Ich kaufte eine handvoll Waren ein um ein leckeres Baguette zu machen. Ich hatte es eilig und so schaute ich erst zu Hause auf die Rechnung, die mir ein wenig zu hoch erschien. Tatsächlich wurden 2xChampignons abgerechnet, die ich nicht gekauft hatte. Ich ging ohne die vor 5 Minuten gekaufte Ware (sieben Artikel) mitzunehmen zurück in den Laden und musste eine ganze Weile mit der Chefin diskutieren, bevor sie mir das Geld zurückgab.
Die Kassiererin sagte, es könne eigentlich kein Artikel zu viel auf der Rechnung erscheinen, denn "sie muss ja alles einzeln durchziehen". Höchstens ein Nummerntausch mit einem anderen Artikel könnte passieren. Natürlich oder seltsamerweise fand sich kein Artikel mit einer ähnlichen Nummer.
Ich verwies auf die Kamera und gab den Tip, einfach anzuschauen, wie viele Waren ich gekauft hatte. Das wollte die Chefin nicht.
Wie kann das passieren, dass zusätzliche Artikel berechnet werden? Geht das technisch wirklich nicht, oder wollte es die Kassiererin nicht zugeben? Jede Software hat Fehler, eine Kasse sicherlich auch, oder? Wie hättest du in diesem Fall gehandelt? Hättest du auf den Film der Kamera geschaut?
Man gab mir zwar das Geld wieder, aber tat das sehr widerwillig. Die Kassiererin denkt jetzt noch, dass ich zwei andere Artikel gekauft habe und die Verwechselung nicht zugeben wollte.
Oha, das sind ja gleich drei Fragen auf einmal.
Ich fange einfach mal mitten drin an:
Dass zu viele Artikel berechnet werden ist in der Tat eher ungewöhnlich. Es sei denn, ein Artikel wird versehentlich mehrmals vom Scanner erfasst oder die Kassiererin hat das Bestätigungspiepen des Scanner nicht gehört und den Artikel deshalb noch einmal gescannt.
Ansonsten kann ich mir nur erklären, dass tatsächlich etwas vertauscht worden ist. Dazu gibt es hier bei mir im Grunde nur zwei konkrete Möglichkeiten: Entweder gab es bei einer Artikelnummer einen Zahlendreher, so dass z.B. statt einer Gurke ein Netz Orangen gebucht wurde. Das lässt sich leicht herausfinden, allerdings nur, wenn auch die gekaufte Ware vollständig vorliegt, damit man diese direkt mit dem Kassenbon (oder der Aufzeichnung im Kassenjournal) vergleichen kann.
Die zweite Möglichkeit ist etwas unwahrscheinlicher und hinterher etwas schwieriger herauszufinden, kommt aber durchaus auch vor. Wenn die Kassiererin einen reduzierten, bzw. aus anderen Gründen mit dem Preis ausgezeichneten Artikel manuell auf eine Warengruppe buchen muss, aber den Preis versehentlich in der Kasse als Artikelnummer bestätigt, kann es passieren, dass ein vollkommen andersartiger Artikel, zu dem diese Artikelnummer gehört, gebucht wird. Da wird dann z.B. das reduzierte Gebäck im Einkaufswagen ignoriert, weil man auf der Suche nach einem falsch gebuchten Gemüseartikel ist. Dabei hätten die Kekse 1,00€gekostet, was natürlich deutlich weniger ist als für das Netz Orangen mit der Artikelnummer 100 für 2,59€.
Zur Kamera: Könnte natürlich sein, dass in dem Laden gar keine Aufzeichnung stattfindet.
Blogleser Thorben hat mich auf diesen Blogeintrag von ihm aufmerksam gemacht:
Heute hab ich nen Rundschreiben der Zentrale gelesen.
Redbull hat absofort Dosen im Umlauf, die aus “Material 80″ sind. Deckel aus Alu, Rest aus irgendnen Kunststoff.
Diese Dosen werden von den DPG-Maschinen nicht angenommen. Eine Aufschaltung, damit diese Angenommen werden, soll je Automat je 300€ kosten. Nun werden wir all diese “Materiall 80″-Dosen per Hand annehmen.
