Im recht vollen Mülleimer vor dem Leergutautomaten fiel mir wortwörtlich im Vorbeigehen eine leere PET-Flasche auf, auf deren Frontetikett ein dickes SPAR-Logo prangte. Natürlich musste ich diese erst mal begutachten und entschied dann auch, dass das ein schöner Kandidat für meine exotischen Leergüter sei.
Irgendwie kam mir die Flasche jedoch bekannt vor. Nach kurzer Suche hier im Blog stieß ich schließlich auf diesen Beitrag aus dem vergangenen Jahr. Die Flasche war eine der gleichen Marke, nur mit einem anderen Kohlensäuregehalt. (resp. überhaupt mit Kohlensäure, denn dieses Exemplar hier ist "koolzuurvrij", also ohne Kohlensäure,)
"Ramlösa" hatten wir zwar schon einmal, aber das ist über zehn Jahre her und außerdem hat sich mittlerweile das Etikettendesign geändert. Also an dieser Stelle noch einmal eine leere Flasche dieser Marke direkt aus Schweden vor unseren Leergutautomaten:
Fundstück auf dem Flaschentisch des Leergutautomaten: Eine leere Mineralwasserflasche der Marke "Acqua Panna" aus Italien.
Offenbar ist das Produkt jedoch weniger exotisch, als ich zunächst annahm: Die Flasche ist einerseits auch auf Deutsch beschriftet, andererseits ist der Artikel sogar bei uns im Warenwirtschaftssystem hinterlegt. Herausgefunden durch "anpiepen" mit unserem Bestellgerät. Diesmal habe ich den Artikel jedoch wieder aus dem Gerät gelöscht, zwei der Hacker-Pschorr-Flaschen, zu denen ich auch auf diese Weise gekommen war, stehen ja immer noch hier im Laden herum.
(Für diesen Beitrag hatte ich mir mal was Neues ausgedacht: Die Flasche in voller Länge quer mit einem klickbaren Link zur hochauflösenden Version des Bildes. Ist das besser oder schlechter als meine ansonsten beschnittenen Bilder?)
Novelle "Spring Water" aus Finnland. Hierzulande gibt es dafür natürlich kein Pfandgeld zurück und so hat die Flasche über den Fußboden vor dem Leergutautomaten und jetzt auch dieses Blog den Weg in unseren Einwegcontainer gefunden.
Inzwischen sind die neuen Artikel platziert und natürlich auch mit Schildern versehen. Ein Traum wird wahr, endlich haben wir die NOW!-Limos im Sortiment. Die sind nicht nur in guter Bio-Qualität, sondern auch noch wirklich lecker. Darunter die Viva-con-Agua-Variationen, nach denen immer wieder Kunden gefragt haben …
(Nebenbei bemerkt: Auf dem Bild seht ihr mal die Abteilung von schräg oben. Über der NOW!-Limo liegt ein "Dach" (einfach nur ein Fachboden, der aber nicht als Abstellfläche missbraucht werden soll), daneben nicht. Was denkt ihr, was stimmiger ist? Ich möchte auf jeden Fall überall die "Dachböden" haben, sieht irgendwie stimmiger aus.)
… und seit heute auch vier weitere Lammsbräu-Biersorten. Das könnte noch mehr werden, eine weitere passt da auf jeden Fall noch zwischen, aber erst mal sollten wir jetzt abwarten, wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall haben auch danach immer wieder Kunden gefragt:
Nachdem eine Kundin ganz enttäuscht war, dass sie für diese bei SPAR (in den Niederlanden) gekaufte Mineralwasser bei uns im SPAR-Markt (in Deutschland) kein Pfand erstattet bekam, ließ sie das Behältnis zur Entsorgung zurück. Und ich hatte ein neues Objekt für die Exoten-Sammlung.
Eine Kundin hatte sechs Kisten Mineralwasser bestellt, die wir aktuell nicht im Sortiment haben: Viva con Agua. Nicht ganz billig, pro Kiste werden im stationären Einzelhandel bis zu 8,99€ (und teilweise über 10 Euro) für 12x0,7l zuzüglich Pfand berechnet. Ich hatte angeboten, sie ihr für glatte 10 Euro inklusive Pfand zu geben, ein echt fairer Kurs.
Am Tag der Lieferung telefonierten wir und von der Kundin kam plötzlich die Ansage, dass sie die Kisten nun doch nicht haben möchte, weil sie ihr "zu teuer" wären. Ich regte mich verständlicherweise auf, da ich das Wasser ja nun extra für sie bestellt hatte, und erklärte ihr auch, warum ich verärgert bin. Immerhin wusste sie vorher, wie viel das Wasser kosten würde.
Sie war dann einsichtig und hat die Kisten geholt.
Aber sowas kann ich überhaupt nicht leiden und genau das ist auch der Grund, warum wir solche Dinge normalerweise nur gegen Anzahlung regeln.
In den Kommentaren zur missglückten Wasserlieferung kamen ja viele kritische Kommentare zur Auslegung und Benennung der unterschiedlichen Kohlensäuregehaltsstufen und vor allem des Begriffs "Still".
