Diesen Typen hatte es mal wieder in unseren Laden verschlagen. Die Anzeige wegen des begangenen Hausfriedensbruchs folgt. Der Typ sollte mal versuchen, weniger von seinen nervenaufreibenden Substanzen zu konsumieren, dann müsste er nicht ständig seine Aggressionen an unschuldigem Leergut auslassen.
Einer Ladendiebin, die sich nicht ausweisen konnte und zudem noch Stress machte, sagte ich, dass wir das ja normalerweise ohne die Polizei klären würden. Geht halt schneller und wenn jemand friedlich ist und die Personalien auch überprüft werden können bzw. zumindest plausibel sind, kann man sich da durchaus mal eine halbe bis ganze Stunde Wartezeit sparen.
In diesem Fall warteten wir und als die Polizei kam, stürmte die Elfriede gleich auf die Uniformierten zu und erzählte denen, dass ich ihr gedroht hätte, dass wir normalerweise keine Polizei holen würden.
Ich hab das Problem dabei nicht ganz verstanden. Kann man ja nicht ahnen, dass sich jemand aus der Szene ausdrücklich darüber freut, die netten Beamten vom Revier Neustadt oder der BP zu sehen.
Zwei Männer kamen an die Kasse. Während einer noch einen Augenblick im Laden verweilte, ging der andere mit einer prall gefüllten Umhängetasche hinter den an unserer zweiten Kasse wartenden Kunden vorbei und verließ das Geschäft, ohne etwas zu bezahlen. Als er die Antenne der Warensicherungsanlage passierte, löste der Alarm der Anlage aus und der Mann gab Hackengas. Für meine Mitarbeiter an der Kasse gab es keine Chance mehr, den noch einzuholen.
Erst hinterher ließ sich anhand der Videoaufzeichnung nachvollziehen, was passiert war. Die Tasche war voll mit Käse. Vor allem Feta in allen Variationen, überwiegend von Patros aber auch einige Bio-Käse waren dabei. Stückpreis nicht unter drei, aber teilweise bis knapp fünf Euro hoch. Kartonweise hatten sie die Ware aus dem Regal genommen und in die Tasche umgefüllt. Der von den beiden Männern verursachte Schaden lässt sich nur schätzen, aber er dürfte locker im Bereich 150 bis 200 Euro liegen.
Konsequenz: Wir haben einen Großteil dieser Artikel nun aus dem Sortiment verbannt.
Inzwischen sichern wir viele Artikel mit Warensicherungsetiketten, die vor ein paar Jahren bei Ladendieben überhaupt noch keine Beachtung gefunden haben. Toffifee zum Beispiel. Dieser Mann hat 10 Packungen (á 1,49 €) eingesteckt, jede einzelne war gesichert und er hat damit beim Rausgehen auch wie vorgesehen den Alarm der Warensicherungsanlage ausgelöst.
Nur hatte meine Mitarbeiterin gerade die Kasse offen und Wechselgeld in der Hand und konnte nicht so schnell reagieren. Der Typ rannte sofort los, sprang draußen auf ein Fahrrad und war weg. Ich lief zwar auch gleich nach vorne, nachdem ich den Alarm gehört hatte, konnte dem Dieb aber auch nur noch von hinten zusehen.
Erwischt haben wir ihn nicht, aber vielleicht wird er nach dieser nicht unauffälligen Aktion ja doch nicht wiederkommen. Aber, und davon ist mit hundertprozentiger Sicherheit auszugehen, da werden dann andere kommen und lange Finger machen …
Ein russischstämmiger Ladendieb, der quasi kein Wort Deutsch sprach, aber dafür aus voller Kehle minutenlang auf Russisch fluchte und uns anblökte, war alles andere als kooperativ. Letzteres könnte natürlich auch an der Sprachbarriere gelegen haben.
Abschließend wurde der Mann jedenfalls von den freundlichen Beamten der Polizei in Handschellen hier aus dem Laden geführt. Denen gegenüber war der Kerl übrigens nicht minder schweigsam. Was möglicherweise den Einsatz der Handschellen noch zusätzlich forciert hatte.
Das war zwar nicht nicht das erste Mal, dass ein LD eine Acht um die Handgelenke hatte – aber diese Momente sind immer besonders bemerkenswert, da das Zusammentreffen der Polizei mit diesen Personen in der Regel keinen 0815-Standardvorgang darstellt.
