Demenz oder Diebstahl?
Bei uns allen ist eine ältere Stammkundin pauschal als "tüdelig" / dement bekannt. Kommt regelmäßig mit dem Leergutautomaten nicht klar, vergisst manchmal was, kommt hin und wieder ohne Maske in den Markt. Eigentlich eine liebe, nette, alte Dame.
Meistens benutzt sie für ihre kleinen Einkäufe einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe. Manchmal auch nicht, dann ist es wahlweise die Handtasche oder, wie in diesem Fall, eine Einkaufstasche aus buntem Stoff.
In diese Tasche legte sie ein paar belanglose Waren im Gesamtwert von unter zehn Euro, die sie auch an der Kasse allesamt auspackte. Ebenfalls in der Tasche befand sich ein Leinenbeutel, in den sie hier aus unserem Sortiment während des Einkaufs eine Schachtel Pralinen im Wert von fast acht Euro gelegt hatte. An der Kasse packte sie die gerade erwähnten belanglosen Waren aus, blickte in den inneren Leinenbeutel, ließ die Pralinenschachtel darin, schlug den Stoff um und schob den Beutel tief zurück in die bunte äußere Tasche.
Da die Pralinen mit einem Sicherungsetikett beklebt waren, lösten sie schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die alte Dame packte daraufhin ziemlich zielstrebig die Pralinen aus der Tasche und lachte den Vorfall mit dem Hinweis auf ihre Vergesslichkeit weg.
Je öfter wir uns das Video angucken, desto sicherer sind wir uns, dass das ein knallharter Diebstahlsversuch war. Und wenn doch nicht? Wie hart geht man mit einer knapp Achtzigjährigen ins Gericht, gerade auch unter der Prämisse, dass sie in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt und manchmal auch schon mit einer Betreuerin hier für den Einkauf in den Laden kam?
Wir werden es jetzt dabei belassen, aber zukünftig gezielt an der Kasse darauf achten, dass sie auch wirklich keine Waren von uns mehr in ihrer Tasche, äh, "vergisst". So viel Seitenhieb musste noch mal eben sein.
Meistens benutzt sie für ihre kleinen Einkäufe einen der von uns zur Verfügung gestellten Einkaufskörbe. Manchmal auch nicht, dann ist es wahlweise die Handtasche oder, wie in diesem Fall, eine Einkaufstasche aus buntem Stoff.
In diese Tasche legte sie ein paar belanglose Waren im Gesamtwert von unter zehn Euro, die sie auch an der Kasse allesamt auspackte. Ebenfalls in der Tasche befand sich ein Leinenbeutel, in den sie hier aus unserem Sortiment während des Einkaufs eine Schachtel Pralinen im Wert von fast acht Euro gelegt hatte. An der Kasse packte sie die gerade erwähnten belanglosen Waren aus, blickte in den inneren Leinenbeutel, ließ die Pralinenschachtel darin, schlug den Stoff um und schob den Beutel tief zurück in die bunte äußere Tasche.
Da die Pralinen mit einem Sicherungsetikett beklebt waren, lösten sie schließlich den Alarm der Warensicherungsanlage aus. Die alte Dame packte daraufhin ziemlich zielstrebig die Pralinen aus der Tasche und lachte den Vorfall mit dem Hinweis auf ihre Vergesslichkeit weg.
Je öfter wir uns das Video angucken, desto sicherer sind wir uns, dass das ein knallharter Diebstahlsversuch war. Und wenn doch nicht? Wie hart geht man mit einer knapp Achtzigjährigen ins Gericht, gerade auch unter der Prämisse, dass sie in einer Einrichtung für betreutes Wohnen lebt und manchmal auch schon mit einer Betreuerin hier für den Einkauf in den Laden kam?
Wir werden es jetzt dabei belassen, aber zukünftig gezielt an der Kasse darauf achten, dass sie auch wirklich keine Waren von uns mehr in ihrer Tasche, äh, "vergisst". So viel Seitenhieb musste noch mal eben sein.
Trackbacks
Nur registrierte Benutzer dürfen Einträge kommentieren. Erstellen Sie sich einen eigenen Account hier und loggen Sie sich danach ein. Ihr Browser muss Cookies unterstützen.
Die Kommentarfunktion wurde vom Besitzer dieses Blogs in diesem Eintrag deaktiviert.
Kommentare
Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt
John Snow am :
Philipp am :
Falls ihr wisst in welcher Einrichtung sie wohnt lohnt sich vielleicht auch ein Gespräch mit den Betreuern dort. Nicht mit der Bitte besser auf sie aufzupassen, sondern nur mit dem Wunsch um eine Einschätzung der Situation.
Wobei das mit dem unauffälligen Achtgeben ja auch helfen würde, wenn sie nur tüddelig wäre. Schließlich wollt ihr ja auch - bei allem Verständnis und Respekt für die Situation - nicht, dass euch dadurch regelmäßig Ware abhanden kommt.
Roland am :
DerBanker am :
Klodeckel am :
Habakuk am :
Gunda am :
Theo am :
Was soll denn der Vorschlag mit der Einrichtung zu sprechen? Sagen, dass eine Bewohnerin eine Diebin ist? Vielleicht, weil Beweise gibts ja keine? Und dann tun sie was? Die Frau wegsperren? Klingt für mich nicht zu Ende gedacht.
Einfach die gute Frau im Auge behalten, ob es Methode hat "zufälligerweise" teure Artikel an der Kasse zu "vergessen", anstatt eine unbekannte Prozesskette auf Basis von Vermutungen in Gang zu setzen.
kritischer Beobachter am :
Die nicht-demente Version der Frau hätte die zu teuren Pralinen zwar gern gehabt, aber nicht gekauft. Und klauen kommt nicht in Frage. Die Demenz hat die moralische Kontrollinstanz im Hirn gekillt, und jetzt handelt sie mit viel weniger Hemmungen nach dem lustprinzip.
Ist trotzdem eine Krankheit. Ich würde sie weiter einkaufen lassen und jedes Mal filzen. Womöglich ist ihr auch das egal. Je öfter sowas wieder vorkommt, desto sicherer kann man sein, dass die Demenz Schuld hat.
Nicht der Andere am :
Thomas am :
Wäre zumindest ein höflicher Schuß vor den Bug.
Wie gesagt: Alles ruhig und freundlich.
Norbert am :
Selbst ein Brief mit ärztlichem Attest änderte nichts an dieser Entscheidung des Supermarkts.
Für uns als Familie war dies wirklich eine extrem unangenehme Erfahrung.
Anja am :
Selbst wenn es wirklich Diebstahl war, kann das an der Krankheit liegen. Demenz ist eben nicht immer gleich.
Man kann auch solche Sachen mit ihr besprechen, wenn das wieder vorkommt. Ist ja dann eh im Büro das Gespräch... Ihr erklären, dass ihr ja wisst, dass sie tüddelig ist und dass ihr aber auf der anderen Seite eben kein Wohlfahrtsverband seid und sie gerne weiter bei euch einkaufen darf, aber nur in Begleitung. Sie soll sich an der Kasse melden, dann geht jemand mit ihr einkaufen und hilft ihr auch bei den Regalen und so. Das ist für sie ein bisschen peinlich, dass sie Hilfe braucht, aber eben nicht so sehr wie nicht mehr einkaufen zu dürfen. Und wenn die anderen Kunden mitbekommen, dass sie nach Einkaufsbegleitung fragt, sieht das nur nach nettem Service aus. Win-win sozusagen