Skip to content

Arbeitsstunden und Rente

Hier eine Frage aus den Blogeintragswünschen. Klodeckel wollte wissen:
Mich würde interessieren, wieviel Arbeitsstunden die Woche des Supermarktbesitzers Harste hat (inklusive aller "Nebentätigkeiten" wie Öttinger-Kisten wegbringen oder die Arbeiten in seiner Halle), wie er das gesundheitlich packt (man wird ja nicht jünger) und ob er schon (grobe) Pläne bezüglich seines Renteneintrittsalters hat. :-)
In den ersten Jahren waren es relativ locker 80 bis 100 Stunden, die ich pro Woche hier im Markt und Büro verbracht habe.

Inzwischen geht es, ich logge meine eigenen Zeiten nicht und kann daher nur grob schätzen. Allerdings schätze ich mein aktuelles wöchentliches Arbeitspensum auf rund 40 Stunden, das ist in meinem Alter gerade noch zu schaffen.

Rentenpläne? Hey, wir wollen hier in den nächsten Monaten erst wieder richtig durchstarten. Da gibt es keine Rentenpläne. :-)

Verschiedene Fragen zum Laden

Hier eine Frage aus den Blogeintragswünschen. Bulli wollte wissen:
Welchen Umsatz (bzw. Bereich) macht dein Supermarkt?
Gibt es inflationsbereinigt jedes Jahr einen Umsatzanstieg (Kurve über 10 Jahre?)?
Wie viele Menschen arbeiten für dich? Teilzeit? Vollzeit?
Fluktuation der Mitarbeiter?
Stört dich das Umfeld vom Supermarkt?
Wird es jemals eine Kamera im Leergutautomaten geben?
Sag ich nicht. :-)

Meistens ja, mal mehr, mal weniger, aber zum Glück nie einen nennenswerten Rückgang – und das bestätigt mich in dem, was ich hier wie mache.

Ich habe 13 Vollzeitmitarbeiter und 16 in Teilzeit, bzw. Aushilfen.

Die Fluktuation war vor einigen Jahren noch größer, da wir eine Zeitlang mit einem sehr hohen Anteil an Schülern und Studenten gearbeitet haben. Da war aufgrund sich ändernder Stundenpläne, Vorlesungen und Prüfungen beinahe zwangsläufig eine hohe Dynamik drin. Inzwischen habe ich den Weg gefunden und gehe in die Richtung, weniger Leute mit jeweils mehr Stunden zu beschäftigen. Dadurch ist es deutlich ruhiger geworden im Team.

Das Umfeld stört mich nicht, ich lebe von meinem Umfeld, in meinem Umfeld leben meine Kunden. Allerdings möchte ich nicht abstreiten, dass ich ein paar dieser Läden mit den abgeklebten Scheiben nicht vermissen würde, in denen hier Glücksspiel und Drogenkonsum betrieben wird.

Nein. Das Projekt ist eingestellt.

Wie sieht es heute bei Picas und in Achim aus?

Hier eine Frage aus den Blogeintragswünschen. Alfred wollte wissen:
mich würde mal interessieren was in deinen ehemaligen Geschäften (Also in Achim und in der Tierhandlung) heute drin ist und ob es bei denen läuft.
Kuz: Bei beiden läuft nichts mehr.

Der alte Picas-Laden wurde zu Wohnraum umgebaut und sieht heute so aus. Die Markise ist weg, alles wurde gestrichen und anstelle der Schaufenster wurden ein paar mehrflüglige Sprossenfenster eingebaut auf die alten Schaufenster wurden nur weiße Folien geklebt, die wie Sprossenfenster aussehen sollen:





Der Laden in Achim wurde zwar nicht zu Wohnraum umgebaut, steht aber dennoch leer. Da ich da mittlerweile seit ein paar Jahren schon nicht mehr vorbeigefahren war, habe ich auch keine Ahnung, wie lange der türkische Händler nach uns da noch drin war. Wer es wagen möchte, kann den Laden provisionsfrei mieten, aber an dem Standort ist man mit einem Wettbüro oder einer Shisha-Bar, hauptsache zugeklebte Scheiben, wohl besser dran. Brr…




Wer entscheidet über die Artikel im Supermarkt?

