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Beschmiertes Regaletikett

Warum macht man sowas? Und wieso? Und aus welchen Beweggründen? Und welche Absicht steckt dahinter? Und wer war das und weshalb überhaupt?

(Okay, das Brot scheint woanders günstiger angeboten zu werden. Aber falls das der Grund für die seltsame Beschriftung war, hätte man das im persönlichen Gespräch mit mir oder einem meiner Mitarbeiter sinnvoller kommunizieren können …)


MENSCH, ein Drucker

Vor ein paar Tagen stand hier in der Nachbarschaft auf dem Gehweg vor einem der Häuser ein Multifunktionskopierdruckscannerfax mit der aufgeklebten Frage, ob das jemand behalten möchte. So weit, so ungewöhnlich. Hier in Bremen stehen öfter mal irgendwelche Gegenstände, Möbel, Bücher oder Kisten mit Kleinigkeiten vor den Häusern und daran ein Zettel, dass die Sachen sich über einen neuen Eigentümer freuen würden.

Aber wir wären ja nicht in Bremen, wenn sich nicht jemand an der Sprache gestört und das pöhse Wort "jemand" politisch total korrekt durchgestrichen und durch "mensch" ersetzt hätte. Ob diese *Person wohl weiß darüber informiert ist, dass mit "mensch" nach wie vor meistens der privilegierte, weiße, heterosexuelle Mann assoziiert wird? Oh, oh. :-D


Handyangebote aus Fernost

Per E-Mail kam ein "Angebot" eines vorgeblichen Großhändlers aus Fernost hier an, in dem iPhones, aber auch diverse andere Marken-Smartphones zu erstaunlichen Preisen angeboten werden. Ob das realistische EK-Preise für solche Geräte sind, kann ich mangels Branchenkenntnis natürlich nicht beurteilen. Ob ich da auch Einzelstücke bestellen kann, stand nicht dabei. Auch nicht, ob man Vorkasse leisten soll oder die Ware auf Rechnung bekommt.

Mein Gefühl sagt mir, dass das unseriös ist. Aber falls man ohne Risiko tatsächlich neue Originalware bekommen könnte, wär's natürlich schon spaßig. Möchte es jemand ausprobieren? :-D

(iPhones nicht für mich, ich habe Apple komplett abgeschworen.)


Nacheinander zwei Müllanrufe

Zwei komische Anrufe nacheinander. Die erste Anruferin kam augenscheinlich aus Indien und rief mit einer nicht vertrauenswürdigen Nummer an. Nur drei Minuten danach meldete sich jemand, der mir erst erzählte, dass ich einen Reisegutschein gewonnen hätte (mit irgendeiner Versicherung, die ich jedoch kündigen müsse, wenn sie nicht ein Jahr weiterlaufen soll) und wollte danach unbedingt noch meine Bankverbindung haben, um angeblich Unterlagen für ein Gewinnspiel erstellen zu können. Klick und Tut.

Müssen wir überhaupt telefonisch erreichbar sein? Hmm …

Käufen

Drei Mädchen im späteren Teenie-Alter standen in der Getränkeabteilung und suchten sich offenbar Verpflegung für den Abend aus. Eine der drei ergriff eine Flasche Limo mit Beerengeschmack und hielt sie den anderen entgegen. In dem Moment lief ich gerade hinter dem Trio vorbei und hörte die mit der Flasche nur noch sagen: "Los, lasst uns die hier käufen." Kaufen mit Umlaut, ja. Ich habe die Hoffnung, dass dieser Ausdruck nur ein Scherz war, befürchte jedoch das Schlimmste.

Ein Scherz. Bitte, bitte, bitte.

Vollgerotzter Hinterhof

Vor allem freitagsnachmittags tummeln sich häufiger Gruppen von Heranwachsenden hier auf dem Hof, die wohl zu einer Einrichtung hier in der Nachbarschaft gehören oder diese zumindest besuchen. Damit sie von den wichtigen Leuten dort nicht beim offiziell nicht erlaubten Rauchen gesehen werden, stellen sie sich oft in die Ecke hinter unserem großen Container für die Einweggebinde. So weit, so unproblematisch.

Richtig unangenehm und vor allem ekelig ist die komische Angewohnheit von vielen dieser Leute, ständig auf den Boden zu sabbern, als würde es sich bei ihnen um ein Rudel alternder Berner Sennenhunde handeln. Habe nun mal bei eingangs erwähnten wichtigen Leuten darum gebeten, mehr aufzupassen oder zumindest irgendwelche Hinweise aufzuhängen. Vielleicht hilft's ja. :-|


Enttäuschende Leergutwegbringerei

Da sammelt man als Kunde ein knappes Dutzend Jogurtgläser (Nicht bei uns gekauft!) und trägt sie dann leer aber immerhin voller Erwartungen zum Supermarkt – nur um dann enttäuscht feststellen zu müssen, dass man sich die ganze Zeit den Almighurt in den unbepfandeten Einweg-Schummelgläsern gekauft hat.

