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Katjes-Dieb

Zwei kaputte Typen betraten den Laden. Beide standesgemäß mit einer geöffneten Flasche Bier einer von mir nicht vertriebenen Marke in der Hand. Während einer der beiden mit einer offenbar leeren Dose zum Leergutautomaten ging, verschwand der andere der beiden im Gang mit den Süßwaren.

Mein Gefühl zwang mich dazu, unverzüglich ins Büro zu sprinten und ihn über die Videoanlage zu beobachten. Volltreffer: Als gerade kein Kunde in seiner unmittelbaren Nähe war, griff er ins Regal, nahm sich eine Tüte Katjes Lakritz heraus und steckte sie in seine Jackentasche.

An der Kasse trafen sich die beiden Männer wieder. Nachdem der Leergutbon eingelöst und eine Tafel billige Schokolade bezahlt waren, forderte ich den Dieb auf, umzudrehen und mit mir ins Lager zu gehen. Da ich gesehen hatte, dass er nichts anderes eingesteckt hatte und der Typ seinen Ausweis bei sich führte, füllte ich nur die Diebstahlsanzeige aus und verzichtete darauf, die Polizei zu holen. Wenn Freimarkt ist, können die Wartezeiten am Wochenende durchaus länger werden und dazu hatte ich heute keine Ruhe.

"Ich gehe doch auch nicht zu Ihnen nach Hause und stecke mir dort einfach irgendwelche Sachen ein." ist ein Satz, mit dem ich Ladendieben recht gerne konfrontiere. Die Reaktion besteht im Grunde durchgängig aus dem Ausbleiben einer Antwort.

Mit gleichem Wohlwollen ist nicht zu rechnen

Post von der Staatsanwaltschaft Bremen:
Sehr geehrte Damen und Herren,

der Beschuldigte sieht sein Fehlverhalten ein. Die Schuld ist noch als gering anzusehen. Dashalb konnte gemäß §45 Abs. 1 Jugendgerichtsgesetz von einer gerichtlichen Ahndung abgesehen werden.

Der Beschuldigte wurde auf sein Unrecht hingewiesen. Im Wiederholungsfalle kann er nicht mit gleichem Wohlwollen rechnen.
Interessante Formulierung. Habe ich in der Form noch nie zuvor gehört.

Als Datum der Tat ist der 21.08.2007 angegeben. Mich irritierte gerade sehr, dass es dazu keinen Blogeintrag gab. Beim Nachschlagen in meinem Ordner "Ladendiebe" sah ich es: Das war ein Fünfzehnjähriger, der sich sein Bier so besorgte, in dem er sich mit zwei Flaschen aus dem Eingang herausschlich. Dummerweise wurde er dabei von einem Mitarbeiter beobachtet, der gerade in Zivilbekleidung den Laden betreten wollte...

Job und Leergutdiebstahl und Hausverbot

Zwei von unseren "Freunden" waren eben hier und haben sich, diesmal bei einem Kollegen, wieder nach einem Nebenjob erkundigt.

Wie kackendreist muss man eigentlich sein, nach einem Job zu fragen, während man gleichzeitig zwei Kisten Leergut abgeben will, die man zuvor aus dem Lager genommen hat? Die Kollegin an der Kasse hat die beiden gesehen, als sie reingekommen sind. Da hatten sie keine Kisten bei sich. Und ein Kollege und ich konnten eindeutig den Inhalt der Kästen als unsere identifizieren, zumal dort einige sehr seltene Flaschen drinsteckten. Geld gab's folglich keins - dafür den Rauswurf aus dem Laden kombiniert mit einem ausgesprochenen Hausverbot.

Laut fluchend und hochaggressiv gegen die Schaufensterscheibe donnernd, verließen sie den Laden. "Isch hol' mein' Vater, dann macht der eusch rischtisch Ärger."

Lässt mich kalt. Aber sowas von.

Abgezockt

Der aktuellen "Computer-Bild mit DVD" liegt der Film "Abgezockt" bei. Das Attribut "abgezockt" trifft auf das Exemplar, welches ich eben zum scannen benutzt habe, auf jeden Fall zu: Jemand hat die DVD herausgerissen.