Blogleser Laurenz hatte folgende Frage an mich:
"Wer entscheidet in einem Supermarkt, was für Artikel im Angebot sind? Und nach welchen Kriterien werden die ausgesucht?"
Das ist prinzipiell erstmal davon abhängig, wie der Supermarkt organisiert ist, daraus ergibt sich die wesentliche Frage: Handelt es sich dabei um die Filiale einer großen Kette oder um einen selbständig betriebenen Markt?

In den Filialmärkten wird das meistens aus der Zentrale diktiert. Dort gibt es dann eine Abteilung "Category Management", in der die Sortimente geplant werden. Das ist sehr komplex, da damit natürlich auch immer eng verbunden die Frage im Raum steht, welche Lieferanten generell aufgenommen werden. Aus der Welt der Planwirtschaft bin ich seit über 15 Jahren raus und kann diesbezüglich daher kaum noch mit Praxiswissen glänzen.

Im SEH ist das wiederum ganz anders. Ob nun ein einzelnes Geschäft oder mehrere Märkte unter Eigenregie: Pauschal entscheidet erstmal der Inhaber, da er die höchste Instanz ist. Es kann (und wird) natürlich so sein, dass die Kompetenz, über bestimmte Produkte und Warengruppen zu entscheiden, an Mitarbeiter delegiert ist. Der Fleischermeister bestimmt das Sommer-Grillsortiment, die Mitarbeiterin in den Molkereiprodukten nimmt einen neuen Saisonjogurt ins Sortiment und verbannt dafür einen Fruchtquark, den sie schon mehrfach in die Restekiste legen musste. Der Mitarbeiter, der für die Zigaretten verantwortlich ist, bekommt zwei Vorschläge vom Vertreter als Alternative für eine ausgelistete Sorte und entscheidet sich nach eigenem Gusto für einen der beiden Artikel usw.

Die von Laurenz gestellte Frage lässt sich also nicht pauschal in ein paar Sätzen hundertprozentig präzise beantworten, dafür spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Aber für Außenstehende sollte die Antwort für einen groben Überblick reichen.

Sensorisch mangelhaftes Obst und Gemüse?

Marcel hat mir geschrieben:
Mich wundert immer wieder, warum es so viel sensorisch mangelhaftes Obst und Gemüse im Handel gibt. (Da ich noch nie in deinem Laden war, ist das natürlich nicht auf dich bezogen, sondern nur eine leider häufig gemachte Erfahrung) Beispielsweise traue ich mich in vielen Läden kaum noch Kirschtomaten zu kaufen, da sie häufig einfach nur sauer statt nach Tomate schmecken. Aber auch bei Wassermelonen und Birnen erlebe ich bei der ersten Kostprobe häufig eine böse Überraschung. Und das gilt nicht nur im Winter, sondern auch in der Saison.

Woran kann das liegen? Wird die Ware nicht bei der Lieferung kontrolliert und ggf. reklamiert? Die Einzelhändler sollten doch eigentlich selbst ein Interesse daran haben, nur für einwandfreie Ware zu bezahlen. Oder landet aus irgendwelchen Gründen solche Ware trotzdem im Verkauf?
Es ist schwierig. Der kleine Gemüsehändler, der nachts um vier Uhr auf den Großmarkt fährt und sich die Ware selber zusammensucht, kann natürlich immer die bestmögliche Qualität kaufen, bzw. nicht überzeugende Ware einfach stehen lassen.

Ab einem bestimmten Maßstab funktioniert das einfach nicht mehr. Da ist man zwangsläufig darauf angewiesen, dass man als Einzelhändler von seinen Großhändlern und diese von ihren Zulieferern vernünftige Ware bekommt. Und da gewinnt dann oft auch wieder derjenige mit den besten Konditionen. Natürlich wird die Ware stichprobenartig überprüft, aber das klappt dann eben nur so, wie es der Name schon sagt.

Mich stört es selber oft genug. Grüne Banenen, saure Clementinen, harte Birnen, hohle Nüsse, geschmacklose Tomaten – alles immer wieder dabei. :-(

Warum wird Ferrero nicht reduziert?

