Keine 500er
Über das Onlineportal, über das ich auch unser Münzgeld bestelle, können auch Banknoten bestellt werden. Ist für mich natürlich nicht relevant, aber es gibt ja auch Firmen, Banken zum Beispiel, die Banknoten für Auszahlungen oder Geldautomaten benötigen.
Nun fiel mir gerade auf, dass in dieser Woche noch 500-Euro-Banknoten bestellbar sind, nächste Woche dagegen schon nicht mehr. Ich war zunächst überrascht, aber nach kurzer Recherche erinnerte ich mich, dass da ja eine Änderung bevorsteht.
Ganz persönlich ist mir die Existenz der Fünfhunderter relativ egal. Eigentlich sind sie sogar eher unpraktisch, einerseits sind sie nämlich relativ groß, was die Handhabung beim Zählen und Bündeln erschwert, andererseits hat man auf einem Stück Papier einen recht großen Wert, so dass das Risiko, schnell große Summen durch Verlust oder Diebstahl zu verlieren, nicht ganz klein ist. Aber das ist ja nicht der Grund für die Abschaffung. Der Grund ist, dass Kriminalität und Schattenwirtschaft eingedämmt werden sollen. Vielleicht denke ich da zu naiv, aber dann nimmt man eben statt eine Bündels 500er zwei dickere Bündel 200er mit. Wo ist das Problem? Wo wird da was eingedämmt? Kapier ich nicht, lasse ich mir aber gerne erklären.
Selbst auf dem Finanzportal der Sparkassen heißt es übrigens: "Viele Experten bezweifeln aber, dass die Abschaffung des 500-Euro-Scheins Geldwäsche und Terrorfinanzierung in irgendeiner Weise beeinflusst."
Wie seht ihr das?
Nun fiel mir gerade auf, dass in dieser Woche noch 500-Euro-Banknoten bestellbar sind, nächste Woche dagegen schon nicht mehr. Ich war zunächst überrascht, aber nach kurzer Recherche erinnerte ich mich, dass da ja eine Änderung bevorsteht.
Ganz persönlich ist mir die Existenz der Fünfhunderter relativ egal. Eigentlich sind sie sogar eher unpraktisch, einerseits sind sie nämlich relativ groß, was die Handhabung beim Zählen und Bündeln erschwert, andererseits hat man auf einem Stück Papier einen recht großen Wert, so dass das Risiko, schnell große Summen durch Verlust oder Diebstahl zu verlieren, nicht ganz klein ist. Aber das ist ja nicht der Grund für die Abschaffung. Der Grund ist, dass Kriminalität und Schattenwirtschaft eingedämmt werden sollen. Vielleicht denke ich da zu naiv, aber dann nimmt man eben statt eine Bündels 500er zwei dickere Bündel 200er mit. Wo ist das Problem? Wo wird da was eingedämmt? Kapier ich nicht, lasse ich mir aber gerne erklären.
Selbst auf dem Finanzportal der Sparkassen heißt es übrigens: "Viele Experten bezweifeln aber, dass die Abschaffung des 500-Euro-Scheins Geldwäsche und Terrorfinanzierung in irgendeiner Weise beeinflusst."
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Kommentare
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Naya am :
Koordiniertere (oder überhaupt) Zusammenarbeit der Länder bei organisierter Kriminalität dürfte weitaus effektiver sein.
Asd am :
Thomas am :
Sieglinde am :
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/zoll-geldwaesche-spezialeinheit-kriegt-probleme-nicht-in-den-griff-a-1262871.html
Wer schon mal in einem Zollamt war und deren Arbeitsprozesse und Effizienz kennengelernt hat, kann sich schon ansatzweise vorstellen, warum so viel liegen bleibt.