Ein Typ, der mir nicht bekannt ist, hatte mit einer mitgebrachten Kneifzange von zwei Flaschen Osborne Veterano die "Bottle Tags", unsere kabelbinderähnlichen Warensicherungsetiketten für Spirituosen, entfernt. Die Flaschen sind weg, die beiden Tags ein Totalschaden.
Wir werden die Augen offen halten und darauf hoffen, dass wir wir den Mann noch mal wiedersehen. Wenngleich ich zugeben muss, dass es mir lieber wäre, wenn er nicht noch einmal wiederkommen würde.
"VP Kaffee, schnell!" poppte eine WhatsApp-Nachricht bei mir auf.
Ich guckte blitzschnell auf den Bildschirm der Videoanlage, sah aber nur noch einen etwas zweifelhaft wirkenden Typen, der mit einer gefüllten Umhängetasche in Richtung Kasse unterwegs war. Keine Zeit mehr, auf dem Video nachzusehen, ob er wirklich was eingesteckt hat.
Als der Typ gerade an der Kasse durchgehen wollte, stellten ein Kollege und ich uns ihm in den Weg. Blitzschnelles Abwägen: Wieviel riskieren wir, wenn wir evtl. ungerechtfertigt verlangen, in die Tasche zu gucken? Die Entscheidung fiel dahingehend aus, dass wir ihn aufforderten, die Tasche zu öffnen. Überraschung: Es lagen vier Gläser Instant-Kaffee unserer Eigenmarke im Gesamtwert von 11,96 € darin.
Die habe er mitgebracht, beteuerte der Mann. "Die gibt es da vorne bei der Kirchengemeinde durch Spenden finanziert (von Rewe und Lidl (genau, die haben ja auch gut & günstig …)) und sind für einen symbolischen Euro pro Glas zu bekommen", erklärte er uns. Das seien auf jeden Fall seine Gläser und wir sollen ihn gefälligst gehen lassen.
Während zwei Kollegen auf ihn aufpassten, sondierte ich schnell die Videoaufzeichnung. Wenig überraschend war es dann zu beobachten, wie er die vier Gläser aus dem Regal nahm. So viel zum Thema "mitgebracht".
Da er sich nicht ausweisen konnte, holten wir die Polizei dazu. Selbst den Beamten erzählte er diese Geschichte mit der Kirche und dass er die Gläser mitgebracht haben will. Nachdem die Polizisten die Videoaufnahme mit eigenen Augen gesehen hatten, war die Sache dann auch für sie endgültig vom Tisch. Es folgte das übliche Spielchen mit Anzeige und Hausverbot.
Ein Mann kam uns ausgesprochen seltsam vor und so beobachtete ich ihn, nachdem mich eine Kollegin informiert hatte, vom Büro aus auf den Monitoren der Videoanlage. Auf die Schnelle ließ sich kein Diebstahl beobachten und so verließ er schließlich den Laden ohne von uns aufgehalten worden zu sein.
Mein Gefühl sagte mir, dass der Typ was eingesteckt hat. Warum sonst hätte er diesen komischen Bogen zum Regal mit ungekühlter Wurst wie Bifi, Kabanossi etc. laufen sollen, statt direkt mit seinem Leergutbon zur Kasse zu gehen. Immerhin gehören diese Artikel tendenziell auch eher zu beliebterem Diebesgut. Das Regal ist leider nur als Beiwerk auf einer anderen Kamera zu erahnen und so musste man schon genau hingucken, um zu sehen, was dort passiert ist.
Aber, ja, er hat geklaut. Nachdem er einen Moment geguckt hatte, zog der Mann mit seiner linken Hand, in der er auch seinen Leergutbon hielt, das Revers seiner Jacke auf und stopfe mit der rechten Hand mehrere Packungen (vermutlich) Kabanossi in seine Jacke hinein.
Auch ärgerlich, aber das war ja zum Glück nur ein kleinerer Diebstahl. Da erleben wir derzeit ja ganz andere Sachen – und ich vermute, dass sich die Situation hier in Bremen auch nicht mehr zum Guten wenden wird.
Eine Frau war mir im Markt vor allem dadurch aufgefallen, dass sie eine relativ große Menge teurere Schokolade in der Hand hielt. Da wird man zumindest erst mal aufmerksam. Verdächtig wurde es, als sie damit in einen weniger stark frequentierten Bereich des Marktes ging. Mein Puls ging hoch, als sie dort offensichtlich versuchte, die angebrachten Warensicherungsetiketten zu entfernen.
