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Verwirrung mit der DM-Annahme

Rechnet man ja nicht mit, dass die Annahme von DM-Bargeld für manche Kollegen oder Kolleginnen so extrem verwirrend sein könnte.

Eine Kollegin, die erst vor ein paar Jahren nach Deutschland gekommen ist, hat nach dem Cedi direkt den Euro kennengelernt und mit der D-Mark im Grunde nie etwas zu tun gehabt.

Und dann kommen Kunden an und wollen damit bezahlen... :-O

Ratskrone im Beck's-Kühler

Auch, wenn Beck's gerade Lieferschwierigkeiten hat und einige bestellte Artikel in der letzten Woche hier gar nicht erst angekommen sind, ist das doch kein Grund für so einen Missgriff, wie ihn hier ein Kollege getan hat.

Nicht, dass das Bier da nicht reingehört (gut, das ist auch ein Grund) – vor allem stört mich aber, dass hier Arbeitszeit und Strom investiert werden, um einen Artikel gekühlt anzubieten, an dem man im Grunde nichts verdient. Bei 39 Cent pro Flasche bleibt nämlich nicht viel übrig.

War ja gut gemeint, aber dann hätte er den Platz lieber mit irgendeinem anderen Premium-Bier auffüllen können.


Kein Argument

Eine Mitarbeiterin (2) kam zu spät zur Arbeit. An der Lagertür lief sie einer bereits anwesenden Kollegin (1) über den Weg:

MA 1: "Guten Morgen, auch schon wach?"

MA 2: "Jooooah, hab verschlafen. Das Bett hatte mich irgendwie festgehalten, war so schön warm und kuschelig und dann bin ich irgendwie wieder eingeschlafen..."

MA 1: "Stell dir einfach vor, du hättest einen wichtigen Termin verpasst."

MA 2: "Termin verpasst? Dann kann ich ja sowieso liegen bleiben."

MA 1: "[...]"

:-)

(Gute Nacht. Jetzt bin ich nämlich dran.)

Süße Präsentkörbe

Ein Kollege hatte eine Idee, wie er die beiden Kinder einer Bekannten überraschen könnte: Er hat zwei bunte Körbe genommen, die mit den verschiedensten Süßwaren, Schokolade und Kaugummi gefüllt und das alles mit Folie umwickelt und dekoriert. Die Kids werden sich freuen und deren Zahnarzt sicherlich auch. :-)

Die Körbe sind allerdings so schön geraten, dass hier gerade spontan die Idee im Raum stand, mal ein paar davon fertigzumachen und hier im Laden als Geschenkartikel anzubieten. Wäre zwar nicht der erste Supermarkt, der sowas anbietet, aber doch immerhin für uns eine Premiere.


22 und 24

Oops. Unsere normale Nachmittags-Schicht dauert von 14 bis 22 Uhr. So stehen auch heute Nachmittag alle Mitarbeiter aus Gewohnheit bis 22 Uhr auf dem Einsatzplan.

Ganz vergessen hatte ich, dass wir heute aber wegen des morgigen Feiertags um 24 Uhr schließen und dass ich – verständlicherweise – meine reguläre Nachtschichtmannschaft nicht hier für zwei Stunden antanzen lasse.

Da wird mir noch irgendetwas zum Motivieren einfallen müssen.

Sympathische Bewerbung

Es gibt überwiegend zwei Typen von Bewerbungssätzen: Die einen sind diese absolut "korrekten" nach Lehrbuch und neuestem Bewerbungs-Knigge zusammen mit dem Arbeitsberater erstellten Sätze, die allesamt im selben Stil "interessant" geschrieben sind und somit vor Konformität nur trist, fast schon lächerlich, wirken – und die ich bekanntermaßen nicht sonderlich gut ertrage. Zumindest dann nicht, wenn ich sowas als Initiativbewerbung auf den Schreibtisch bekomme. Die anderen sind meistens Bewerbungen, die mit unvollständigen Unterlagen eingereicht werden und oft auch optisch nichts hermachen und sogar teilweise, versehentlich oder mutwillig, oft massenhaft Form- und Rechtschreibfehler enthalten.

Wir haben vor einiger Zeit eine Initiativ-Bewerbung eines arbeitslosen Einzelhandelskaufmanns bekommen, der die letzten Jahre mit verschiedenen Verkäufer-Jobs verbracht hat.
Diese Bewerbung hatte ich vor langer Zeit mal im Beitrag "Eine richtige Bewerbung" im Rahmen der Diskussion um Bewerbungsschreiben schon einmal erwähnt. Dennoch möchte ich, zumal ich inzwischen schon mehrmals per Mail darum gebeten wurde, diese Bewerbung hier jetzt gesondert (und natürlich anonymisiert) veröffentlichen.