Zum Glück ein für mich wenig ärgerlicher Diebstahl: Das Heft geht mit der Remission wieder zurück zum Pressegroßhändler, von dem ich dann eine Gutschrift dafür bekomme.


Eingeritzt

Von wegen Edding... Nachdem der Fensterputzer (Danke, Volker!) heute schon da war, fiel uns auf, dass das Tag nicht nur aufgemalt, sondern in deutlich größer tatsächlich in die Scheibe eingeritzt hat. Auf dem Foto kann man das trotz der erheblichen Kontrasterhöhung kaum erkennen. Die dünnen dunklen Linien, die quer durch das Bild laufen, sind die Beschädigung. Meine Glasversicherung wird sich freuen...


Schmierkram

Auch ein schönes Bild hätte ich wahrscheinlich nicht so toll gefunden, wenn es mit wasserfesten Stiften auf meine Scheiben gemalt worden wäre. Aber nur eine Abkürzung oder ein paar Initalen auf die Scheibe zu malen, ist unkreativer Schmierkram.

Naja, morgen kommt der Fensterputzer. :-)


Bilanz der Nacht

Angefressene Cornflakes, ausgeplünderte Wurstpackungen, eingefrorenen Käse und Joghurt, aufgerissene Zahnpastapackungen.

Kopfschüttelnd und laut seufzend... :-|

Nur 25 Cent

Es klingelte an der Leergutannahme. Ich ging hin und sah einen Mann, der direkt vor dem Tisch stand und zwei kleine Flaschen auf die eine Seite stellte. Seine Bewegung kam aus Richtung der anderen Tischseite, auf der ich von einem der letzten Kunden vier kleine Wasserflaschen stehengelassen hatte. Nun standen aber nur noch drei an der Stelle.

Der Mann hatte neben sich eine PET-Flasche Discounterbier und eine leere, kleine Mineralwasserflasche stehen, die offenbar vorher zu dem Quartett auf der rechten Tischseite gehörte.

Die da?, fragte ich.

Er brummte etwas und ich stellte ihm den Leergutbon über 25 Cent aus, den er stillschweigend entgegennahm. Ich hatte unberechtigten Protest erwartet und war auf die daraus resultierende Diskussion gespannt, weswegen ich ihn gar nicht erst auf die "falsche" Flasche angesprochen hatte. Aber nichts dergleichen passierte.

Ich rege mich über den kleinen Betrugsversuch nicht auf und warte gelassen darauf, das die kommenden zwei Wochen vorbeigehen. ;-)

Aufgeknipst

Im Regal haben wir eins der Sicherungsetiketten gefunden, die hier gewöhnlich an den Spirituosen hängen und diese vor Diebstahl schützen sollen. Normalerweise sind diese sogenannten "Bottle Tags" sehr stabil. Selbst ich bin kaum in der Lage, sie mit reiner Muskelkraft abzureißen. Schon gar nicht unauffällig. Einem Seitenschneider halten die Stahlseile der Etiketten natürlich auch nicht Stand und so hatten wir hier heute eine traurige Premiere.

Dahinter verbergen sich übrigens gleich drei Straftaten:
1. Sachbeschädigung (Das kaputte Sicherungsetikett)
2. Diebstahl (Die vermutlich geklaute Flasche)
3. Urkundenfälschung (Unbefugtes Öffnen der Sicherung)

Plopp 2

Ich glaub's nicht: Der Typ, der vorhin schon einmal "heimlich" (dachte er :-) ) eine Bierflasche hier im Laden angetrunken hat, war gerade eben schon wieder da und hat schon wieder eine Flasche angesoffen.

Auch diese durfte er bezahlen und weil ich keine Lust habe, die ganze Nacht Babysitter zu spielen, habe ich ihm nun Hausverbot erteilt.

Plopp!

"Plopp!" machte es eben. In der Ruhe der Nacht ein auch im Büro noch sehr deutlich zu vernehmendes und sehr leicht zu identifizierndes Geräusch.

Im Monitor der Videoanlage beobachtete ich, wie ein Mann aus einer Flasche trank und diese schließlich in einem der Regale abstellte. Kurze Zeit später trank er noch einmal aus der Flasche und stellte sie danach wieder in einem der Regale hier im Laden zwischen der dort lagernden Ware ab.

"Na, warte!", dachte ich. "Die bezahlst du!"

