Skip to content

Non-Food-Artikel für die Festtafel

Das Geschäft mit Non-Food-Artikeln ist nur am Rande das unsere. Aber das Angebot an unterschiedlichen Produkten für den gedeckten Tisch, musste ich einfach mal testen. So haben wir nun einen kleinen Aktionstisch hier im Markt stehen, auf dem sich ein paar schöne Servierschalen und unterschiedliche Etageren mit Schieferplatten befinden. Die drehbaren Servierplatten sind schon allesamt verkauft, man sieht also, dass sich auch solche Produkte an den Kunden bringen lassen.

Auch davon hätte ich insgesamt gerne mehr, aber dazu brauchen wir auch etwas mehr Verkaufsfläche hier. So bleibt es ein Wunsch und bei vereinzelten Aktionsartikeln. Und sobald sich die Situation hier um uns herum ändert und irgendeine der umliegenden Immobilen wie auch immer für uns genutzt werden kann, werde ich zuschlagen.


Weihnachtsdeko auf Sparflamme

Ich hatte überhaupt keinen Bock, diese borstigen Draht-Tannengirlanden stundenlang auseinanderzufalten und hier im Laden aufzuhängen. Damit überhaupt irgendetwas hier hängt, haben wir zumindest die roten Weihnachtskugeln an der Decke verteilt.

Mehr gibt es diesmal nicht, das ist quasi mal Weihnachtsdekoration auf Sparflamme. Den meisten Kunden ist es vermutlich ohnehin egal und wenn wir gar nichts gemacht hätten, wäre uns auch niemand böse gewesen. Das ist vor allem eine persönliche Sache. Aber genau darum hatte ich auch keinen Nerv, mich mit diesen neuen, steifen Tannengirlanden auseinanderzusetzen. Das muss ja auch noch Spaß machen. Bis nächstes Jahr ist hoffentlich die Decke gestrichen und dann gehe ich auch hinsichtlich Dekoelementen wieder mit einer ganz anderen Motivation an die Sache ran.

Für dieses Jahr ist es ja nun ohnehin fast erledigt …


Es schmerzt beim Zusehen

… und dann war da noch der Mann, der ohne Verband oder sonstige Bedeckung mit einer offenen und etwa 8 Zentimeter durchmessenden (!) Stelle am Schädel seinen Einkauf erledigte. Gerade so, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, eine schwere Infektion mit augenscheinlich schon nekrotischem Gewebe, durch das schon an einigen Stellen der Schädelknochen zu sehen ist, zur Schau zu tragen.

Merkt man sowas irgendwann nicht mehr? Interessiert einen sowas irgendwann nicht mehr? Fehlt der Antrieb, sowas behandeln zu lassen? Oder fehlt da jemandem das Vertrauen in die Ärzte? Ist das mutwillige Ignoranz oder völlige Hilflosigkeit? Stand der Mann, der aber augenscheinlich noch Herr seiner Sinne war, so sehr unter BTM oder Alkoholeinfluss? Das werden wir wohl alles nie erfahren.

Ein befreundeter Notfallsanitäter mutmaßte sogar, dass wir den Mann eigentlich gar nicht wieder hätten gehen lassen dürfen – unterlassene Hilfeleistung etc. Nun ist es aber so, dass dieser Mann nur kurz an der Kasse überhaupt Kontakt mit einem meiner Mitarbeiter hatte und der Kunde so schnell wieder raus war, dass erst gar keine Zeit für derartige Überlegungen blieb. Zumal man sich ja bei Menschen, die augenscheinlich ohne fremde Hilfe einkaufen gehen können, auch nicht wirklich Gedanken über eine mögliche Hilflosigkeit macht.

Seine Beurteilung des Mannes anhand der Bilder hier bei uns:

Im Großen und Ganzen hätte er ein Schockraum in der Klinik bekommen. Das volle Programm. Da die Ursache nicht bekannt ist müsste ich vom schlimmsten ausgehen und einen Sturz mit Skalpierung in Betracht ziehen, was sehr wahrscheinlich auch das Hirn stark in Mitleidenschaft gezogen hat. Dementsprechend Respekt das er noch ganz „normal“ einkaufen gehen kann.
Ach, und noch etwas: Er hat diese Bilder spontan auf Platz 1 seiner persönlichen Liste der Dinge verortet, die er in seinem Leben lieber nicht gesehen hätte.

