Unsere "neue" Eingangstür ist inzwischen knapp 10 Jahre alt. Unzählige Male wurde sie seitdem geöffnet und der angebrachte Türschließer ist bis heute unermüdlich dabei, seinen Job zu verrichten.
Nur die Schrauben, mit denen die Führungsschiene für den Schließer im Rahmen des Türelements befestigt sind, waren da anderer Meinung. Seit Monaten schon lockerten sie sich immer wieder mal und ich zog sie immer wieder fest, sobald da etwas wackelte. Die Schrauben sind aus Stahl, aber das umgebende Material ist Alu. Da kann man nicht mit beliebig viel Kraft die Schrauben anziehen. Es war immer eine Gratwanderung aus "hält gerade so" und "nach fest kommt ab".
Nun war es endgültig ab, aber nicht durch mich. Die vielen Belastungen haben dem Gewinde endgültig zugesetzt und mit meinen Bordmitteln konnte ich da nichts mehr ausrichten. Also musste nun die Firma ran, die damals die Tür eingebaut hat, und durfte die Platte mit komplett neuen Bohrungen ausstatten.
Wenn das so jetzt auch wieder knapp zehn Jahre hält, kann ich damit leben.
Nein, die Ware sind wir nicht losgeworden. Wir haben nur den Aufsteller aufgelöst und die letzten Packungen der Brennpaste in das Regal beim Eingang gelegt, wo wir auch Holzkohle und andere Grillutensilien liegen haben. Da können die jetzt für alle Zeiten Staub ansetzen.
Fun Fact: Ein rotes Etikett hat dieser Artikel. Das ist also ein Discountartikel und damit offenbar ein entscheidendes und wichtiges Produkt im Wettbewerb mit den Harddiscountern – in welchem Universum auch immer …
Anfang der 2000er ging der Trend in neu gebauten Verbrauchermärkten zu offenen, "einladenden" Eingangsbereichen ohne Schranke. So richtig bewusst wurde mir das mal in einem Neubau in Brinkum: Nach dem Eingang ging man durch eine Blumenabteilung, von der aus es nahtlos in den Bereich Obst und Gemüse überging. Es gab kein Drehkreuz und keine Schranken, der gesamte Bereich des Marktes war großzügig und völlig offen gestaltet. "Wenn ihr das hier machen könnt, Glückwunsch. Bei uns im Markt würde ich mich das nicht trauen", dachte ich damals. Auch in vielen anderen (neueren) Geschäften habe ich diese offene Bauweise zwischendurch gesehen.
Und nicht nur das: Als unsere Umbau-Planungen hier 2015 starteten, ging der Entwurf der Edeka für unseren Markt hier ebenfalls klar in diese Richtung: Schranke weg, das ist nicht mehr zeitgemäß, ein Laden soll offen und einladend sein. Letztendlich hatte ich mich aber durchgesetzt und unsere "Ecoport"-Schranke nicht nur zwischendurch erneuert, sondern bis heute behalten.
Und nun? Haben wir eine komplett neue Situation in diesem Land. Alleine 2023 war die Zahl der (angezeigten, von der Dunkelziffer reden wir gar nicht erst …) Ladendiebstähle im Vergleich zum Vorjahr um mehr als ein Viertel (!) gestiegen. Und auch zum Thema Ladenbau gibt es nun eine ganz klare neue Empfehlung seitens der Großhandlung an die Einzelhändler: Eingänge schließen, vorzugsweise mit Schrankenanlagen, um unkontrolliertes Verlassen der Märkte zu verhindern. Das ist mal eine Entwicklung …
Seit zwei Monaten haben wir die neue Zeitungskiste nun im Einsatz. Das Teil sieht halt etwas, ähm, "rustikal" aus, aber bislang hat sie sich ganz hervorragend bewährt und es gab noch keinerlei Probleme.
Da steht sie, unsere neue Zeitungskiste. Im Eingangsbereich neben der Tür angekettet. Ihren Zweck sollte sie erfüllen und damit ist jetzt zumindest die Problematik mit den frei zugänglich abgelegten Zeitschriften vorbei.
Unsere drei Jahre alten Liegestuhlauflagen-Blechkiste auf der Rampe ist damit nun arbeitslos. Was man damit anfangen kann, weiß ich noch nicht. Zunächst kommt sie wohl bei uns in die Halle, dann kann man sie später mal entsorgen für irgendwelche Lagerzwecke nutzen.
Einiges hat sich in den vergangenen knapp sechs Jahren schon verändert, aber generell die Platzierungen seitdem sehr beständig. Der Inhalt der einzelnen Regale wurde mal neu sortiert, zum Beispiel vor ein paar Wochen Maggi und Knorr, aber die einzelnen Warengruppen stehen seit Ende 2018 noch in den selben Regalen.
Auch wenn unser Laden für Edeka-Verhältnisse relativ klein ist, finde ich es gut, dass er trotz des üppigen Warenangebots auf der kleinen Fläche immer noch relativ überschaubar ist und man an den meisten Stellen nicht irgendwo in einem Labyrinth aus Gängen steht. Das ist hier eigentlich ganz gut zu erkennen, finde ich. Durch den breiten Hauptgang wirkt gerade auch die ganze rechte Ladenhälfte relativ luftig.
