Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Nach nur rund sechs Wochen ist nun endlich die Ware von Lindt hier angekommen. Ich war ja schon kurz davor, mir ein neues Sortiment für diese drei Fachböden zu überlegen.
Dann wollen wir uns gleich mal eine Platzierung überlegen …
Aufgrund mehrerer Umstände, das Wetter in Spanien dürfte auch nicht ganz unschuldig daran sein, ist Gemüse in den letzten Tagen teilweise erheblich teurer geworden.
Richtig prickelnd ist es dann, wenn man am frühen Morgen von einem Kunden in entsprechendem Tonfall direkt so angesprochen wird: "Sie haben sich im Preis vertan!!!"
Bei uns allen ist eine ältere Stammkundin pauschal als "tüdelig" / dement bekannt. Kommt regelmäßig mit dem Leergutautomaten nicht klar, vergisst manchmal was, kommt hin und wieder ohne Maske in den Markt. Eigentlich eine liebe, nette, alte Dame.
Meistens benutzt sie für ihre kleinen Einkäufe einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe. Manchmal auch nicht, dann ist es wahlweise die Handtasche oder, wie in diesem Fall, eine Einkaufstasche aus buntem Stoff.
In diese Tasche legte sie ein paar belanglose Waren im Gesamtwert von unter zehn Euro, die sie auch an der Kasse allesamt auspackte. Ebenfalls in der Tasche befand sich ein Leinenbeutel, in den sie hier aus unserem Sortiment während des Einkaufs eine Schachtel Pralinen im Wert von fast acht Euro gelegt hatte. An der Kasse packte sie die gerade erwähnten belanglosen Waren aus, blickte in den inneren Leinenbeutel, ließ die Pralinenschachtel darin, schlug den Stoff um und schob den Beutel tief zurück in die bunte äußere Tasche.
Da die Pralinen mit einem Sicherungsetikett beklebt waren, lösten sie schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die alte Dame packte daraufhin ziemlich zielstrebig die Pralinen aus der Tasche und lachte den Vorfall mit dem Hinweis auf ihre Vergesslichkeit weg.
Je öfter wir uns das Video angucken, desto sicherer sind wir uns, dass das ein knallharter Diebstahlsversuch war. Und wenn doch nicht? Wie hart geht man mit einer knapp Achtzigjährigen ins Gericht, gerade auch unter der Prämisse, dass sie in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt und manchmal auch schon mit einer Betreuerin hier für den Einkauf in den Laden kam?
Wir werden es jetzt dabei belassen, aber zukünftig gezielt an der Kasse darauf achten, dass sie auch wirklich keine Waren von uns mehr in ihrer Tasche, äh, "vergisst". So viel Seitenhieb musste noch mal eben sein.
Nachdem nun einige von euch geschrieben hatten, dass es sich bei dem Loch in dem vermeintlich angebohrten Schloss um eine für die Herstellung notwendige und später wieder sorgsam verschlossene Öffnung handelt, habe ich eben mal bei allen Schlössern genauer nachgesehen. Das war wohl richtig! Gut gemacht, ihr da draußen.
Man sieht nach der Oberflächenbehandlung quasi nichts mehr von den Stopfen. Nur bei einem einzigen Schloss fällt der kaum wahrzunehmende Ring noch auf.
Da ist das Schloss mit dem Loch wohl einmal zu viel runtergefallen.
Für professionelle Lebensmittelfotos wird mitunter gewaltig in die Trickkiste gegriffen, damit die Produkte auf den Bildern so aussehen, dass dem Betrachter direkt das Wasser im Mund zusammenläuft. Das geht so weit, dass die Lebensmittel nach der Fotosession oftmals nicht einmal mehr verzehrt werden können.
Themenwechsel: Das hier war eigentlich nur ein Whatsapp-Schnappschuss unseres Abendessens zu Hause, einer Gemüse-Nudel-Pfanne, die Ines' Kochkünsten sei Dank auch ausgesprochen lecker geschmeckt hat. Ungeschönt, ungefärbt, undekoriert, totgeblitzt – im Nachhinein betrachtet erinnert der Inhalt des Fotos irgendwie an den Bodensatz einer Biotonne.
Vor ein paar Tagen fiel einem Kollegen auf, dass eines der Vorhängeschlösser an unseren Vitrinen eine zusätzliche Bohrung hat, mit der man durch Hineinstoßen eines langen, dünnen Gegenstandes das Schloss auch ohne Schlüssel öffnen könnte.
Was zum..?
Mal eben zur Faktenlage:
1. Dass wir das Schloss so bekommen haben, z.B. versehentlich ein altes / gebrauchtes, ist ausgeschlossen. Da die Schlösser allesamt gleichschließend sind (also mit dem selben Schlüssel zu betätigen), kam es direkt vom Hersteller.
2. In der Bohrung hingen sogar noch ein paar Messing-Späne, auf dem Fußboden jedoch nicht. Wann das passiert ist, bleibt vollkommen unklar, das könnte auch eines der Schlösser aus der Zeit vor dem Umbau sein.
3. Die Bohrung ist sehr sauber und gerade angebracht worden, freifliegend bekommt man das selbst in relativ weichem Messing kaum so hin. Zumal die Bohrung auch relativ groß ist, da hat man einiges an Drehmoment.
4. Selbst wenn irgendjemand in böser (Einbruchs-)Absicht das getan haben sollte: Man ist ein paar Minuten dabei, der Einsatz eines Akkuschraubers wäre wohl irgendjemandem aufgefallen.