Zu diesem alten Beitrag über Ferrero-Artikel kam vor ein paar Wochen folgender Kommentar:
Hallo auch wenn das Hier Jahre alt ist was mich Heute immer Frage Weihnachten und Ostern ist Ferro Geizig und Gierig Jeder Laden verkauft auch nach Ostern und Weihnachten die Sachen z.B Lind das zeiug kann man nach O/W auch noch Billiger tage lang kaufen wieso die Kinder Produkte nicht diese werden teilweiße 2 stunden Vor schluss am 24.12 Paletenweiße aus den läden geholt das wird nicht weiter verkauft wobei sich echt Schwache Familien mit wenig geld Freuzen würden das billiger nach O/W zu kaufen."
Das kann ich mit einem Satz beantworten: Ferrero nimmt sämtliche Saisonartikel wieder zurück und die Händler bekommen eine Gutschrift über die nicht verkaufte Ware.

Welche Absicht da nun genau hinter steckt, weiß ich leider auch nicht. Ein Ansatz wäre, dass die Artikel nicht verramscht werden sollen, denn früher oder später würden die Reste dieser Produkte über Sonderpreise abverkauft werden. Eine andere Idee ist der Ansatz, einfach das Risiko für die Händler zu minimieren, so dass sie insgesamt mehr Ware bestellen und dadurch auch mehr verkaufen. Zumindest bei uns wäre das so, da wir ab dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft Ferrero tatsächlich deutlich umfangreicher anbieten werden.

Warum die Sachen in einem Geschäft aber schon zwei Stunden vor Schluss aus dem Verkauf genommen werden, kann ich auch nicht sagen. Spontan fallen mir zwei Ideen ein: Die Mitarbeiter wollten möglichst viel vorarbeiten, um nach Ladenschluss oder auch erst nach den Feiertagen weniger Arbeit zu haben – oder die Produkte, die ohnehin gutgeschrieben werden, wurden aus dem Verkauf genommen, damit die Artikel, die nicht gutgeschrieben werden und die man über eine Reduzierung verkaufen müsste, noch möglichst weit abverkauft werden…

Blogparade zum Einzelhandel im Jahr 2020

Dennis von scoop.nrw hat mir geschrieben:
"Es ist ein sonniger Tag im August 2020. Du gehst mit Deiner Familie, Freundin oder Deinem Ehepartner durch die Fußgängerzone Deiner Heimatstadt. Du möchtest ein wenig einkaufen und einfach einen schönen Tag erleben. Warum hast Du Dich dazu entschlossen “Offline” einzukaufen und dem Onlinehandel keinen Vorzug gegeben?
Was möchtest Du im Jahr 2020 in der Innenstadt vorfinden? Was rätst Du Einzelhändlern, damit sie auch 2020 noch ein tolles Einkaufserlebnis bieten und Kunden in Ihren Geschäften bedienen können?
"
(Hier gibt es weitere Informationen dazu.)

Aus meiner Einzelhandelssicht, aber auch einer ganz persönlichen, wird der "Offline-Handel" noch eine ganze Weile Bestand haben. Selbst ich bestelle gerne online, bequem vom Schreibtisch. Aber das tue ich nicht bei allen Artikeln gerne. Bekleidung und Lebensmittel muss man einfach anfassen, erleben. Das mag für folgende Generationen anders sein, da sie mit mehr Onlinehandel aufwachsen als wir – aber das Sprichwort mit der Katze im Sack passt wohl ganz gut.
Warum wohl haben die Online-Textilhändler so gigantische Rücksendequoten? Weil die Leute eben nicht so oft so zufrieden mit der Ware sind, wie sie sein sollten. Schuhe fallen anders aus, ein Stoff fühlt sich nicht so weich an usw. Das kann man im Geschäft vor Ort natürlich direkt überprüfen.
Bei dem Onlineangebot von Lebensmitteln finde ich, dass der große Knackpunkt in der Sortimentsvielfalt zu suchen ist. Was meint ihr, warum es zwar viele Lebensmittel-Onlineshops gibt, diese aber entweder sehr spezialisiert sind oder nicht wirklich viel Auswahl im Vergleich mit einem echten Ladengeschäft bieten? Wer einen durchschnittlichen Wocheneinkauf online bestellen möchte, muss sich durch ein nahezu unüberblickbares Sortiment klicken. Im Regal im Supermarkt kann man das mit wenigen Blicken erfassen und erkennt auch sofort "seine" oder wenigstens bekannte Marken wieder.

