Anfang April hatte ich über mit Eiswürfeln gefüllte Plastikbecher gelästert. Das Produkt finde ich persönlich immer noch recht nutzlos und ich hätte es auch nie bestellt – aber zwischendurch hatten wir einen Karton davon über unser Zentrallager bekommen. Ob die Ware irgendjemand bestellt hatte oder ob das eine Zuteilung oder möglicherweise auch einfach nur ein falsch kommissionierter Artikel war, der gar nicht zu uns sollte, kann ich nicht sagen.
Aber wir haben ihn nun – und wir verkaufen ihn auch erstaunlicherweise. Es gibt also offenbar doch einen Markt dafür. Eine Kollegin findet das Produkt totaaaaaaaaal praktisch, ich sehe bis heute keinen Grund, es zu verwenden. Aber dass die einen Leute ein Produkt toll finden, das andere für überflüssig halten, gilt vermutlich für unser komplettes Sortiment.
Eine Kollegin bekam mit, wie eine Kundin von vielen Kohlrabi-Köpfen bei uns in der Gemüseabteilung die kompletten Blätter abrupfte.
"Was machen Sie da?", fragte sie die Frau. Diese antwortete, dass sie die Blätter für ihre Kaninchen haben möchte. Auf die Ansage hin, dass sie dies bitte zu unterlassen hat, da der Kohlrabi die Blätter braucht, um davon zehren und länger frisch zu bleiben, wirkte sie reichlich verschnupft und drohte an, sich über meine Mitarbeiterin beschweren zu wollen. Wird sie erfahrungsgemäß vermutlich nicht machen, aber auf das Gespräch wäre ich schon gespannt …
Fundstück von Honza auf einer Tüte "Pretzel Thins" der Marke Savi – ein Strichcode, der mit Dünnen Laugenbretzeln verziert ist, die genauso aussehen, wie das Produkt auf der Verpackung.
Soll sich noch mal einer beschweren, dass das Gemüse bei uns teuer ist. Handteller"große" Miniatur-Blumenköhlchen und Becher mit 175 Gramm Tomaten für jeweils umgerechnet über drei Euro – wenn ich solche Preise bei uns ranhängen würde, täten mich die Kunden mit dem Blumenkohl bewerfen.
Fairerweise muss ich natürlich jetzt anmerken, dass man das nicht direkt vergleichen kann, da das durchschnittliche Jahreseinkommen in Norwegen noch deutlich über dem in Deutschland liegt. Aber wenn man unsere Preise gewohnt ist, schluckt man natürlich schon im ersten Moment.
Na, mich. Du guck mal, da steht "Alufolie" auf der Packung.
Ja, und, meinst du, das stimmt?
Weiß nicht. Das Bild sieht ja schon ein bisschen danach aus.
Die drucken doch allen Kram da auf die Packungen. Guck mal lieber nach.
Die ist aber überall zu, da kann man nicht reingucken.
Mann, du Döspaddel, mach das auf und guck nach.
Gute Idee. Hier ist auch eine kleine Lasche, auf der "hier öffnen" steht.
Halt! Damit wirst du in die Irre geleitet. Lass dir von den großen Aluminiumkonzernen niemals etwas vorschreiben. Öffne sie so, wie du es am besten kannst!
Du, guck mal, da ist wirklich Alufolie drin.
Tatsächlich. Na, dann leg die am besten wieder ins Regal zu den Kartoffelchips.
Vom Crowdstrike-Ausfall sind oder waren auch wir betroffen. Da wollte ich gerade ein Foto vom Bildschirm knipsen, um das Phänomen hier im Blog festzuhalten – da lässt der PC im Kassenbüro zu, dass ich mich einlogge und fährt anschließend wie immer hoch.
Ab sofort ist bei uns im Kassensystem die Aufrunden-Funktion aktiv. Nur immer kleine Summen, maximal neun Cent bis zum nächsten vollen Zehn-Cent-Betrag, aber Kleinvieh macht bekanntlich auch Mist und dieses Kleinvieh kommt den großen Viechern zugute.
Unser offizieller Datenschutzbeauftragter ist eine Abteilung der Edeka. Dort wird in allen Punkten eher 101%-ig gearbeitet, also insgesamt sehr korrekt und unangreifbar. Entsprechend haben wir auch jährliche Kontrollbesuche, in denen alle relevanten Punkte durchgearbeitet werden. Aber darum soll es in diesem Beitrag gar nicht gehen.
Ein wesentlicher Faktor ist natürlich die Videoüberwachung bei uns im Markt. Immerhin laufen hier momentan 22 insgesamt Kameras, die rund um die Uhr in Full-HD und Farbe alles aufzeichnen. Beim Erstaudit vor ein paar Jahren hatten wir dazu festgehalten, dass die Anlage ausschließlich Bilder und ausdrücklich keine Tonspur zur jeweiligen Kamera aufzeichnet. Ich weiß auch gar nicht, ob unsere Kameras das überhaupt könnten, aber selbst wenn, wird eine theoretisch mögliche Audioübertragung nicht mit erfasst. "Das ist ab-so-lut verboten", klingt es noch in meinem Ohr. Keine Thema.