Aus irgendeinem Grund brach sie jedoch ab und verließ den Laden. Ein Kollege und ich rannten noch hinterher, hielten sie zunächst fest und forderten sie dann auf, uns zurück in den Laden zu begleiten. Der prall gefüllte Rucksack ließ uns das Schlimmste erahnen und nachdem sie eindeutig böse Absichten hatte, war das Risiko, eine gute Kundin damit zu vergrätzen, als eher gering anzusehen. Wir gingen mit ihr zum Regal, wo sie die Schokoladentafeln liegengelassen hatte, eine Erklärung lieferte sie jedoch nicht ab. Auf jeden Fall wollte ich noch in den Rucksack schauen, den sie auch ohne große Diskussion öffnete.
Der Blick durch den geöffneten Reißverschluss hätte mir eigentlich schon gereicht, aber irgendwas veranlasste die Frau dazu, den kompletten Inhalt des Rucksacks hier mitten im Laden auf dem Fußboden auszuschütten. Sagen wir's mal so: Viel Diebesgut hätte neben dem ganzen Geraffel jedenfalls nicht mehr mit in die Tasche gepasst.
"Die hatte ich so in Gedanken in die Tasche gesteckt, weil ich die Hände frei haben wollte und hatte nur vergessen, die an der Kasse auszupacken", versuchte sich der junge Mann herauszureden.
Sorry, selbst mit zugedrückten Hühneraugen ist das da auf dem Video nichts, was ich als "in Gedanken eingesteckt" durchgehen lassen würde. Aber der Herr war ja friedlich und hatte seinen Ausweis dabei und so ließ sich das alles unkompliziert Regeln. Hausverbot ist erteilt, Anzeige folgt …
"Hat der gerade was eingesteckt?!", dachte Ines laut, während sie bei mir im Büro sitzend auf den Monitor mit der Ansicht der Videokameras aus dem Markt blickte.
Von meinem Büro aus kann ich nur auf die Live-Bilder und nicht auf die Aufzeichnung zugreifen. Also rannte ich schnell ins andere Büro rüber und suchte mir die Aufzeichnung raus. Ja, tatsächlich, der Typ hatte ins Schokoladenregal gegriffen, irgendetwas herausgenommen und in seiner Jackentasche verschwinden lassen.
Beim Verlassen des Marktes löste der Alarm der Warensicherungsanlage aus, denn eingesteckt hatte er eine Tafel Milka-Schokolade, die bei uns konsequent mit Warensicherungsetiketten beklebt ist. Ja, wir sichern mittlerweile sogar 0815-Schokolade, weil die mit zu den beliebtesten Diebstahlsobjekten hier im Markt gehört.
Auf der Straße sammelten wir den Dieb in knapp 100 Metern Entfernung ein und begleiteten ihn zurück zu uns in den Laden, wo wir ihn auspacken ließen. Er hatte auch noch ein paar süße Snacks aus dem Kühlregal in der Jackentasche, von denen wir bis dahin noch gar nichts wussten. Schließlich nahmen wir seine Daten für eine Anzeige auf und warfen ihn mit Hausverbot auf Lebenszeit hier raus.
Ich sag's ja, wir haben wirklich jeden Tag mit Diebstahl zu tun.
Dies war wieder einer dieser Diebstähle, die man eher zufällig bemerkt. Ich guckte nur einen Sekundenbruchteil auf den Monitor mit der Übersicht sämtlicher Kameras und hatte ein komisches Gefühl. Eine Gestalt mit Kapuze stand an einem Aufsteller mit Duplo-Riegeln, machte ununterbrochen eine typische Handbewegung und blickte sich dabei immer wieder hektisch um.
Ich vergrößerte das Bild, erkannte sofort, was passierte und rannte nach vorne. Auf halber Strecke sammelte ich noch einen Kollegen ein, der mich unterstützen sollte. Nur Sekunden später marschierte der Mann mit seiner vollen Umhängetasche bereits an den wartenden Kunden an der Kasse vorbei in Richtung Ausgang.
Insgesamt hatte er sich 16 Stück der 10er-Packungen Duplo-Riegel eingeladen, das gesamte Diebesgut hatte einen Verkaufswert von 44,64 €.
Und weiter? Wir haben unsere Ware behalten und hatten den Aufwand, der Typ (ohne festen Wohnsitz und ganz unten angekommen) wird eine (weitere) Anzeige bekommen, die für ihn vollständig folgenlos bleiben wird. Wer nichts zu verlieren hat, kann nichts verlieren.