Dementsprechend verzichte ich auch hier auf Bildmaterial.

(Wer hat gesagt, Einzelhandel ist langweilig?!)

Links 621

Europaparlament stimmt für weniger Verpackungsmüll

Einwegpfand soll ab 1. Januar 2024 auf bestimmte Produkte ausgedehnt werden

Verpackungsmüll: Wenn der Lindt-Hase kein Glöckchen mehr tragen darf

Dänische Insel geht beim Abfall einen radikalen Schritt

Elefantenzwillinge in Reservat in Kenia geboren

Wie sinnvoll sind Nahrungsergänzungsmittel für Kinder?

Inflation auf niedrigstem Stand seit Juni 2021

Umweltbildung in der Schule: Lernen zu handeln

"Völlig irrsinnig": Neue Pfandregel sorgt für Ekel-Alarm und Gesundheitsgefahr

Ökodesign-Verordnung: EU-Vorschrift soll Lebensdauer von Geräten verlängern

Mein Lieblingstag des Jahres

Heute ist der 21. Dezember, mein persönlicher Lieblingstag des Jahres.

Warum das so ist? Nun: Offiziell steht heute die Wintersonnenwende an und damit werden die Tage von nun an wieder länger. Faktisch stagniert die Tageslänge jetzt für ein paar Tage, aber ab Dienstag werden die Tage wieder von Tag zu Tag ein paar Minuten länger.

Mini-Paletten-Stapelei

Displays stehen oft auf kleinen (40 x 60 cm), blauen Mehrwegpaletten aus dem Hause CHEP. Aufgrund ihrer Abmessungen, die dem Viertel einer Europalette entsprechen, werden die kleinen Paletten im Branchenjargon nur kurz als "Viertel Chep" bezeichnet. Dabei gibt es auch noch andere Anbieter, deren Paletten sind dann grau oder schwarz. Ist aber umgangssprachlich alles "Viertel Chep". Die leeren Paletten kann man praktisch ineinander stapeln, so dass sie platzsparend zurück transportiert werden können. Die unterschiedlichen Systeme sind zwar meistens nicht untereinander kompatibel, aber das ist nicht so schlimm.

Wie auch immer, man kann die Paletten entweder so wie im linken Bild stapeln und damit nicht nur eine U(m/n)fallgefahr provozieren, sondern auch noch unnötig Platz verbraten – oder man stellt sie eben so wie im rechten Bild ordentlich in- und übereinander.

Wieso macht man sowas nur? Ich werd's nie begreifen … :-(


Undichtes Dach und eine nasse Wand

An einer Wand hinter einem unserer Kühlregale hat sich an einer nicht ganz kleinen, aber dennoch lokal begrenzten Stelle die Farbe teilweise die Farbe abgelöst und inzwischen schon einige Stockflecken gebildet. Das haben wir zufällig entdeckt, aber sowas erfordert natürlich sofortige Maßnahmen. Das ist zwar jetzt nicht akut problematisch und stellt auch keine Gesundheitsgefahr für unsere Kunden dar, schon gar nicht können Lebensmittel verschmutzt werden, aber muss natürlich geklärt werden. Aber da tauchte direkt ein großes Fragezeichen in meinem Kopf auf: WOHER KOMMT DAS WASSER? Es gibt dort keinerlei Leitungen, weder für Frisch- noch für Abwasser. Die Luftzirkulation ist da über/hinter dem Kühlregal auch gegeben, so dass die Flecken definitiv durch irgendwie eindringendes Wasser jenseits der Luftfeuchtigkeit entstanden sein müssen. Aber wie..?

Nach einiger Suche entdecke ich eine mögliche Ursache: An der Außenseite des Gebäudes prangt genau an der Rückseite des Flecks eine offenbar nasse Stelle. Ziemlich genau in der Bildmitte der dunkle Halbkreis. Da die Rundung nach unten zeigte, tippte ich auf von oben durch das Dach eindringendes Wasser und so beauftragte die Hausverwaltung schnell einen Dachdecker für eine Begutachtung.



Erkenntnis: Das Wasser kam tatsächlich von oben. Eine Schweißnaht hat sich gelöst und wurde jetzt provisorisch verschlossen. Der Auftrag für die korrekte Reparatur ist heute bereits erteilt worden. Ich kann das Wort "Wasserschaden" echt nicht mehr hören. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte das hier im Haus fast zu einem Jahrzehnte dauernden Running Gag werden.