Ich wollte ihn nicht gleich damit konfrontieren. Falls der Typ mit dem Argument, dass er kein Geld hätte, ankommt, würde ich die Flasche nichtmal bezahlt bekommen. Also wartete ich bei meinem Mitarbeiter an der Kasse auf ihn.
Der Kunde stellte eine große Flasche billigsten Rotwein auf das Förderband und nachdem klar war, dass er diese auch bezahlen kann, konfrontierte ich ihn mit der angetrunkenen Flasche. Er versuchte zwar, alles abzustreiten, doch hatte ich ja alles mit eigenen Augen gesehen.

Nachdem ich das Bier ebenfalls an der Kasse verbucht hatte, stellte sich heraus, dass das Geld des Kunden nicht für Wein und Bier reichen würde. Da blieb nur, einen der Artikel wieder zu stornieren. Und da das "Flens" bereits geöffnet war, blieb dazu nur die Flasche Wein übrig.

Der Typ war zwar ziemlich maulig deswegen, aber das waren ja nun selbstgemachte Leiden. :-)

4 Kisten

Ein Mann, ca. mitte zwanzig, wollte vier komplette Getränkekisten (ohne Flaschen, also nur die leeren Rahmen) als Leergut abgeben.

Da bei uns die Getränke im Laden stehen, man aber zur Leergutannahme den Laden durchqueren muss, hatten wir schon einige Male in der Vergangenheit das Problem, dass Leute meinten, einfach leergekaufte Kisten aus der Getränkeabteilung in Bargeld umwandeln zu können.

Er hätte die Rahmen von draußen mitgebracht, erzählte er. Allerdings waren sämtliche Kisten trocken - und das, obwohl es draußen in Strömen regnete. Genau das sagte ich ihm auch:

Draußen regnet es in Strömen.

Ich bin mit dem Auto hier.

Wo parken Sie denn?

Gar nicht. Meine Freundin hat mich hergefahren. Ich bin nur schnell rausgesprungen [Anm.d.Red.: Klar, mit allen vier Kisten auf dem Arm...] und hier reingerannt.

Wir haben ihm klargemacht, dass wir seine Geschichte nicht glauben und wir ihn weder mit Kisten noch Geld gehen lassen werden. Er hat dann damit gedroht, dass er uns anzeigen wird, was mich allerdings ziemlich kalt lässt: Vorbestrafte Ladendiebe kommen bekanntlich mit einem "Du, du, du, mach' das nicht wieder..." davon, wenn sie einen kompletten Regalbestand Kaffee klauen. Also... :-)

Folge der Nachtöffnung

Eine leider negative Folge der Nachtöffnung: Die Anzahl der an- und aufgegessenen Produkte, deren leeren Packungen wir hier im Laden finden, ist erheblich gestiegen.

Besonders werden dabei Süßwaren und Getränke bevorzugt. Obwohl ich mir bei Bierflaschen auch gut vorstellen kann, dass Leute sie in Partylaune schon geöffnet mit in den Laden bringen und dann irgendwo abstellen und einfach vergessen.

Fleisch im Gang

Eine Kollegin rief mich eben aus dem Büro und zwar mit der direkten Aufforderung, meine Kamera mitzunehmen: "Da liegt ein Stück Fleisch mitten im Gang."

Häh?!?

Und tatsächlich:



Knappe zwei Meter davon entfernt lag auch die dazugehörige Packung. Zwei der drei ursprünglich darin enthaltenen Nackensteaks waren spurlos verschwunden. Das dritte lag mitten im Gang vor dem Regal mit der Tiernahrung.

Ich hoffe, dass die beiden fehlenden Fleischstücke mitgenommen wurden und nun nicht irgendwo hinter irgendwelcher Ware verrotten.


Erwischt

Die beiden Heranwachsenden, die hier anscheinend ständig Ferrero-Maxi-King im Laden gefressen haben, wurden eben von mir auf frischer Tat erwischt.

Nachdem ich ihnen klar machte, dass sie sich freuen können, dass ich sie nicht anzeige und dass sie nun hier "nur" Hausverbot haben, folgten die beinahe schon obligatorischen Beleidungen: "Eh, weischt du wer isch bin, du Hurensohn?"

Nein, interessiert mich auch nicht.

Pissköppe. :-(