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20 Euro

Eine Kundin rief an, da sie 20 Euro vermisste. Sie hatte für knapp 25 Euro eingekauft, aber nur 20 Euro Bargeld in Form einer blauen Banknote mit den Abbildungen gotischer Fenster dabei. Da sie kein Teil zurücklassen wollte, hatte sie dann den gesamten Einkauf mit ihrer Bankkarte bezahlt und, so ihre Aussage, den zuvor bereits meinem Mitarbeiter übergebenen Geldschein hier wohl vergessen.

Da der Vorgang keine halbe Stunde her war, ließ sich der Sachverhalt problemlos in der Videoaufzeichnung nachverfolgen.

Ja, sie hatte einen 20-Euro-Schein schon meinem Mitarbeiter gegeben, während sie noch nach weiterem Bargeld suchte. Nachdem sie die Suche abgebrochen hatte und ihre ec-Karte aus dem Portemonnaie zog, legte der Kassierer den Schein auf den Kassentisch und Augenblicke später noch den Kassenbon dazu. Eindeutig zu sehen war, dass die Kundin beide Papiere ergriff und mitnahm, bevor sie aus dem Sichtfeld der Kamera verschwand.

"Wo Sie das Geld gelassen haben, weiß ich natürlich nicht", erklärte ich ihr, "aber ich kann Ihnen hier und jetzt mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass Sie die Euro von meinem Mitarbeiter zurückbekommen und auch mitgenommen haben." Mit einem Lächeln in der Stimme und um der Aussage etwas Nachdruck zu verleihen, ergänzte ich noch, dass ich das sogar vor Gericht unter Eid aussagen würde.

Es hatte dennoch den Anschein, dass sie mir nicht glaubt, obwohl die Faktenlage absolut eindeutig war. Die Reaktion der Anruferin wirkte jedenfalls gleichermaßen enttäuscht wie ungläubig und vermutlich sind wir jetzt mal wieder die Bösen, die sich einfach am Eigentum fremder Leute bereichern.

Falscher 50er

Vor ein paar Wochen tauchte bei uns ein gefälschter 50-Euro-Schein auf. So richtig aufgefallen war es erst, als ein Kunde sich am Folgetag beschwerte, der die Blüte von einem Kollegen im Rahmen einer Bargeldauszahlung bekommen hatte. Anhand der Videoaufzeichnungen ließ sich nachvollziehen, dass er den Schein tatsächlich von uns bekommen hatte. Und auch, wer damit bezahlt hat, nämlich eine Frau mittleren Alters, die damit ihren Einkauf bezahlt hatte.

Wer von euch schon mal "echtes" Falschgeld (nicht zu Hause eingescannt und auf Briefpapier selber ausgedruckt) in der Hand hatte, wird wissen, dass die Fälscher heutzutage recht gute Arbeit leisten und man oftmals mehr als einmal hinsehen muss. Mein Mitarbeiter kam die Blüte sogar verdächtig vor. Er hatten ihn mehrmals von allen Seiten begutachtet, mit dem Teststift bearbeitet, der aber kein negatives Ergebnis lieferte – und schließlich mit dem Gedanken, dass der etwas schlabbrige Geldschein wohl mal eine Runde in der Waschmaschine gedreht hatte, angenommen. Das war leider falsch, wortwörtlich.

Niemand von uns kannte die Kundin und so beließen wir es zunächst dabei. Dennoch gaben wir das Falschgeld mitsamt Bildmaterial der Frau zur Polizei. Ob sie absichtlich damit bezahlt hatte oder selber auch nur die Fälschung nicht bemerkt hatte, wusste natürlich niemand.

Eine Woche später war die Frau wieder da und kaufte ein. Da wir mit Falschgeld schon häufiger zu tun hatten und ich damit keinen Spaß verstehe, informierte ich die Polizei darüber, dass eine Kundin bei uns im Geschäft sei, von der wir in der Vorwoche eine einen falschen Fünfziger bekommen hatten. Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass auch sie einfach nur versehentlich damit bezahlt haben könnte und den ja nicht mutwillig in betrügerischer Absicht bei uns abgegeben haben muss. Aber vielleicht ließe sich ja herausfinden, woher sie die Blüte bekommen haben könnte und so käme man dem Urheber möglicherweise näher. "Alles klar, wir schicken mal jemanden vorbei, der die Kundin dazu befragt.", erklärte mir der Herr im Zentralruf.

