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Unterschrift?

BGH: „Eine Unterschrift setzt ein aus Buchstaben einer üblichen Schrift bestehendes Gebilde voraus, das nicht lesbar zu sein braucht. Erforderlich, aber auch genügend ist das Vorliegen eines die Identität des Unterschreibenden ausreichend kennzeichnenden individuellen Schriftzuges, der einmalig ist, entsprechende charakteristische Merkmale aufweist, sich als Wiedergabe eines Namens darstellt und die Absicht einer vollen Unterschriftsleistung erkennen lässt."


Anekdote 3 (03.08.2019)

(Drei kleine Anekdoten, die Gregor vor und während meines Urlaubs gesammelt hat.)

Die Bastarde

Zwei junge Frauen mit mehreren Kleinkindern nähern sich der Kasse. Die Kinder liefen aufgedreht durch die Gegend und erschwerten ein zügiges Beladen des Kassenbandes. Die eine Frau, hübsch und geschminkt, verräumte den Einkauf, die andere, mit Kopftuch und etwas schlichter gekleidet, zahlte.

Die Kinder liefen und johlten weiter herum. Mir wäre es egal gewesen, aber ein bisschen peinlich berührt war ich von der Ansprache der einen Frau: "Alda, könnt ihr kleinen Affen mal aus dem Weg? - Ihr nervigen Bastarde!"

Bastarde? Als wenn es jemanden etwas angehen würde (oder sich dafür interessieren würde), ob diese Zwerge einst unehelich gezeugt wurden …

Anekdote 2 (03.08.2019)

(Drei kleine Anekdoten, die Gregor vor und während meines Urlaubs gesammelt hat.)

Kopfschmerzen

Ein Kunde fragte nach Kopfschmerztabletten. Ich verneine, verweise auf Apotheken und begründe "Dann bräuchten wir in jeder Schicht einen, der sich mit Medikamenten auskennt und dafür einen Kurs und eine Prüfung gemacht hat."

(Anm. d. Red.: Gemeint war der Sachkundenachweis für freiverkäufliche Arzneimittel und die "richtigen" Kopfschmerztabletten könnten wir selbst damit hier nicht legal anbieten.)

Pointe 1: Kunde antwortet "Ja, dann machen Sie das doch."

Pointe 2: Kunde kommt 15 Minuten später noch einmal. Diesmal mit Wodka und Cola im Korb. "Das hilft aber nicht gegen Kopfschmerzen." - Kunde: "Ja, aber dann weiß ich wenigstens, wo die herkommen."

Anekdote 1 (03.08.2019)

(Drei kleine Anekdoten, die Gregor vor und während meines Urlaubs gesammelt hat.)

Der Kunde, der duzte aber nicht geduzt werden wollte.

Mit Kunde 1 war ich namentlich bekannt und virtuell befreundet. Und so sprach ich ihn mit seinem Nickname an, während er seine Waren in Rucksack und Tasche umschichtete. Und duzte ihn. Abgesehen von der Tatsache, dass wir uns kennen: Der Laden ist in Norddeutschland. Es ist nicht auszuschließen, dass ich den auch vorher noch nie gesiezt habe
.
Kunde 2 entgegnete auf mein "Moin": "Ich will nicht, dass du mich duzt!".

OK, kein Problem, dachte ich und scannte seinen Einkauf.

Kunde 1 hatte das gehört und trat nahe an Kunde 2 heran, tippte ihm auf die Brust. "Du willst nicht, dass der dich duzt?"

Kunde 2: "Ja, genau."

Kunde 1: "Merkst Du noch was?"

Kunde 2: "Nee, wieso?"

Greg: Teilt ohne Verb die Zahllast mit …

LGBTI – alle willkommen!

Mit diesem Aufkleber-Duo an unserer Eingangstür, initiiert wurde diese Aktion durch ein paar Edeka-Märkte in Berlin, wollen auch wir signalisieren, dass wir der gesamten LGBTI-Szene gegenüber aufgeschlossen sind und allgemein Verbundenheit, Toleranz und Unterstützung zum Ausdruck bringen.

