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FFP2 für MA?

In der dreißigsten Verordnung zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 (dreißigste!) der Freien Hansestadt Bremen vom 20. Januar 2022 heißt es:

(1) Eine Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung gilt

[…]

2. bei dem Besuch einer Verkaufsstätte in geschlossenen Räumen,
[…]
Mal ganz ketzerisch gedacht: "Bei dem Besuch einer Verkaufsstätte." Wir Mitarbeiter sind ja keine "Besucher" sondern gehören fest zum jeweiligen Laden. Gilt das also für uns nicht? Letzter Stand diesbezüglich war "OP-Maske". Da würden einige Leute wortwörtlich erleichtert aufatmen. Mit einer FFP2-Maske längere Zeit körperliche Arbeit zu verrichten, die über einen Schreibtischjob hinausgeht, ist nämlich schon echt unangenehm.

Die Drohung mit der Polizei

Vor ein paar Minuten war ein Kunde ohne Maske hier im Laden. Darauf angesprochen, bemühte er sich nicht, sich auf ein Attest zu berufen oder eine andere Erklärung zu liefern. Er ging direkt an die Decke, faselte etwas von Persönlichkeitsrechten und drohte damit, die Polizei anzurufen. Da mein Mitarbeiter ihm weiter untersagte, hier Waren käuflich zu erwerben, rief der Mann tatsächlich die Polizei an oder tat zumindest so. Ob er wirklich die Polizei anrief, kann ich natürlich nicht sagen; auf jeden Fall hielt er sich sein Handy an die Wange und redete mit jemandem oder möglicherweise auch nur mit sich selber.

Im Laufe des Gesprächs verließ er den Laden und kam auch nicht mehr wieder.

Irgendwann fragt man sich, ob die Leute mit oder an Corona schwachsinnig geworden sind.

Coronainfektionsprohylaxe

Unser Zahnarzt führt in seinen Rechnungen folgenden Posten auf: "Aufwand für erhöhte Hygieneanforderungen aufgrund der Coronainfektionsprohylaxe."

Ich stelle mir die begeisterten Gesichter unserer Kunden vor, wenn wir auf jeden Einkauf pauschal ein paar Euro draufschlagen. Was für Kosten? Nun: Die vielen Aushänge, Masken, Tests, CO2-Messgerät, Spuckschutz an der Kasse, Klebeband, Desinfektionsmittel, Desinfektionstücher, Desinfektionsmittelspender. Da sind in den vergangenen knapp zwei Jahren insgesamt schon viele hundert Euro zusammengekommen, die uns niemand erstattet hat.

Testkauf-Bewertung: Umsetzung der Corona-Maßnahmen

"Seit" Corona ist unser Testkauf-Abo um einen Block an Bewertungskriterien erweitert worden. Konkret geht es um die Einhaltung bestimmter (Anti-)Corona-Maßnahmen. Da die Testkäufe tatsächlich immer zu unterschiedlichen und vor allem mir unbekannten Zeiten erfolgen ist das also ein durchaus ein Ergebnis, mit dem wir uns nicht verstecken müssen. Da hat niemand beim Anblick des Testkäufers panisch Schilder hingehängt und OP-Masken verteilt. Das ist hier so der normale Ausnahmezustand. Toll finde ich das auch alles nicht, aber wir müssen uns hier nicht nachsagen lassen, die Maßnahmen schleifen zu lassen. Wir tun was gegen die Pandemie, zumindest so weit das im Rahmen unserer Möglichkeiten machbar ist:


Anfrage für ein Testzelt auf Ihrem Parkplatz

Per E-Mail kam vorhin gegen 22 Uhr die Anfrage, bei uns auf der Parkfläche eine Corona-Teststation einzurichten. Ich war schon auf ein dezentes Lachen eingestellt und formulierte schon im Geiste eine freundliche Absage, als mir folgender Absatz in dem Anschreiben besonders auffiel:

