Wir hatten einen Dreizehnjährigen beim Diebstahl erwischt. Da er nicht kooperativ sein wollte und wir mit seinen Eltern auch nicht weiterkamen, holten wir die Polizei dazu. Ist dann vielleicht auch noch etwas abschreckender – wenngleich ich an dieser Stelle zugeben muss, dass der Jungen trotz des Alter vermutlich schon reichlich Erfahrungen auf der anderen Seite des Gesetzes gesammelt hat. Der Diebstahl war routiniert und auch der Umgang mit den Beamten.
Bei der Durchsuchung fanden sie neben mehreren hundert Euro Bargeld auch eine angebrochene Schachtel Zigaretten. "Das sind meine", gab der Junge zu. Der Beamte nahm ihm die Schachtel weg und ließ sie uns zur Entsorgung zurück. "Die darfst du gar nicht haben."
Weiter soll es um den Diebstahl hier jetzt gar nicht gehen. Aber ich musste noch eine Weile über die Sache mit den Zigaretten nachdenken. Darf man mit 13 Jahren tatsächlich keine Schachtel Zigaretten mit sich führen?
Werfen wir doch mal einen Blick auf Absatz 1 des §10 ("Rauchen in der Öffentlichkeit, Tabakwaren") aus dem Jugendschutzgesetz. Dort steht:
(1) In Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit dürfen Tabakwaren und andere nikotinhaltige Erzeugnisse und deren Behältnisse an Kinder oder Jugendliche weder abgegeben noch darf ihnen das Rauchen oder der Konsum nikotinhaltiger Produkte gestattet werden.
Die Absätze 2-4 beinhalten Verkaufsautomaten, Onlineshops und E-Produkte.
Im Klartext steht im Gesetz nur, dass Minderjährige Tabakerzeugnisse nicht kaufen dürfen und man nicht zulassen darf, dass Minderjährige diese konsumieren. Von besitzen und mit sich führen steht da nichts.
Dass der Knirps seine Zigaretten losgeworden ist, bedaure ich nicht. Aber ob das so absolut korrekt war, was der Polizist da gemacht hat? Wie seht ihr das?
Wir hatten noch weit über zehn Jahre alten Tabak (und ein paar Zigaretten und Zigarillos) hier in einem kleinen Karton im Lager liegen. Verkaufen hätten wir die Ware nicht mehr dürfen, eine Gutschrift gibt es dafür auch nicht mehr, dafür rieselte schon feines Tabakpulver aus den Ritzen der Päckchen.
Ob das Kraut noch jemand freiwillig hätte rauchen wollen oder nicht, werden wir nie erfahren. Es wurde ja verbrannt, nur eben im großen Stil in der Müllverbrennungsanlage.
Früher hörte man es oft: "Wenn Zigaretten mehr als x Mark kosten, höre ich auf zu rauchen!"
Trotz immer umfangreicherer Anti-Raucher-Kampagnen (von denen spätestens seit den "Schockbildern" eher die Nichtraucher als die Raucher erschreckt werden), wird nach wie vor viel geraucht. Alle Preise steigen kontinuierlich Jahr für Jahr und inzwischen haben selbst wir hier die erste Zigarettenschachtel im Sortiment, für die man bereits einen zweistelligen Euro-Betrag hinlegen muss.
Hätte jemand früher gesagt "Wenn Zigaretten mehr als 20 Mark kosten, höre ich auf zu rauchen!" – er oder sie wäre direkt wegen galoppierenden Wahnsinns erschlagen worden.
Seit ein paar Wochen sind Mentholzigaretten, bzw. allgemein aromatisierter Tabak, in der EU verboten. Wie immer gibt es aber immer Leute, die solche Verbote geschickt umgehen.
Außenstehende müssen sich diese Streifen wie ein Duftbäumchen vorstellen, das man in seine Zigarettenpackung schiebt, wodurch die Fluppen nach einer Weile das gewünschte Aroma (also momentan primär "Menthol" und "Ice") annehmen. Ich will das Rauchen nicht schönreden, aber da ist Potential für einen interessanten Markt, so ließe sich der Tabak immerhin in jede gewünschte Geschmacksrichtung umformen.
Irgendwie aber auch interessant, wie Zigarettenindustrie und Regierung seit Jahren schon ein immerwährendes Katz-und-Maus-Spiel abliefern.
Eine Kollegin hat aufgeschrieben, was akut an der Kasse fehlt. Auf diesen Listen werden gewöhnlich Dinge notiert, die direkt an der Kasse verkauft oder für die tägliche Arbeit benötigt werden. Tabakwaren, Blättchen und natürlich Bongrollen, um mal bei den Raucherwaren zu bleiben.
Zur Aufklärung eines Verfahrens wegen Hehlerei wollte die Staatsanwaltschaft wissen, ob innerhalb eines mehrmonatigen Zeitraumes im vergangenen Jahr größere Verluste durch Einbruch und/oder Diebstahl bei bestimmten Zigarettensorten (Lucky Strike und Pall Mall) entstanden sind.
Nö, bei uns nicht. Wir können ja nicht immer die Geschröpften sein.
In einem Edeka-Markt im Norden der Stadt hat einer meiner Kollegen diese Schränke / Vitrinen für Tabak entdeckt. Sind zwar etwas weniger filigran als unsere Ikea-Glasdinger, aber dafür passt auch ordentlich Ware rein. Abschließbar sind sie auch und haben sogar eine Klingel, mit der Kunden nach einem Mitarbeiter rufen können, der die Ware herausgibt. Mit dem entsprechenden Platz im Markt sind diese Möbel also wirklich gut – und sind damit für uns hier komplett indiskutabel.