Inzwischen hängt ein neues Schloss an der Vitrine, ist ja auch logisch. Bezügliches der Bohrung bleibt bei mir und den anderen Kollegen nur ein sehr, sehr riesiges Fragezeichen …
Anbei ein sehr gelungener Strichcode aus Russland, welcher auch noch eine doppelte Bedeutung hat.
Und zwar bezieht sich die Milchprodukte-Marke "Prostokvashino" auf einen sowjetischen Trickfilm, in welchem ein Stadtjunge, ein gestreifter Kater und ein Hund gemeinsam in das Dorf Prostokvashino ziehen. Eben jener gestreifte Kater ("Kater Matroskin") ist auf allen Produkten der Milchprodukte-Marke zu finden.
Nun kommt noch das Wortspiel: Das russische Wort für Strichcode ist aus dem Deutschen übernommen: (gesprochen "Strichkod"), während das russische Wort für Kater (gesprochen "Kot") ist. Dies ist also im doppelten Sinne ein (gesprochen "Strichkot", also "Strichkater").
Das ist mal eine wirklich kreative Idee, definitiv.
Seit Ende letzten Jahres haben wir übrigens Granatapfelkerne im Glas im Sortiment. "Kein Schälen. Kein Putzen.", heißt es auf dem Etikett und wenn ich daran denke, wie oft ich schon mitbekommen habe, wie sich Leute abmühen, die Früchte ohne nennenswerte Kollateralschäden zu zerlegen, dürfte das mal eine interessante Ergänzung des Sortiments sein.
Für mich aber dennoch nicht. Ich mag Granatäpfel nämlich nicht.
Vor vielen Jahren schrieb ich hier mal, dass ich die Suche nach Sicherungsetiketten in der Bekleidung (oder Taschen etc.) von Kunden immer als mein "Flughafenspiel" bezeichne.
Nun hatte ich mal nach diesem Handchecker im Web gesucht und bin in einem pdf-Produktkatalog von Tyco gelandet. Dort ist auf Seite 72 der Handchecker zu finden und dort steht:
Die Kontrolle erfolgt, ähnlich dem Check-in am Flughafen, ohne unangenehmes Abtasten oder gar Entkleiden des vermeintlichen Ladendiebes.
Die Assoziation mit dem obligatorischen Kontrollvorgang beim Einchecken am Flughafen hatten also offenbar auch noch andere Leute.
Nach nun über zwei Jahren nach dem Umbau haben wir genug Routine und Erfahrung mit den neuen Verhältnissen, dass wir die Regale und die sich darin befindlichen Platzierungen sehr präzise überarbeiten können. Daraus ergab sich auch, dass wir die Packdichte in den Regalen noch weiter optimieren können – und so habe ich nun über 40 (!) neue Fachböden bestellt, die den Weg in den Laden finden werden. Das sind etwa 50 Meter Regalfläche, die bei uns hier natürlich unglaublich viel wert ist.
Es gibt im Grunde zwei mögliche Verwendungen, die wir uns je nach Sortiment natürlich schon längst überlegt haben: Entweder werden wir den gewonnen Platz für neue Artikel nutzen oder die vorhandenen Produkte zweckmäßiger in die Regale stellen. Bin mal gespannt, wie lange Wanzl für diese Lieferung braucht.
Wie der Betreff schon andeutet, wird auch noch ein zweiter Teil folgen. Wir wollen nämlich nicht nur den Inhalt in den vorhandenen Regale verdichten, sondern auch zwei komplett neue Regale hier aufstellen. Da werden gerade die Pläne erstellt, damit das dazu notwendige Material bestellt werden kann. Dann wird das alte Holzregal verschwinden und auch durch eines unserer Eisenglimmer-"Pure-Tech"-Regale ersetzt.
Wir fiebern seit Jahren diesem Termin entgegen und nun droht auch diese Veranstaltung aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen zu platzen. Noch ist viel Zeit und wer weiß, wie sich die Situation bis zum Herbst entwickelt haben wird – aber ein paar Wochen Vorlauf brauchen wir schon. Nicht zwingend für die unmittelbaren Vorbereitungen, aber wir müssen noch etliche Dinge neu anschaffen und zugegebenermaßen würde ich das ungerne tun, um sie dann für die nächsten Jahre unausgepackt direkt wieder einlagern zu können.
Mein Stichtag: 1. Oktober. Wenn bis dahin Veranstaltungen und Zusammenkünfte weiterhin nicht erlaubt sind, bleibt hier am 30. Oktober ab 21 Uhr die normale Ladenbeleuchtung an. Der nächste auf einen Samstag fallende 30. Oktober, und damit die nächste Chance auf Scary Shopping, ist in sechs Jahren – also 2027.
(Oder vielleicht auch geklaut, so genau weiß man das nun nicht. Auch wenn ich das natürlich ohne Mühe im Warenwirtschaftssystem nachschlagen könnten, mit einem Zeitaufwand, der dem des Schreibens dieses Blogeintrags kaum nachsteht. Aber erfahrungsgemäß verschwinden gerade die Discount-Eigenmarken meistens eher nicht unbezahlt.)
Das Telefon klingelte, angezeigt wurde eine Handynummer. Ich nahm ab und meldete mich nur kurz mit meinem Nachnamen. Eine junge Frau war dran, die ziemlich außer Atem klang: "Entschuldigung, habe ich mit ihnen heute einen Termin, dass Sie meinen Gaszähler tauschen?"
"Nein", erklärte ich wahrheitsgemäß, "hier ist der EDEKA-Markt in der Bremer Neustadt."
"Oh, achso, danke, dann hab ich mich wohl verwählt."