Eingestecktes Kirschwasserfläschchen
Seit Jahren hatten wir zwei Kunden aus der Kategorie "bisschen kaputt, aber dennoch anständig" – dachten wir zumindest, also den Teil mit der Anständigkeit. Dass sie immer mit anderen Leuten aus der Drogen- und Obdachlosenszene abhängen, war kein Geheimnis. Immerhin treffen sie sich hier auf offener Straße. Dennoch hatten diese beiden Typen uns nie enttäuscht und irgendwann haben wir auch nicht mehr immer misstrauisch auf der Videoanlage hinterhergesehen.
Nun sprach mich ein Stammkunde an. "Da hat eben einer eine Flasche Kirschwasser aus seiner Hose gezogen, als der bei euch rausgekommen ist. Irgendwie habe ich da ein komisches Gefühl, die steckt man doch nicht so in seine Hose beim Einkaufen …"
Der Blick in die Videoaufzeichnung offenbarte, dass er sich tatsächlich aus dem Regal mit den Flachmännern und Taschenflaschen eine mittelgroße Flasche Kirschwasser genommen und unauffällig innerhalb der wartenden Kunden in seiner Hose hat verschwinden lassen.
Die ganze Bagage stand noch auf dem Gehweg vor dem Laden. Von einer Flasche will der Dieb nichts gewusst haben, hatte sie angeblich wieder zurückgestellt. Ich hatte Feierabendlaune und keine Lust auf das lange Prozedere. "Behalt die Flasche, ist mir egal, sauf dich damit zu Tode. Aber ihr beide habt hier ab sofort Hausverbot, wir sehen uns hier im Laden nie wieder." Sprach ich und ließ sie ohne weiteren Kommentar draußen stehen.
Nun sprach mich ein Stammkunde an. "Da hat eben einer eine Flasche Kirschwasser aus seiner Hose gezogen, als der bei euch rausgekommen ist. Irgendwie habe ich da ein komisches Gefühl, die steckt man doch nicht so in seine Hose beim Einkaufen …"
Der Blick in die Videoaufzeichnung offenbarte, dass er sich tatsächlich aus dem Regal mit den Flachmännern und Taschenflaschen eine mittelgroße Flasche Kirschwasser genommen und unauffällig innerhalb der wartenden Kunden in seiner Hose hat verschwinden lassen.
Die ganze Bagage stand noch auf dem Gehweg vor dem Laden. Von einer Flasche will der Dieb nichts gewusst haben, hatte sie angeblich wieder zurückgestellt. Ich hatte Feierabendlaune und keine Lust auf das lange Prozedere. "Behalt die Flasche, ist mir egal, sauf dich damit zu Tode. Aber ihr beide habt hier ab sofort Hausverbot, wir sehen uns hier im Laden nie wieder." Sprach ich und ließ sie ohne weiteren Kommentar draußen stehen.
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Kommentare
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Pauline am :
John Doe am :
Wenn "Nein!": Wo ist denn die Grenze und warum genau dort?
Johannes Doe am :
Hugo am :
Renato am :
Peter am :
strizl am :
eigentlichegal am :
Die werden nicht unbedingt weinen, aber das wird die mehr treffen also so manch andere Strafe, die mangels Besitz eh nicht umzusetzen ist.
John P am :
John Doe am :
Micha am :
naja am :
Tja am :
SB am :
Jd am :
John Doe am :
Diese moralisch Pseudoempörten immer...
Wenn es denn wenigstens einen echten Anlass dafür gäbe, aber den gibt es hier nicht: "sauf dich damit zu Tode" ist nur die Emphase auf "ist mir egal".
Die Gesamtaussage ist "du bist mir ab jetzt scheissegal!", nicht mehr und nicht weniger.
sage ich nicht mehr am :
Ich bin dafür, solche Kommentare einfach zu löschen. Es nervt!
Jd am :
Ist das hier dann ein Schlechtemenschenblog?
