Bewerbung um einen Ausbildungsplatz
(Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Ich habe dieses Jahr nicht vor, noch weitere Auszubildende einzustellen. Derzeit habe ich noch zwei und damit bin ich gut bedient. Hier hätte also kein Bewerber eine Chance gehabt.)
Es hat sich nämlich eine junge Frau aus einem 300km entfernten Ort bei mir um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin beworben. Die komplette Bewerbungsunterlage ist schlichtweg mangelhaft. Das fängt an bei verschiedenen verwendeten Papiersorten, setzt sich fort mit unzähligen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird ergänzt durch eine lieblose Gestaltung und bekommt noch als sprichwörtliches I-Tüpfelchen ein überblitztes Foto der Bewerberin vor der heimatlichen Schrankwand in "Eiche rustikal" voller Nippes.
Glückwunsch. Der durchschnittliche Personaler wird so eine Bewerbung nämlich, zumal sie als Initiativbewerbung geschickt wurde, schlichtweg in den Aktenschredder werfen.
Und auch ich frage mich: Warum bewirbt sich die Frau bei mir? Plant sie einen Umzug? Und was für einen Eindruck möchte sie überhaupt hinterlassen?
Ehrlich gesagt tut sie mir Leid, denn so wird so nur höchst zufällig zu einem Ausbildungsplatz kommen. Aber wie soll sie das erfahren? Eigentlich müsste man ihr mal ein ehrlich gemeintes und freundlich gesinntes Schreiben zukommen lassen, in dem man sie über die gemachten Fehler aufklärt und vielleicht den Tipp gibt, dass sie sich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen sollte.
Mag man aber irgendwie auch nicht tun.
Es hat sich nämlich eine junge Frau aus einem 300km entfernten Ort bei mir um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin beworben. Die komplette Bewerbungsunterlage ist schlichtweg mangelhaft. Das fängt an bei verschiedenen verwendeten Papiersorten, setzt sich fort mit unzähligen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird ergänzt durch eine lieblose Gestaltung und bekommt noch als sprichwörtliches I-Tüpfelchen ein überblitztes Foto der Bewerberin vor der heimatlichen Schrankwand in "Eiche rustikal" voller Nippes.
Glückwunsch. Der durchschnittliche Personaler wird so eine Bewerbung nämlich, zumal sie als Initiativbewerbung geschickt wurde, schlichtweg in den Aktenschredder werfen.
Und auch ich frage mich: Warum bewirbt sich die Frau bei mir? Plant sie einen Umzug? Und was für einen Eindruck möchte sie überhaupt hinterlassen?
Ehrlich gesagt tut sie mir Leid, denn so wird so nur höchst zufällig zu einem Ausbildungsplatz kommen. Aber wie soll sie das erfahren? Eigentlich müsste man ihr mal ein ehrlich gemeintes und freundlich gesinntes Schreiben zukommen lassen, in dem man sie über die gemachten Fehler aufklärt und vielleicht den Tipp gibt, dass sie sich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen sollte.
Mag man aber irgendwie auch nicht tun.
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Kommentare
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Kunifer am :
milliway42 am :
Kunifer am :
Konstantin am :
Kunifer am :
Hubert am :
HackFresse am :
Kit am :
Eine Erkenntnis die sich noch nicht weit genug verbreitet hat.
Tobias am :
dshksahlkjd am :
Matze am :
foolala am :
calimero am :
Fincut am :
evchen am :
Tobias am :
T0mm1 am :
derberherbert am :
Mark am :
Hinweis: Betreibt ein Freund von mir, aber ist auch eine gute Sache.
MrBrook am :
Auch in so einem Brief kann man mit etwas Taktgefühl viel erreichen, wenn die andere Person etwas einsichtig ist und sich Ratschläge geben lässt.
NewsShit! am :
MrBrook am :
Ich würde ihr vermutlich auch keinen ausführlichen Brief schreiben. Aber wenn man ohnehin eine Absage schickt, kann man diese theoretisch auch mit 2-3 Sätzen begründen (--> "Ich suche keine Bewerber, aber suchen sie sich mal professionelle Hilfe", nur freundlicher formuliert).
Stephan535 am :
Es ist Aufgabe es Bewerbers, sich um eine ordentliche Bewerbung zu kümmern.
denk mal.... am :
da wäre ein persönlicher Brief um WELTEN besser gewesen als diese Bloßstellung hier im Blog (Aufgrund der detaillierten Beschreibung der Bewerbung erkennt sie sich hier sicherlich wieder...)
Marko am :
Deshalb gibt es bei allen Firmen, denen das AGG bekannt und die sich dessen Tücken bewusst sind nur noch unqualifizierte, extrem allgemein gehaltene Absagen. Ätzend, aber notwendig für eine rechtliche Compliance.
Marko am :
grmpf.
Tux2000 am :
"Vermittlungsvorschlag -- Sehr geehrter Tux2000, wir freuen uns, Ihnen folgenden Arbeitsplatz vorschlagen zu können:" Danach folgt in 90% aller Schreiben, die bei mir hier liegen, eine Stelle, die zu meiner Qualifikation ungefähr so paßt wie z.B. der Posten eines Chefinternisten für einen Doktor der Philosophie (oder umgekehrt). "Bitte bewerben Sie sich umgehend. [...] Bitte beachten Sie die beiliegende Rechtsfolgebelehrung. [...] Wenn Sie ohne wichtigen Grund [...] das Zustandekommen des Beschäftigungsverhältnisses durch Ihr Verhalten verhinden (z.B. in dem Sie sich nicht vorstellen), tritt eine Sperrzeit ein." Die erste Sperrzeit dauert drei Wochen, dann 6 Wochen, maximal 12 Wochen.
Im Klartext: Wenn man sich auf derartig ausgewürfelte Stellen nicht bewirbt, gibt es im Extremfall drei Monate kein Geld.
Ich kann mir das nicht leisten, daher ziehe ich es vor, mich auch auf noch so schwachsinnig ausgewürfelte Stellen zu bewerben, und zwar mit Bewerbungsunterlagen in exakt der Qualität, die ich auch für Traumjobs benutze. Zum Glück geht das in meiner Branche absolut schmerzfrei per E-Mail, ich füge also in ein vorbereitetes Template einfach nur noch ein paar Daten über den jeweiligen Arbeitgeber ein und schicke die E-Mail ab.
Festzustellen, dass ich für die jeweilige Stelle absolut unqualifiziert bin, überlasse ich dann lieber der jeweiligen HR-Abteilung bzw. dem externen Dienstleister.
Ja, das ist Bürokratie in Reinform, und ehrlich gesagt würde ich gerne mal einem Verantwortlichen sehr deutlich erklären, was ich davon halte, wie hier meine Sozialversicherungsbeiträge verbrannt werden.
Tux2000
markuss am :