Zur Frage nach den Innenstädten: Erstmal die Sale-Schilder wieder wegräumen! Prinzipiell könnte erstmal alles so bleiben, wie es ist. Wenn ich mir die Entwicklung so ansehe wäre aber mehr Individualität und weniger Ramsch sehr wünschenswert. Ob man nun in der Innenstadt von Bremen oder von Köln ist – Nordsee, H&M, Deichmann, Fielmann, Peek & Cloppenburg, Thalia und viele andere Ketten dominieren die Fußgängerzonen und führen zu einer langweiligen Konformität. Nur unterbrochen durch Reisebüros Handy- und Sonderpostenläden. Wenn mal ein Laden leersteht, dann oftmals sehr lange, da die Mieten in den Innenstädten oftmals so hoch sind, dass niemand dort eine Existenzgründung wagen kann oder möchte. Wenn man dieses Schema aufbrechen würde, hätten die Innenstädte schonmal viel gewonnen.
In den Läden selber braucht sich pauschal nichts zu ändern. Jedes Geschäft ist anders und macht allgemeine Trends nach eigenem Gusto mit. Das sollte für genügend Einkaufserlebnis sorgen.

Fragen zu Zahlungsmitteln

Paula hatte ein paar Fragen zu Zahlungsmitteln:
"Hallo Björn,

wie stehst du eigentlich zu kontaktlosem und mobilem Zahlen aus Händlersicht? Du akzeptierst ja schon länger als die drei großen Discounter Kreditkarten. Nimmst du auch am kontaktlosen Verfahren teil (Lidl tut das z. B. nicht) und unterstützt du Apple Pay? Wie sieht es mit der deutschen Insellösung Girogo aus?

Und welches Zahlungsmittel ist dir als Händler am liebsten in Bezug auf Kosten und Geschwindigkeit?
"
Mit kontaktlosen Bezahlmöglichkeiten habe ich mich noch nie beschäftigt. Hier hat auch noch nie ein Kunde danach gefragt. An der Kasse vielleicht schon, aber das ist bislang noch nie als ausdrücklicher Wunsch nach einer solchen Möglichkeit an mich herangetragen worden. (Ich gebe zu, dass ich mich momentan auch nicht darum reiße, mich mit der Technik näher zu beschäftigen!)

Mein liebstes Zahlungsmittel ist Electronic Cash. Sowohl aus Kunden- (PIN-Abfrage), als auch aus Händlersicht (Bankgarantie, weniger Bargeldbestand) favorisiere ich diese Methode.

Frage zu Diebstahlsverlusten

Gregor hatte folgende Frage:
"Wie ist das denn bei den ganzen Penny, REWE, Aldi, netto und wie die ganzen Ketten heißen?

Wenn da Waren gestohlen werden, wird das dann einfach irgendwie in der Gesamt-Jahresbilanz des Konzerns abgeschrieben?

Oder trifft diese Verluste auch irgendwelche Angestellten?
"
Direkt trifft sowas erstmal keinen Angestellten, von ausgesprochen bräsigem und ggf. abmahnfähigem Fehlverhalten mal abgesehen, Aber auch, wenn diese Verluste natürlich den Gesamtgewinn (und damit die Steuerlast) eines Unternehmens reduzieren – es bleiben Verluste. Und wo kann man am meisten sparen? Beim Personal. Das Gehalt schraubt da keiner runter, aber die Erwartungen und den Leistungsdruck nach oben, vor allem auch durch allgemeine Stundenkürzungen in den Filialen. So trifft es indirekt doch wieder die Angestellten.

Kilopreise bei Netto

Thomas war über die Angabe der Kilopreise auf den Regaletiketten beim Discounter Netto gestolpert. Diese Angabe, vor allem wenn das "kg" auf dem Etikett kaum zu erkennen ist, dürfte auf unbedarfte Kunden durchaus abschreckend wirken. Sowas gibt es aber überall im Einzelhandel und folglich auch bei uns. Wie sollte man abgepackte, aber einzeln abgewogene und ausgezeichnete Artikel sonst mit einem Etikett versehen? Ganz ohne Preisangabe? Oder "ab" und dann der kleinste Preis im Karton? Ich denke, so ist es tatsächlich die sinnvollste Lösung. Obwohl, jetzt beim darüber nachdenken, fände ich den Hinweis "Preisauszeichnung auf der Ware" auch gar nicht so verkehrt.