Wenn die Wand wieder getrocknet ist, kann dann auch die Stelle beim Kühlregal wieder ausgebessert werden. Ob wir das günstig selber machen oder ob ein Auftrag an einen Malerbetrieb von der Versicherung übernommen wird, klären wir derzeit noch. Es wird einem auch nie langweilig hier …


Pizza für fast alle Kollegen

Eine Kollegin verabschiedete sich gestern für einen längeren Auslandsaufenthalt, ich bin mal wieder gealtert und so hatten wir quasi gemeinschaftlich statt Kuchen zur Mittagszeit vom Lieferdienst Pizza für alle hier zur Firma bestellt. Drei unterschiedlich belegte Teigfladen mit jeweils 40 cm Durchmesser sollten locker für alle reichen, dachten Ines und ich, als wir die Pizzas am Vorabend online bestellt hatten. "Und wenn was übrig bleibt, hat die Spätschicht auch noch was davon. Kalte Pizza ist schließlich auch lecker." Dachten wir.

Dass die Lieferung innerhalb von 15 Minuten vollständig von den gestern Mittag anwesenden Mitarbeitern vertilgt würde und dabei noch zwei Kolleginnen leer ausgegangen sind, für die wir dann noch Tiefkühlpizza hier aus der Truhe aufgebacken haben, war nicht annähernd zu ahnen gewesen. Aber gut zu wissen, nächstes Mal gibt es dann mindestens eine Pizza mehr für alle. Faustregel für zukünftige Bestellungen: Zum Sattessen jeweils eine 40er-Pizza für drei Personen.

Aber lecker war sie definitiv. :-)


Rotes Klebeband

"Guck mal", sagte die Kollegin, "da hat jemand die Packung mit Klebeband geflickt. War bestimmt aufgerissen. Aber wir haben doch eigentlich gar kein rotes Klebeband, oder?"

In Wirklichkeit hat die Packung gar keiner geflickt. Da waren zwei Bahnen der Folie miteinanderverbunden, aus welcher die Tüten für die Kürbiskerne produziert werden. :-P


Bau einer PV-Anlage – Teil 002

Die ersten Zeichnungen und Kalkulationen sind durchgeführt worden. Die erste Ernüchterung kam auch schon: Brutto-Dachfläche ist nicht gleich die komplette nutzbare Fläche für eine PV-Anlage. Es müssen für den Arbeitsschutz bestimmte Bereiche frei bleiben, es gibt nutzlose Bereiche, die von hohen Nachbargebäuden beschattet werden und es gibt zum Beispiel auch noch Dachentlüfter, durch welche die Anlage nicht flächendeckend gebaut werden kann.

Von meiner ursprünglichen Annahme, dass wir etwa 50 % unseres Strombedarfs selber erzeugen können, sind wir weit weg. Theoretisch würde das stimmen, wenn wir die komplette Fläche belegen können. Können wir aber nicht und so wird es wohl nur auf maximal 20 % hinauslaufen. Das ist nicht so viel wie gehofft und macht uns schon gar nicht vom Stromnetz unabhängig, aber es sind immerhin rund 40.000 kWh im Jahr. Amortisieren wird sich die Anlage in ein paar Jahren, das steht außer Frage, aber ich würde eben gerne mehr Strom selber erzeugen.

Aber vielleicht geht noch mehr: Bei der nächsten Eigentümerversammlung liegt das Thema nämlich noch einmal auf dem Tisch. Bei dem auf der letzten Versammlung festgehaltenen Abstand von zehn Metern zu den Fenstern der Wohnungen waren wir alle von diesen auf Gestellen angebrachten Solarpanelen ausgegangen, wie man sie von diesen großen Solarparks "auf der grünen Wiese" kennt. Faktisch ist es aber so, dass die auf einem Flachdach liegenden Module nur eine Bauhöhe von etwa 25 cm haben und die Sicht auf keinen Fall behindern. Da kommt also ggf. noch eine Erweiterung. Aber bis dahin steht zumindest die wesentliche Infrastruktur, vor allem die Wechselrichter und die Einspeisung in unser Stromnetz.

