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Ausbaufähig

Aus einer Bewerbung eines Mannes aus Westafrika:
Französisch Muttersprache
Englisch in Wort sehr gut, in Schrift gut
Deutsch in Wort gut, in Schrift ausbaufähig
"Ausbaufähig." Niedliche Formulierung. :-)

(Wenn's gut geht, hat er den Job übrigens.)

Testkäufe

Immer wieder hört man im Einzelhandel von Testkäufen, die am Kassenpersonal vorgenommen werden. Und häufig wird in diesem Zusammenhang von "rausekeln", "Schikane" und anderen unschönen Dingen gesprochen, die sich vor allem gegen die Mitarbeiter richten.

Was viele dabei übersehen: Es geht vor allem um die Sicherheit des Betriebes. Wenn Verluste entstehen, muss an anderer Stelle gespart werden - und dies geschieht meistens beim Teuersten: Dem Personal. Wenn die Verluste so hoch werden, dass sie die liquiden Mittel eines Unternehmens verzehren, sollte dringend reagiert werden. (Wer's dann nicht tut, hat selber Schuld.)
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, veranlassen viele Einzelhandelsunternehmen Testkäufe. Entweder werden diese durch Fremdfirmen oder interne Revisionsabteilungen durchgeführt und geschehen meistens unregelmäßig und für Kassenkräfte unvorhersehbar.

Auch ich hatte in der Vergangenheit schon häufiger eine Fremdfirma beauftragt und die Ergebnisse waren mitunter erschreckend. Zum Glück dann auch immer nur bei einzelnen Mitarbeitern, die mittlerweile auch schon gar nicht mehr hier beschäftigt sind, aber trotzdem... Erstaunlich, wie egal manchen Leuten ihre Arbeit ist.

Zu "meiner" Zeit bei PLUS (>9 Jahre) war es z.B. üblich, dass Testkäufe sehr schwierig gebaut wurden, so dass das Ermitteln von Fehlern schon deutlich jenseits vom "normalen Kassiervorgang" lag. Hier bei mir wird ja von den Testkäufern grundsätzlich "nur" ein Teil im Wagen vergessen - ein im Grunde alltäglicher Vorgang, wie er jederzeit passieren kann, wenn ein Kunde beim Auspacken auf das Förderband etwas übersieht oder abgelenkt wird.

Ein einfacher, antrainierter und vor allem nach meiner Arbeitsanweisung vorgeschriebener Blick in den Spiegel würde dabei vollkommen reichen, solche Ware zu sehen.

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

(Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Ich habe dieses Jahr nicht vor, noch weitere Auszubildende einzustellen. Derzeit habe ich noch zwei und damit bin ich gut bedient. Hier hätte also kein Bewerber eine Chance gehabt.)

Es hat sich nämlich eine junge Frau aus einem 300km entfernten Ort bei mir um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin beworben. Die komplette Bewerbungsunterlage ist schlichtweg mangelhaft. Das fängt an bei verschiedenen verwendeten Papiersorten, setzt sich fort mit unzähligen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird ergänzt durch eine lieblose Gestaltung und bekommt noch als sprichwörtliches I-Tüpfelchen ein überblitztes Foto der Bewerberin vor der heimatlichen Schrankwand in "Eiche rustikal" voller Nippes.

Glückwunsch. Der durchschnittliche Personaler wird so eine Bewerbung nämlich, zumal sie als Initiativbewerbung geschickt wurde, schlichtweg in den Aktenschredder werfen.

Und auch ich frage mich: Warum bewirbt sich die Frau bei mir? Plant sie einen Umzug? Und was für einen Eindruck möchte sie überhaupt hinterlassen?

Ehrlich gesagt tut sie mir Leid, denn so wird so nur höchst zufällig zu einem Ausbildungsplatz kommen. Aber wie soll sie das erfahren? Eigentlich müsste man ihr mal ein ehrlich gemeintes und freundlich gesinntes Schreiben zukommen lassen, in dem man sie über die gemachten Fehler aufklärt und vielleicht den Tipp gibt, dass sie sich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen sollte.

