Fundstück von Ines auf den tiefkgekühlten "Mini-Laugen-Kreationen" unserer Eigenmarke: Ein Strichcode mit der Darstellung eben jener Produkte, die sich auch im Inneren der Packung befinden.
Ein Kollege teilte mir mir vor ein paar Tagen mit, dass ein Kunde sich über ihn beschweren wollte. Tat dieser jedoch bis heute nicht und wird er wohl auch nicht mehr – und selbst wenn, wäre ich auf der Seite meines Mitarbeiters.
Was war passiert? Ein Mann hatte mehrere Packungen mit tiefgefrorenen Kuchen und Torten gekauft. Zu Hause fiel ihm dann auf, dass diese in seiner Familie aus religiösen nicht konsumiert werden dürfen. Es ging wohl um Alkohol und Gelatine. Also packte er den Kuchen wieder ein und trug ihn zu uns in den Laden zurück, um die Ware zurückzugeben.
Generell haben wir kein Problem damit, Produkte wieder zurückzunehmen – aber wenn es Tiefkühlkost ist, die dazu noch bei knapp 30 Grad Sommerhitze 20 Minuten durch die Gegend getragen wurde, ist auch mal unser Kulanzrahmen ausgeschöpft.
Der Mann drohte noch an, sich über meinen Mitarbeiter beschweren zu wollen, vielleicht auch nur als Druckmittel, damit der um seinen Job fürchtende Angestellte doch noch einknickt, aber diese Drohung lief vollständig ins Leere.
Anfang April hatte ich über mit Eiswürfeln gefüllte Plastikbecher gelästert. Das Produkt finde ich persönlich immer noch recht nutzlos und ich hätte es auch nie bestellt – aber zwischendurch hatten wir einen Karton davon über unser Zentrallager bekommen. Ob die Ware irgendjemand bestellt hatte oder ob das eine Zuteilung oder möglicherweise auch einfach nur ein falsch kommissionierter Artikel war, der gar nicht zu uns sollte, kann ich nicht sagen.
Aber wir haben ihn nun – und wir verkaufen ihn auch erstaunlicherweise. Es gibt also offenbar doch einen Markt dafür. Eine Kollegin findet das Produkt totaaaaaaaaal praktisch, ich sehe bis heute keinen Grund, es zu verwenden. Aber dass die einen Leute ein Produkt toll finden, das andere für überflüssig halten, gilt vermutlich für unser komplettes Sortiment.
E-Mail einer Kundin, die tiefgefrorene Pilze bei uns im Markt gekauft hatte. Eine Kopie dieser Mail ging auch an den Kundendienst der Edeka. An der Mail hingen zwei Fotos, auf denen Pilze zu sehen waren, die nicht wie "Champignons in Scheiben" aussahen. Eher zu junge oder klein geratene Pilze, an denen noch Erde und/oder Pilzmyzel haftete. Das sah nicht so sehr appetitlich aus, aber letztendlich ist das irgendwie ein Naturprodukt und sowas fällt wohl unter "kann mal vorkommen". Sollte nicht, aber kann.
Ich bin bei sowas sehr pragmatisch veranlagt. Entweder hätte ich diese vier kleinen Stückchen einfach schulterzuckend aussortiert oder im schlimmsten Fall hätte ich die Tüte zum Händler zurückgebracht und um eine neue gebeten.
Diese Kundin hat nun eine E-Mail geschrieben, aus der ich an dieser Stelle zitieren möchte:
Was ich dann in der Pfanne fand war schon ekelhaft. Für mich Müll. Ich frage mich, Und ich frage Sie!! Würden SIE so etwas tatsächlich essen? Dann kommen Sie gerne vorbei. Ich werde ein Ekelessen für Sie zaubern. Warum verkaufen Sie diesen Müll an Menschen? Nehmen dafür tatsächlich noch Geld? Ist ihr Motto das Gleiche wie das der Ekelschlachthöfe? Merkt ja keiner? Hauptsache ich mach Kohle!
Auf den Packungen mit tiefgefrorenen Kräutern von Globus hat Honza diesen Strichcode gefunden, bei dem die unterschiedlichen Kräuter aus dem Strichcode wachsen. Vielen Dank für die Zusendung.
Wäre eigentlich witzig gewesen, wenn die Striche des Codes direkt zu den Stängeln der Kräuter übergehen würden. Aber vermutlich wollten sie nur eine Grafik verwenden und die Anordnung der Kräuter nicht von Produkt zu Produkt neu an die geänderten Balken anpassen müssen.
Mit Anlassbedingten Artikeln halten wir uns eher zurück, gebe ich ja zu. Weihnachten, Ostern, Silvester, Grillen, klar. Aber diese vielen kleinen anderen Anlässe vernachlässigen wir eher meistens. Einschulung, Halloween, Vatertag, Muttertag, Sportveranstaltungen (dazu später noch mehr), Valentinstag … Die finden halt statt, aber dafür fluten wir den Laden nicht mit massenhaft anlassbezogenen Produkten.
Manchmal eben schon und ich gebe zu, dass ich die Herztorten mit Himbeeren, die vor Wochen in der Vorbestellung zu ordern waren, einfach nicht ignorieren konnte. Keine große Menge, etwas Platz finden wir immer in einer Tiefkühltruhe und selbst nach dem Valentinstag schmecken die bestimmt noch. Eine Kollegin war jedenfalls ganz begeistert und hatte sich nach dem Auspacken direkt selber eine zurückgelegt.
