Seit Tagen versucht immer wieder eine Nummer aus Pinneberg, hier durchzukommen. Am ersten Tag waren wir mehrmals rangegangen, im Hintergrund waren Callcentergeräusche zu hören, niemand sagte was und dann wurde die Verbindung wieder unterbrochen. Seitdem ist die Nummer in der Sperrliste meiner Fritzbox.
Nach wie vor haben wir fast jeden Tag einen oder zwei dieser Anrufversuche. Es könnte der pinneberger Quälgeist sein, wenn wir uns denn gequält fühlen würden.
Momentan haben wir täglich Ladendiebe. Also die haben wir vermutlich sowieso, aber momentan erwischen wir auch im Grunde täglich wenigstens einen.
Ist das einfach nur ein Zufall oder sind die Zeiten schlechter geworden und die Leute haben weniger Geld in der Tasche? Diese Situation würde ja voraussichtlich auch nicht so schnell wieder besser werden – das sind ganz schön trübe Aussichten für die Zukunft …
Wenn auch Lindt offenbar nicht mit uns direkt zusammenarbeiten möchte, so verkaufen wir dennoch hier die Artikel, die wir über unser Zentrallager bekommen können. Das sind vor allem die Oster- und Weihnachtssüßwaren, überwiegend auf Displays. In diesem Jahr haben wir uns einen kompletten Aufsteller mit den Goldhasen in der Standardgröße hier in den Markt gestellt. So weit, so unspektakulär.
So leicht schräg mit dem Superweitwinkel fotografiert hat der Anblick schon fast eine hypnotisierende Wirkung. Daher: Shop-Art, Teil 53 dieser Serie.
Bei den Goldhasen in der "Glamour Edition", bei dem die Verpackung mit Hologramm-Glitzer ausgestattet ist, konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich "musste" sie einfach bestellen, wenn auch nur einen Karton mit 16 Stück. Das hat zwar jetzt nichts mit Shop-Art zu tun, passte aber gerade zum Hasenthema.
Mit dem Neubau unseres Maggi-Regals haben wir nicht nur rund zwanzig neue Produkte in den flachen Tütchen hinzubekommen, sondern nun auch die legendäre Maggi-Würze in den 1kg-Flaschen für 5,99 € pro Stück. Das klingt zwar viel, ist aber im Vergleich mit den 250g-Flaschen für 2,19 € (Discountpreis) auf die Menge umgerechnet durchaus günstig. Für Kunden, die das Zeug buchstäblich literweise verbrauchen, also durchaus interessant.
Bislang fehlt noch nicht eine Flasche, aber das wird sich hoffentlich bald ändern. Wenn es die "Hot"-Version in den großen Flaschen gäbe, wäre ich selbst wohl mein bester Kunde. In Kartoffelsuppe und auf meine Frühstückseier kippe ich mir die nämlich – aber auch wirklich nur die scharfe Würze, nicht die klassische Ausführung.
Nach über 20 Jahren war von dem Heftklammern-Entfernungsgerät, kurz: Enthefter (Memo: nicht Englisch aussprechen), der Plastikgriff abgebrochen und das Ding damit quasi unbenutzbar geworden.
Bei einem Onlinehändler hatte ich mir ein Dreierpack für sechs Euro inklusive Versandkosten bestellt. Das ist zwar deutlich unter dem Preis, den man sonst für eines dieser Dinge bezahlt, aber ich riskierte es. Irritiert war ich, als ich den Umschlag öffnete: Es lagen nicht drei, sondern sechs dieser Entklammerer darin. Da ich ehrlich bin, schrieb ich den Händler an: "Moin, die Entklammerer kamen gerade an, so weit alles gut – nur waren statt der drei bestellten sechs Stück davon im Umschlag. Ich brauche sie eigentlich nicht, aber zurückschicken lohnt sich vermutlich irgendwie auch nicht, oder?"
Ich wollte einfach nur ehrlich sein und rechnete auch nicht damit, dass der Verkäufer bei dem Artikelpreis auf eine Rücksendung bestehen würde, aber die Antwort war dennoch überraschend: "Moin, alles gut wir wollten was Gutes tun. Wir haben noch so viele davon."
Jetzt habe ich jedoch nicht nur zwei sondern fünf mehr als ich gebrauchen kann und was haben wir damit nun gemacht? Richtig, mit einem Preis versehen ins Regal mit den Schreibwaren gehängt. Bei 2,99 € habe ich nicht nur meinen neuen Entklammerer fürs Büro bekommen, sondern auch noch hinterher neun Euro verdient. Wenn's mal immer so laufen würde.
Blogleser Cornelius hat während seines Urlaubs in der Passeig de Lluís Vives in Oliva (Spanien) diesen SPAR-Markt mit der trist-grauen Fassade entdeckt. Vielen Dank für die Zusendung.
Eine Kundin suchte Jack Daniels. "Der ist ja auch im Angebot diese Woche", ergänzte sie die Frage nach dem Artikel.
Ich stutzte einen Moment, überlegte, dann sagte ich ihr, dass der in der vergangenen Woche im Angebot gewesen war. Diese Woche nicht mehr. Doch, das hatte sie in der Werbung selber gesehen, erklärte sie mir. War ich jetzt auf dem Holzweg? Nein, da ich letzte Woche persönlich noch mehrere Kartons "Jacky" nachbestellt hatte. Hundertprozentig letzte Woche.
Plötzlich schlug die Frau sich mit der Hand vor die Stirn. "Netto! Ich hab das verwechselt. Der ist bei Netto im Angebot", sagte sie etwas beschämt. Wir mussten beide lachen.
