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Immer mal gekauft …

Ein Kunde vermisste eine Sorte H-Milch, die wir, nachdem sie zum wiederholten Male abgelaufen war, irgendwann (vor Wochen oder sogar schon ein paar Monaten) mal endgültig aus unserem Sortiment verbannt hatten.

"Och, schade", erklärte er ganz enttäuscht. "Meine Oma hat die immer mal gekauft."

Tja, das "immer mal" hat leider nicht gereicht. Außer den paar Packungen, die Oma "immer mal" gekauft hat, gab es wohl nur wenige andere Kunden für dieses Produkt. Er trug's mit Fassung. Muss Oma eben eine andere Milch nehmen.

Vegan, nicht vegan, ganz egal.

Eine Kundin suchte vegane Kekse. Wir haben sogar welche im Sortiment, die angebotene Sorte wollte sie jedoch nicht, weil dort das böse Palmöl verarbeitet ist.

Letztendlich entschied sie sich für einen anderen Artikel. Diese Kekse waren zwar nicht vegan, dafür ausdrücklich "mit frischer Butter" zubereitet. Meine Kollegin wies die Kundin natürlich darauf hin.

Ihr Kommentar, während sie die Kekse in den Korb fallen ließ: "Ist mir jetzt völlig egal, die muss meine Schwiegertochter ja essen."

Abgestellter Lidl-Wagen

Das Bild hier war am Sonntag entstanden, die Geschichte dazu ergab sich aus der Videoaufzeichnung: Ein Flaschensammler kam mit einem Lidl-Einkaufswagen voller Leergut hier in den Laden. Was hat er nach der Abgabe gemacht? Richtig: Den Wagen nicht wieder mitgenommen, sondern ihn hier mitten im Laden stehenlassen.

Anstand ist ja nun schon seit Jahren überbewertet … :-(


Die ständigen Umbauten

Eine ältere Kundin war gerade etwas enttäuscht darüber, dass ihr gewünschtes Produkt nicht mehr wie gewohnt im Regal am Eingang sondern nun über den Tiefkühltruhen im hinteren Bereich des Marktes stand. Sie kommentierte die Situation mit den enttäuschten Worten, dass ja bei uns ständig alles umgebaut würde.

Ja, bei so einem 18-Jahre-Turnus kommt schon Hektik auf. :-P

Katzenkalender

Von unserem Display mit Kalendern aller Art hatte sich ein Stammkunde, der ein paar Jahre jünger als ich ist, einen Bilderkalender mit Katzenbabys genommen. Als er an mir vorbeiging, entschuldigte er sich förmlich bei mir. Totaler Kitsch und so, aber sooo süß. Musste er einfach mitnehmen.

Alles gut, dafür habe ich volles Verständnis. ;-)

(Nicht) Vergessene ec-Karte

Eine Anruferin vermisste nach dem Einkauf bei uns ihre ec-Karte. Die Hilfe bei der Suche war etwas mühsam, aber als sie mir am Ende des Telefongesprächs erklärte, dass sie bereits Mitte achtzig sei und es ihr aufgrund dessen auch gestattet sein müsse, auch mal etwas durcheinanderzubringen, stimmte ich ihr im Geiste zu.

"Habe ich zufällig meine ec-Karte bei Ihnen vergessen?"

Wahrheitsgemäß sagte ich ihr, dass ich von nichts wüsste, aber gerne im Büro nachsehen könne. Da lag aber nichts. Hilfsbereit bot ich an, in der Videoaufzeichnung nachzusehen. Danach wüssten wir vielleicht mehr und wenn es nur die Info ist, dass sie die Karte eingesteckt, evtl. in eine andere Tasche oder ein anderes Fach als ursprünglich, und wieder mitgenommen hat.

"Ich kann mal auf dem Video nachsehen. Wann waren Sie denn hier?"

"Gestern Nachmittag, so um 16 Uhr."

"Wissen Sie noch, an welcher Kasse Sie waren? Auf der linken Seite oder die Kasse direkt am Fenster?"

"Oh, das weiß ich gar nicht mehr."

"Kein Problem, das bekomme ich heraus. Woran erkenne ich Sie denn?"

"Graue Haare und Sonnenbrille, ich hatte eine hellrote Jacke an."

Ich versuchte es an unserer ersten Kasse, die im fraglichen Zeitraum vor allem geöffnet war. Da Leute erfahrungsgemäß selten die genaue Zeit in Erinnerung haben, suchte ich im Bereich von 15:30 bis 16:30 Uhr. Aber eine Kundin mit der Beschreibung war nicht zu erkennen.