Na prost Mahlzeit wenn alle Dosen darauf umgestellt werden.
Also ich habe von neuen Dosen bislang noch nichts gehört.
Aber dass die Aufschaltung des Gebindes auf Leergutautomaten 300 Euro kosten soll, halte ich für ein Gerücht. Letztendlich identifizieren sich die Dosen auch nur über Strichcode und dpg-Logo und sollten somit wie alle anderen Gebinde in die Datenbanken integrierbar sein.
Aber was "Material 80" sein soll, weiß ich auch nicht.
Blogleser Samrow hat eine Frage zum Thema Müll in Einkaufswafen:
Hallo Björn,
schon lange nervt mich, dass viele Kunden ihren Müll wie Eisverpackungspapier, Brötchentüten oder sogar abgenagte Apfelgehäuse oder benutzte Taschentücher im Einkaufswagen lassen wenn sie ihn zurückstellen. Der nächste Kunde (also ich) muss das Zeugs dann mit spitzen Fingern herausfischen und entsorgen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das immer schlimmer wird und inzwischen jeder zweite Wagen "befallen" ist. Wie ist das bei Dir? Hast Du ordentliche Kunden oder füllt der zurückgelassene Müll inzwischen einen ganzen Container?
Ich kenne das Phänomen selber und es tritt meiner Erfahrung nach vor allem dort auf, wo die Kunden relativ anonym die Wagen zurückstellen. So zum Beispiel bei allen größeren SB-Warenhäusern (wie z.B. realkommastrich) aber im Grunde auch allen anderen Geschäften, bei denen die Wagen draußen in den kleinen Häuschen zwischen den Parkplätzen stehen. Diese Boxen scheinen irgendwo einen verdeckten Hinweis zu haben, der zum Müll abladen auffordert.
Hier im Laden stehen die Wagen drinnen unmittelbar neben der Kasse. Es kommt natürlich auch bei mir immer mal vor, dass etwas im Wagen liegenbleibt: Mal eine ungenutzte Gemüsetüte, dann wieder eine Werbebeilage aus der Zeitung, aber am häufigsten alte Kassenbons. Wenn wir sowas sehen, entfernen wir den Müll natürlich, aber im großen uns ganzen ist das Verhalten meiner Kunden diesbezüglich sehr erfreulich.
Lieber Ben und lieber Jerry – ich weiß ja nicht, was ihr mit meinem Lieblingseis angestellt habt. Vielleicht war's auch nur die eine fehlproduzierte Charge, in der der Keksteig irgendwie störend nussig schmeckte.
Ich werde es selbstverständlich noch weiteres Mal probieren, aber erst, wenn wir neue Ware bekommen haben. Sollte das eine dauerhafte Rezepturänderung sein, bin ich als Kunde (in meiner Rolle als Verbraucher, nicht als Händler) weg.
Heute Morgen haben sich zwei Flaschensammler um einen Müllsack voller leerer Bierdosen gestritten. Einer behauptete, der andere hätte sie ihm gestohlen. Da sie sich darüber nun gar nicht einig werden konnten, blieb es nicht nur bei einer verbalen Auseinandersetzung, sondern hatte mitunter schon Ähnlichkeiten mit Freistilringen vor dem Leergutautomaten. Schließlich ging mein Mitarbeiter dazwischen und versuchte, den Streit zu schlichten. Da bei beiden sich dennoch nicht einig werden konnten, rief mein Angestellter die Polizei.
Es ging einige Minuten hin und her, aber einigen konnte man sich offenbar nicht. Schließlich hat einer der Polizisten den Sack schlichtweg im Lager ausgekippt, den Inhalt mit einer geschmeidigen Handbewegung in zwei Hälften geteilt. Jedem der beiden Streithähne seinen Teil und gut.