John Doe am :
Davon ab: Die "Bessermenschen" sind es nicht, sie denken es bestenfalls von sich, postulieren es jedenfalls beständig. Davon wird es aber nicht wahrer.
Janedoe am :
John Doe am :
Als Verfechter des "free speech" wäre es schon äusserst inkonsequent, den virtue-Signallern das Maul verbieten zu wollen. Wir müssen mit deren Äusserungen so sehr leben, wie sie mit den Unseren wenn wir nicht ebensolche Doppelmoralisten sein wollen.
sage ich nicht mehr am :
Das Problem ist, dass diese Leute alles mit ihren Kommentaren vergiften und normale Menschen mit der Zeit vertreiben, weil normale Menschen keine Lust haben, sich auf Dauer mit denen zu streiten.
Somit bleiben irgendwann nur noch selbstgerechte Moralapostel zurück.
Und selbst wenn Björn jemanden den Tod wünschen sollte - na und? Man kann sich auch wünschen, im Lotto zu gewinnen, dass die Welt untergeht oder im Bett mit Britney Spears zu landen.
Andere haben nicht zu bestimmen, was man zu äußern und zu denken hat. Wenn sie erziehen wollen, dann die eigenen Kinder, aber nicht fremde erwachsene Menschen. Man DARF anderen den Tod wünschen. Wünschen darf man sich alles.
Und dass Bessermenschen nicht besser sind, sollte selbstverständlich sind. Das ist so offensichtlich wie Linke nicht links sind, Klimakleber nicht klimaschonend leben und kritische Menschen keine Rechtsradikalen sind.
Nobody am :
Wie brachte es Dieter Nuhr auf den Punkt: Jeder hat ein Recht auf Meinungsfreiheit, aber es gibt kein Grundrecht darauf das einem keiner Widerspricht.
Alexander M. am :
Da Moral und guter Geschmack sehr subjektiv sind und jeder sie anders empfindet, versucht man also dann, mit seiner "Kritik" (manche würden das, was hier gerade abgeht, auch als Getrolle bezeichnen) dem Gegenüber seine Meinung aufzudrängen.
Ich habe einen ganz anderen Vorschlag: wer mit Björns Art und seinen Sprüchen nicht zurechtkommt, muß hier nicht lesen und auch nicht kommentieren, denn ewig lange Diskussionen wie gerade hier verleiten anderen Lesern die Lust am Lesen.
Nobody am :
Und da Björn diesen Feedback Kanal bietet, warum sollte man ihn nur für bauchpinseln nutzen? Es nennt sich Kommentar, und nichts anderes ist das. Und nur weil ich mal etwas nicht gut finde, erstreckt sich das weder auf den ganzen Blog, noch auf Björn als Person.
John Doe am :
Niemand muss euer Moralistengeseiere unwidersprochen stehenlassen.
Nobody am :
John Doe am :
Ich beschwerte mich nicht.
Nobody am :
die kommentarfunktion wird am Handy leider etwas unübersichtlich… aber danke für deinen liebenswürdigen Hinweis.
Ryu am :
Ladendetektiv am :
Immer wieder ulkig wenn man sich die Spitzbuben dann ein paar Tage später greift und ihnen die Videos von ihre Missetaten präsentiert. Lustigerweise glauben die meisten Ladendiebe sie wären sicher wenn sie erstmal unbemerkt den Laden verlassen haben. lol
Nobody am :
Aber ganz ehrlich, ich denke bei sowas immer daran das ich meiner Tochter/Sohn in die Augen schauen muss, und ihnen erklären muss wieso es mir egal ist das dieser Mensch stirbt bzw. ich es mir/ihm wünsche.
Ich sag jemanden auch nach „fahr zur Hölle“, „dir Wein ich keine Träne nach“, „dich soll der Blitz beim scheissen treffen“ oder „Ich wünsch dir die Pest an den Hals“ etc. pp. aber das hat eine andere Qualität. Zumal etwas privat gesagtes immer noch weniger Gewicht hat als etwas niedergeschriebenes… gibt genug idioten auf der Welt die sowas unreflektiert übernehmen und finden das es doch ok ist jemanden den Tod zu wünschen, sagt ja keiner was gegen. Und genau deswegen werde ich nicht müde diesen Aussagen die meine entgegen zu stellen. Es ist nicht ok, und wird es auch nie werden.