Wir haben nach unserer professionellen Standortanalyse festgestellt, dass uns Ihre Parkfläche eine optimale Möglichkeit bietet, diese vom Gesundheitsamt wichtige Aufgabe durchzuführen und würden gerne […] Ihre Parkfläche für die Durchführung von Antigen-Schnelltests, nach Beauftragung durch das Gesundheitsamt, nutzen. Nach telefonischer Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt, haben wir bereits positive Resonanz erhalten.
Wenn die eine professionelle Standortanalyse durchgeführt haben, werden die ja wissen, wie die Situation hier aussieht. Das war zwar ganz bestimmt nur ein profaner Textbaustein, aber wenn es ein geschäftliches Anschreiben ist, werde ich den Inhalt doch für bare Münze nehmen dürfen. Ich werde denen mal schreiben, dass ich mit der Nutzung einverstanden bin. Ein Testzentrum genau vor der (Lager-) Tür, besser kann es fast nicht kommen. :-)

Corona-Testzentrum auf dem Parkplatz

Ein Anrufer wollte wissen, ob es möglich wäre, bei uns auf der Parkfläche ein Corona-Testzentrum einzurichten. Praktisch wäre so ein Testzentrum genau vor der Tür ganz bestimmt. Fehlt nur noch der Parkplatz mit der vermietbaren Freifläche. Also bekam der gute Mann von meinem Kollegen, der den Anruf entgegengenommen hatte, eine freundliche Absage.

Nein, "hinten auf dem Hof" ist keine Option. :-P

Trollen beim Corona-Test

Ich wollte die Dame zu Hause veräppeln und habe mit einem roten Kugelschreiber einfach eine zweite Linie auf den Teststreifen des Cov19-Tests gemalt. Was mit Tinte auf Papier passiert, das sich mit einer Flüssigkeit vollsaugt, probieren Kinder schon im Grundschulalter aus.

Sah hier nicht anders aus, nur dass das Rot von meinem Stift tatsächlich nur aus Rot bestand und sich nicht in mehrere Komponenten entmischt hat … :-P


Feuerwerk 2021

Aus der vierten Verordnung zur Änderung der Neunundzwanzigsten Verordnung
zum Schutz vor Neuinfektionen mit dem Coronavirus SARS-CoV-2, Fassung vom 3. Dezember 2021:

„§ 7a
Feuerwerkskörper und pyrotechnische Gegenstände

(1) Das Mitführen und Abbrennen von Feuerwerkskörpern und anderen pyrotechnischen Gegenständen der Kategorie F2 ist untersagt. Satz 1 gilt nicht für pyrotechnische Gegenstände zum Zwecke des Einsatzes als Leuchtzeichen in der Schifffahrt, im Flugverkehr oder zur Wahrnehmung staatlicher Aufgaben.
Damit ist das "Böllerverbot" (Leider nicht nur "Böller" sondern jegliches Feuerwerk der Klasse/Kategorie 2) auch dieses Jahr wieder beschlossene Sache. Wir hatten wieder erst gar nichts bestellt, was jedoch nicht einer "weisen Voraussicht" sondern einer grundsätzlichen Einstellung zu verdanken ist. Wir sind also generell aus der Nummer raus, uns betrifft das Verbot nicht. Aber das ist eine andere Sache und an dieser Stelle nicht weiter relevant.

Gedanken macht man sich aber schon: Was passiert mit Weco, Comet, Nico und wie sie alle heißen? Dass die Leute dort um ihre Jobs bangen, ist nicht verwunderlich. Hier im Land passieren schon sehr merkwürdige Dinge …

Ohne Maske und Deutschkenntnisse

Ein Mann stand ohne Maske an der Kasse und wollte ein Bier kaufen. Sämtliche Ansprachen seitens meiner Mitarbeiterin ignorierte er. Meinen Hinweis, dass er sich zumindest jetzt noch die angebotene Maske aufsetzen soll, ignorierte er. Er hörte mir nicht einmal zu, dachte ich in dem Moment; vermutlich verstand er nur kein Deutsch.

Schließlich nahmen wir ihm das Bier weg und schoben ihn vorsichtig in Richtung Ausgang. Da konnte er plötzlich sprechen, wenn auch nur ein Wort: "Kurwa!"