Die Technik wird echt immer besser. Das Gelage von unserem bettelnden Dauergast vor dem Laden ließ sich mit dem magischen Radierer vom Google Pixel mit wenigen Klicks entfernen. Nicht perfekt, aber das Bild ist ansonsten nicht nachbearbeitet. Aber für den Schatten an der Wand hätte ich mit Photoshop auch nur noch ein paar Sekunden benötigt. Und ehrlich: Wer nur das Nachher-Bild kennt, hätte keinen Verdacht geschöpft und die Wand einfach nur für schmuddelig gehalten.
Man staunt ja immer wieder darüber, was Leute mit in einen Supermarkt schleppen und schließlich dort vergessen. Nun steht seit Freitag Abend eine vergessene Klimmzugstange von Kesser zum Einhängen in den Türrahmen hier herum und möchte von seinen Eltern aus dem Kinderparadies bitte wieder abgeholt werden.
Das Teil kostet jetzt mit rund 50 Euro kein Vermögen, aber vermisst man sowas nicht?
Unser kleiner Ständer für das Gemüseangebot der Woche steht rechts neben unserer Eingangstür. Es ist nach wie vor ein "Verkaufsboy Swing", eine filigrane Metallkonstruktion mit zwei Rädern.
Der Verkaufsboy ist für Gemüseangebote richtig gut geeignet. Weniger gut eignet er sich dazu, Hunde daran anzubinden. Bei einem Chihuahua oder anderen Fußhupen mag das gar kein Problem sein.
Bei einem Hund geht es solange gut, bis er sich entschließt, mitsamt des Verkaufsboys und des darauf angebotenen Gemüses in Richtung Innenstadt davonzurennen.
Der Sachschaden war zum Glück nur gering. Aber dennoch unnötig …
Seit Tagen schon steht ein vergessener Kinder-Tretroller mit Peppa-Pig-Motiv hier im Eingangsbereich herum und wartet darauf, von "seinem" Kind wieder abgeholt und nach Hause getretrollert zu werden. Vermisst man sowas denn nicht und erinnert sich daran, wo man damit gewesen sein könnte? Also wenn schon sich das Kind nicht erinnern kann, dann doch zumindest bestimmt die Eltern? Hmm …
(Nachtrag: Ganz übersehen, dass ich schon Bild von dem Ding drin hatte. Seit über zwei Wochen steht der Roller nun also schon hier herum …)
Unsere Videokameras hier im Markt sind allesamt IP-Kameras. Der Rekorder greift übers Netzwerk auf die Daten zu, aber natürlich ist es genauso möglich, mit jedem anderem Gerät im Netzwerk auf die Kameras zuzugreifen.
Auf dem PC in meinem Büro habe ich eine Software installiert, mir der ich mir nicht nur die einzelnen, sondern auch die Ansichten sämtlicher Kameras als Gesamtübersicht anzeigen lassen kann. Ein Feature ist, dass ich auf jedem beliebigen Monitor des Systems jede Kamera dauerhaft anzeigen lassen kann. Der dritte Bildschirm hier ganz rechts zeigt auf diese Weise permanent die für mich vier wichtigsten Ecken hier im Laden an: Den Raum vor dem Leergutautomaten, den Gang mit Alkohol, den Hauptgang mit dem Kaffeeregal und den Bereich vor der Kasse.
So wie man beim Autofahren immer mal in den Rückspiegel guckt, lasse ich so immer mal zwischendurch den Blick auf den Monitor ganz rechts wandern. Wie voll ist es an der Kasse? Steht eine verdächtige Person vorm Kaffee oder den Spirituosen? Was passiert beim Leergut? Gerade letzteres mag für Außenstehende uninteressant wirken, ist für uns jedoch unglaublich aufschlussreich, Anhand des abgegebenen Leerguts haben Ines und ich schon sehr häufig unsere Entscheidung zwischen "harmlos" und "bleib dran" getroffen. Oft genug erfolgreich, was uns in unserer Vorgehensweise bestätigt!
Welches Leergut verdächtiger als anderes ist, lässt sich pauschal nicht beantworten und hier auch nur mühsam erklären. Ein Beispiel möchte ich geben: Jemand, der ein paar leere Dosen "V+ Curuba" abgibt ist eher verdächtig als jemand mit einer leeren Kiste Mineralwasser.
Hier im Eingangsbereich steht seit Tagen schon wieder ein vergessener Tretroller herum. Wer mit so einem Teil unterwegs ist, kommt doch vermutlich aus der näheren Umgebung. Vermisst man (oder zumindest die zum Kind gehörenden Eltern) den dann nicht und erinnert sich daran, wo man damit gewesen sein könnte?
Wir lassen das blau-gelbe Fahrzeug da einfach mal stehen. Irgendjemand wird den Roller schon mitnehmen, aus welchen Gründen auch immer …
Eine Anruferin erklärte, dass sie in den Eingangsbereichen etlicher Supermärkte Softeismaschinen aufstellen würden und wollte nun auch mein Interesse für diese kleine Zusatzeinkommen auf Provisionsbasis wecken.
"Klingt interessant", erklärte ich, "aber wir haben dafür leider keinen Platz"
Die Anruferin lachte kurz auf und sagte mir dann, dass das gar kein Problem sei, da die Maschine nur 90 Zentimeter breit wäre und sich daher überall problemlos aufstellen ließe.
Wir haben übrigens ein neues Schild mit unseren Öffnungszeiten an der Tür hängen. Die seit über zwei Jahren geltende Zeit 22 Uhr ist da nun fest drauf (und nicht mehr überklebt) und die Hinweise auf bargeldlose Zahlungsmethoden wurden aktualisiert. Und bei den Verbotsschildern sind jetzt E-Scooter mit dabei.