Eingangskontrollsystem

Kathy hatte eine Frage zur Schranke an unserem Eingang:
Wie ich auf deinen Bildern gesehen habe, verfügt dein Markt auch über so ein Eingangstörchen (dieses Metallteil mit dem blau-weißen Pfeil - wahrscheinlich gibt's da auch einen offiziellen Namen für). Dabei ist mir aufgefallen, dass jeder von mir besuchte Lebensmittelmarkt in Deutschland über so einen Zugang verfügt. Der praktische Nutzen ist mir natürlich bekannt. Allerdings ist mir beim Überlegen aufgefallen, dass die wenigsten von mir besuchten Märkte im Ausland das haben. In England z.B. habe ich das noch nie gesehen. Daher habe ich mich gefragt, ob es in Deutschland Vorschrift ist oder ob es sich einfach nur so eingebürgert und der praktische Nutzen sich bewährt hat?
Eine Vorschrift dazu gibt es nicht, aber es fällt auf, dass auch hierzulande der Trend besteht, Märkte ohne diese Eingangsanlagen zu bauen.

Ich bin ein Freund solcher Schranken. Mag es in ländlicheren Gegenden ohne funktionieren – aber zumindest hier in der Stadt würde ich aufgrund der immens hohen Diebstahlsraten niemals auf so eine Anlage verzichten wollen.

"Auch wir kämpfen mit der Hitzewelle"

Mehdi hat mir geschrieben:
Moin Björn,

ich war am Samstag bei 40 °C in Würzburg und ging mit einem Freund in einen Kupsch-Markt in der City. Wir wollten uns was zu essen holen, als uns dann die Kühlregale auffielen, die zu waren.
Es war schon kühl in den Regalen. Die Mitarbeiter und Kunden kramten dann die Sachen, die benötigt wurden, einzeln raus. Eine ziemliche Frickelarbeit.
Nun meine Frage: Wieso werden diese Vorhänge runtergemacht? Die Theken sind ja noch an und funktionieren ja...Ich kann mir das wirklich nicht erklären :-O

Hoffentlich kannst Du mir die Frage beantworten! :-)
Kurz: Es ist zu warm.

Die Kühlregale in Supermärkten sind fast immer offen und nicht mit Schwenk- oder Schiebetüren versehen. Mit solchen Türen entsteht die Problematik mit den Temperaturen nicht, aber auch ich sehe sie mit einer gewissen Skepsis, da die Türen Kunden vom Spontankauf abhalten können. Meine neuen Kühlanlagen werden vermutlich keine Türen bekommen, was aber auch mit dem Platzproblem bei uns zu tun hat.

Durch die Konstruktion der Kühlregale strömt die kalte Luft von oben vor der Ware entlang nach unten. Das funktioniert normalerweise ganz gut, auch bei hohen Temperaturen. Es gibt viele mögliche Ursachen, warum es hier zu Problemen kommen kann. Es könnten zum Beispiel die Wärmetauscher (Verflüssiger) draußen am Markt schlicht und einfach zu klein dimensioniert oder verschmutzt sein oder in der prallen Hitze stehen. Oder die Kühlregale selber sind verschmutzt (passiert zwangsläufig immer irgendwann und ist mit mittelmäßigem Aufwand zu reinigen) oder die Luftwege aus anderen Gründen zugesetzt, so dass die Luft nicht wie gewünscht strömen kann. Dazu kommt noch, dass der Luftschleier durch die in die Regale fassenden Kunden immer wieder unterbrochen wird. Dadurch wird die Kühlleistung natürlich auch erheblich herabgesetzt. Bedenkt immer, dass solche Anlagen lediglich dafür gebaut sind, eine bestimmte Ist-Temperatur zu halten und nicht dafür gedacht sind, immer wieder die Masse herunterzukühlen.

Nun haben aber fast alle Kühlregale Vorhänge, die aus Energiespargründen geschlossen werden können. Kann man auch tagsüber nutzen. Das ist natürlich umständlich für alle Beteiligten, sichert aber auf jeden Fall die dahinter versteckte Ware:


Zoofachmarkt?

Jonas hat mich vorhin folgendes gefragt:
Lieber Björn,

als ständiger Blogleser weiß ich ja, dass du ursprünglich gepant hattest, einen Zoofachmarkt zu eröffnen. Was ist aus diesem Vorhaben geworden?