Ob Netto wirklich in dieser Woche den Whisky im Sonderangebot hat, kann ich nicht sagen, aber die Chance, ihr ein "Dann geh doch zu Netto!" entgegenzuschmettern, habe ich leider verstreichen lassen.
Ein Mann fiel uns vor dem Leergutautomaten auf. Wir hatten ihn nur von oben durch die Kamera gesehen, aber die Gesamterscheinung löste bei Ines und mir gleichermaßen ein "Da bleiben wir mal dran"-Gefühl aus.
Wie es weiterging: Er zog den Bon, ging zurück in den Laden, bog in die Getränkeabteilung ab, nahm sich zwei Flaschen LECH-Bier, steckte diese innerhalb von zwei Sekunden in seine Jacke und ging zur Kasse.
Da wir nicht wussten, wie voll es vorne war und wie schnell er den Laden verlassen würde, sprinteten wir nach vorne. Das bekam der Mann jedoch mit und fühlte sich vermutlich ertappt und zog die beiden Flaschen wieder aus der Jacke. In der Kassenschlange stehend hielt er sie jedenfalls in der Hand. Als er dran war hatte er, oh Wunder, kein Geld dabei und ließ die beiden Flaschen zurück.
Am Ausgang schnappten wir ihn uns dennoch. Nach der Mitteilung, dass wir uns nicht gerne beklauen lassen würden, erteilte ich ihm ein Hausverbot und murrend trollte er sich …
Anfang Februar wurde die neue Sondermünze mit dem Motiv "Königsstuhl" vorgestellt. Königsstuhl, dieses Das wäre an mir vollkommen vorbeigegangen, wenn ich nicht mit meiner letzten Kleingeldbestellung 50 Rollen dieser Münzen bekommen hätte und mich der Fahrer des Werttransportunternehmens, das mich damit beliefert, mich nicht gebeten hätte, ihm zwei dieser Rollen zu geben. Natürlich im Tausch gegen 100 Euro. Er hätte die so gerne privat, kommt aber über seine Firma nicht mehr daran, da die alle zur Auslieferung vorgesehen sind oder waren.
Da half ich doch gerne. Mir persönlich ist der Wert von Münzen jenseits des aufgedruckten Nominalwerts ja meistens egal. Außer bei meinen Euromünzen-Starter-Kit, das hier seit inzwischen über 22 Jahren sicher im Tresor liegt.
2009, 2013 und jetzt noch einmal gut zehn Jahre später konnte Sven nicht an diesem Markt vorbeilaufen, ohne ein Foto für mich zu machen. Vielen Dank dafür.
Ist doch irgendwie auch interessant, hier eine (wenn auch unregelmäßige) Chronologie über die Entwicklung der unterschiedlichen Standorte zu schaffen.
Jetzt haben wir aber wenigstens mal ein schönes Foto der SPAR-Tanne an der linken Seite des Gebäudes. Die ist aber auch schon ziemlich in die Jahre gekommen …
Ein Mann aus Gambia suchte Erdnussbutter. Cremig, stückig, haben wir alles und zeigte ich ihm. Währenddessen erzählte er augenzwinkernd, dass die Weißen sich die ja immer nur aufs Brot schmieren würden, sie in Gambia damit aber richtig kochen. Suppe beispielsweise. Dann plauderte er noch aus dem Nähkästchen, er sei seit inzwischen über 30 Jahren in Deutschland, seine beiden Söhne erwachsen und im Berufsleben angekommen.
Ist aber auch schön, mit einem Fremden ungezwungen über sowas reden zu können. In einer Zeit, in der Fragen nach Herkunft und Kultur offensichtlich nicht ursprünglicher Bewohner dieses Landes gleich von solchen, die es sind, aber verleugnen, mit dem Rassismus-Schwert abrasiert werden, tut sowas echt gut. Warum auch nicht? Man kann doch locker mit sowas umgehen. Wir haben einen Türken und einen Italiener im Team. Wenn die beiden zusammen arbeiten, müsste man eigentlich mal jemanden aus der radikalen Ecke der politisch Korrekten neben den beiden an einem unserer Eisenglimmer-Regale anketten. Der- oder diejenige, vermutlich wäre es ja eine PwC (Person without Color), würde sich vor Qualen aus den engsten Fesseln herauswinden.
Ich habe gerade nicht nur die Strom-Jahresabrechnung von Lichtblick für das vergangene Jahr bekommen, sondern auch die erste neue Rechnung nachdem nun mein schöner (günstiger) langjähriger Vertrag ausgelaufen war.
Die großen Zahlen vorab: Insgesamt haben wir hier im vergangenen Jahr 193.917 kWh verbraucht, was 3.277 kWh weniger als im Vorjahr sind. Das Jahr davor betrug die Differenz sogar 6.914 kWh zum Vorjahr. Das ist also schon das zweite Jahr in Folge, in dem wir den Stromverbrauch senken konnten. Wobei ich vermute, dass "senken konnten" nicht die korrekte Ausdrucksweise ist. Der Anzahl der betriebenen Geräte ist hier ziemlich konstant, die größten Schwankungen dürften durch die Kühlanlagen mit ihrer temperaturabhängigen Leistungsaufnahme verursachen. So bescheiden der kalte und regnerische Sommer aus persönlicher Sicht war – für den Stromverbrauch hier in der Firma war er praktisch.
Die neue Stromrechnung habe ich mit gemischten Gefühlen entgegengenommen. War das mit dem Spotmarkt-Preis eine gute Sache oder nicht? Ich denke, die war es. Dass Strom teurer werden würde, war klar, es sind etwa 40% mehr als bislang. Viel Geld, etwa 15.000 Euro mehr im Jahr, andererseits ist es weit weg von den Horrorgeschichten, wo Unternehmen plötzlich doppelt so hohe Stromrechnungen haben.