Dazu musste ich mir gestern schon sagen lassen, dass "ausgerechnet ich" wohl da wohl der falsche Ansprechpartner sei. Das sehe ich jedoch ganz und gar nicht so. Einer meiner besten und langjährigsten Freunde ist schwul (und sein Freundeskreis, mit dem wir gerne feiern, ebenfalls), wir haben im Laufe der Zeit viele homosexuelle (sofern wir es wussten, man geht ja auch nicht immer mit seiner sexuellen Orientierung hausieren) Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehabt und überhaupt, warum sollte ich damit ein Problem haben? Dazu passend gibt es übrigens ein sehr schönes Video von Ralph Ruthe.

(Das "ausgerechnet ich" bezog sich übrigens von einem Kollegen darauf, dass ich dieses ganze verkrampfte Gender-Geschwurbel in der Sprache, damit sich auch wirklich jede/r/s/x/* Berufsbetroffene angesprochen fühlen darf, bescheuert finde.)




Jau!

Ein Kunde kaufte in einem kleinen Einkaufskorb ein, der schon gut gefüllt war. Damit ging er plötzlich nach vorne zu den Einkaufswagen, kippte den Korb in einen solchen aus, stellte den leeren Korb zurück zu den anderen und setzte seinen Einkauf mit dem Wagen fort.

Finde ich gut, da geht noch was. :-D

Bewegung!

Eine Mutter und Stammkundin war mit ihrem Sohn im Kindergartenalter hier im Laden.

An einer Engstelle vorm Brotregal hatte ich mit dem Jungen einen kleinen Standoff. Er ging nicht weiter, ich kam aber aus der Sackgasse auch nicht so richtig raus, weil er mir ja im Weg stand.

Da meldete sich nach ein paar Sekunden die Frau mit leicht energischem Tonfall: "Du musst dich schon bewegen, jetzt stehen alle herum und können nicht weiter!"

Ich quetschte mich hektisch an dem Kleinen vorbei.

Das lachte die Mutter: "DICH meinte ich doch nicht."

Achso. :-)

Lupe, Hilfe, ja oder nein?

Mir fiel auf, dass ein Kunde, den ich auf maximal Mitte dreißig geschätzt habe, die Beschriftungen auf einzelnen Verpackungen offenbar nur mit einer Lupe erkennen konnte. Das wirkte auf mich sehr mühsam, so dass ich sogar schon auf eine erhebliche Sehschwäche tippen würde.

Hilfe anbieten oder nicht? Ich haderte eine Weile. Er macht das mit der Lupe so heimlich, als wäre es ihm unangenehm. Vielleicht lieber nicht ansprechen, wenn er sich dafür geniert? Ginge so eine Ansprache etwas zu weit? Aber andererseits ist das doch auch ein Teil unseres Jobs, Kunden zu helfen.

Ich entschloss mich schließlich, zu ihm zu gehen und zu fragen. Da stand er aber bereits an der Kasse und zwischen den anderen Kunden wollte ich ihn dann auch nicht auf eventuelle körperliche Gebrechen ansprechen.

Aber wenn er mir wieder auffällt, werde ich nicht zögern.

Rhabarber und Spargel

Ein Mann rief an und wollte wissen, ob wir noch Spargel vorrätig hätten. Prinzipiell haben wir ihn ja im Sortiment, aber ob der gerade schon ausverkauft ist, konnte ich von meinem Büro aus natürlich nicht sehen.

Also machte ich mich mit dem Telefon am Ohr auf den Weg und ging die knapp 50 Meter nach vorne. Alles klar, da war noch einiges da und so sagte ich dem Anrufer: "Ja, hier ist alles voll mit frischem Spargel."

"Oh, hab ich Spargel gesagt? Ich meinte Rhabarber."

Mist, den haben wir meistens gar nicht da, weil Rhabarber bei uns hier im Markt leider nur sehr schlecht läuft. Das hätte ich ihm dann sogar ohne den langen Fußmarsch vom Büro aus beantworten können. :-P

Eine Kiste Ti

Letzte Woche hatte ein Kunde bei einem Kollegen mehrere Sechserpacks des Getränks "Ti" bestellt, natürlich ausgerechnet in einer Sorte, die wie regulär nicht im Sortiment haben. Ohne Anzahlung, wie wir es in solchen Fällen sonst machen, aber die Sachen sollten am Liefertag abgeholt werden. Aber der Kunde kam nicht. Am nächsten Tag auch nicht und so ordnete ich an, die Produkte mit in unser Getränkeregal einzubauen und entsprechend zu verräumen.

