Vorgestern hatten wir uns mal intensiv um die Kleineistruhe vor der Kasse gekümmert. Abgetaut, von innen saubergemacht, neu mit Ware bestückt. Die alten Preisschienen haben wir von der Truhe entfernt, stattdessen hängt nun wieder die aktuelle Preistafel mit unserem Sortiment darüber. Alles chick.
Vorhin kam eine Kollegin zu mir, die gerade Ware nachfüllen wollte: Das gesamte Eis in der Truhe ist aufgetaut, alles ist pipiwarm. Mein erster Gedanke war, dass eventuell jemand den Stecker nicht richtig wieder eingesteckt hatte oder vielleicht sogar dabei die Sicherung rausgeflogen war. Der Strom war jedoch an. Also habe ich den Stecker rausgezogen, kurz gewartet, ihn wieder reingesteckt – und freute mich. Das Licht in der Truhe ging an und nach ein paar Augenblicken wieder aus. Der Motor verhielt sich genauso. Die hat wohl eine Macke.
Also gibt es hier jetzt in den nächsten Tagen kein Eis am Stiel und dafür bekommen wir demnächst eine komplett neue Truhe. Da unser Gerät zu alt ist, wird es nämlich nicht repariert sondern ausgetauscht.
(Und während ich diese Zeilen schreibe kam gerade die Info, dass die Truhe gerade wieder runterkühlt. Aber nein, die kommt weg, das ist mir zu heikel.)
Bei uns in der Lagerhalle steht zwar noch viel mehr Zeugs herum, aber eine Kiste mit Halsbändern und Hundeleinen stand hier schon seit Ewigkeiten bei mir im Büro.
Wir versuchen jetzt einfach, die Sachen zu Supersonderpreisen hier über einen Aktionstisch loszuwerden. Was wir mit dem ganzen anderen Kram aus der Halle machen, wird sich noch zeigen. Vielleicht doch mal als einen großen Sonderposten bei Ebay reinstellen, dann ist es zumindest weg.
Apropos Halle: Da haben wir für unseren Umbau 2018 und zur Schließung des Marktes in der Münchener Straße einfach nur alles abgestellt. Ich scherze immer damit, dass man mit dem Inhalt dort mal eine komplette Sondersendung vom Trödeltrupp drehen könnte. Aber wir wollen da jetzt rangehen und wirklich gnadenlos ausmisten. Die interessanten Momente davon werde ich hier mit euch teilen, versprochen. Es steht wirklich viel dort.
Wer im Internet unterwegs ist, vor allem auf den unterschiedlichen Social-Media-Plattformen, kommt um diese als "Reels" bezeichneten Kurzvideos kaum herum. Seit TikTok mit diesem unsäglichen Perversion des Schnellstkonsumierens von Videos angefangen hat, sind Instagram, Facebook und YouTube auch nicht mehr sicher. Nicht nur, dass einem diese Videoschnipsel überall begegnen, sie sind auch noch meistens so unglaublich nutzlos. Und Nutzlosigkeit ist dabei sogar noch die harmloseste aller Eigenschaften. Gefährlich sind sie, wenn wieder irgendwelche Trends wie das Verzehren von Waschmittelpods oder anderen Merkwürdigkeiten ihre Runde machen.
Aber darauf wollte ich gar nicht hinaus. Der Begriff, der mir vorschwebt, ist Volksverdummung. Mein Urgroßvater hatte früher, es ist 40 Jahre her, immer sein Radio angeschrien, wenn auf den Sendern nur englische Musik lief. Da hatte ich, gerade um die zehn Jahre alt, diesen Begriff überhaupt zum ersten Mal gehört. Verwendet habe ich ihn bis heute eigentlich nicht, wofür auch? Dann setzten sich diese Reels durch und je häufiger ich selber dort mal reinzappe, desto schlimmer wird es mit dem Kopfschütteln. Es gibt ja sogar darunter längere und auch durchaus interessante und unterhaltsame Videos, das will ich ja gar nicht abstreiten. Manche Inhalte sind wirklich gut.
Aber was ist das für ein Trend, irgendwelche vollkommen belanglosen Schnipsel zu zeigen und dann mit Texteinblendungen wie "wait until the end" oder "was passiert da?!" oder auch einfach nur Variationen von "nie zuvor gesehen" Hoffnungen darauf zu machen, nicht völlig vergebens zugesehen zu haben?
Dass man nur irgendwelche Ausschnitte eines Ganzen ohne konkreten Anfang oder ein Ende zu sehen bekommt, geschenkt.
