe, lief bei uns wirkliche Psychoterror-Musik im Laden! Da hatten wir eine Endloskassette, die sich etwa alle 2 Stunden wiederholt hat und auf der wirklich "Muzak" war. Berieselungsmusik, unter anderem in Form von nachgespielten Instrumentalversionen von ABBA-Titeln. Das war gruselig, richtig gruselig.

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Kommentare

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Martin am :

Das mit der Kassette kenn ich. Kumpel von mir war Anfang der 2000er Filmvorführer im Kino die Kassette dort wurde vor jedem Vorführungsblock zurückgespult. Das erste Lied auf der Kassette war "Dreamer von Ozzy Osbourne" ...

Pepe am :

Bei Rewe läuft mir immer zu viele aktuelle deutschsprachige Heulemusik, ist für mich gar kein Kaufanreiz, da will man ja möglichst schnell weg.

tobi1898 am :

Ich kann mich noch an meine Ausbildung bei Herrn W. Fehner erinnern :-D da lief auch immer Radio mit einer äußerst nervigen Werbung die gefühlt alle 3 Minuten lief :-D

John Deo am :

@Björn Harste: Zahlst du für Radio POS etwas ? Die werden sich ja kaum über Werbung fianzieren. Was ist mit einem Lokalsender mit Infos, Nachrichten etc. ? Oder hat die Edeka ´was dagegen ?

Chris_aus_B am :

Ein Punkt gegen das Lokalradio ist die Werbung ggf. für die Konkurrenz. Etwas blöd wenn im EDEKA plötzlich Werbung für LIDL oder ALDI von der Decke schallt - vor allem falls die eigenen Preise höher sind.

Raoul am :

Da dann doch deutlich lieber die PieceOfShit-Version. Ich habe nach langer Zeit mal wieder in’s Radioprogramm reingehört: Permanent nur unfassbar bescheuerte „Nachrichten“, unterbrochen von Staumeldungen, ätzenden Jingles, Werbung, „lustigen“ Beiträgen, Gewinnspiele mit zwei Freikarten für den Brunsbütteler Stadtpark und mit ganz viel Glück mal einen der einzigen 100 Songs, die Radios anscheinend spielen dürfen und die immer nach Katy Perry klingen.

Bei egal wievielen Radiosendern beim Durchschalten nichtmal einen zu finden, der gerade Musik spielt (außer Querfunk, die einen mit Hintertupfinger-Schrammeljazz beglücken), spricht für sich.

Björn Harste am :

Ja, wir zahlen dafür tatsächlich etwas, dafür bekommen wir:
Gute Musik in einem Mix aus Klassikern und aktuellen Songs – aber kein sonstiges Programm wie moderierte Sendungen oder Werbung.

Raoul am :

Schade eigentlich, daß es sowas nicht auch als ganz normalen Radiosender gibt (dann meinetwegen mit Werbung, irgendwie müssen die sich ja für Privathörer auch finanzieren).

Würde mich mal interessieren, wie unser Edeka das macht. Manchmal (sehr selten) kommen bei dem dann völlig unvermittelt auch „Nachrichten“blöcke – das ist mir jetzt in den letzten drei Jahren aber höchstens eine Handvoll mal untergekommen. (Und ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, daß das so gut für‘s Geschäft ist. Man will doch eine Wohlfühlatmosphäre schaffen, damit das Geld etwas lockerer sitzt und nicht, daß sich permanent alle Kunden nur aufregen).

Björn Harste am :

Ich weiß ja nicht, was bei ihm für ein Radio läuft, aber die "Nachrichten" bei Radio POS sind extrem "weichgespült", immer nur positive Meldungen und keine Katastrophen etc. Zumindest war das zu der Zeit so, als wir das Programm noch laufen hatten.

Raoul am :

Also die wenigen Nachrichten, die ich da gehört habe, waren eigentlich immer irgendwelche tagesaktuellen Themen im Sinne von „Partei X will Sache Y stärker reglementieren“ (was ich mir hauptsächlich deswegen gemerkt habe, weil es mich tatsächlich aufgeregt hat).