"Eine genauere Uhrzeit haben Sie nicht oder vielleicht die Summe, die Sie bezahlen mussten?"

Die Uhrzeit hatte sie nicht, aber sie konnte mir sagen, dass sie etwas über 15 Euro bezahlen musste. Ich suchte in der Kassensoftware nach allen Bons zwischen 15 und 16 Euro, die im Zeitraum von 15 bis 17 Uhr entstanden waren. Sechs Stück gab es und so erkundigte ich mich bei der Kundin, was sie denn gekauft hatte. Ob da irgendwelche Artikel dabei waren, die nicht alltäglich sind wie Mehl oder Milch. Eine Dose Thunfisch war zwar nicht sonderlich exotisch, hätte mir aber als Identifizierungsmerkmal gereicht. Keiner der Bons, die mir angezeigt wurden, beinhaltete auch nur annähernd eine Fischkonserve. Ich dehnte die Suche auf den ganzen gestrigen Tag aus, aber kein einziger Einkauf, der Thunfisch enthielt, befand sich in der Höhe, die ich suchte.

"Ach …", fiel es der Kundin plötzlich ein, "ich war ja schon am Samstag bei Ihnen."

Ich suchte Samstag und fand ohne Schwierigkeiten den Einkauf in Höhe von 15,29 Euro um 16:40 Uhr im Kassensystem. Und auch die Videoaufzeichnung gab alles her, was ich wissen wollte. Eine offensichtlich ältere Dame mit hellroter Jacke bezahlte ihren kleinen Einkauf, zu dem auch eine Dose Thunfisch gehörte, mit einem 20-Euro-Schein.

Äh, Moment mal?

Sie erklärte es mir: "Bei Ihnen hatte ich bar bezahlt. Aber meine Karte ist weg und ich war unter anderem auch bei Ihnen im Geschäft. Dachte, ich frage mal nach, vielleicht war mir die Karte ja irgendwie aus dem Portemonnaie gerutscht."

War sie leider (oder zum Glück, je nach Standpunkt) nicht. So hatte die ganze Sucherei letztendlich nichts gebracht, aber immerhin war eine treue Kundin über den Service glücklich. Das ist ja auch schon mal viel wert. :-)

Kommissionsrückgabe mit Überraschung

Eine Kundin hatte für eine Feier eine größere Menge Getränke gekauft und wir hatten vereinbart, dass sie von dem Alkohol (Bier, Wein und Prosecco) die nicht benötigten Mengen zurückgeben darf. Dass sowohl die Wein- als auch die Prosecco-Flaschen Schraubverschlüsse haben, sorgte mit ihrer Wiederverschließbarkeit noch für großes Erstaunen.

Wir standen an der Kasse und ich war dabei, zusammen mit einem Kollegen die Gutschrift für die Ware zu erstellen. Plötzlich hatte ich aus dem Augenwinkel das Gefühl, dass in einer der Weinflaschen etwas weniger drin war als in der daneben. Erst deswegen sah ich näher hin und da offenbarte sich die große Überraschung, vor allem für die Kundin: Den größten Teil der Flaschen durfte sie wieder mitnehmen, da sie zwar alle zugeschraubt, aber eben auch angebrochen waren.

Kleiner Praxistipp: Nächstes Mal nicht alle Flaschen gleichzeitig hinstellen, wenn man sich die Möglichkeit offen lassen möchte, sie zurückgeben zu können. ;-)

Abgelegt auf dem Restetisch

Aus der Reihe unnötige Diskussionen:

Auf dem Restetisch lag ein nicht reduzierter Artikel. Das passiert immer wieder mal aus unterschiedlichen Gründen – aber allen gemeinsam ist, dass einwandfreie, nicht reduzierte Ware unter dem "Sonderpreis"-Schild zwischen anderer ermäßigter Ware liegt.
Wenn wir diese Artikel entdecken, räumen wir sie natürlich weg. Dennoch gibt es natürlich keinen Rechtsanspruch darauf, eine Ware, die dort liegt, zum Sonderpreis zu bekommen.

Wie das jetzt weitergeht, ahnt ihr vermutlich? Richtig: Mit einem jungen Mann hatte ich eine zähe Diskussion darüber, dass er das Produkt nicht günstiger bekommt. Der Satz "Das Produkt ist nicht reduziert und wurde vermutlich von irgendeinem anderen Kunden dort versehentlich abgelegt." ist aber auch unglaublich schwer zu verstehen …

Statt einsichtig zog er beleidigt davon.