Michael K. am :
a) Ich denke, es handelt sich um den Einstieg in den Ausstieg. Das Ziel wird sein, schrittweise Scheine mit mehr als 100 € Nennwert aus dem Verkehr zu ziehen und eine Situation wie in den USA zu schaffen (Banknoten mit max. 100 US-$ im Umlauf). Ich gehe auch davon aus, dass irgendwelche Lobbykräfte Bargeldzahlungen in die kriminelle Ecke stellen, schlechtreden, um so das bargeldlose Bezahlen zu fördern und als Unterwegsdienstleister daran mitzuverdienen - also eine neue Form der Nutzlosbranche geschaffen wird, die bei Zahlungsabwicklungen die Hand aufhält.
b) Die EZB schiebt mit dem Stopp der Neuausgabe von 500-€-Banknoten etwaigen Gedankenspielen von Banken, vermehrt Bargeld in eigenen Räumlichkeiten zu lagern einen Riegel vor. Es ist ein Unterschied, ob man Millionenbeträge in 500er- oder 200er-Scheinen lagert, entsprechend ausgestattete und gemäß den Bedingungen der Versicherer ausgestattete Tresorräume haben nicht unendlich Lagerkapazität. Hintergrund: Einlagen bei der EZB sind mit Negativzinsen versehen und belasten die deutschen Banken (vgl. https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ezb-deutsche-banken-leiden-unter-strafzinsen/23905498.html).
Bernd am :
Bei b) würde ich fast sagen, dass das ein Zufall ist, der dennoch sehr gelegen kommt.
Asd am :
Was daran Terror sein soll, wenn ich mein Auto cash bezahle, kapiere ich aber nicht.
Bargeldloses Zahlen ist der Traum jeder Bank. Die verdienen ja pro Transaktion ca. 30 Cent plus nochmal ein bis zwei Prozent der Transaktionssumme (bei Online-Payment-Dienstleistern). Wenn es kein Bargeld mehr gibt, können die bei jedem Kauf mitverdienen. Ein gigantisches Geschäft.
Dass der Bürger noch viel überwach- und erpressbarer wird ist ein weiterer Vorteil. Wer nicht spurt, kriegt einfach eine fette, unberechtigte "Geldstrafe" verpasst, die automatisch vom Konto abgebucht wird.
densch am :
Asd am :
Aber selbst dann ist das immer noch ein Haufen Kohle. Für jede Transaktion, die am Tag stattfindet, fünf Cent abgreifen. Das würde ich auch gerne, wenn ich das könnte.
Stefan G. am :
Ist doch egal, wie sich das zusammensetzt...
Bei einer EC-Zahlung zahle ich als Händler knapp 0,25-0,5% der Summe und bei Kreditkarten 2-3%.
Hängt natürlich vom Gesamtumsatz und den "üblichen" Umsätzen ab, aber hier bei uns ist das der Durchschnitt mit einem durchaus günstigen Akzeptanzvertrag.
Da sehe ich immer noch deutliche Vorteile beim Bargeld!
Chris P. am :
Inwiefern sich das ausgleicht kann ich natürlich nicht beurteilen, vielleicht kann Björn dazu was sagen? Wenn es nicht gerade ein Betriebsgeheimnis ist.
Grüße, Chris
Michael K. am :
Aber wird es bargeldlos kostengünstiger?
Man muss gar kein Verschwörungstheoretiker sein, um bei künftigen Zahlungsabwicklungen dunkle Wolken aufkommen zu sehen.
Theorie 1: Wir schaffen mehr und mehr kritische Infrastrukturen ohne Redundanz, wenn irgendwo weit weg ein Server ausfällt, ist Schluss (vgl. https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/visa-europaweite-probleme-mit-kreditkarten-15618778.html). Bei Bargeld gibt es eine enorme Redundanz.
Theorie 2: Erfolgt die Zahlungsabwicklung im stationären Einzelhandel künftig im Schwerpunkt durch marktbeherrschende Acquirer, ist es vorbei mit der unternehmerischen Freiheit. Dann werden Entgelte nämlich nach einer Wohlverhaltensphase willkürlich festgelegt, Regeln gesetzt und ein Business nach US-amerikanischen Moralvorstellungen durchgedrückt. Es sind ja nicht die deutschen Sparkassen und Banken, die als Zahlungsdienstleister auftreten, sondern weltmarktbeherrschende Big Player wie Apple Pay, PayPal, Amazon Pay, Wirecard.