Freue mich über die Beantwortung der Frage (gerne auch im Blog!).
Das Vorhaben ist endgültig gestorben.

Höchstens online wird das Projekt (abgesehen von den Picas-Fragmenten, die derzeit ohnehin schon im Onlineshop zu finden sind) eine Fortsetzung finden. Oder vielleicht mal als Teil eines größeren Marktes im Rahmen einer "erweiterten Zoofachabteilung" – aber das steht gerade irgendwo ganz hinten auf der To-Do-Liste.

Eierpappenkontrolle

Thomas hatte folgende Frage:
Warum schauen Kassierer/innen immer in die Eierpappen?
Gibt's das bei dir auch? Wenn ja, warum? Weil ich darin eine Pizza und eine Flasche Bier/Wein verstecken könnte?
Oder gibt es einen anderen Grund, welcher mir bislang entgangen ist?
Ausgerechnet Tiefkühlpizza oder Weinflaschen (von einer 0,25l-Miniflasche mal abgesehen) passen in so einen Eierkarton ja nun nicht rein – aber viele andere Dinge, die gerne gestohlen werden. Besonders beliebt ist es übrigens, die Hühnereier gegen die orange-weiß verpackten Schokoladeneier aus dem Hause Ferrero zu tauschen. 10 Ü-Eier sind selbst für den Preis von regionalen XL-Bio-Eiern noch ein Schnäppchen. Abgesehen davon taugt jede Verpackung dazu, Waren aller Art zu verbergen, vor allem wenn man sie im Laden problemlos öffnen kann. Nicht ohne Grund steht an fast jedem Kassenplatz, dass die Kassierer/innen verpflichtet sind, grundsätzlich jede Verpackung auf ihren Inhalt zu überprüfen.

Um nochmal zu den Hühnereiern zurückzukommen: Wir kontrollieren die Pappen hier auch. Aber unter anderem auch darauf, ob die Eier unbeschädigt sind. Schließlich möchte man seinen Kunden so viel Ärger wie möglich ersparen.

Abgelaufene Ware bei mir

Blogleser und Nachbar Arjan wollte wissen:
Willst du eigentlich Bescheid gegeben bekommen, falls man Ware mit überschrittenem MHD bei dir entdeckt (was ja selbst in dem besten SPAR-Markt mal vorkommen soll)? Als ich letzte Woche in der Nähe war, musste ich meinen Einkauf doch einfach mal wieder bei dir machen. Da ist mir ein Produkt aufgefallen, was leider seit des Monats das MHD überschritten hat. Mir tut es immer Leid, wenn Lebensmittel verschwendet werden. Ganz uneigennützig würde ich mich um die fachgerechte "Entsorgung" der leckeren Zotterschokolade kümmern, falls ihr sie noch nicht aussortiert habt.
Natürlich möchte ich es wissen, wenn jemand abgelaufene Ware hier im Laden findet. Sowas kommt aufgrund der beinahe unüberschauberen Menge an Artikeln in eigentlich sämtlichen Supermärkten leider immer wieder vor und selbst wir hier sind davor nicht sicher.

Was mit der abgelaufenen Ware passiert, ist vermutlich für viele die spannendere Frage. In den meisten Filialmärkten landet sowas aufgrund geltender Arbeitsanweisungen schlichtweg im Müllcontainer.

Wenn wir hier einen abgelaufenen (oder bald ablaufenden) Artikel finden, gehen wir immer die Möglichkeiten in dieser Reihenfolge durch:

1. Um was handelt es sich dabei und würde sich das das Produkt überhaupt noch für einen Supersonderpreis verkaufen lassen? "Supersonderpreis" kann in diesem Fall auch durchaus mal "5 Cent" bedeuten. Für uns bedeutet das, den Artikel an jemanden zu "verschenken", der ihn wirklich haben möchte.

2. Kann und mag ich das Produkt selber mitnehmen und verbrauchen?

3. ...oder Mitarbeiter?

4. Können die Suppenengel damit was anfangen?

5. Wenn sich gar niemand finden lässt, fliegt das Produkt tatsächlich in den Müllcontainer. Das sind dann aber meistens die Fälle, in denen niemand mehr ernsthaft traurig darüber ist.