Am Samstag vor drei Wochen ist uns an der Kasse eine junge Frau aufgefallen. Sie bezahlte eine billige Pizza, erkundigte sich nach einem Tabak, den wir nicht führen – und verschwand. In der Hand hielt sie eine prall gefüllte Tragetasche eines Mitbewerbers und irgendwie kam sie uns extrem seltsam vor. Ihre Bewegungen, ihre Erscheinung, all das wirkte sehr verdächtig. In dem Moment konnten wir zwar nichts machen, aber wir sahen uns hinterher die Videoaufzeichnung an. Es war, wie ich es geahnt hatte: Die prall gefüllte Tasche war vor allem deswegen prall gefüllt, weil sie dort die verschiedensten Artikel aus meinem Laden hineingestopft hatte. Aufregen lohnte sich nicht mehr, ich tröstete mich damit, dass sie wirklich "nur" ein paar Lebensmittel geklaut hat. Der Sachschaden hielt sich somit in Grenzen, aber dennoch nahmen wir uns vor, die Augen aufzuhalten.
Eine Woche später kam mein Mitarbeiter plötzlich von der Kasse in mein Büro gelaufen: "Ich glaube, das ist sie wieder. Die steht gerade bei mir an der Kasse." Ich ging mit ihm nach vorne. Da ich die junge Frau nicht mehr genau vor Augen hatte und auch – wie immer in solchen Situationen – etwas aufgeregt war, sprach ich dummerweise die falsche Frau an. Sie sah ähnlich aus, trug eine schwarze Jacke und stand bei meinem Mitarbeiter an der Kasse. Während ich ihr die unauffällige Frage stellte, ob sie den in der Vorwoche gesuchten Tabak denn noch bekommen hätte (was sie übrigens damit beantwortet, dass sie Nichtraucherin sei), bezahlte die Diebin wieder eine Eigenmarken-Pizza und verschwand vor unseren Augen aus dem Laden. Und mit ihr wieder der selbe, prall gefüllte Leinenbeutel. Diesmal wieder voller gemischter Lebensmittel.
Das Schema passte. Immer am Samstag kam sie also hierher und füllte ihre "Plus"-Tasche mit den unterschiedlichsten Waren. Bislang nie wirklich viel und wohl auch nicht mit der Absicht, das Zeugs irgendwo auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, um zu Geld zu kommen. Trotzdem mussten wir die Augen aufhalten. Wer weiß, wieviel Schaden sie noch anstellt.
Am vergangenen Samstag war die komplette Belegschaft hier im Laden in Habtachtstellung. Jeder sollte auf eine junge Frau mit dunklen Haaren, dunkler Jacke und einerm Leinenbeutel vom Discounter "Plus" achten. Wie das Leben so ist passierte Samstag... gar nichts.
Gestern Abend lief sie mir plötzlich hier im Laden über den Weg. Sie hatte gerade eine Kollegin angesprochen und nach einem bestimmten Artikel gefragt, als ich zufällig genau daneben stand. Alles passte und auch mein Mitarbeiter an der Kasse bestätigte sofort, dass das die gesuchte Frau ist.
Den bekannten Leinenbeutel trug sie in der Hand, sie bezahlte einige Dinge und nachdem sie die Kasse passiert hatte, sprach ich sie an und forderte sie auf, uns ins Lager zu folgen.
Zuerst stritt sie alles ab. Die Lebensmittel im Leinenbeutel hätte sie woanders gekauft, erklärte sie. Daraufhin zeigte ich ihr die Videoaufzeichnung, auf der deutlich zu erkennen war, wie sie genau diese Sachen einpackte. "Die habe ich später wieder ins Regal gelegt.", versuchte sie zuerst zu erklären, musste aber dann einsehen, dass sie gegen die eindeutigen Bilder keine Chance hatte. Daraufhin gab sie auch die vorangegangenen Diebstähle zu.
Es passierte nicht mehr viel Spektakuläres. Sie hatte einen Ausweis dabei, die Daten stimmten auch und so brauchte die Polizei nicht anzurücken. Während ich die Personalien in meine Vordrucke übertrug, erklärte sie, dass sie zwei Kinder und kein Geld hätte und, wie wir ja auch sehen würden, wirklich nur ein paar Lebensmittel klauen würde, damit sie überhaupt etwas zu Essen hat.
Ich weiß nicht, ob sie einfach nur eine gute Schauspielerin ist oder das so lange geübt hat – aber irgendwie glaubten wir ihr die Geschichte und sie tat uns allen auch richtig Leid dabei. Sie versprach sogar, den entstandenen Schaden aus den vergangenen Fällen wieder gutzumachen, aber das glaube ich wirklich erst dann, wenn sie mir das Geld auf den Tisch legt.