(Und sie sind auf Rollen, da haben es die richtig bösen Bösewichte leichter.)
Neu im Sortiment haben wir 370g-"Packungen", eher schon ausgewachsene Kisten, mit 370 Gramm Tabak für "bis zu 820" Zigaretten. Spannender ist der Preis: Knapp 50 Euro für eine solche Box. Offenbar scheint es dafür ja einen Markt zu geben. Ob wir sie verkaufen können? Werden wir sehen …
Parallel zum Neubau des Spirituosenregals hat sich auch in den Vitrinen an der Kasse einiges verändert. Wir haben nun doch wieder zwei Vitrinen für die (unter anderem) sehr hochwertigen Spirituosen. Links ist übrigens ausschließlich Whisky zu finden.
Die restlichen sechs "Detolfe" sehen nun noch reichlich zerrupft aus, aber auch da werden wir uns noch eine schöne neue Bestückung ausdenken. Tabak soll bleiben, dazu noch Kondome/Rasierklingen, bestimmte Kaffee-Sorten und ggf. noch einige Klein-Elektrogeräte und vielleicht Kleinkram wie Ladekabel, USB-Ladegeräte usw. Mal gucken, wie sich das in den nächsten Wochen weiterentwickeln wird.
Ein weiterer Job, den wir gestern Abend noch endlich erledigt haben: Die alten Vitrinen sind leer, die neuen sind voll. Langfristig soll das aber kein 1:1-Tausch gewesen sein, denn der Alkohol soll zukünftig mit in den normalen Regalen im Laden stehen. Aufgrund der Warensicherungsanlage ist das auch nicht mehr das große Problemen. Ich hatte ja schon mal erwähnt, dass die Vitrinen aus einer Zeit vor der Warensicherung stammten und, da sie nun mal da waren, einfach nur zusätzliche Platzierungsfläche boten.
Aber so steht die Ware erst mal wieder sicher und übersichtlich im Laden und nimmt vor allem keinen Platz für die am Dienstag beginnenden letzten großen Bauarbeiten weg:
Die alten Detolf-Vitrinen werden wir nicht verschrotten. Vier davon werden wir im privaten Umfeld einsetzen und zwei Stück, nämlich die mit unserer Verschlussmöglichkeit, möchte mein Schlüsseldienst-Nachbar für seinen Laden haben. Die schenke ich ihm gerne, denn er hilft mir auch immer wieder mal mit irgendwelchem Werkzeug aus.
Wenn alles klappt, wollen wir am Montag ein paar neue "Detolf"-Vitrinen bei Ikea kaufen, die unsere alten ersetzen sollen. Technisch sind die alten zwar noch tadellos in Ordnung, aber nach inzwischen 16, bzw. zwei Detolfs sogar 18 Jahren haben die oben und unten abschließenden Holzplatten deutliche Gebrauchsspuren, so dass ich beschlossen habe, die Teile vollständig gegen neue auszutauschen.
Der neue Platz wird auf der Fensterbank vor dem mit den Stadtmusikanten beklebten Schaufenster sein. Dadurch werden die Vitrinen zwar relativ hoch stehen, aber insgesamt nicht zu hoch. Der oberste Fachboden ist dann maximal auf der Höhe unserer neuen Regale und obendrauf kann man noch ein paar Staubfänger bisschen Dekoration stellen. Richtig glücklich bin ich mit der Lösung nicht, aber andererseits müssen wir hier wirklich jeden Millimeter nutzen und zudem benötigen wir unbedingt wieder abschließbare aber einsehbare Unterbringungsmöglichkeiten für zum Beispiel Tabakwaren.
Blogleser Oliver M. hat in seinem Urlaub unter anderem diesen SPAR-Markt in Jandia auf Fuerteventura besucht.
Von außen gibt es kein zusätzliches Bild, aber im Inneren des Ladens ist im was aufgefallen: Tabak, Rasierklingen, Batterien und andere Dinge aus der Rubrik "klein und teuer" sind wie bei uns hier in eine Vitrine eingeschlossen.
Das Leben könnte so viel friedlicher sein, wenn einfach jeder jeden in Ruhe ließe und sich Leute auch nicht dauernd an fremdem Eigentum vergreifen würden …
Unmittelbar neben der Kasse haben wir sechs "Detolf"-Vitrinen von Ikea stehen. Zur Eröffnung damals waren es nur zwei Stück, später hatten wir dann noch vier weitere aufgestellt. Die Idee war, hochwertige Spirituosen vor übermäßigem Diebstahl zu schützen. Nun haben wir hier seit 2003 oder 2004 die Warensicherungsanlage, durch welche diese Vitrinen eigentlich hinfällig wurden – aber für die exklusive Präsentation dieser Produkte haben wir die Glasschränke gelassen.
Prinzipiell sind die immer noch genauso gut wie am ersten Tag. Zumindest sämtliche Glasscheiben. Nur das "Holz", das ja nur aus Presszeugs besteht, das mit einer papierähnlichen Beschichtung in Holzoptik versehen ist, sieht nicht mehr gut aus. Die Flaschen könnten zukünftig in das normale Spirituosen-Regal, der Tabak sollte weiterhin eingeschlossen bleiben. Neue Detolfs kaufen? Oder mal andere Vitrinen? Oder einen Schrank mit Gitter? Oder einen Ausgabeautomaten? Mir wird noch was einfallen, das hat momentan eher nur geringe Priorität.