Wären es nur irgendwelche „Eckenbrüller“ oder die Geburt süßer Robbenbabys im Soester Zoo, könnte ich das auch etwas besser nachvollziehen. Wenn ich mich richtig erinnere, hab ich sowas da aber auch das erste Mal zu Coronabeginn gehört; möglich, dass man da einfach irgendwelche Warnhinweise zur tagesaktuellen Gefahrenlage gesucht hat und deswegen auf einen frei empfangbaren Radiosender ausgewichen ist und das hin und wieder immer noch tut (oder vielleicht gibt‘s ja noch eine Konkurrenz zum POS mit bedrückender Atmosphäre für Geschäftsinhaber, die eine lange Kundenverweildauer nicht begrüßen, keine Ahnung).

Snuggles am :

Kussi und Bussi
aus dem Soester Zoo?!?!?!?

Ssssüüüsss...

Kein Soester Zoowärter. am :

Es gibt in Soest keinen Zoo. Der nächste ist in Delbrück.
Lügenfunk!

Erklärbär am :

Nix Lügenfunk, redaktionelle Notwendigkeit.
In Delbrück ist kein "S" enthalten, das geht für Katja also gar nicht!

Simone am :

Also genau wie eine selbsterstellte Playlist, nur dass du sie nicht selbst zusammenklicken (und dich mit Themen wie der GEMA auseinandersetzen) musst.

ShadowAngel am :

Warum wird so etwas veraltetes überhaupt noch gemacht, wo gefühlt 90% der Menschen heutzutage doch eh ständig Musik über ihr Smartphone hören? Lieber keine Musik, als sich selbst und andere Menschen damit zu nerven.

Ich bin nur am :

Allen unkenrufen zum Trotz:
Radio lebt nach wie vor.
mehr und wahrscheinlich länger als lineares Fernsehen.
Man darf nicht immer von sich und seiner bubble ausgehen.

Georg am :

Gab doch bei EDEKA im Weser Park die "stille" Stunde:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/silent-shopping-einkaufen-stille-stunde-edeka-weserpark-bremen-100.html

Da könnte man doch jede Woche einen stillen Tag einführen um Kunden anzulocken

Klabund am :

Ja machen einige Läden. Und wenn ich so lese wer die Idee geil findet, würde ich diese Kunden auch gar nicht extra anlocken wollen. So Neurodivers / selbst diagnostizierte Autisten und andere psychologisch sehr bunten Leute....

Jane Doe am :

Wenn das dann intolerante Arschkrampen wie dich fernhält ist das nicht nur ein Gewinn für die Kunden, sondern auch die Mitarbeiter dort.

John Doe am :

Menschen wie Dir fehlt die existenzielle Herausforderung, weswegen sie sich Ersatzbefriedigung wie dem Schutz selbsternannter Opfergruppen verschreiben. Das war ganz amüsant, bevor Ihr so aggressiv wurdet.
Aber diese Zeiten neigen sich, der besten Bundeskanzlerin aller Zeiten sei Dank, nun dem Ende zu. Sie hat das dringend notwendige Korrektiv zu Millionen ins Land geholt.
Und die beste Ampelregierung aller Zeiten sorgt mit ihrer überlegten Politik dafür, eine, wie Lenin es nannte, "revolutionäre Situation" zu schaffen. *thumbsupemoji*
Wir haben also bald Ruhe vor Euch und ich halte es da ganz mit Katrin Göring-Eckardt: "Ja, wie wunderbar ist das denn! ... Ich freu mich drauf!".

Klabund am :

Sehr guter, für die Zielgruppe zu komplexer Kommentar.

Mitleser am :

Wenn es stille Stunden gibt, dann bitte auch das komplette Gegenteil davon machen, nämlich die Metal-Stunde.