Uns nervt das ja auch alles so richtig, aber zumindest diese simple, ich mag es kaum so nennen, "Grundregel" sollte mittlerweile bei wirklich jedem angekommen sein …

Ein Händeschütteln

Ein mir seit Jahren bekannter Vertreter kam in den Laden und streckte mir in typischer Corona-Manier die Faust zum Gruß entgegen. Ich tippte ziemlich seicht mit meiner Faust dagegen, was beim klassischem Händeschütteln wohl einem "toten Fisch" gleichgekommen wäre.

"…diese Motivation!", lachte er.

"Ach", sagte ich missmutig. "Mich nervt Corona nur noch, mit allem, was sich daraus auch im Zwischenmenschlichen entwickelt hat. Aber Ghettofaust ist immer noch besser als dieses vollkommen beknackte, peinliche Ellenbogen-Zusammenditschen."

Dieses beknackte, peinliche Ellenbogen-Zusammenditschen nennt sich auch Ebola-Shake und wurde als Alternative zum klassischen Händeschütteln eingeführt. Gefühlt sieht man diesen "Gruß" immer nur von demonstrativ gut gelaunten Politikern, wenn irgendwelche Kameras auf sie gehalten werden. Ernsthaft: Bevor ich das mache, sage ich lieber einfach nur Moin.

Der nette Außendienstler schmunzelte, und hielt mir seine ausgestreckte Hand hin: "Wir können das auch ganz klassisch machen."

Ich schlug ein und es folgte ein anständiger, fester Händedruck. Mir kamen fast die Tränen vor Rührung. Das war das erste echte Händeschütteln seit anderthalb Jahren.

Immerhin hat er nicht geschossen …

Ich sag's ja: Die Leute drehen mit jedem neuen Corona-Tag mehr am Rad. Dieser, ähm, "Kunde" war jedenfalls nicht der Meinung, dass die Maskenpflicht auch für ihn gelten sollte. So hat er, nachdem mein Kollege ihn angesprochen hatte, seinem Missmut lautstark freien Lauf gelassen und anschließend noch seinen Einkaufskorb mit Milch und anderen Molkereiprodukten so schwungvoll gegen eines der Regale in der Getränkeabteilung geworfen, dass anschließend eine über halbstündige Putzaktion vonnöten war.


Eingepfercht im Heide Park

Da in den Wartebereichen vor den Attraktionen im Heidepark die Abstände nicht eingehalten werden können, wurden eben hohe Trennwände auf den Geländern installiert. Sind die Wände durchsichtig, kann man sich ja zumindest noch sehen. Wenn aber wie hier eingepfercht in einer undurchsichtigen und vor allem engen Schlucht steht, fühlt sich das schon wirklich komisch an …


Wir starten negativ in den Tag

Man soll ja eigentlich den Tag positiv beginnen. Seit 2020 hat sich das Blatt gewendet und alle sind froh, wenn der Tag negativ startet. Bei Ines und mir natürlich auch. :-)

Wir haben hier in Bremen nach wie vor eine Testpflicht für sämtliche Arbeitnehmer. Selbsttest zweimal pro Woche, egal wie viele Gehs man hat und was für eine Inzidenz hier herrscht.


Auch wir zahlen für Masken!

In was für einem Universum leben manche Leute? Unnötige Diskussion mit einem Mann, der ohne Maske in den Laden gekommen war und damit argumentieren wollte, dass er ja "gleich wieder draußen" sein würde. Nein, ohne Maske gar nicht. In dem Zusammenhang erklärte ich ihm, dass wir jedoch einzelne an der Kasse verkaufen würden.

Da kam von ihm in aggressiv-vorwurfsvollem Tonfall folgender Einwand: "Verkaufen? Was soll das? Sie bekommen die ja auch umsonst!"

"Wer sollte uns die schenken? Auch wir bezahlen die Masken", erklärte ich ihm.

"Das glaube ich aber nicht!", ranzte er mich wieder an. Er verließ dann den Laden.

Alter …

Wenn Corona die Menschheit nicht direkt dahinrafft (leider, ich hatte auf den langersehnten planetenschützenden Dämpfer gehofft, der uns um ein paar Milliarden Individuen reduziert), dann werden wir uns alle noch durch die Begleitumstände die Köpfe einschlagen.