Diese Gläser empfinde ich nach wie vor, vor allem auch wegen der großen Ähnlichkeit mit den gewohnten Pfandgläsern, als Verbrauchertäuschung. :-|


Gedanken zur Weihnachtsdekoaufbau

Memo: Weihnachtsdekoration im laufenden Betrieb aufbauen und anbringen macht überhaupt keinen Spaß. Nächstes Jahr mache ich das definitiv wieder am Totensonntag, egal wie laut der innere Schweinehund grunzt und bellt.

Vor allem fehlt heute der Platz, um ungestört das ganze Material auf dem Boden ausbreiten zu können, um sich über die Anordnung Gedanken zu machen. Lichterketten und Tannengirlanden wollen auseinandergefaltet werden, es stehen Leitern herum etc.

Nee. Gefällt mir nicht. :-(

pads oder Pads?

Das Produkt Ako Pads aus dem Hause DELU AKO MINKY GmbH kennt vermutlich jeder von euch. Und wenn nicht genau diese Marke, dann sicherlich andere eingeseifte Stahlwollekissen, abrazo oder Brillo.

Das "Pads" von Ako Pads steht, da bin ich mir ziemlich sicher, für das englische Wort für Kissen/, so dass es sich also eigentlich "pæd" aussprechen würde.

Tut aber wohl niemand. Oder gibt es tatsächlich irgendjemanden da draußen, der nicht Ako Pads benutzt, und sie dabei ausspricht, als wäre er in einer Pattsituation?

Azubi-Werbespot

Es gibt wieder mal einen neuen Werbefilm der EDEKA, auf den ich in den letzten Tagen auch mehrfach durch euch hingewiesen worden bin: "KIDA RAMADAN – So laufen die Geschäfte wirklich"

Bis auf die Szene, als sich das Rolltor öffnet und dieses grausame Muzak-Gedüdel die finstere Ghetto-Atmosphäre durchbricht, finde ich diesen Clip zur Azubi-Suche nun ausnahmsweise mal ganz und gar nicht witzig. Ich finde ihn sogar nicht nur nicht witzig, sondern schon ziemlich zweifelhaft, sogar regelrecht unangenehm. Abgesehen davon, dass sich selbst deutsche Kinder und Jugendliche immer mehr diese gruselige Ghettosprache angewöhnen ("Isch geh Kino, weischt?!"), bin ich selber schon oft genug in Kombination mit diversen hässlichen Schimpfwörtern als "deutsche Kartoffel" mit einem anhängenden "Wallah" bezeichnet worden. Es ist tatsächlich nicht einfach, brauchbare Azubis zu finden. Aber haben wir selbstständigen Einzelhändler es dermaßen nötig, uns in diesem Milieu bedienen zu müssen? Der Film hier wirkt auf mich wie die reinste Verzweiflungstat. :'(


Clementinenumpackerei

Wir hatten eine komplette Kiste mit Clementinen-Netzen, bei der sich in JE-DEM Netz mindestens eine matschige Frucht befand. Woanders fliegt sowas in Bausch und Bogen in den Müll, bei uns hat sich eine Kollegin die Mühe gemacht, alles aus- und nach dem Sortieren und Säubern die noch gute Ware neu einzupacken. Da geht bei einem Discount-Artikel die Rechnung Aufwand zu Ersparnis nicht unbedingt auf, aber es geht nun mal auch darum, brauchbare Lebensmittel vor der Vernichtung zu retten:


Gefärbte Banknoten?

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter vor ein paar Tagen, kam mir der Gedanke, welchen Sinn das Einfärben von Geld mit einer Farbbombe eigentlich in der Praxis hat. Im soeben verlinkten Artikel steht zwar, dass der Bargeldinhalt unbrauchbar gemacht wird, aber was heißt "unbrauchbar"? Meistens sind die Scheine ja noch als solche zu erkennen, haben vielleicht nur knapp eingefärbte Ränder und Ecken. Ich bin ziemlich sicher, dass sogar schon wir hier dermaßen kolorierte Banknoten bekommen und auch angenommen haben. Dass wir dafür bei der Bank mal keine Gutschrift aufs Konto bekommen hätten, ist mir nicht bekannt. Das ist natürlich kein regelmäßiger Vorgang sondern ich rede hier von ein paar und maximal an einer Hand abzählbare Einzelfälle in all den Jahren.

