In einem selbstgebauten Verschlag hier am benachbarten Moscheegebäude wurde eine Art Imbiss oder Küche (oder beides kombiniert) installiert. Da läuft auch irgendeine Kühlanlage. Das Ding sieht aus wie ein zweckentfremdetes Innenleben einer alten Kühltruhe oder eines anderen Kühlmöbels. Wohin die Kältemittelleitungen verschwinden, weiß ich nicht; auf jeden Fall sitzen der Kompressor und ein Lüfter im oberen Bereich auf einer Holzplatte, die dort als Raumteiler fungiert. Und nicht nur das: Als Schallverstärker macht diese mehrere Quadratmeter große Holzkonstruktion auch einen ganz tollen Job. Also einen richtig, richtig tollen Job.
Mal gucken, wann sich die ersten Nachbarn hier beschweren, weil "unsere" Kühlanlagen so laut sind und sie deswegen mit geöffneten Fenstern nicht schlafen können.
Für uns eher weniger Priorität hatte es, den Hof wieder freizubekommen. Dort war unmittelbar nach dem großen Umbau im Herbst kein Durchkommen mehr. Kühltruhen und Kühlanlagen, Regalteile, Sperrmüll, Schutt und Altmetall standen dort in den verschiedensten Ausführungen herum und wurden auch nur sporadisch weniger.
Aber mit der letzten Sperrmüll-Tour haben wir nun den Großteil geschafft. Es liegen noch etwa 3 Tonnen Bauschutt in einer Ecke und die beiden Seitenteile des demolierten Kühlregals – aber davon abgesehen haben wir hier endlich wieder Platz auf dem Platz.
Die Typen, die hier vor ein paar Wochen in den Markt einbrechen wollten, hatten übrigens nicht nur an Melder an der Straßenseite herummanipuliert.
An der Gebäuderückseite haben wir auch eine Sirene hängen, die sie kurzerhand von der Wand gerissen haben. Das (und nicht wie ursprünglich vermutet der Bauschaum im Melder an der Vorderseite) hatte damals den Alarm ausgelöst. Ich bin ganz stolz auf unsere hervorragende Einbruchmeldeanlage und bin ausgesprochen glücklich, das mir das Chaos, das bei einem Edeka-Kollegen im Markt und in den Nebenräumen von augenscheinlich den selben Tätern angerichtet wurde, erspart geblieben ist.
Schreck beim Blick durch mein Bürofenster auf den Hof. Dort stehen noch die beiden Seitenwände von dem damals zertrümmerten Kühlregal. Die eine Seite ist mit einem Spiegel beklebt, der in Richtung Hof zeigt – und davor steht mein Anhänger, der durch den schräg stehenden Spiegel entsprechend geneigt dargestellt wurde.
Alles gut, alles in Ordnung. Aber im ersten Moment ging der Puls hoch:
Zugeparkte Einfahrt kennen wir ja zur Genüge. Dass da aber so wenig Platz bleibt, dass man nicht mal mehr mit dem Fahrrad durchkommt, ohne absteigen und vorsichtig durch die Fahrzeuge schieben zu müssen, hatten wir bislang auch noch nicht …
Ein paar kleine Kinder von Moschee-Besuchern, etwa im Alter des SPAR-Kindes, haben den Schutthaufen bei uns auf dem Hof entdeckt und fanden es total lustig, die Steine immer wieder nach oben zu werden und sie beim Aufprall auf den Asphalt zerplatzen zu sehen. Ich beobachtete das ein paar Minuten argwöhnisch, aber als einer der Steine nur einen halben Meter neben einem Auto einer Kollegin aufprallte, riss ich das Fenster auf und rief den Kleinen zu, dass sie das lassen und die Steine wieder hinlegen sollen.
Die drei legten die Steine jedoch nicht weg, grinsten nur in meine Richtung und fingen dann an, die Brocken über die Mauer in die Nachbargärten zu werfen.
Ein halbes Dutzend Männer saß nur nur wenige Meter von den Kindern entfernt in dem Unterstand. Sie taten so, als hätten sie nichts von all dem bemerkt (oder hatten es auch wirklich nicht?!), aber nachdem ich denen meine Bedenken bezüglich Fahrzeuge und Nachbarn mitgeteilt hatte, flogen immerhin keine Steine mehr durch die Gegend.