Mein Berichtsheft in Echtzeit (Teil 125)

Die letzte Woche des Jahres 1997 war wohl so aufregend gewesen, dass ich den Teil mit der Lichterkette und dem Abschließen des Ladens gleich zweimal geschrieben habe. Hat vermutlich bis heute niemand gemerkt. Wirklich niemand. Mein Ausbilder hat die Berichte maximal grob überflogen und die Leute vom Prüfungsausschuss der Handelskammer haben sich das ganz sicher auch alles nicht durchgelesen …

Es war wieder Feuerwerksverkauf und ich war, vermutlich, ich kenne mich ja schließlich, wieder zwei Tage lang nicht vom Stand wegzubekommen. Aber immerhin habe so wenigstens mal eine Kasse abgerechnet, ein Vorgang, der während meiner ganzen Ausbildung "etwas" zu kurz gekommen ist. Hatte ich es in den letzten 125 Wochen jemals erwähnt? Ich saß exakt ein einziges Mal an unseren normalen Kassen – an einem langen Donnerstag, an dem wir statt bis 18:30 bis 20 Uhr geöffnet hatte. Ich war mit unserer Hauptkassiererin alleine (reichte theoretisch, weil nie was los war) und plötzlich war es eben doch voll und die Schlange stand durch den halben Laden. Da drückte sie mir einen Kasseneinsatz in die Hand und warf mich ins eiskalte Wasser inkl. Eisschollen und Pinguinen obendrauf. Das war mein erstes und einziges Mal, dass ich an unseren regulären Kassentisch gesessen und kassiert habe. Kein Witz.



Am Montag und am Dienstag habe ich den ganzen Tag den Feuerwerks-Verkauf gemacht. Morgens habe ich den Stand aufgeräumt und alles neu (ein-)sortiert und neue Ware aus dem Lager geholt. Zwischendurch Leergut annehmen.
Abends habe ich "meine" Kasse selbständig abgerechnet und das Geld gezählt. Ware annehmen und vergleichen.
Abends habe ich die letzten Kunden verabschiedet, die Lichterkette ausgemacht und den Laden abgeschlossen.
Am Samstag Nachmittag habe ich in der Getränkeabteilung die leeren Kisten abgesammelt und nach hinten ins Leergutlager gebracht. Anschließend habe ich das Leergut gezählt und einen neuen Sortenzettel an die Lagertür geklebt.
Vorne habe ich die Lichterkette abgeschaltet, alles in den Laden gefahren und die Türen abgeschlossen.



Schaumwein (ausländisch)

Aus Frankreich kommt der Champagner, einem Schaumwein aus bestimmten, besonders kalkhaltigen, Herkunftsorten der Champagne. Die Bezeichnung "Champagner" ist gesetzlich geschützt und darf nicht für andere Schaumweine verwendet werden. Er wird im Flaschengärverfahren aus blauen (pinot noir) oder weißen (chardonnay) Trauben hergestellt. Schaumweine anderer Landschaften heißen in Frankreich "Vins mousseux", bei uns "Französischer Schaumwein".
Italien liefert den süßen "Asti Spumante", aus Muskattrauben Piemonts, ein aromatischer Qualitätsschaumwein, der aber nicht als Sekt bezeichnet werden darf, weil ihm die 2. Gärung fehlt. Die UdSSR liefert Krimschaumweine aus den besten Weinen der Halbinsel Krim. Aus Spanien kommt der Cava, seine Grundweine stammen aus einem Gebiet südlich von Barcelona.

"Topf Secret"-Anfrage Ende 2023

Auf der Seite fragdenstaat.de hatte jemand vor ein paar Wochen in der Anwendung „Topf Secret“ meinen Markt hier in der Gastfeldstraße betreffend eine Anfrage nach einem oder mehreren Kontrollberichten der Lebensmittelüberwachung gestellt.

Von der Behörde bekam ich einige Tage später das folgende Schreiben:

Wir teilen Ihnen mit, dass für Sie ein Anspruch auf Bearbeitung des Antrags nicht vorliegt. Sie haben den Antrag auf Auskunft zu Ihrer eigenen Betriebsstätte gestellt. Als Inhaber des Betriebes erhalten Sie die Kontrollberichte durch die Lebensmittelüberwachungsbehörde grundsätzlich während oder direkt nach der Kontrolle. So ist es auch vorliegend. Damit sind Ihnen die von Ihnen begehrten Informationen bereits bekannt.
Gemäß § 4 Abs. 4 VIG ist ein missbräuchlicher Antrag abzulehnen. Ein missbräuchlicher Antrag liegt vor, wenn der Antragsteller über die begehrten Informationen bereits verfügt.
Daher wird Ihr Antrag vorliegend abgelehnt und das Verfahren beendet.
Einigen wir uns darauf, dass irgendein Witzbold den Antrag gestellt und dabei meine Daten (soweit bekannt) eingegeben hat. Das erklärt dann auch, warum ich von fragdenstaat.de eine E-Mail bekommen hatte, in der ich meine Mailadresse bestätigen sollte.