Mag man aber irgendwie auch nicht tun. :-|

Gregor an der Kasse

Heute morgen ist meinem Mitarbeiter Gregor an der Kasse folgendes passiert:

Manchmal erwischt man ein Teil mehrere Male mit dem Scanner. Kein Problem, dafür gibt es ja den Sofortstorno. Blöde nur, wenn ein Kunde etliche Teile mehrfach auf dem Bon stehen hat. Bei einer älteren Dame, die für über 50 Euro einkaufte, ist es ihm mehrere Male extrem häufig passiert, dass er "sofortstornieren" musste. Das lag daran, dass die alte Dame nicht so schnell einpacken konnte, wie er kassierte und sich dadurch ein paar Artikel unmittelbar am Rand des Scanners stapelten.

Die Reaktion viele Kunden ist folgende: "He, Sie, auf meinem Bon stehen drei Cola, ich habe bloß eine gekauft!" (Gebucht, erste Zeile. Eine zuviel gebucht, zweite Zeile. Die zuviel gebuchte storniert, dritte Zeile.)
Bei der erwähnten Kundin von oben befürchtete Gregor schon, dass ihm eine endlose Diskussion mit dieser Kunden bevorstehen würde – und zwar dadurch, dass er ihr erklären müsste, was die vielen "-st" ("Storno") auf ihrem Kassenzettel bedeuten.

Schließlich erkundigte er sich bei ihr: "Möchten Sie den Bon?"

Und ihre Antwort? XXL-Kompliment:
"Nein. Junger Mann, ich kauf mit Einkaufszettel nach Rezepten ein, also habe ich nichts vergessen. Und kontrollieren ist bei Ihrem Markt nicht nötig, hier stimmt das immer!"
Nett. :-)

Belohnung ausgesetzt

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Ladendiebe, vor allem die "Profis", nach erfolgreicher Diebestour gerne wiederkommen. Da gerade diese Profis den größten Schaden verursachen, ist es mir bei denen besonders wichtig, sie zu erwischen.

Darum hängt seit ein paar Tagen dieses Plakat bei uns im Lager. Ob's helfen wird? Die ausgesetzte Kopfgeld ist ja nicht ganz ohne. :-)


Nächtliches Gruppenfoto

Und was machen Mitarbeiter, die Urlaub oder Spätschicht haben und nicht schlafen können? Richtig: Besuchen ihren Kollegen Veli in der Nachtschicht und machen ein Beweisfoto von der Aktion, das unbedingt im Blog erscheinen soll. Na, den Wunsch konnte ich Hannah und Stephan natürlich nicht verwehren. :-)


Pfandflaschen im Müll

Eine Kollegin sollte ein knappes Dutzend abgelaufener Bierflaschen (ja, sowas kommt in den besten Familien Supermärkten vor...) entsorgen. Natürlich war gemeint, dass sie die voll oder meinetwegen auch ausgeschüttet ins Leergut stellt, aber da hatte sie wohl etwas falsch verstanden.

Naja, ein paar Flaschen waren nicht zerbrochen und die konnten wir aus der Mülltonne retten... :-O

Abstellfläche für heiße Brötchenbleche

Um überhaupt auf dem Foto sichtbar zu machen, was ich eigentlich zeigen wollte, musste ich ziemlich an den Tonwerten drehen. Die dunklen Bereiche sind nun so sehr viel dunkler, dass der grau schimmernde Dreck auf dem verkratzten Deckel meiner alten Wischmaschine extrem stark aussieht. In Wirklichkeit sind das also relativ normale Gebrauchsspuren.

Dieses Wabenmuster, was man da erkennt, ist übrigens keine "relativ normale Gebrauchsspur". Das kommt nämlich daher, dass irgendein Vollhorst ein heißes Blech aus dem Backofen darauf abgelegt hat.