Nun hatten wir einen Polizeinsatz wegen eines kleineren Ladendiebstahls, in den aber zwei Leute involviert waren, die sich jedoch augenscheinlich vor der Tat miteinander abgesprochen hatten. Einer der Täter widersprach jedoch, davon gewusst zu haben und wies jegliche Schuld von sich.
"Zeichnet Ihr den Ton mit auf?", wollte einer der Beamten von mir wissen.
Ich erblasste: "Umhimmiswilln, da stehste ja mit einem Bein im Knast!"
"Echt? Wir haben ein paar Geschäfte mit dabei hier, bei denen auch der Ton mit aufgezeichnet wird. Das hat schon dazu geführt, dass so mancher Täter mit verurteilt wurde", bekam ich zur Antwort. "Das ist extrem praktisch."
Also entweder sehen Richter das auch nicht immer so genau oder wissen es manchmal vielleicht auch nicht unbedingt besser –oder es gibt irgendwo eine Änderung in der Verordnung oder auch eine bestimmte Regeln, nach denen die Tonaufzeichnung doch irgendwie legal ist.
Ich habe dazu mal unseren direkten Ansprechpartner in der Datenschutz-Abteilung angeschrieben. Nicht, dass ich vor habe, hier zukünftig auch alle Gespräche mit zu erfassen, aber in diesem Punkt möchte ich einfach mal meine Neugierde befriedigen.
Ich hatte in diesem Beitrag am Dienstag bewusst "Begehung" und nicht "Besichtigung" geschrieben. Wir hatten am Montag nämlich nicht nur "die Moschee besichtigt", wir haben uns das gesamte Gebäude mit sämtlichen (Neben-)Räumen detailliert angesehen.
Das hat einen Grund: Sie haben tatsächlich endlich eine neue Bleibe gefunden und werden das Haus hier neben uns im Herbst verlassen. Aber nicht nur das – in dem Zusammenhang soll auch das gesamte Gebäude hier in der Kantstraße zeitnah verkauft werden.
Dass es dabei in meinen Fingern juckt, kann sich bestimmt jeder selber ausmalen. Zum einen hätten wir dadurch die volle Kontrolle über den Hof, zum anderen könnte man durch die räumliche Nähe vielleicht unsere Flächen des Edeka-Marktes hier entlasten – das war zumindest mein erster Gedanke. Dummerweise sind die Stockwerke auf gänzlich unterschiedlichen Niveaus, mit einem einfachen Durchbruch wäre es also nicht getan. Dazu kommt, dass wir nicht fast doppelt so viel Lager- wie Verkaufsfläche brauchen. Das hilft uns so also nicht weiter. Was könnte man dann dort anstellen? Büros oder eine andere gewerbliche Nutzung? Wohnraum? Aufgrund der sehr speziellen und tatsächlich reichlich verbauten Aufteilung der Innenräume ist das aber alles gar nicht so leicht umzusetzen.
Momentan brainen wir ständig storm, wie man das Gebäude sinnvoll nutzen könnte. Vor allem natürlich auch so, dass sich die Investition irgendwie wieder rentiert. Einfach nur zum Spaß und für mehr Ruhe auf dem Hof kann und werde ich mir die Immobilie ganz sicherlich nicht ans Bein binden.
Mal gucken, was daraus wird. Die Idee ist jedenfalls sehr, sehr reizvoll.
Die Produkte von Yfood wollen wir nicht mehr, die von Huel können wir nicht bestellen. Aber neu bei uns über das Zentrallager gelistet sind die "Foodie"-Trinkmahlzeiten von Ehrmann. Diese Sortimentserweiterung haben wir gestern dazu genutzt, auch mit allen verfügbaren Proteinriegeln eine kleine "Protein"-Platzierung am Kopfregal bei den Milchalternativen zu bauen.
Diese Artikel waren bei uns eigentlich nie ein großes Thema, aber dadurch, dass wir sie einfach mal angeboten haben, kam der Abverkauf von alleine ins rollen. Mittlerweile bestellen wir sämtliche Sorten regelmäßig nach.
Übrigens: Die "Foodie"-Flaschen sind in dieser Woche gerade für 2,79 € bei der Edeka im Angebot. Wer also mal testen möchte … Sogar ich mochte sie. Zumindest die Schoko-Variation war nicht unlecker.
Noch eine Strichcode-Zusendung von Falk, diesen hier hat er auf einer Schachtel Geramont entdeckt. Nur was das Motiv genau darstellen soll, erschließt sich mir nicht. Ein Stück Papier? Ein Tuch? Eine Decke?
Kampf der Verschwendung gilt nicht nur grundsätzlich Lebensmitteln, sondern auch allen anderen Dingen. Nur weil eine Verpackung beschädigt ist, muss man das Produkt ja nicht gleich wegwerfen. Schon gar nicht, wenn es kein Hygieneproblem gibt – wie zum Beispiel bei Holzkohle.
Da hatten wir einen aufgerissenen Sack, das passiert schnell mal, und ein Kollege hat die Stelle zugeklebt. Eigentlich ist das sehr löblich, zumal er auch direkt die Sonderpreisetiketten dazu verwendet hat. Ein Handgriff, zwei Probleme erledigt. Wenn diese Sonderpreisetiketten nur keine Sollbruchstellen hätten, damit sie zum Schutz vor Manipulationen nicht so leicht abgepult werden können.