Die Unterlagen waren vollständig, die beiliegenden Zeugnisse okay – durch das handgeschriebene Anschreiben und den Lebenslauf wirkte die ganze Mappe allerdings sehr individuell und in gewisser Art sehr sympathisch. Vielleicht war auch das beiligende Foto dafür verantwortlich, dass man als Betrachter mit einer ganz anderen Einstllung an die Bewerbung heranging: In eher legerer, aber nicht schlampiger, Freizeitkleidung saß der Bewerber auf einem Barock-Sessel und grinste in die Kamera – alles andere als ein typisches "Bewerbungsfoto", aber dabei nicht schlechter, sondern einfach mal anders. Originell. Auffällig.

Das Anschreiben war handgeschrieben und das auch nicht ganz fehlerfrei – doch da man sehen konnte, dass sich der Bewerber dabei wirkliche Mühe gemacht hatte und nicht nur irgendeine "Bewerbung" ("Für's Amt") hingeschissen hat, empfand ich dies nicht als negativ. Aber seht selber:
Bewerbung als Vollzeitverkäufer
Ihre Anschrift aus dem Nachschlagewerk der Gelben-Seiten!


Sehr geehrte Damen und Herren.

Meinen Start ins Berufsleben begann ich als 18jähriger in einer Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann in der Lebensmittelbranche.

Seither konnte ich in die verschiedenen Branchen des Einzelhandels und deren Materie eintauchen.

Der daraus sichtbare Schatz, ist mit Wissen - Offenheit für NEUES - Erfahrung - sowie mit einem respektvollen Umgang mit den Menschen aufgefüllt!

Vom Sockel der Verantwortung aus sind Eigeninitiative - Interesse - Teamarbeit mir besonders wichtig!
Ferner macht mir der Eingang auf den Kunden mit seinen Wünschen besonders viel Freude.

Ich bin gesund und ohne Anstellung, daher kann ich sofort mit einem Arbeitsverhältnis beginnen.

Gerne würde ich zu einem Vorstellungsgespräch erscheinen.

Mit freundlichem Gruß
Ich fand's genial. Nicht "technisch" perfekt, aber dennoch nicht schlecht. Im Gegenteil: Durch die persönliche Note, die der Bewerber damals mitbrachte, sogar unglaublich sympathisch.

Auf jeden Fall war ich neugierig darauf, die Person hinter dem Anschreiben mal kennenzulernen – aber das mit dem Job bei mir hatte damals dann leider doch nicht mehr geklappt. Nachdem ich nämlich tatsächlich jemanden brauchte, war der einstige Bewerber bereits schon in einem anderen Unternehmen beschäftigt.

Ausbaufähig

Aus einer Bewerbung eines Mannes aus Westafrika:
Französisch Muttersprache
Englisch in Wort sehr gut, in Schrift gut
Deutsch in Wort gut, in Schrift ausbaufähig
"Ausbaufähig." Niedliche Formulierung. :-)

(Wenn's gut geht, hat er den Job übrigens.)

Testkäufe

Immer wieder hört man im Einzelhandel von Testkäufen, die am Kassenpersonal vorgenommen werden. Und häufig wird in diesem Zusammenhang von "rausekeln", "Schikane" und anderen unschönen Dingen gesprochen, die sich vor allem gegen die Mitarbeiter richten.

Was viele dabei übersehen: Es geht vor allem um die Sicherheit des Betriebes. Wenn Verluste entstehen, muss an anderer Stelle gespart werden - und dies geschieht meistens beim Teuersten: Dem Personal. Wenn die Verluste so hoch werden, dass sie die liquiden Mittel eines Unternehmens verzehren, sollte dringend reagiert werden. (Wer's dann nicht tut, hat selber Schuld.)
Um es gar nicht erst so weit kommen zu lassen, veranlassen viele Einzelhandelsunternehmen Testkäufe. Entweder werden diese durch Fremdfirmen oder interne Revisionsabteilungen durchgeführt und geschehen meistens unregelmäßig und für Kassenkräfte unvorhersehbar.

Auch ich hatte in der Vergangenheit schon häufiger eine Fremdfirma beauftragt und die Ergebnisse waren mitunter erschreckend. Zum Glück dann auch immer nur bei einzelnen Mitarbeitern, die mittlerweile auch schon gar nicht mehr hier beschäftigt sind, aber trotzdem... Erstaunlich, wie egal manchen Leuten ihre Arbeit ist.