Tüdelig

Eine ältere Kundin kam ohne Maske in den Laden. Ines erwischte sie zufällig direkt am Eingang und wies sie freundlich auf den fehlenden MNS hin.

Die Kundin schlug die Hand vor den Kopf: "Ach, ich wollte doch gar nicht einkaufen. Bin gerade aus Gewohnheit hier reingelaufen."

Kann ja mal passieren, wenn man teilweise mehrmals täglich hier ist. :-D

Auch wir zahlen für Masken!

In was für einem Universum leben manche Leute? Unnötige Diskussion mit einem Mann, der ohne Maske in den Laden gekommen war und damit argumentieren wollte, dass er ja "gleich wieder draußen" sein würde. Nein, ohne Maske gar nicht. In dem Zusammenhang erklärte ich ihm, dass wir jedoch einzelne an der Kasse verkaufen würden.

Da kam von ihm in aggressiv-vorwurfsvollem Tonfall folgender Einwand: "Verkaufen? Was soll das? Sie bekommen die ja auch umsonst!"

"Wer sollte uns die schenken? Auch wir bezahlen die Masken", erklärte ich ihm.

"Das glaube ich aber nicht!", ranzte er mich wieder an. Er verließ dann den Laden.

Alter …

Wenn Corona die Menschheit nicht direkt dahinrafft (leider, ich hatte auf den langersehnten planetenschützenden Dämpfer gehofft, der uns um ein paar Milliarden Individuen reduziert), dann werden wir uns alle noch durch die Begleitumstände die Köpfe einschlagen.

Und alle so: Jaaa, Mann, coool, Mann!

… dann war da noch die Kundin, deren alternative Erscheinung das Potpourri an Klischees noch einmal unterstrich und die einen dermaßen intensiven Duft nach frisch gemähtem gerauchtem Gras verströmte, dass man schon aus mehreren Metern Entfernung (!) das Gefühl hatte, sie würde noch mitten im Laden am Joint ziehen.

Tat sie natürlich nicht, aber der Geruch muss an allem gehaftet haben, was sie trug. :-O

Leere Kisten

Ein Kunde wollte zwei komplett leere Getränkekisten, also auch ohne Flaschen, hier am Automaten abgeben. Wie schon die Vorgängermodelle ist auch der Sivario so eingestellt, dass die leeren Rahmen nicht angenommen werden. Man soll ja niemanden in Versuchung führen und diese Rahmen sind in einem Supermarkt natürlich leicht zu bekommen.

Er klingelte an der Lagertür. Als der Mann mich sah, hielt er mit die beiden Gestelle entgegen und fragte mich, warum der Automat die nicht annehmen würde. Mit der sachlich korrekten Antwort, dass das an den nicht vorhandenen Flaschen lag, traf ich offenbar einen wunden Punkt. Er grantelte mich sofort an, dass die Kisten von hier wären und er dafür Pfand bezahlt hätte usw.

Natürlich war es kein Problem, die Kisten händisch anzunehmen. Das sagte ich ihm nicht nur, sondern tat es auch und er war wieder ganz friedlich. Allerdings erst, nach dem ich ihm in scharfem Tonfall mitgeteilt hatte, dass das auch freundlich geht.

Was haben die Leute alle für Probleme neuerdings? :-(

Genau hinter Ihnen!

An der Tiefkühltruhe mit Kuchen und Torten stehend verräumte ich eine Lieferung scharfer Würzsaucen. Ein Kunde stellte sich neben mich und wollte wissen, wo wir Salami am Stück hätten. Von allen möglichen Fragen, die man mir an der Stelle hätte stellen können, war das wohl eine der am leichtesten zu beantwortenden:

"Drehen Sie sich einfach nach hinten um, dann gucken Sie genau drauf."

Taco-Schalen

Ein Kunde suchte "Taco-Schalen". Klar, kein Problem. Haben wir nämlich im Sortiment, zwar noch nicht sehr lange, aber wir haben sie. Unter der Prämisse zumindest, dass die harten, zu U-förmig gebogenen Tortillas damit gemeint sind, die allgemein als "Taco-Schalen" bezeichnet werden. Insgesamt ist die Welt der Tacos und Tortillas mit ihren Variationen und Begriffen recht unübersichtlich, da gibt es wohl nie die eine richtige Antwort.

Die gezeigten Taco-Schalen waren dann aber nicht richtig. Gemeint waren in diesem Fall diese Kunststoffbehälter mit zwei Fächern, in denen man beispielsweise auch im Kino seine Nachos mit Käsesauce serviert bekommt. Die haben wir jedoch nicht.