Dass sowas bei manchen Leuten nicht generell selbstverständlich ist …
Ein Typ fuhr mit einem Enduro-Motorrad bei uns auf den Hof, was mir vor allem deshalb auffiel, da die Maschine ausgesprochen laut war. Er stieg ab und begann, in unserem Müllcontainer zu kramen. Ich ging an die Lagertür und bat ihn, das Gelände zu verlassen.
Er polterte direkt mit einem Berg an Hasstiraden los und dass es typisch Deutsch wäre, seinen Müll zu verteidigen und bloß keinem was abzugeben und außerdem wäre ich eine scheiß deutsche Kartoffel. Gähn, was für eine kreative Beleidigung, sowas habe ich ja noch nie zuvor zu hören bekommen. Es folgten noch weitere Schimpfwörter, "Arschloch" war davon noch das harmloseste. Ich überlege ja schon die ganze Zeit, ob ich dem Fredi das Leben irgendwie schwer machen kann, immerhin habe ich sein Kennzeichen – aber vermutlich ist das alles die Mühe nicht wert.
Dies war dann ein weiteres Erlebnis, das mich dazu veranlasst, für unsere nächste Eigentümerversammlung den Tagesordnungspunkt "Zaun auf den Hof" aufzunehmen.
Da willst du nach Feierabend einfach nur schnell nach Hause und dann müssen die Herren Hoppenstett im Obergeschoss des Nachbarhauses noch "nur fünf Minuten" lang ihr umfangreiches Holleri du dödel du üben …
Unsere beiden alten Sydney-Truhen, die nun seit September unter einer Folie hier auf dem Hof standen, haben wir nun nach Findorff gebracht. Dort haben wir einerseits ohnehin eine defekte Kühltruhe und etwas mehr Fläche für Tiefkühlkost kann dort ebenfalls nicht schaden. Somit haben wir auf dem Hof wieder einen Kfz-Stellplatz für die Moschee-Besucher etwas mehr Platz und Ordnung geschaffen und vor allem sind die wertvollen Truhen endlich wieder sicher untergebracht.
Den Transport hatten wir deshalb so lange vor uns hergeschoben, weil die Truhen einerseits sehr groß und mit deutlich über 200kg auch nicht gerade leicht sind. Die bewegt man nicht mal eben zu zweit und stellt sie auf den Anhänger, der ohnehin etwas zu kurz dafür ist. Aber ich wollte die Baustelle erledigt wissen und so haben wir mit sechs starken Leuten die Truhen auf den Anhänger gestellt, gegen Verrutschen und Herausfallen gesichert und in Findorff wieder abgeladen. Erst die eine, dann die andere. War zwar etwas Fahrerei, aber unterm Strich hat es doch relativ zügig geklappt und war deutlich weniger mühsam, als ich zunächst befürchtet hatte.
Hier noch vor dem Haushaltswarenregal etwas deplatziert, aber das ist ja nur ein Zwischenlager, bis sie an ihrem endgültigen Aufstellort stehen werden.
Klar, natürlich kann man die Deichselkiste eines fremden Anhängers auf einem fremden Grundstück ungefragt als Esstisch missbrauchen. Man kann auch einfach mal ein Mindestmaß von Anstand und Respekt vor fremdem Eigentum an den Tag legen und das sein lassen und sich an einen der von der Moschee bereitgestellten Tische setzen …
Ein älterer Mann, der auch öfter bei der Moschee ist, fragte, ob er die Tiefkühltruhen und auch den alten Getränkekühlschrank haben könne. Klar, gerne, sagte ich. Er soll nur alles mitnehmen, geschenkt dazu.
Tataaa!
Jetzt liegt da nur noch ein großer Haufen Bauschutt und etwas Sperrmüll herum. Das werden wir alles in den nächsten Wochen entsorgen und dann ist der Hof endlich wieder frei.
Genau von der Truhe, die ihr in diesem Video seht, sind in den letzten Tagen die beiden Deckel entwendet worden. Fiel mir auf den ersten Blick gar nicht auf, aber als ich vorhin mal zu den alten Truhen gegangen war, die hier auf dem Hof stehen, staunte ich doch ziemlich.
Die alten "Salzburg"-Tiefkühltruhen sollen zwar ohnehin auf den Schrott (oder auch zu verschenken, da sie ja noch funktionsfähig sind), aber das verstehe ich nun überhaupt nicht …