Da die Polizei bei Falschgeld auch keinen Spaß versteht, haben sie den nächsten verfügbaren Wagen zu uns geschickt – was in diesem Fall ein Kleinbus mit fünf Mann von der Bereitschaftspolizei war. Augenblicke später kam noch ein Einsatzwagen mit zwei Streifenpolizisten dazu, insgesamt standen nun zwei blau blinkende Fahrzeuge und sieben ausgewachsene Männer in Uniform hier vor dem Laden – und es gab niemanden auf der Straße, der nicht neugierig zu uns guckte.

Irgendwie tat mir die Frau ja Leid, einem solchem Aufgebot gegenüberzustehen. Ich hatte ihr vorher schon erklärt, dass die Polizei auf dem Weg ist, die nur ein paar Fragen zu einer gefälschten Banknote habe, mit der sie in der Vorwoche bei uns bezahlt hatte. Auf keinen Fall würden wir ihr Absicht unterstellen, zumal sie diesmal ihren Einkauf bargeldlos bezahlt hatte.

Wie die Sache ausgehen wird, interessiert mich zwar, aber erfahren werde ich es wohl nicht. Ich hatte nur noch mitbekommen, wie die Frau der Polizei sagte, dass sie noch mehr dieser 50er hat, die sie allesamt von der Bank bekommen haben will. Das weckte in mir wiederum gewaltige Zweifel, denn selbst wenn die Fälschung bei der Bank nicht erkannt worden wäre, ein "gewaschener" und derart schlabbriger Geldschein wäre in jedem Geldinstitut definitiv aussortiert und nicht wieder einem Kunden ausgehändigt worden.

Oh, ein 500er!

Seit inzwischen knapp vier Jahren werden durch die Notenbanken keine 500-Euro-Banknoten mehr ausgegeben. Natürlich gibt es noch welche, aber sie sind selten geworden. Auch bei uns bekommen wir sie nur noch sehr, sehr selten als Zahlungsmittel.

Nachdem ich ihn nun mit unserer Bankeinzahlung weggegeben habe, wird auch dieser Schein aus dem Verkehr gezogen werden und Geschichte sein.


Gefangene Banknote in der Zählmaschine

Wie die Zeit vergeht … Gute neun Jahre ist unsere Banknotenzählmaschine inzwischen schon gute alt. Gefühlt waren es gerade vier oder vielleicht fünf Jahre. Abgesehen von einer kleinen Reparatur vor ein paar Jahren macht die Maschine einen tadellosen Job.

Was DAS jetzt werden sollte, erschließt sich mir nicht. Eine Banknote hatte sich so fies in dem Gerät verfrutzelt, dass ich den Zehner nur mit Mühe und gerade so noch brauchbar aus der Zählmaschine herauspulen konnte …


Der Zehner

Kleine nachträgliche Anmerkung zu meinem Beitrag Knüddelscheine: Natürlich hat die Kollegin keine komplett demolierten Scheine an die Kunden rausgegeben. Sowas wie diesen zum Beispiel, den vor ein paar Tagen irgendein Kollege angenommen hat. Zerfetzt, geklebt und eine Ecke fehlt sogar schon gänzlich …



Der Versuch, dieses Bild mit meiner gewohnten Software PaintShopPro zu bearbeiten, scheiterte übrigens an einer softwareseitigen Sperre. Dass ein Drucker bei Geldscheinen den Dienst verweigert, kann ich ja noch nachvollziehen. Warum man nicht einmal das Foto einer Banknoten verkleinern können soll, erschließt sich mir dagegen eher weniger.


Schein-Bares Chaos

Als unsere Banknoten noch Gesichter hatten, habe ich mal gelernt, dass die grundsätzlich so in die Kasse gehören, dass sie einen "angucken".

Kurz: Alle in der selben Ausrichtung. Bild nach vorne und nicht überkopf.

Die Geldscheine gehen nicht kaputt, wenn man sie kreuz und quer in die Kasse einsortiert, sie verlieren auch nicht an Wert und kein Kunde interessiert sich dafür, ob er die Banknote irgendwie gedreht und gewendet in die Hand gedrückt bekommt. Und dennoch … Sowas macht man einfach nicht. Ich glaube jeder, der mit Geld zu tun hat, bekommt beigebracht, die Scheine ordentlich ausgerichtet einzusortieren.