Trotzdem möchte ich mich zukünftig zumindest von ihr nicht mehr beklauen lassen und so folgte auch in diesem Fall das übliche Hausverbot und die Anzeige, die ja sowieso ohne nennenswerte Folgen bleiben wird...
In Bayern ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Verantwortlichen der "Zeitungszeugen". Ihnen wird vorgeworfen, Nazi-Propaganda zu verbreiten und Urheberrechte zu verletzen. Bundesweit werden Exemplare der neuesten Ausgabe beschlagnahmt.
Bei mir steht die aktuelle Ausgabe noch im Zeitungsregal. Als wir die Hefte der ersten Ausgabe ins Regal stellten, war die Verwunderung schon groß. Was ist das? Dürfen wir das überhaupt verkaufen? Wollen wir das verkaufen? Auf der Rückseite der "Zeitungszeugen" wird die Erklärung gleich mitgeliefert:
Dier Herausgabe von Zeitungen und Originaldokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus soll zum Verständnis dieser kritischen Periode deutscher Geschichte beitragen. Der Herausgeber distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten der hier abgedruckten nationalsozialistischen Zeitungen und Dokumente.
Während wir gerade noch überlegten, ob wir die Zeitungen überhaupt noch anbieten sollten, zumal der aktuellen Ausgabe auch noch ein Propaganda-Plakat "wählt Hitler" beiliegt, und schließlich eben die Hefte aus eigenem Ermessen komplett aus dem Verkauf genommen haben, trudelte hier ein Fax von unserer Großhandlung ein. Der Inhalt war die ausdrückliche Aufforderung, sämtliche Hefte aus dem Verkauf zu nehmen und für Dritte unzugänglich zu lagern.
Kennt jemand die Preise in Estland? Ich habe hier einen unbekannten Wein und der einzige Preis, den ich im weiten Wehwehweh gefunden habe, war von einem Verkäufer in Estland. Dort kostet der Wein umgerechnet knapp 7 Euro.
Werde ich immer noch regelmäßig von Kunden, Vertretern, aber auch Neugierigen via E-Mail gefragt.
Was soll ich sagen? "Nein, denn das Türschloss ist leider inzwischen eingerostet.", ist sicherlich eine lustige, aber nicht die richtige Antwort. Im Hinblick auf das von mir geführte Unternehmen lautet die Antwort also defintiv JA!
Nach mehreren Besuchen voller Überredungsversuche der Rotbäckchen-Vertreterin, habe ich die Säfte nun auch im Sortiment.
Vorhin hat eine Kundin eine leere Rotbäckchen-Flasche abgegeben. Ja, die konnte ich eindeutig als Mehrwegflasche identifizieren, denn zum einen kenne ich die "Rabenhorst"-Flaschen, zum anderen steht auch "Pfandflasche auf dem Rückenetikett. Ich wunderte mich etwas, denn die Flaschen bei mir im Regal werden in Kartons geliefert und nicht in Kunststoffrahmen. Etwas später ist mir der Gedanke gekommen, dass "unsere" Flaschen doch gar kein Pfand haben. Zumindest steht auf dem Regaletikett nichts drauf und die Flaschen tragen den "grünen Punkt".
Man muss schon sehr genau hinsehen, um den Unterschied zwischen der bepfandeten Flasche (lins im Bild) und der für den Altglascontainer zu erkennen...
Wir haben eine wichtige Informationsveranstaltung darüber, wie es bei uns zukünftig, also als vollständiger Partner unseres neuen Hauptlieferanten, technisch weitergeht. (Nicht nur) Mich erwartet ja ein neues Kassen- und Warenwirtschaftssystem. Ich bin gespannt, aber nicht unbedingt erfreut.
Vielen Dank an alle, die mir nach meinem geäußerten Wunsch, die Gemüseabteilung umzubauen, irgendwelche Bilder (bzw. Links zu solchen) von Gemüse-Platzierungen geschickt haben.
Es gibt so viele verschiedene schöne Ideen. Aber bei mir macht natürlich der vorhandene Platz einen ganz dicken Strich durch die Rechnung. Noch ist alles in Planung und sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich selbstverständlich berichten...