Geht das als Mogelpackung durch oder ist es keine Mogelei im klassischen Sinne, wenn man als Kunde merken kann, dass der Inhalt der Schachtel darin deutlich spürbar hin und her rutschen kann?
Um eine Hand freizubekommen, legen manche Kunden eine Ware mal eben kurz beiseite und vergessen sie dann oft genug dort im Regal. Handelt es sich um kühlpflichtige Produkte und werden sie zu spät gefunden, ist es zwar ärgerlich aber durchaus als "kann ja mal passieren" zu verbuchen.
Ganz sicher ist diese Packung Brombeeren nicht "mal eben kurz" in Gedanken ganz hinten ins Regal mit den Fertiggerichten gelegt worden, wo sie dann beim Auftauen die gesamte Ware darunter mit dunkelrotem Fruchtsud (nicht von Vaddi) benetzt hat. Nach dem Abspülen haben wir die Knorr-Becher immerhin noch zum Sonderpreis auf den Restetisch gelegt.
Das ist kein Dummejungenstreich mehr sondern knallharte Sachbeschädigung.
Kennt ihr die Produkte von Lycka? Vor einer Weile war eine Vertreterin bei uns und hat das Sortiment vorgestellt. Platz für viel Neues haben wir bekanntlich selten, aber die Kollegin aus den Tiefkühltruhen war gar nicht frostig und gleich Feuer und Flamme für die vegane Pizza: "Jaa, bestellen!" Wir hatten nämlich ein paar vegane Pizzas im Sortiment, aber die von einem Hersteller wurde nur sporadisch geliefert und die anderen beiden Sorten konnten die Kunden wohl irgendwann nicht mehr sehen, weshalb der Absatz zusehends weniger wurde.
… und so haben wir die vom Lycka jetzt hier in der Tiefkühltruhe liegen. Zwar vorerst nur zwei drei Sorten, aber falls sie gut schmecken sollte (eigene Verkostung steht noch aus) und auch bei den Kunden gut ankommt, könnten es noch mehr werden.
Erstaunte Blicke einer Kollegin verursachte diese Freshona-Gemüsemischung von Lidl, die zwischen unserer Tiefkühlware stand und von unserem EDEKA-Lager geliefert wurde. Wir arbeiten ganz sicher nicht mit Lidl zusammen, daher bleibt nur eine Möglichkeit, woher die Ware stammt: Der Hersteller produziert für mindestens zwei Handelsketten und hat da beim Abpacken irgendwas durcheinanderbekommen …
Eine Kundin suchte "Blätterteig-Minis", gefrorene Blätterteig-Häppchen mit einer herzhaften Füllung. Die Dinger gibt es wohl hin und wieder bei ALDI. Ich hatte bis dato noch nie davon gehört und wir haben und hatten sowas auch noch nie im Sortiment.
Die Frau extrapolierte mal wieder von sich auf den Rest der Welt, ein häufig anzutreffendes Phänomen: "Die sollten sie unbedingt mit ins Sortiment aufnehmen, die sind sehr beliebt!"
So beliebt, dass in gut 21 Jahren jetzt immerhin eine Kundin danach gefragt hat.
In den Tiefen der Schubladen in einem der Schränke in Findorff lag noch eine Videokassette in der selben Art wie das Blumen-und-Pflanzen-Lehrvideo, das ich Anfang 2019 schon gefunden hatte. Dieses hier behandelt das Thema Tiefkühlkost und inzwischen bin ich sicher, dass ich un-be-dingt mal wieder meinen guten alten VHS-Rekorder auspacken muss.
Aktuell haben wir einen kleinen Aufsteller mit Muscheln in Dosen im Laden stehen. Während ich mit einem Kollegen im Gespräch darüber war, erwähnte ich, dass Muscheln sehr lecker sein können. Ob ich die nun so als Snack aus der Dose essen würde, weiß ich nicht, aber es gibt durchaus leckere Zubereitungsformen von Muscheln. In dem Zusammenhang berichtete ich, dass ich auf Muscheln bei unserem ersten größeren Umbau hier im Laden gekommen war. Das war Mitte 2002 und damit rund 2,5 Jahre vor dem Blog hier. Wir hatten ein paar Regalreihen modernisiert und in der Brachialaktion gab es Tiefkühlpizza für alle aus dem eigenen Backofen in der Brötchenküche. Ich hatte damals eine Meeresfrüchte-Pizza der Tiefkühlkostmarke Costa und war erstaunt, wie lecker Muscheln schmecken können. Daran erinnerte ich mich wieder während es Gesprächs und dann fiel mir ein, dass ich die Pizza irgendwie schon "länger" nicht mehr hier im Laden gesehen habe. Ein Blick in die Tiefkühltruhen bestätigte meinen Verdacht, dass wir die Costa-Pizza in keiner einzigen Sorte mehr im Sortiment haben. Ich verdrehte im Geiste die Augen: Wieder mal ein Produkt, dass beim Umbau (2018) mit verschwunden ist und den Umzug in die neuen Tiefkühltruhen nicht überstanden hat.
Das lag aber nicht an uns, ungefähr zu der Zeit wurde nämlich die Produktion dieser ganz interessanten Tiefkühlpizza-Alternativen komplett eingestellt. Bis dahin hatten wir sie nämlich in allen drei Sorten (Meeresfrüchte (auf der sich leider in den letzten Jahren Thunfisch statt der Muscheln befunden hat), Lachs und Garnelen) hier im Sortiment. Schade.