Vielleicht ist es auch nur mein innerer Adrian Monk, der bei sowas rebelliert, aber wir bringen das beim Kassentraining allen unseren neuen Mitarbeitern bei. Wenn ich dann so eine Kasse herausgeben muss, schüttelt es mich. Immerhin sind die Scheine noch nach Nominalwerten sortiert in den richtigen Fächern. :-P


5 Euro in der Pfandbonspendenbox

Das 20-Cent-Stück von Anfang Juli wurde nun noch überboten: Jemand hat in den letzten Tagen nämlich einen 5-Euro-Schein in die Box gesteckt. Wirklich unglaublich, wie viel Zuspruch unsere Sammlung für den Kindergarten hier hat. Insgesamt sind auf diese Weise mittlerweile über 1350 Euro (!) zusammengekommen.


Ein Dank mit unbekanntem Absender

Mit der Tagespost kam ein leider absenderloser Umschlag hier in der Firma an, der zu meinen Händen adressiert war. Darin befand sich ein Brief mit einem großen Dank an die Mitarbeiter/innen hier im Markt für die zuvorkommende Bedienung und den guten Service durch die Mitarbeiter. Wow! Ein riesiges WOW!!! Sowas tut unglaublich gut, zumal auch die letzten Wochen und Monate nicht immer einfach waren. Die Situation war (und ist immer noch) oft angespannt, durch die Corona-Maßnahmen und Lieferengpässe gab es immer wieder Stress für alle Beteiligten – trotz allem sind wir immer noch wir und machen das Beste aus der Situation, was wohl auch bei den Kunden offenbar durchaus so ankommt.

Mit im Umschlag lag ein 50-Euro-Schein (!) als sehr üppiges Trinkgeld. Eine Kaffeekasse gibt es hier nicht, aber für das gemeinsame Mitarbeiteressen habe ich schon eine Idee. :-)

An den oder die unbekannte/n Absender/in des Briefes: Danke im Namen von uns allen!


50 auf Gerechtigkeit und Liebe

Diesen beschrifteten 50-Euro-Schein hat Ines in einer unserer Kassen entdeckt. Zur Gerechtigkeit kann ich nichts sagen, aber ansonsten muss ich den Urheber wohl enttäuschen: Für die 50 Euro bekommt man in einschlägigen Etablissement keine "Liebe", auch wenn die Dienstleistung umgangssprachlich so genannt wird. ;-)


Gefärbte Banknoten?

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter vor ein paar Tagen, kam mir der Gedanke, welchen Sinn das Einfärben von Geld mit einer Farbbombe eigentlich in der Praxis hat. Im soeben verlinkten Artikel steht zwar, dass der Bargeldinhalt unbrauchbar gemacht wird, aber was heißt "unbrauchbar"? Meistens sind die Scheine ja noch als solche zu erkennen, haben vielleicht nur knapp eingefärbte Ränder und Ecken. Ich bin ziemlich sicher, dass sogar schon wir hier dermaßen kolorierte Banknoten bekommen und auch angenommen haben. Dass wir dafür bei der Bank mal keine Gutschrift aufs Konto bekommen hätten, ist mir nicht bekannt. Das ist natürlich kein regelmäßiger Vorgang sondern ich rede hier von ein paar und maximal an einer Hand abzählbare Einzelfälle in all den Jahren.

Wie man überhaupt auf die Idee kommt, eingefärbte Scheine anzunehmen? Nun, da gibt es sowas zum Beispiel. Oder ein in der Waschmaschine, Portemonnaie oder Jeanshose vergessener Schein, der die Farbe des ihn umgebenden Kleidungsstücks angenommen hat. Da ist der Unterschied zu einem mit einer Farbbombe eingefärbten Banknote nicht mehr so gigantisch groß und es kommt, vor allem auch bei der Hektik an der Kasse, nicht gleich Misstrauen auf.

Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Was ist denn nun mit eingefärbten Geldscheinen? Gibt es eine Regelung, dass die nicht angenommen werden dürfen? Gehen sie als "beschädigte" aber eben nicht ungültige Zahlungsmittel durch?