Aber um zum Titel zurückzukommen: Warum machen sich Leute die Mühe, so vollkommen nutzlose Videos zu produzieren, in denen anscheinend irgendwelche Wunder geschehen, z.B. durch "Anwenden" und Zusammenschütten irgendwelcher Mittelchen, die dann spektakulärste (z.B. Reinigungs-) Ergebnisse liefern? Oder mit Heißkleber zusammengeschusterte Gerätschaften, die irgendwelche elektrischen Bauteile beinhalten und mit denen "freie Energie" genutzt werden kann, zum Beweis werden dann vom angeblich gelieferten Strom nicht nur die Apparatur selber, sondern auch noch etliche Glühlampen und Motoren angetrieben. Statt über derartige Perpetua mobilia zu lachen, bekommen diese Videos tausende Likes und unzählige Kommentare, in denen die Macher für ihre Kreativität und Leistung in den Himmel gelobt werden.
Heute Morgen war es unerwartet kalt, der Weg zur Firma fühlte sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt schon wieder richtig winterlich an. Dafür gab es hier im Park links der Weser schönen Bodennebel und als uns aus diesem zwei Radfahrer entgegenkamen, die mit der Sonne im Rücken zunächst nur als Silhouetten zu erkennen waren, musste ich einfach die Kamera zücken.
Jetzt ist aber auch gut, es darf gerne mal wärmer werden. Diese Übergangszeit ist fürchterlich, morgens braucht man dicke Handschuhe und Jacke, am Nachmittag kann man dagegen im T-Shirt radeln …
Mit der Post kamen die beiden Rechnungen von Lichtblick für die Monate Februar und März. Ich staune, ich staune wirklich. Das große Damoklesschwert der horrenden und vor allem existenzbedrohenden Strompreise, wo ist das eigentlich? Jammern die alle nur auf hohem Niveau oder haben die alle nur katastrophal schlechte Stromanbieter und Tarife?
Im Februar hatten wir hier 2800 Euro (brutto), im März knapp 3100 Euro. Und das sogar für Ökostrom. Bislang ist der Wechsel auf den Spotmarkt-Tagespreis auf jeden Fall eine gute Sache gewesen. Ende 2023 lief unser günstiger langjähriger Vertrag aus. Ein Blick ins Konto zeigt, dass wir schon 2023 immer bei knapp 3000 Euro pro Monat lagen. In den Jahren davor lagen wir sogar meistens im oberen Dreitausender-Bereich und haben in einigen Monaten sogar Summen bis rund 4500 gehabt.
Ernsthaft? Wenn das so bleibt, beschwere ich mich nicht.
Wie so oft durch eine "komische Handbewegung" wurde ich auf einen Ladendieb aufmerksam. Was eine komische Handbewegung ist, möchtet ihr wissen? Nun: In einen Gang zu gehen ohne sich die Ware anzusehen, dabei aber an einer Jackentasche herumzufummeln, sich wieder umzudrehen und aus dem Gang herauszugehen ist ausdrücklich kein normales Verhalten eines Kunden. Im Gegenteil sogar, diese Vorgehensweise haben wir bei Ladendieben schon häufiger beobachtet.
Eingesteckt hatte der Mann sich eine Kerze und nachdem er sein Dosenbier bezahlt hatte, fingen ein Kollege und ich ihn am Ausgang ab. Es stellte sich heraus, dass er außer der Kerze noch zwei Dosen Thunfisch und eine kleine Packung Nudelsuppe in der Tasche hatte. Alles Produkte unserer Eigenmarken und wohl auch eher für den unmittelbaren Eigenbedarf und weniger zum Verhökern in irgendwelchen Hehlerbuden.
Thorsten hat viele Jahre nur 250 Meter Luftlinie von uns entfernt sein Café betrieben. In all der Zeit war er auch Stammkunde bei uns, denn hier bekam er problemlos Nachschub, wenn ihm irgendwelche Dinge ausgegangen waren.
Das Café ist seit ein paar Wochen geschlossen, aber in den letzten Jahren hatte er sich ein zweites Standbein aufgebaut und einen eigenen Likör kreiert: "Hafengold" mit Ingwer und Zitrone auf Wodkabasis. Anfangs gab es ihn nur im Café, inzwischen ist er auch im Einzelhandel erhältlich.
Erstaunlich, dass ich hier im Blog noch nie etwas darüber geschrieben habe, immerhin haben das Produkt inzwischen seit bestimmt schon drei Jahren im Sortiment. Obwohl ich Ingwer sehr gerne mag, kann ich dem Likör nichts abgewinnen. Macht aber nichts, inzwischen hat das Produkt viele Freunde und wird auch bei uns gerne gekauft.
