Falscher 50er
Vor ein paar Wochen tauchte bei uns ein gefälschter 50-Euro-Schein auf. So richtig aufgefallen war es erst, als ein Kunde sich am Folgetag beschwerte, der die Blüte von einem Kollegen im Rahmen einer Bargeldauszahlung bekommen hatte. Anhand der Videoaufzeichnungen ließ sich nachvollziehen, dass er den Schein tatsächlich von uns bekommen hatte. Und auch, wer damit bezahlt hat, nämlich eine Frau mittleren Alters, die damit ihren Einkauf bezahlt hatte.
Wer von euch schon mal "echtes" Falschgeld (nicht zu Hause eingescannt und auf Briefpapier selber ausgedruckt) in der Hand hatte, wird wissen, dass die Fälscher heutzutage recht gute Arbeit leisten und man oftmals mehr als einmal hinsehen muss. Mein Mitarbeiter kam die Blüte sogar verdächtig vor. Er hatten ihn mehrmals von allen Seiten begutachtet, mit dem Teststift bearbeitet, der aber kein negatives Ergebnis lieferte – und schließlich mit dem Gedanken, dass der etwas schlabbrige Geldschein wohl mal eine Runde in der Waschmaschine gedreht hatte, angenommen. Das war leider falsch, wortwörtlich.
Niemand von uns kannte die Kundin und so beließen wir es zunächst dabei. Dennoch gaben wir das Falschgeld mitsamt Bildmaterial der Frau zur Polizei. Ob sie absichtlich damit bezahlt hatte oder selber auch nur die Fälschung nicht bemerkt hatte, wusste natürlich niemand.
Eine Woche später war die Frau wieder da und kaufte ein. Da wir mit Falschgeld schon häufiger zu tun hatten und ich damit keinen Spaß verstehe, informierte ich die Polizei darüber, dass eine Kundin bei uns im Geschäft sei, von der wir in der Vorwoche eine einen falschen Fünfziger bekommen hatten. Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass auch sie einfach nur versehentlich damit bezahlt haben könnte und den ja nicht mutwillig in betrügerischer Absicht bei uns abgegeben haben muss. Aber vielleicht ließe sich ja herausfinden, woher sie die Blüte bekommen haben könnte und so käme man dem Urheber möglicherweise näher. "Alles klar, wir schicken mal jemanden vorbei, der die Kundin dazu befragt.", erklärte mir der Herr im Zentralruf.
Da die Polizei bei Falschgeld auch keinen Spaß versteht, haben sie den nächsten verfügbaren Wagen zu uns geschickt – was in diesem Fall ein Kleinbus mit fünf Mann von der Bereitschaftspolizei war. Augenblicke später kam noch ein Einsatzwagen mit zwei Streifenpolizisten dazu, insgesamt standen nun zwei blau blinkende Fahrzeuge und sieben ausgewachsene Männer in Uniform hier vor dem Laden – und es gab niemanden auf der Straße, der nicht neugierig zu uns guckte.
Irgendwie tat mir die Frau ja Leid, einem solchem Aufgebot gegenüberzustehen. Ich hatte ihr vorher schon erklärt, dass die Polizei auf dem Weg ist, die nur ein paar Fragen zu einer gefälschten Banknote habe, mit der sie in der Vorwoche bei uns bezahlt hatte. Auf keinen Fall würden wir ihr Absicht unterstellen, zumal sie diesmal ihren Einkauf bargeldlos bezahlt hatte.
Wie die Sache ausgehen wird, interessiert mich zwar, aber erfahren werde ich es wohl nicht. Ich hatte nur noch mitbekommen, wie die Frau der Polizei sagte, dass sie noch mehr dieser 50er hat, die sie allesamt von der Bank bekommen haben will. Das weckte in mir wiederum gewaltige Zweifel, denn selbst wenn die Fälschung bei der Bank nicht erkannt worden wäre, ein "gewaschener" und derart schlabbriger Geldschein wäre in jedem Geldinstitut definitiv aussortiert und nicht wieder einem Kunden ausgehändigt worden.