Auf der Website der Sparkassen gibt es dazu eine schöne Erklärung:

3. Der Geldschein ist angemalt oder verfärbt.

Auch in diesem Fall können Sie den Schein bei Ihrer Sparkasse oder der Bundesbank umtauschen.
Einschränkungen: Mutwillig beschädigtes Geld oder Geld, das in Verbindung mit kriminellen Handlungen steht. Vorsicht bei verfärbten Banknoten! Diese könnten in Zusammenhang mit einem Raub stehen.
Was einem passieren kann, wenn man Geld aus einem Raub annimmt, erklärt die Europäische Zentralbank ganz anschaulich auf ihrer Seite Banknoten mit Tintenflecken:

Falls die Untersuchungen ergeben, dass die Farbflecken von einem IBNS stammen, haben Sie möglicherweise keinen Anspruch auf Entschädigung. Zentralbanken können Euro-Banknoten mit Tintenflecken von Diebstahlschutzvorrichtungen nur auf Anfrage des eigentlichen Besitzers der Banknote umtauschen, der das Opfer der Straftat war, die zur Einfärbung der Banknoten geführt hat.
Also: Im Zweifel eine Banknote nicht annehmen und den Kunden damit zur Bank schicken. Das habe ich so jetzt auch allen meinen Mitarbeiter(inne)n mitgeteilt.

Fehlende 40 Euro

Ein Kunde rief an, weil er 40 Euro Wechselgeld vermisste, die sich eigentlich nach dem Einkauf bei uns in seinem Portemonnaie befinden sollten.

Da sich niemand mehr an den Fall vom Vorvorabend erinnern konnte, sahen wir uns die Videoaufzeichnung an. Der Mann bezahlte seinen kleineren Einkauf mit einem 50-Euro-Schein und mein Mitarbeiter hat das Wechselgeld offenbar auch korrekt herausgegeben: Zwei Banknoten und etwas Kleingeld fanden ihren Platz auf dem Wechselgeldteller des Kassentisches, der Kunde nahm aber nur Kleingeld und steckte es ein. Ob er die Scheine übersehen oder später in ein anderes Fach einstecken wollte und dann vergessen hat, weiß ich nicht. Aber als er ging, lagen sie dort noch und die hat sich dann der nächste Kunde (absichtlich oder versehentlich werden wir wohl nie herausfinden) mit eingesteckt.

Das ist dann wohl persönliches Pech.

Keine 500er

Über das Onlineportal, über das ich auch unser Münzgeld bestelle, können auch Banknoten bestellt werden. Ist für mich natürlich nicht relevant, aber es gibt ja auch Firmen, Banken zum Beispiel, die Banknoten für Auszahlungen oder Geldautomaten benötigen.

Nun fiel mir gerade auf, dass in dieser Woche noch 500-Euro-Banknoten bestellbar sind, nächste Woche dagegen schon nicht mehr. Ich war zunächst überrascht, aber nach kurzer Recherche erinnerte ich mich, dass da ja eine Änderung bevorsteht.

Ganz persönlich ist mir die Existenz der Fünfhunderter relativ egal. Eigentlich sind sie sogar eher unpraktisch, einerseits sind sie nämlich relativ groß, was die Handhabung beim Zählen und Bündeln erschwert, andererseits hat man auf einem Stück Papier einen recht großen Wert, so dass das Risiko, schnell große Summen durch Verlust oder Diebstahl zu verlieren, nicht ganz klein ist. Aber das ist ja nicht der Grund für die Abschaffung. Der Grund ist, dass Kriminalität und Schattenwirtschaft eingedämmt werden sollen. Vielleicht denke ich da zu naiv, aber dann nimmt man eben statt eine Bündels 500er zwei dickere Bündel 200er mit. Wo ist das Problem? Wo wird da was eingedämmt? Kapier ich nicht, lasse ich mir aber gerne erklären.

Selbst auf dem Finanzportal der Sparkassen heißt es übrigens: "Viele Experten bezweifeln aber, dass die Abschaffung des 500-Euro-Scheins Geldwäsche und Terrorfinanzierung in irgendeiner Weise beeinflusst."

Wie seht ihr das?

Schönen guten Tag

Ein ausländischer Mann stellte sich neben den Kassentisch und hielt meiner Kassiererin plötzlich ohne jeden Kommentar von der Seite einen 50-Euro-Schein hin, den sie zwar zur Kenntnis nahm, aber demonstrativ ignorierte. Sie kassierte die aktuelle Kundin ab, klappte die Kasse zu und machte mit den anderen wartenden Kunden weiter.

Er wedelte mit dem Schein. "Wechseln?!"

Meine Kassiererin zuckte mit den Schultern, tat so, als würde sie ihn ignorieren und kassierte weiter die wartenden Kunden ab.

Nach dem nächsten Kunden meldete sich der Mann wieder. In gebrochenem Deutsch, aber überraschender Höflichkeit sprach er: "Schönen guten Tag, können Sie mir das bitte wechseln?"

Ach, geht doch. :-)