In Niedersachen gilt definitiv ab Montag eine Maskenpflicht, ob Bremen da nachzieht, wird der Senat wohl am Freitag entscheiden. Es wird aber voraussichtlich darauf hinauslaufen.
Diese Pflicht gilt für den öffentlichen Nahverkehr und Geschäfte, wir sind also direkt betroffen. Jetzt wird es interessant: In einem Teil der Quellen steht "beim Einkaufen", in anderen wird die allgemeinere Formulierung "im Einzelhandel" verwendet.
Das mag für Außenstehende auf den ersten Blick keinen Unterschied machen, ist aber schon sehr wichtig: Müssen Kunden während des Einkaufs eine Maske tragen oder eben alle Personen innerhalb eines Geschäfts, womit dann auch das Personal gemeint wäre.
Hier bei uns (und nicht nur hier) reißt sich niemand darum, während der Arbeit mit einer Maske herumzulaufen. Beim Gedanken daran, so einen nassgesabberten Lappen mehrere Stunden am Stück vor dem Mund tragen zu müssen, bekomme ich jetzt schon das Würgen. Brr …
Außer diesen ca. drei vollen Rollbehältern mit Toilettenpapier, die hier im Lager stehen, verteilen sich im Laden auch noch einmal gut zwei volle Rollcontainer. Das ist für die Verhältnisse der letzten Wochen quasi eine gigantische Klopapierlieferung. Wenn jetzt auch noch Hefe dabei ist, sollte die Versorgungsdurststrecke im großen und Ganzen überstanden sein. Sauber!
Rund um die angespannte Situation mit der Warenversorgung in den letzten Wochen stand ja im Raum, den Lebensmittelgeschäften eine Sonntagsöffnung zu erlauben, um die Kundenströme zu entlasten oder beispielsweise speziell für ältere Menschen eine Sonderöffnung zu ermöglichen.
Die EDEKA hat ein ganz klares Zeichen gesetzt und alle Märkte gebeten, sich daran zu beteiligen: Wir öffnen Sonntags nicht! Hätten wir (EDEKA) das getan, wären andere Einzelhändler aber ganz sicherlich nachgezogen. Mehr Umsatz hätte es somit für keinen gegeben, aber zig tausende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten auch noch sonntags in den Läden gestanden.
In letzter Zeit laufen bei uns die CO2-Zylinder für die Sodastream-Geräte wie blöde. Falls es nicht nur Zufall oder sogar nur eine "gefühlte Wahrheit" ist, würde ich sagen, dass es unmittelbar mit dem Corona-Virus und der Tatsache zusammenhängt, dass einfach viel mehr Leute zu Hause sind und diese sich vielleicht die Kistenschlepperei sparen und direkt das in der Leitung gelieferte Wasser konsumieren wollen.
Wenngleich ich nicht bestätigen würde, dass Mineralwasser in Flaschen bei uns umgekehrt proportional zu den Gaszylindern schlechter läuft.
Langsam normalisiert sich wirklich alles wieder. Es gibt zwar nach wie vor viele Lücken im Sortiment (Hefe? Was ist Hefe?), aber andere Regale, in denen man in den letzten Wochen vor allem gähnende Leere vorgefunden hat, füllen sich langsam wieder. Zum Beispiel Fertiggerichte in Dosen, von denen fast ein ganzer Rollcontainer voll geliefert wurden …
Selbst die EDEKA steckt ihre Fühler auf der Suche nach Toilettenpapier nicht nur in alle Richtungen, sondern offenbar auch über unsere Landesgrenzen hinaus aus. Heute haben wir zum Beispiel das russische Toilettenpapier "Soffione Premio" bekommen, eine Ersatzlieferung für eines der vielen anderen von mir bestellten Papiere. Ist den Kunden vermutlich völlig egal, dass nicht ein deutsches Wort auf den Paketen zu finden ist, Hauptsache Toilettenpapier, mit 2,99 € pro Packung auch noch im absolut akzeptablen Preisrahmen.
Was mir erst gar nicht aufgefallen war, meiner Liebsten dagegen schon: "Die Verpackung ist ja mit Corona-Viren bedruckt!" Stimmt zwar nicht, das sollen vermutlich Blüten sein, aber aus der Entfernung sehen die grauen Dinger tatsächlich so aus:
Vor ein paar Tagen bekam ich eine Anfrage einer regionalen Nachrichtenagentur. Sie suchten einen Laden, um über die gestressten Mitarbeiter im Supermarkt aufgrund der derzeitigen hohen Belastungen einen Bericht gerne auch mit Interview drehen zu können.
Ich freue mich natürlich immer, wenn die Redaktionen und Sender bei sowas immer gleich an mich denken. In diesem Fall hätte ich auch gerne persönlich ein paar alte private Schulden beglichen – aber im Gegensatz zu dem, was man sonst so momentan über die "armen Mitarbeiter im Supermarkt, die an ihre Grenzen gehen" in den Medien mitbekommt, läuft das Leben bei uns in der Firma nach wie vor erstaunlich entspannt ab.