PayPal (ein E-Geld-Institut mit Sitz in Luxemburg) hat im Online-Handel vorgemacht, wie das geht. Da werden Geschäftskonten willkürlich eingefroren oder aufgrund von US-Sanktionen Händler gesperrt, die die Wortfolge "Kuba" bei Ihren Produkten anführen, vgl.:
https://amerika21.de/2016/06/154981/kuba-paypal-usa-klagen
https://www.sellerforum.de/zahlungssysteme-banken-paypal-co-f37/paypal-konto-eingeschraenkt-t52129.html
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Lassen-uns-nicht-erpressen-Rossmann-schmeisst-Paypal-raus-1340041.html
Apple ist auch nicht besser und im Streitfall sperren die Big Player einfach den betroffenen Händler, danach kann dieser einpacken.
Wer als Endverbraucher bei den Big Playern nicht mitmachen darf (mangels Konto oder Sperre), der stirbt infolge des Schufa-Todes danach auch den Zahlungsmitteltod?
Ich glaube nicht, dass das eine Einkaufswelt ist, in der wir leben wollen, und ich fürchte meine beiden Theorien sind noch nicht mal besonders überzeichnet.
Chris P. am :
ich wollte jetzt keine Grundsatzdiskussion über die Abschaffung des Bargelds vom Zaun brechen sondern nur zu bedenken geben, dass auch der Bargeldumlauf nicht kostenlos ist. Indirekt wird er von unseren Steuern bezahlt, insofern ist eine Änderung des Systems nicht unbedingt etwas schlechtes.
Es stimmt natürlich, dass ein Monopol amerikanischer Großkonzerne dazu führen könnte, dass es am Ende teurer wird. Allerdings gibt es dafür (in meinen Augen) noch keine Anzeichen. Gerade der Bericht über Rossmann zeigt doch, dass bei einer versuchten Ausnutzung die Marktteilnehmer entsprechend reagieren und sich dann von diesem Anbieter verabschieden. Der Markt ist da derzeit sehr divers, und durch viele kleine Fintechs und die deutschen Banken (die das Thema auch langsam entdecken) wird da in Zukunft noch viel passieren.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland die Verbraucherzentralen und das Kartellamt, die solche Machenschaften sicherlich mit Argusaugen überwachen und (hoffentlich) rechtzeitig Einschreiten wenn es zu bunt wird.
Grüße, Chris
P.S.:
Erster verlinkter Bericht: Das ist wirklich ein unschöner Auswuchs, es steht aber jedem frei ob er Paypal nutzen will oder nicht. Die Firmen gehen deswegen vermutlich nicht pleite.
Zweiter verlinkter Bericht: Ich glaube das hat nichts mit diesem Thema zu tun, da wurde jemand gesperrt weil er gegen die AGB verstoßen hat.
Italiener am :
Zweiter Grund ist natürlich, daß die organisierte Kriminalität gern in die reale Wirtschaft investiert, was sich mit herkunftslosem Bargeld in Italien ebenfalls schwierig gestaltet, weswegen die Damen und Herren ja gerne in Gastronomiebetriebe in Deutschland investieren, wo keine fragt,wo das Geld herkommt. Der erwirtschaftet Gewinn ist dann natürlich sauber....
Sebastian am :
Dummkopf am :
Die EZB hat ihr Pulver grösstenteils schon während des Aufschwungs verschossen, so dass sie beim bevorstehenden Abschwung zu härteren Mitteln greifen muss. Leicht zu hortendes Bargeld stört nur, wenn die Zinsen noch weiter in den negativen Bereich gedrückt werden sollen. Es gab auch schon Gedankenspiele, das Bargeld zu entwerten, indem man die Leute zwingt, regelmässig Wertmarken zu kaufen und aufzukleben.