Wer von euch schon mal "echtes" Falschgeld (nicht zu Hause eingescannt und auf Briefpapier selber ausgedruckt) in der Hand hatte, wird wissen, dass die Fälscher heutzutage recht gute Arbeit leisten und man oftmals mehr als einmal hinsehen muss. Mein Mitarbeiter kam die Blüte sogar verdächtig vor. Er hatten ihn mehrmals von allen Seiten begutachtet, mit dem Teststift bearbeitet, der aber kein negatives Ergebnis lieferte – und schließlich mit dem Gedanken, dass der etwas schlabbrige Geldschein wohl mal eine Runde in der Waschmaschine gedreht hatte, angenommen. Das war leider falsch, wortwörtlich.
Niemand von uns kannte die Kundin und so beließen wir es zunächst dabei. Dennoch gaben wir das Falschgeld mitsamt Bildmaterial der Frau zur Polizei. Ob sie absichtlich damit bezahlt hatte oder selber auch nur die Fälschung nicht bemerkt hatte, wusste natürlich niemand.
Eine Woche später war die Frau wieder da und kaufte ein. Da wir mit Falschgeld schon häufiger zu tun hatten und ich damit keinen Spaß verstehe, informierte ich die Polizei darüber, dass eine Kundin bei uns im Geschäft sei, von der wir in der Vorwoche eine einen falschen Fünfziger bekommen hatten. Selbstverständlich mit dem Hinweis, dass auch sie einfach nur versehentlich damit bezahlt haben könnte und den ja nicht mutwillig in betrügerischer Absicht bei uns abgegeben haben muss. Aber vielleicht ließe sich ja herausfinden, woher sie die Blüte bekommen haben könnte und so käme man dem Urheber möglicherweise näher. "Alles klar, wir schicken mal jemanden vorbei, der die Kundin dazu befragt.", erklärte mir der Herr im Zentralruf.
Da die Polizei bei Falschgeld auch keinen Spaß versteht, haben sie den nächsten verfügbaren Wagen zu uns geschickt – was in diesem Fall ein Kleinbus mit fünf Mann von der Bereitschaftspolizei war. Augenblicke später kam noch ein Einsatzwagen mit zwei Streifenpolizisten dazu, insgesamt standen nun zwei blau blinkende Fahrzeuge und sieben ausgewachsene Männer in Uniform hier vor dem Laden – und es gab niemanden auf der Straße, der nicht neugierig zu uns guckte.
Irgendwie tat mir die Frau ja Leid, einem solchem Aufgebot gegenüberzustehen. Ich hatte ihr vorher schon erklärt, dass die Polizei auf dem Weg ist, die nur ein paar Fragen zu einer gefälschten Banknote habe, mit der sie in der Vorwoche bei uns bezahlt hatte. Auf keinen Fall würden wir ihr Absicht unterstellen, zumal sie diesmal ihren Einkauf bargeldlos bezahlt hatte.
Wie die Sache ausgehen wird, interessiert mich zwar, aber erfahren werde ich es wohl nicht. Ich hatte nur noch mitbekommen, wie die Frau der Polizei sagte, dass sie noch mehr dieser 50er hat, die sie allesamt von der Bank bekommen haben will. Das weckte in mir wiederum gewaltige Zweifel, denn selbst wenn die Fälschung bei der Bank nicht erkannt worden wäre, ein "gewaschener" und derart schlabbriger Geldschein wäre in jedem Geldinstitut definitiv aussortiert und nicht wieder einem Kunden ausgehändigt worden.
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Kommentare
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Shoppinqueen24 am :
Diese sollten ja besser funktionieren als ein Prüfstift, oder?
HB am :
Ralf Hildebrandt am :
Stefan G. am :
Das stimmt so pauschal leider nicht. Für eine größere Menge mag das stimmen, aber wenn man hier an einem vollen Tag zur Bank geht und z.B. nur Scheine wechseln möchte, dann landet das Geld häufig genug ungeprüft im Sammelfach und wird danach auch häufig wieder ungeprüft entnommen...