Leute, wenn ihr mich unbedingt überraschen wollte, schenkt mir Audible-Guthaben*, die kann ich immer gebrauchen. :-)


*) das geht derzeit nur in Form von neuen Abos, die aber bei einem bestehenden Abo als zu verwendete Guthaben gutgeschrieben werden. (Account mail@harste-online.de)

Eingestecktes Kirschwasserfläschchen

Seit Jahren hatten wir zwei Kunden aus der Kategorie "bisschen kaputt, aber dennoch anständig" – dachten wir zumindest, also den Teil mit der Anständigkeit. Dass sie immer mit anderen Leuten aus der Drogen- und Obdachlosenszene abhängen, war kein Geheimnis. Immerhin treffen sie sich hier auf offener Straße. Dennoch hatten diese beiden Typen uns nie enttäuscht und irgendwann haben wir auch nicht mehr immer misstrauisch auf der Videoanlage hinterhergesehen.

Nun sprach mich ein Stammkunde an. "Da hat eben einer eine Flasche Kirschwasser aus seiner Hose gezogen, als der bei euch rausgekommen ist. Irgendwie habe ich da ein komisches Gefühl, die steckt man doch nicht so in seine Hose beim Einkaufen …"

Der Blick in die Videoaufzeichnung offenbarte, dass er sich tatsächlich aus dem Regal mit den Flachmännern und Taschenflaschen eine mittelgroße Flasche Kirschwasser genommen und unauffällig innerhalb der wartenden Kunden in seiner Hose hat verschwinden lassen.

Die ganze Bagage stand noch auf dem Gehweg vor dem Laden. Von einer Flasche will der Dieb nichts gewusst haben, hatte sie angeblich wieder zurückgestellt. Ich hatte Feierabendlaune und keine Lust auf das lange Prozedere. "Behalt die Flasche, ist mir egal, sauf dich damit zu Tode. Aber ihr beide habt hier ab sofort Hausverbot, wir sehen uns hier im Laden nie wieder." Sprach ich und ließ sie ohne weiteren Kommentar draußen stehen.

Servicezeiten

Die Polizei hier in Bremen ist auf telefonischem Wege auf zwei Arten zu erreichen, nämlich selbstverständlich über die Notrufnummer 110 und für die weniger dringenden Fälle über den "Zentralruf".

Wir hatten einen Ladendieb, der zwar friedlich war, sich jedoch nicht ausweisen konnte. Also rief ich die Telefonzentrale der Polizei Bremen und nachdem ich fünf Minuten lang in der Warteschleife hing, kam folgende Ansage: "Sie rufen außerhalb unserer Servicezeiten an, in dringenden Fällen wählen Sie bitte den Notruf …"

Warum haben die "Servicezeiten"?! Das ist die Polizei!!!

Mutige alte Dame?

Unsere Regale sind normal hoch, glaube ich. Vielleicht auch etwas höher als im durchschnittlichen Supermarkt, aber darauf hatte ich in anderen Märkten zugegebenermaßen noch nie bewusst drauf geachtet. Auf jeden Fall sind sie nicht "zu hoch", also ich mit meinen 1,85 Metern komme im obersten Fachboden auch noch ohne Hilfsmittel hinten an.

Eine ältere Kundin war nicht ganz so in die Länge geschossen und kam nur mühsam überhaupt am obersten Fachboden an. Aber sie wusste sich zu helfen: Sie nahm sich einen unserer Tritthocker, schob ihn vor das Regal, kletterte die zwei Stufen hoch und angelte sich das gewünschte Produkt von ganz hinten aus dem Regal.

Das wäre alles nicht so erstaunlich für mich gewesen, wenn sie ansonsten nämlich nicht recht unbeholfen mit einem Rollator hier durch den Laden gegangen wäre.

(Natürlich hätten wir ihr helfen können, aber da war die Kletterei schon vorbei.)