John Doe am :
Sie ist Ausdruck sehr selbstzentrierten Denkens, denn alle diese Aussagen sind qualitativ gleich, unterscheiden sich bestenfalls quantitativ (und dann ist die Pest aber der weit drastischere Wunsch, als das zu-Tode-saufen).
Einzig »„dir Wein ich keine Träne nach“« hat eine andere Qualität, weil sie nur "kein Bedauern" ausdrückt aber nicht den aktiven Wunsch (die 'Verfluchung').
Ich frage mich ja, ob es den Aufregern eher an Sprachverständnis jenseits einfacher (direkter) Sprache mangelt oder ob sie sich so etwas gezielt zum Aufregen, Besserdünken, heraussuchen, denn in der Konstellation, in der Björn es gebrauchte, ist es eben nicht der aktive Wunsch (nur weil das "ist mir egal" im Satzbau voran- statt hintangestellt wurde). In Björns Gebrauch ist es die gleiche Qualität wie „dir wein ich keine Träne nach“, denn das "meinethalben" ("sauf Dich meinethalben zu Tode") ist impliziert.
Nobody am :
John Doe am :
Diskutier das sehr gerne mit der Linkeria, die die Aussage "Nazis töten" nach aussen hin ausdrücklich _nicht_ als Imperativ verstanden wissen will und erzähl uns dann wie es ausging.
Tatsächlich ist es nämlich eine Frage der Interpretation bzw. ob man mit gutem oder bösem Willen an die Aussage herangeht. Wer aber eine Aussage aus dem Kontext (hier: Das unmittelbar vorangehende "ist mir egal") reisst geht sicher mit bösem Willen heran.
Die alte Weisheit "Was A über B sagt sagt weit mehr über A als über B." fasst das ganz gut zusammen.
Nobody am :
„Nazis töten“ ist auch einfach nur plump/provokant. Und ja, ich habe die Plakate gesehen bevor es durch die Medien ging und empfand sie einfach nur als erbärmlich.
Aber gut, lassen wir es gut sein, führt am Ende des Tages ja eh zu nichts sich hier um Spitzfindigkeiten zu zanken. Die Reaktionen zeigen jedenfalls das sowas nicht von wenigen entsprechend aufgefasst wird, und dazu gehören ja nicht nur die „empörten“, sondern auch die Gesellen die applausschlagen das endlich mal einer kein Blatt vor den Mund nimmt.
Klodeckel am :
someone am :
Würde mich eher interessieren, wie Björn technisch den Überblick über die Hausverbote behält. Scheint ja doch regelmäßig vorzukommen und man kann sich ja nicht Hunderte von Leuten merken geschweige denn davon ausgehen, dass die Mitarbeiter das könnten.
John Doe am :
John Doe! am :
John Doe am :
Geile Ideen des Führers wie Tempolimit, Mietendeckel oder 1. Mai als Feiertag übernimmmt die Linkeria ohne jegliche Berührungsangst und das führt Deine 'Argumentation' ad absurdum.
Ach ja, ausweislich der Verehrung für Stalin und Mao oder Phantasien wie "wenn wir die Reichen erschossen haben" - nein, wir führen sie sinnvoller Arbeit zu" (Delegiertenkonferenz der Die LINKE in 03/2020) werden auch KZs, Erschiessung und Reicharbeitsdienst goutiert.
Du machst dich mit deiner gespielten Empörung also völlig lächerlich.
Verfassungsschutz am :
John Doe am :
* oder warum hast Du die verfassungsgerichtlich bestätigten Verfassungsbrecher nicht auf dem Schirm?
Volsverpetzer am :
Der Besorgte Briefmarkenlecker am :
MAO am :
Xi Ping Pong am :