Michael K. am :
Das in Deutschland wohl bekannteste Regiogeld ist der Chiemgauer (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Chiemgauer), für Bremen ist es die Regionalwährung "Roland" vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Roland_(Regionalgeld).
Frage an Björn: Kann man bei dir immer noch in "Roland" bezahlen (vgl. https://www.shopblogger.de/blog/archives/16791-Mit-Roland-den-Lieferanten-bezahlen.html)?
Und wann hat dies das letzte Mal jemand gemacht?
Michael K. am :
https://www.roland-regional.de/Anbieter.62.0.html
Mr. X am :
So viele Terroristen gibt es dann nicht um die ganzen Koffer zu transportieren...
Nicht der Andere am :
Sandra Dirnberger am :
Ich habe die Waage noch nie versagen gesehen. Der Fehler lag meist beim Mitarbeiter wenn sich ein kleinerer Schein in einem falschen Geldscheinstapel verirrt hatte.
Santino am :
Die hat mitten in Hannover kein Kaufhaus annehmen wollen, ich war sowas von stinksauer....
ednong am :
Es scheint der Anfang vom Ausstieg aus dem Bargeld zu sein. Unbequem mag es sein - und Banken können dann für mehr Bündel vermutlich auch eine höhere Gebühr erheben, so dass man halt die Leute auch ins bargeldlose Zahlen drängt.
Das führt zu einer besseren Überwachbarkeit, die sicher auch umgesetzt wird (acuh wenn dann nur riesige Datenhalden irgendwo "sicher" lagern).
Wer kriminell vorgeht, braucht nicht immer Bargeld. Kryptowährungen und Offshore-Konten benötigen so etwas sicher nicht. Und wenn ich Geld waschen wollte, würde ich halt einen Waschsalon oder eine Spielhalle aufmachen. Und natürlich einen Technik-Service für die jeweiligen Geräte gründen (Zähler manipulieren etc.). Oder Kopiergeräte aufstellen bzw. einen Druckservice gründen. Gibt ja derlei viele Möglichkeiten. Natürlich wird man dort auch bargeldlos zahlen können, das wird natürlich teurer bzw. man bekommt bei Bar-/Münzzahlung Rabatt.
Terrorbekämpfung als Grund ist total lächerlich. Aber das wissen die Verantwortlilchen sicher auch. Es interessiert nur nicht, geht es doch halt ums Abschaffen der Scheine/des Bargeldes.
Arno am :
Ich fand es schon sehr viel angenehmer, mein Auto mit einer Handvoll Fünfhundertern zu kaufen als beim Verkauf, als der Käufer mit zig Fünfzigern ankam... aber wichtiger ist mir am Ende, dass ich überhaupt mit Bargeld bezahlen darf. Und dass man die Scheine vernünftig unterscheiden kann, nicht wie bei den Amis, bei denen im Stapel der 100er gerne nochmal ein paar Dollarnoten versteckt sind.
MfG, Arno
Dirk am :
Ich verstehe das Argument mit der Terrorbekämpfung auch nicht, warum hat man dann nicht den 200er mit abgeschafft? Hat im echten Leben eh nie eine Rolle gespielt, niedrigste Auflage von allen Werten. Und der Faktor 5 bei der Bargeldmenge macht auch schon was aus. Wobei Banken mit vakumierten Blöcken arbeiten, die deutlich weniger Platz brauchen, als lose Scheine.
Der neue 100er und 200er kommen übringens am 28. Mai.
Crazy_Borg am :
Hmm, muss ich mir jetzt noch einen 500er besorgen und einrahmen, wegen Wertsteigerung?
"Rar / selten / kult" für ebay in ein paar Jahren?
Alexander M. am :
Michael K. am :
Nicht der Andere am :
Kunde am :
Vorhin wollte ich mit einem 500er zahlen.
Und was war, ich hatte keinen.
Habakuk am :
Björn Harste am :
Ich am :
Dort wird detailliert beschrieben, was bei konsequenter Auswertung der Daten aus dem Netz und den sich aus der Abschaffung des Bargelds ergebenden Resultaten machbar ist.