An dieser Stelle möchte ich nicht ausschließen, dass in manchen Unternehmen, gerade auch in den personell nicht stark besetzten Harddiscountern, die Mehrleistung vom selben, grundsätzlich knappen Personalstamm aufgefangen werden muss. Bei uns ist seit ein paar Wochen auch mehr zu tun, aber zu drei neuen Leuten, die in den letzten Wochen von mir ausschließlich zum Ware verräumen eingestellt wurden, haben wir im Grunde durchgängig noch eine Person zusätzlich im Laden, die kassieren und Kundenanfragen bearbeiten kann. Das sind grob 100 Arbeitsstunden mehr pro Woche, die aber das gesamte Team entlasten. Ja, die Arbeit hinter den Spuckschutzen und mit der ständigen Distanz (und den daraus resultierenden Diskussionen) ist anstrengender als "vor Corona. Es ist aber dennoch nicht so, dass hier auch nur einer in den Feierabend geht und nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht.
Aber bei uns im Laden tickten die Uhren ja schon immer etwas anders.
Am Donnerstag hatten wir einen Karton Sagrotan-Spray bekommen. Insgesamt 10 Flaschen zu jeweils 5,79 Euro hatte der Kollege ins Regal gestellt. Als ich am Karfreitag hier im Laden war und meine Bestellung gemacht habe, fiel mir auf, dass das Regal komplett leer war. Der Run auf derartige Produkte ist momentan allgemein sehr groß, aber dass das so stark läuft, konnte ich mir nicht vorstellen.
Die Überprüfung in der Warenwirtschaft brachte Gewissheit: Zehn Stück geliefert, seit dem fünf verkauft. Aktueller Bestand: Null. Auf welche Weise die anderen fünf Flaschen verschwunden sind, kann ich nur vermuten, viele Alternativen zu "geklaut" gibt es aber wohl nicht.
Das ist dann jetzt das letzte Foto dieses Schildes, den Artikel bestelle ich nicht wieder.
Corona, Lieferschwierigkeiten, Ostergeschäft, veränderte Bestellzeiten – alles Faktoren, die dafür gesorgt haben, dass unser Laden momentan ziemlich gerupft aussieht. Abgesehen von den hier gezeigten Bildern ist es zwar noch irgendwie überall gut gefüllt (Produktdiversität bei uns im Laden sei Dank!), aber insgesamt ist unser Warenbestand gerade ganz schön runter. Kennt man bei uns eigentlich gar nicht und ich versichere, dass wir hier quer durch die Sortimente mehrmals täglich Nachschub bestellen, als gäbe es kein Morgen mehr …
Ach, Leute, der Witz ist alt. Relativ zumindest. Aber auch mit dem Abstellen von "Corona Extra" im ansonsten komplett leeren Toilettenpapierregal wird die Liefersituation aktuell nicht besser.
Jungejungejunge, momentan darf man sich ja nicht mal mehr öffentlich verschlucken. Der darauf folgende Hustenreiz lässt einen sich schlagartig wie einen Aussätzigen fühlen. Leute drehen sich verächtlich um und vergrößern den Abstand, Tierärzte ziehen Spritzen mit Pentobarbital auf, Jäger laden ihre Flinten durch, Testamente werden umgeschrieben und unverständliche Verse zu beschwörerischen Handbewegungen gemurmelt.
Die am Freitag von mir zweitplatzierten Brotbackmischungen laufen erstaunlich gut. Mehl gibt es zwar nicht, aber fertige Mischungen für Vollkornbrot vermitteln (zumal man auch keine Hefe zusätzlich benötigt, die es ohnehin gerade auch kaum gibt) einem zumindest etwas das Gefühl, selber ein Brot gebacken zu haben.
Die Backmischungen sind aber natürlich auch kein Ersatz für einfaches Mehl. Leckere Pfannkuchen kann man mit den Zutaten für ein kräftiges 6-Korn-Brot nicht zubereiten. Aber dennoch fehlen nach nur zwei Tagen schon etliche Beutel der Mischungen. Ich hatte es zwar gehofft, aber nicht so sehr damit gerechnet:
Aus der etwas improvisierten Variante mit dem Restetisch ist auch in Findorff ein etwas alltagstauglicherer Spurckschutz an der Kasse entstanden. Zwar undurchsichtig, aber es erfüllt seinen Zweck. Für sechs Wochen sollte es zumindest so noch reichen …
Um überhaupt eine Chance zu haben, Toilettenpapier zu bekommen, bestelle ich derzeit zweimal pro Woche das gesamte Sortiment, das uns die EDEKA zur Verfügung stellt, immerhin ein paar Dutzend verschiedene Produkte. Unregelmäßig wird mal dieser, mal jener Artikel geliefert, ein festes Sortiment haben wir seit ein paar Wochen schon nicht mehr. Natürlich kommen dann auch Preise ans Regal, wenngleich wir derzeit die (auch heute gelieferten) Toilettenpapierpackungen nur auf Anfrage aus dem Lager herausgeben.
So hat sich in den letzten Wochen ein heiteres Sammelsurium an Etiketten in den Preisschienen des Hygienepapierregals angesammelt. Wir lassen einmal benutzte Schilder zur erneuten Verwendung umgedreht stecken, wenn bislang noch nicht gelieferte Artikel neu platziert werden / wurden, kommen neue Schilder hinzu.
Ich denke, wenn sich die gesamte Situation wieder entspannt hat, wann auch immer das sein wird, ist beim Toiletten- und Küchenpapier eine komplette Neuplatzierung fällig.