Zu "meiner" Zeit bei PLUS (>9 Jahre) war es z.B. üblich, dass Testkäufe sehr schwierig gebaut wurden, so dass das Ermitteln von Fehlern schon deutlich jenseits vom "normalen Kassiervorgang" lag. Hier bei mir wird ja von den Testkäufern grundsätzlich "nur" ein Teil im Wagen vergessen - ein im Grunde alltäglicher Vorgang, wie er jederzeit passieren kann, wenn ein Kunde beim Auspacken auf das Förderband etwas übersieht oder abgelenkt wird.

Ein einfacher, antrainierter und vor allem nach meiner Arbeitsanweisung vorgeschriebener Blick in den Spiegel würde dabei vollkommen reichen, solche Ware zu sehen.

Bewerbung um einen Ausbildungsplatz

(Um Missverständnissen gleich vorzubeugen: Ich habe dieses Jahr nicht vor, noch weitere Auszubildende einzustellen. Derzeit habe ich noch zwei und damit bin ich gut bedient. Hier hätte also kein Bewerber eine Chance gehabt.)

Es hat sich nämlich eine junge Frau aus einem 300km entfernten Ort bei mir um einen Ausbildungsplatz als Verkäuferin beworben. Die komplette Bewerbungsunterlage ist schlichtweg mangelhaft. Das fängt an bei verschiedenen verwendeten Papiersorten, setzt sich fort mit unzähligen Rechtschreib- und Grammatikfehlern, wird ergänzt durch eine lieblose Gestaltung und bekommt noch als sprichwörtliches I-Tüpfelchen ein überblitztes Foto der Bewerberin vor der heimatlichen Schrankwand in "Eiche rustikal" voller Nippes.

Glückwunsch. Der durchschnittliche Personaler wird so eine Bewerbung nämlich, zumal sie als Initiativbewerbung geschickt wurde, schlichtweg in den Aktenschredder werfen.

Und auch ich frage mich: Warum bewirbt sich die Frau bei mir? Plant sie einen Umzug? Und was für einen Eindruck möchte sie überhaupt hinterlassen?

Ehrlich gesagt tut sie mir Leid, denn so wird so nur höchst zufällig zu einem Ausbildungsplatz kommen. Aber wie soll sie das erfahren? Eigentlich müsste man ihr mal ein ehrlich gemeintes und freundlich gesinntes Schreiben zukommen lassen, in dem man sie über die gemachten Fehler aufklärt und vielleicht den Tipp gibt, dass sie sich unbedingt um professionelle Hilfe bemühen sollte.

Mag man aber irgendwie auch nicht tun. :-|

Gregor an der Kasse

Heute morgen ist meinem Mitarbeiter Gregor an der Kasse folgendes passiert:

Manchmal erwischt man ein Teil mehrere Male mit dem Scanner. Kein Problem, dafür gibt es ja den Sofortstorno. Blöde nur, wenn ein Kunde etliche Teile mehrfach auf dem Bon stehen hat. Bei einer älteren Dame, die für über 50 Euro einkaufte, ist es ihm mehrere Male extrem häufig passiert, dass er "sofortstornieren" musste. Das lag daran, dass die alte Dame nicht so schnell einpacken konnte, wie er kassierte und sich dadurch ein paar Artikel unmittelbar am Rand des Scanners stapelten.

Die Reaktion viele Kunden ist folgende: "He, Sie, auf meinem Bon stehen drei Cola, ich habe bloß eine gekauft!" (Gebucht, erste Zeile. Eine zuviel gebucht, zweite Zeile. Die zuviel gebuchte storniert, dritte Zeile.)
Bei der erwähnten Kundin von oben befürchtete Gregor schon, dass ihm eine endlose Diskussion mit dieser Kunden bevorstehen würde – und zwar dadurch, dass er ihr erklären müsste, was die vielen "-st" ("Storno") auf ihrem Kassenzettel bedeuten.

Schließlich erkundigte er sich bei ihr: "Möchten Sie den Bon?"

Und ihre Antwort? XXL-Kompliment:
"Nein. Junger Mann, ich kauf mit Einkaufszettel nach Rezepten ein, also habe ich nichts vergessen. Und kontrollieren ist bei Ihrem Markt nicht nötig, hier stimmt das immer!"
Nett. :-)

Belohnung ausgesetzt

Die Erfahrung hat gezeigt, dass Ladendiebe, vor allem die "Profis", nach erfolgreicher Diebestour gerne wiederkommen. Da gerade diese Profis den größten Schaden verursachen, ist es mir bei denen besonders wichtig, sie zu erwischen.

Darum hängt seit ein paar Tagen dieses Plakat bei uns im Lager. Ob's helfen wird? Die ausgesetzte Kopfgeld ist ja nicht ganz ohne. :-)