Zwei Tage später kam der gute Mann und wollte seine Getränke haben. Hrhr …


WO kauft er gerade ein?

Ein junger Mann stand an der Kasse und während er noch wartete, klingelte sein Handy. Der entscheidende Teil seines Gesprächs war dieser Fetzen: "… ja, ich bin gleich da, ich stehe gerade noch bei SPAR an der Kasse."

Das werden wir auch wohl noch eine Weile zu hören bekommen. :-D

Nachhaltige Verpackung

Eine Kundin sprach mich auf unsere Knotenbeutel in der Gemüseabteilung an und hielt mir einen beinahe monologartigen Vortrag über Nachhaltigkeit und Plastik und Plastikmüll und dass vieles davon in den Meeren landet und so weiter und so fort. Und außerdem müsse man ja nicht nur an sich sondern auch die nächsten Generationen denken und darum engagiere sie sich selber für den Umweltschutz.

Sie hatte nur einen einzigen Artikel in der Hand: Eine Packung Eigenmarken-Frischmilch in einer Kartonverpackung. Es kitzelte in den Fingern, mal zu fragen, ob sie da nicht lieber ein Produkt in einer Mehrwegflasche kaufen möchte.

Hab's dann aber doch gelassen.

Ungestempelte Eier

Ein Mann rief vor einer Weile an und erzählte mir, dass er bei uns eine Packung Eier gekauft habe, in der auf keinem einzelnen Ei ein Stempel prangen würde. Was ungewöhnlich wäre. Dass mal ein Ei durchrutscht, mag ja vielleicht angehen – aber gleich alle zehn in einer Packung?

Aber man soll niemals nie sagen und warum sonst sollte der Mann anrufen und mir das erzählen? Während er erklärte, ging ich bereits zum Eierregal, um mir die anderen Packungen dieser Sorte anzusehen. Es waren noch zwei Schachteln mit diesem Haltbarkeitsdatum da und insgesamt sah ich darin zwanzig gestempelte Eier.

"Wie kommt denn das?", wollte der Anrufer von mir wissen.

Das konnte ich ihm nicht beantworten, auch nicht, nach dem er die Frage zum insgesamt dritten Mal gestellt hatte. "Das weiß ich wirklich nicht. Vielleicht sind die in der Produktion irgendwie durchgerutscht. Das kann ich Ihnen aber nicht beantworten. Wir produzieren die Eier ja nicht, sondern kaufen die nur vom Erzeuger ein."

"Meine Frau hat auch schon zwei davon gegessen."

"Was soll ich machen? Entweder Sie bringen mir die Eier wieder und ich gebe Ihnen das Geld zurück oder neue Eier – oder Sie wenden sich direkt an den Hersteller. Oder sie vertrauen einfach darauf, dass die restlichen acht Eier in Ordnung sind und essen sie einfach auf."

"Wir werden uns das mal überlegen, ich melde mich dann wieder."

Ich habe nie wieder von ihm gehört.

Vielleicht hatte der Mann auch nur seine Brille nicht auf, oder er und seine Frau hatten die Eier vor der Stempelsuche schon allesamt gekocht, wobei sich die Stempelfarbe abgelöst haben könnte. Nach Aussage unseres Eierlieferanten ist eine komplette Packung mit ungestempelten Eiern jedenfalls quasi unmöglich. Die Eier werden noch im Stall gestempelt und kommen danach erst in die Halle, in der sie eingepackt werden. Dass mal ein einzelnes Ei ungestempelt durchrutscht mag vielleicht angehen, aber selbst das soll nicht passieren.

Ein 6er im Lotto (6 aus 49) ist schon selten, aber bei den Eiern den Treffer "10 aus tausenden" zu landen, ist Null. (Bitte keine Spitzfindigkeiten mehr bei einer Chance von "Null Komma es folgen noch mindestens zwanzig Nullen" … )

SPAR-Tragetasche

Ach, da wird man ganz nostalgisch: Ein älterer Kunde hatte am Einkaufswagen als Tragetasche eine alte SPAR-Tüte hängen, die er mitgebracht hatte. :-)

(Kleines schwarzes Loch vorm Leergutautomaten … )