Heinz Wäscher am :
cora am :
DerBanker am :
Ich bins nur am :
Mit der Aussage haben sie sie am Wickel. Das reicht vielleicht sogar für eine wohnungsdurchsuchung.
Sie hätte sagen müssen: "den hab ich aus meiner spardose. Da liegt der schon länger".
Wenn sie weiter bohren, einfach den Olaf machen, wer kann sich Sachen von vor 1 paar Monaten merken.
Naja, geschieht ihr recht. :/
Diab am :
DerBanker am :
Die Hologramme sind meist ganz hübsch, die gibts in China zu kaufen.
Naja... kennen muss man die Sicherheitsmerkmale freilich.
Für Otto Normalverbraucher zu täuschen reichts meistens.
Mitleser am :
Michael K. am :
https://www.bka.de/SharedDocs/FAQs/DE/Falschgeld/falschgeldFrage11.html
Die Praxis:
https://www.stern.de/wirtschaft/geld/falschgeld-blueten-aus-dem-geldautomat--3077800.html
Selbstverständlich kommen auch labberige und ungeprüfte Scheine aus dem Geldautomaten, gut gemachte Fälschungen passieren die Automatenprüfung und werden wieder ausgezahlt.
Zitat: "Die vom Automat als echt und umlauffähig sortierten Banknoten können dagegen wieder an andere Kunden ausgezahlt werden." (Quelle: https://www.bundesbank.de/de/service/mediathek/videos/bargeld-aus-dem-automaten-aber-sicher--868128).
Was ich schon für Scheine ausbezahlt bekommen habe, besonders die 5-€-Scheine sehen oft arg mitgenommen aus oder solche Scheine, die jemand als Schmierzettel benutzt hat.
Ich glaube schon, dass die Kundin mit dem Geldautomaten recht hat. Vielleicht hätte es auch gereicht, der Kundin die Kontaktdaten der polizeilichen Ansprechpartner mitzugeben, verbunden mit der höflichen Bitte Kontakt aufzunehmen. Aber eine Kundin so dermaßen vorzuführen ist übergriffig.
Peter am :
Nobody am :
Björn wurde ne Blüte angedreht, er konnte nachvollziehen von wem, und entsprechend nimmt er sein recht als Geschädigter wahr denjenigen ans Messer zu liefern. Was die Polizei draus macht ist ja deren Bier.
DerBanker am :
Ich habe immer wieder mal Falschgeld in der Bank. Meine allererste Aufgabe ist dann erst mal - - den Kunden zu beruhigen! Die meisten denken, dass weiß-Gott-was passiert. Meist wollen sie mir schnell einen anderen Schein geben, und den falschen zurück. Aber rusgeben darf ich natürlich nicht.
Raoul am :
Das Gesicht der Beamten hätte ich in dem Moment ja gerne mal gesehen.
„Ach Gottchen, da hab ich so viele von, da können sie ruhig ein paar von haben.“
ExBänkster am :
Hertha am :
Solange (auch von klassischen ATM) noch immer regelmäßig die Noten mit den alten Motiven/Sicherheitsmerkmalen ausgegeben werden, braucht man sich eh kaum zu wundern.
Peter am :
Flo am :
Das Polizeiauto war ein Wasserwerfer...
DerBanker am :
Beim letzten Mal hatte ich tatsächlich auch 7 Mann vor mir stehen, allerdings war hier die Lage etwas anders. Zuerst kamen zwei Streifen, die grad in der Nähe waren, und als sich das Ganze als friedlich herausstellte, fragten sie den Kunden, ob er etwas Zeit hätte und riefen dann ein Team mit einem Azubi hinzu, der bei der Gelegenheit geprüft wurde: er nahm den ganzen Fall alleine auf.
Das war so ein Aufstand, dass die Haussecurity fragen kam, was bei uns los sei, und als der Filialleiter aus der Pause kam, fielen dem die Augen raus