Nicht nur bei uns ist es in den letzten Wochen und Monaten mit den Ladendiebstählen richtig schlimm geworden. Eine regelrechte Ladendiebstahl-Epidemie überrollt England und Wales derzeit, es wird gestohlen wie noch nie. Ganze Regale werden vor den Augen verzweifelter Ladenbesitzer ausgeräumt. Aber wer tut so etwas und warum?
Vor rund zwei Jahren hatten wir sogar mal einen Aufsteller mit den "Hard Seltzer"-Sorten von Holy hier im Laden stehen. Die Muster, die ich damals bekommen hatte, standen bis vor ein paar Tagen bei uns zu Hause im Kühlschrank. Die Haltbarkeitsdaten waren inzwischen seit weit über einem Jahr überschritten, aber das war gar nicht der Grund dafür, dass ich den Inhalt samt und sonders in den Ausguss geschüttet habe.
Die Flaschen standen kalt und dunkel in unserem Getränkekühlschrank im Keller, der Inhalt wäre sicherlich noch genießbar gewesen. Das Problem war der Inhalt an sich: Keine einzige der Holy-Sorten schmeckte uns. Weder Ines noch ich konnten mit den Mixturen etwas anfangen, selbst das Ingwer-Holy fand ich gruselig. Und dabei liebe ich Ingwer.
Abgesehen davon hatte sich der Außendienst auch nie wieder bei uns gemeldet. Ist aber auch nicht schlimm, "Holy" ist nun kein Produkt, das man haben muss und zugegebenermaßen auch keines, das ich noch einmal bestellen würde. Da gibt es für uns sicherlich sinnvollere Artikel …
Rotterdam liegt nicht nur in den Niederlanden, sondern in Holland. Also der Region, nicht der umgangssprachlichen Bezeichnung für die Niederlande. Und wenn irgendeine Gegend für seine Tulpen bekannt ist, dann Holland. Und natürlich lieben die Rotterdamer ihre Blumen. So sehr, dass sie sogar die öffentlichen Mülleimer damit dekorieren …
Einiges hat sich in den vergangenen knapp sechs Jahren schon verändert, aber generell die Platzierungen seitdem sehr beständig. Der Inhalt der einzelnen Regale wurde mal neu sortiert, zum Beispiel vor ein paar Wochen Maggi und Knorr, aber die einzelnen Warengruppen stehen seit Ende 2018 noch in den selben Regalen.
Auch wenn unser Laden für Edeka-Verhältnisse relativ klein ist, finde ich es gut, dass er trotz des üppigen Warenangebots auf der kleinen Fläche immer noch relativ überschaubar ist und man an den meisten Stellen nicht irgendwo in einem Labyrinth aus Gängen steht. Das ist hier eigentlich ganz gut zu erkennen, finde ich. Durch den breiten Hauptgang wirkt gerade auch die ganze rechte Ladenhälfte relativ luftig.
Vor ein paar Wochen hatte Ronja vom Verein Erstes Lesumer Fernsehen angefragt, ob sie bei mir im Markt ein paar Szenen für einen Kurzfilm im Rahme des Projekts "klappe!" vom Filmfest Bremen drehen dürften. Sie durften und so waren Ronja und ein paar ihrer Mitstreiterinnen und Mitstreiter einen halben Tag hier bei uns im Geschäft mit ihrer Kamera zugange:
Inzwischen dürfen Bilder und Film veröffentlicht werden und so könnt ihr hier nun den zu großen Teilen bei uns entstandenen Beitrag "Der perfekte Geburtstag" ansehen. Das Motto lautete "Die Stunde der Erkenntnis", diese seht ihr dann am Ende des Films.
Wer kennt nicht Till Krautkrämer, diesen Typen, der so tut, als wenn er einen eigenen Supermarkt hätte und sich Geschichten darüber ausdenkt? Das Phantom hinter der Ladentheke, der Wächter der heiligen Leergutannahme, der schlimmste Albtraum aller Fachleute für spontane Besitzübertragung. Till Krautkrämer, das Original.
Ein Kollege lag mir in den letzten Wochen mehrmals in den Ohren: "Kunden verlangen immer wieder nach USB-Sticks, bestell doch mal welche."
"Mal eben bestellen" war nicht drin, da wir mit keinem Lieferanten zusammenarbeiten, bei dem ich USB-Sticks bekommen könnte. Also hatte ich ein Dutzend 16GB-Sticks von Intenso online bestellt. Die können wir für 5,99 € hier anbieten, was meiner Meinung nach ein guter Kompromiss ist. So sind sie nicht nur durchlaufender Posten und wir haben noch etwas Spaß daran und ich finde den Preis aus Kundensicht nun wirklich nicht zu teuer.