Kopfschüttelnder Stoßseufzer...


Aufschrift

Ein Kollege hat mich auf einen im Lager stehenden Karton aufmerksam gemacht. Darauf hat jemand mit einem Kugelschreiber herumgemalt. Das sieht so aus, wenngleich auf diesem Bild nicht viel zu erkennen ist:



Wenn man nun aber die entscheidenden Stellen vergrößert und die Helligkeitswerte im Bild etwas anpasst, kann man die dünnen Kugelschreiberlinien aber gut erkennen. Ich habe ja eine Vermutung, welche Mitarbeiterin das war.

Sowas freut doch das Arbeitgeberherz. :-)




Blockbildung

Kollegin: "Bei der Platzierung achte ich natürlich auf die Blockbildung."

Ich: "Auf Blogbildung achte ich auch immer. Tagtäglich im Internet. :-)

(Okay, der Witz ist hier im Laden nicht mehr ganz so neu. Bot sich aber gerade so schön an...)

Inventur-Rapport 2009 – Teil 3/3

Diesen Aufsteller mit kleinen Toblerone-Stangen galt es im Rahmen der Inventur ebenfalls zu zählen. Die Kartons sind alle geöffnet, teilweise fehlten schon Stangen und so hätte man mühsam alles aus- und wieder einpacken müssen.



Erklärung, weil's auf dem Bild nicht zu erkennen ist: Der Mitarbeiter hat die Toblerone und die dazugehörigen leeren Kartons gewogen und ermittelt nun mit Hilfe der Waage an der Kasse den Inhalt der anderen Schachteln.

Man muss sich nur zu helfen wissen. :-)


Kassenschreck

Eine meiner Kassiererinnen rief mich von der Kasse an. Wieviel eine Kiste Strongbow kostet, wollte sie wissen.

Ich erklärte ihr, dass sie einfach eine Flasche aus dem Karton nehmen und mit Hilfe der "Kistentaste" (Taste drücken, Flaschen scannen --> Der Preis für die Kiste wird in der Kasse gebucht) erfassen soll. Ich hörte ein Piepen, der Drucker ratterte und offenbar hat alles funktioniert.

Vorsichtshalber erkundigte ich mich nach dem Preis, woraufhin mir meine Mitarbeiterin "37,08 Euro." antwortete.

"Shit!", dachte ich mir. Das hätten nur 29,99€ sein dürfen. Sollte da etwa fälschlicherweise ein Pfandwert eingepflegt sein? Schnell lief ich nach vorne zur Kasse, um die Situation zu begutachten. Das wäre ja ein fataler Fehler.


Und? Was war's?

Der Kunde hat außer dem Karton Strongbow noch ein paar andere Dinge gekauft und meine Mitarbeiterin hatte mir schlicht und einfach die Gesamtsumme vom Bon genannt. Arghl. :-O

Inventurhilfengesuche 2009 – erste Zwischenbilanz

Die Zettel hängen gerade mal ein paar Stunden an der Tür, schon kann ich eine erste Zwischenbilanz liefern: Drei Bewerber habe ich bislang gehabt. Zwei Studentinnen, die die "Probezählung" mit Bravour gemeistert haben und am nächsten Samstag direkt und ohne Einweisung mit der Arbeit beginnen können. Und einen Typen, der es nichtmal fertiggebracht hat, das Zählblatt so auszufüllen, wie ich es ihm zweimal erklärt habe.

Aber immerhin schonmal eine 2/3-Trefferquote. Nicht schlecht. :-)

Konto erloschen

Erstaunter Blick auf meine Kontoauszüge: Von einem Mitarbeiter ist das überwiesene Gehalt wieder zurückgekommen. Buchungstext: "Konto erloschen."

Ich werde ihn leider erst in ein paar Tagen wiedersehen. Bis dahin wird die Frage, warum jemand einfach so sein Konto kündigt (und seinem Arbeitgeber davon nichtmal etwas erzählt), in mir brennen. :-O