Wie man überhaupt auf die Idee kommt, eingefärbte Scheine anzunehmen? Nun, da gibt es sowas zum Beispiel. Oder ein in der Waschmaschine, Portemonnaie oder Jeanshose vergessener Schein, der die Farbe des ihn umgebenden Kleidungsstücks angenommen hat. Da ist der Unterschied zu einem mit einer Farbbombe eingefärbten Banknote nicht mehr so gigantisch groß und es kommt, vor allem auch bei der Hektik an der Kasse, nicht gleich Misstrauen auf.

Um zur eigentlichen Frage zurückzukommen: Was ist denn nun mit eingefärbten Geldscheinen? Gibt es eine Regelung, dass die nicht angenommen werden dürfen? Gehen sie als "beschädigte" aber eben nicht ungültige Zahlungsmittel durch?

Auf der Website der Sparkassen gibt es dazu eine schöne Erklärung:

3. Der Geldschein ist angemalt oder verfärbt.

Auch in diesem Fall können Sie den Schein bei Ihrer Sparkasse oder der Bundesbank umtauschen.
Einschränkungen: Mutwillig beschädigtes Geld oder Geld, das in Verbindung mit kriminellen Handlungen steht. Vorsicht bei verfärbten Banknoten! Diese könnten in Zusammenhang mit einem Raub stehen.
Was einem passieren kann, wenn man Geld aus einem Raub annimmt, erklärt die Europäische Zentralbank ganz anschaulich auf ihrer Seite Banknoten mit Tintenflecken:

Falls die Untersuchungen ergeben, dass die Farbflecken von einem IBNS stammen, haben Sie möglicherweise keinen Anspruch auf Entschädigung. Zentralbanken können Euro-Banknoten mit Tintenflecken von Diebstahlschutzvorrichtungen nur auf Anfrage des eigentlichen Besitzers der Banknote umtauschen, der das Opfer der Straftat war, die zur Einfärbung der Banknoten geführt hat.
Also: Im Zweifel eine Banknote nicht annehmen und den Kunden damit zur Bank schicken. Das habe ich so jetzt auch allen meinen Mitarbeiter(inne)n mitgeteilt.

Sinn und Unsinn von Regionalwährungen

Seit knapp 15 Jahren sind wir Mitglied bei der Regionalwährung ROLAND-Regional.

Unsere Umsätze mit dem Regionalgeld waren schon immer recht überschaubar. Seit etwa zwei Jahren oder auch länger schon haben wir sage und schreibe eine Kundin, die dieses Angebot überhaupt noch nutzt. Das allerdings auch nur sehr selten, insgesamt vielleicht sechs bis acht mal pro Jahr. Da kommt man schon auf den Gedanken, ob man diese Leistung überhaupt noch weiter anbieten möchte. Andererseits tut es ja auch keinem weh, diese Option bereitzuhalten. Es kostet kein Geld, die Umsätze werden beim Steuerbüro auf ein eigenes Konto gebucht – was soll's also?

Aber warum muss man überhaupt eine eigene regionale Währung alternativ zum Euro betreiben? Das große Pro-Argument zitiere ich mal aus der Wikipedia: "Das Ziel von Regiogeldsystemen ist es, die regionale Wirtschaft zu fördern und zu stabilisieren. Durch den kleinen Raum, in dem das Regiogeld verwendet wird, bleibt die Kaufkraft für damit getätigte Geschäfte in der Region, statt ins Ausland oder in Finanzmärkte abzuwandern."

Ja, aber … Das geht mit dem Euro genauso gut. Sogar noch viel besser, da viel mehr Geschäfte / Unternehmen da nicht ausgeschlossen sind, die eben nicht ausdrücklich Teilnehmer beim jeweiligen regionalen System sind. Natürlich wird man über die Teilnehmerliste genötigt, die regionale Währung nur bei entsprechend registrierten regionalen Unternehmen auszugeben – aber wer sich als Konsument bewusst für die Teilnahme an einer regionalen Währung entscheiden kann, der sollte wohl auch in der Lage sein, das gesetzliche Zahlungsmittel ohne den Umweg über eine Zweitwährung in regionalen oder auch allgemein ökologisch korrekten Geschäften zu lassen.

Wie seht ihr das?

Schmiererei am Hänger

Es gibt schon so Schwachpfosten …

(Auf Metall ist das zum Glück mit einem Lappen und etwas Verdünner keine große Nummer, aber dennoch ärgerlich. Schon aus Prinzip, weil sich mal wieder jemand an fremdem Eigentum vergriffen hat.)

Außerdem hat er "Vollidiot" falsch geschrieben. :-P