John Doe am :

+1
Hervorragende Idee!
Dazu noch eine (Deutsch)Rock-Stunde, eine Popstunde, am späten Vormittag eine Schlagerstunde für die geschätzten Hausfrauen und, etwas später am Tage, eine Volksmusikstunde für unsere Rentner*. Von 17:00 Uhr bis 19:00 Uhr spielen wir dann aber Arbeiterkampflieder, um die werktätige Klasse (die den ganzen Segen erarbeitet/bezahlt) motiviert zu halten. 8-)

* Vor Allem dies sollte breite Zustimmung finden, schützt es doch "die vulnerable Gruppe" vor dem "rücksichtslosen ungeimpften" Rest. ;-)

Johnny Dough am :

Auf archive.org gibts die "Attention K-Mart Shoppers"-Collection, wo jemand die Muzak-Kassetten einer US-Supermarktkette und diverses weiteres Material aus dem Bereich archiviert hat.

Aufrechtgehn am :

In den Neunzigern hab ich mal beim damaligen toom (heute Rewe-Center) stundenweise an der Kasse gejobbt, da lief auch immer Muzak vom Band. Ganz schlimm war's an den Adventssamstagen: eine Endlosschleife immer derselben 10 Weihnachtsklassiker in der Waldmeister-Weichcreme-Variante. Nach vier Stunden Ohrenfolter bin ich mitten im dicksten Betrieb kurz ins Kassenbüro und habe angedroht, stande pede zu kündigen, wenn nicht was anderes aufgelegt wird. Haben sie gemacht... :-)

Heinz Wäscher am :

Damals™ war die Technik halt noch nicht soweit ein abwechslungsreiches Musikangebot ohne gelegentliche Eingriffe durch Menschen bereitzustellen - oder die entsprechenden wenigen Geräte, die das konnten, waren vergleichsweise teuer da immer irgendwelche physische Datenträger zur Wiedergabe benötigt wurden und zum Wechseln eine vergleichsweise störanfällige Mechanik im Gerät verbaut war.

Raoul am :

„Auf besonderen Wunsch unseres Kassierers hören Sie in den nächsten Stunden nun ausschließlich „Never gonna give you up“ von Rick Astley. Unser Dank für diesen Vorschlag geht den jungen Herrn von Kasse 3. Viel Spaß!“

Nille am :

Zu meiner Zeit bei REWE gab es zur Aufbaustunde vor Öffnung über das POS wirklich widerliche Einpeitschmoderation und Jingles.
DAS war grausam.

Cliff am :

Ich würd' so gerne wieder mal Muzak hören. Das sind für mich Jugenderinnerungen, aber irgendwie scheint man das überall verbannt zu haben. Man könnte doch einen Tag im Jahr zum "International Muzak Day" erklären. Am besten einen, an dem die Leute gezwungen sind einzukaufen. Der 23. Dezember böte sich geradezu an: Da sind keine bleibenden Gesundheitsschäden zu befürchten, weil die Leute durch das Weihnachtsgedudel in der Adventszeit ausreichend abgehärtet sind.

Falk am :

Ich hab damals die Sonderangebote der Woche noch selbst auf Band eingesprochen, zwischen der Muzak. Bestes Beispiel: "Grünkohl im Glas, grob gehackt und stramm gepackt, je Glas nur 79 Pfennige!" Boah, was bin ich alt geworden.

Ute am :

Besonders nervtötend ist in der Hinsicht auch heute noch K... mit dem "besten Mix aus Dudelei, vor Ort eingesprochenen Werbeansagen, auch nicht professionelleren Spots für lokale (Klein-) Anbieter und den in den Massenmedien meistvertretenen Spots". ANC einschalten oder so schnell wie möglich wieder raus ;-)

Noch übler sind nur noch Läden (meist selbständig betriebene oder auch weniger häufig vertretene Discounter), in denen fortlaufend die "Worst 3" irgendwelcher aggressiven Teeniemusik in Rekordlautstärke rausgedrückt wird. Und das auch technisch so unprofessionell, dass es in manchen Ecken noch spürbar lauter ist und so oder so nach eingedellter Dose weit über MHD klingt.

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