Dazu möchte ich nur kurz anmerken, dass die Bezeichnung "still" nicht einheitlich gleich verwendet wird. Bei einem Teil der Hersteller bezeichnet es die Sorte ohne Kohlensäure, bei dem anderen Teil der Abfüller das Wasser mit wenig Kohlensäure. Die eindeutigen (und sich immer mehr durchsetzenden) Bezeichnungen sind aber "medium" und "naturell".
Hier mal ein paar aktuelle Beispiele aus unserem Laden, um das Missverständnis aufzuklären. Es ist bzgl. der Verwechslung mit dem Kunden einfach nur unglücklich gelaufen…
Lesmona, eine aktuelle Flasche. "Still" = "mit wenig Kohlensäure":
Und auch bei Fachinger steht vorne dick STILL auf der Flasche, aber auch diese Sorte hat (wenig) Kohlensäure, wie auf der Rückseite zu lesen ist. (Das Foto ist etwas unglücklich geschnitten. Die Zeilen gehen rechts noch weiter!)
Foto-Update: "Wirkt nicht" und "kohlensäurearm" gehören nicht zusammen.
Gerolsteiner, ein altes Schild hier in der Abteilung, auf dem die ursprünglichen Bezeichnungen noch zu sehen sind. Von den Flaschen ist "Stille Quelle" aber mittlerweile verschwunden:
Mineralwasser gibt es bezüglich des Kohlensäuregehalts im Wesentlichen in drei Abstufungen, für die sich neben "klassisch" oder ähnlichen Namen in der Industrie noch die Bezeichnungen "still" und "naturell" durchgesetzt haben. Klassisch hat viel Kohlensäure, still hat wenig Kohlensäure und naturell ist ganz ohne Blubberbläschen. Scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, denn eigentlich machen das alle Mineralwasserabfüller so.
Als Fachmann nutze ich natürlich diese Begriffe so, wie sie auch von der Industrie verwendet werden. Die Kunden nutzen die Begriffe so, wie sie sie für richtig halten. Vor allem "still" führt dabei häufig zu Verwechslungen, da still eigentlich gar nicht still ist, sondern eher nur "etwas leiser" ist.
Um mal zum eigentlichen Thema zurückzukommen:
Wir haben eine Zeitlang Mineralwasser zu einem Betrieb im nahegelegenen Gewerbegebiet geliefert. Alle paar Wochen ein Dutzend Kisten kohlensäuresfreies Mineralwasser. Das ging eigentlich ganz gut, bis irgendwann nicht ich, sondern ein unerfahrener Kollege die Bestellung entgegengenommen hatte. Der Anrufer bestellte "12 Kisten stilles Wasser", was in seinem Universum vollkommen korrekt war. Mein Mitarbeiter schrieb auf "12 Kisten stilles Wasser" und dummerweise war ich am Liefertag selber nicht in der Firma, sonst wäre es mir da vielleicht aufgefallen, und so lieferte unser Bote "12 Kisten stilles Wasser". Das war natürlich nicht korrekt, da die in der Firma zwar stilles Wasser haben wollten, aber eben kein stilles Wasser. Ist ja klar, oder?
Das Wasser ganz ohne Kohlensäure mussten wir in der Menge aber erst selber wieder bei unserem Lieferanten bestellen, so dass sich die Neulieferung wiederum einige Tage verzögerte.
Ich brachte dann die Lieferung wieder selber in Richtung Flughafen und nahm die fälschlicherweise dort abgestellten Kisten wieder mit. Mein eigentlicher Ansprechpartner war nicht da und so versuchte ich, einer Kollegin vom ihm zu erklären, was da schiefgelaufen war. Ich wollte den Kelch nicht an die Firma weiterreichen, fand es aber doch richtig, das Problem mit den Definitionen von "still" und "naturell" bei Mineralwasser zu erklären, ohne belehrend zu wirken. Um die ganze Situation noch etwas zu entspannen bot ich an, die nächste Wasserlieferung ohne jegliche Liefergebühren zu bringen.
Waren wohl doch nachtragend. Ich habe nie wieder von denen gehört…
Mike hat mir dieses Foto einer Wasserflasche aus New York zugemailt, weil der die Gestaltung des Strichcodes so originell fand.
Danke dafür. Ich finde es immer wieder schön, wenn Hersteller die Codes irgendwie originell verpacken. Was mir allerdings aufgefallen ist (und fragt mich nicht, warum ich das ausprobiert habe): Wenn man online einen Strichcode aus der Zahlenreihe 639194051439 generieren lässt, was zufällig einen gültigen UPC-Code ergibt, sieht das Ergebnis anders aus als der hier abgebildete Strichcode.
Und noch etwas: Im Grunde ist an keiner Stelle der Strichcode 100%ig vollständig zu sehen. Also entweder haben die Produzenten eingeplant, dass der diagonal gescannt wird, was aber auch nur an einer ganz bestimmten Stelle möglich wäre, oder es wurden Linien ergänzt, was sich wiederum mit den Start- und Stopp-Bereichen beißen würde. Aber vielleicht kommt ja einer von euch darauf, wie es funktioniert.
Ramlösa ist eine bekannte Mineralwasserquelle in Schweden, aus der inzwischen die unterschiedlichsten Produkte entstehen. Eine Flasche davon hat es zwar nicht in, aber doch immerhin bis kur vor unseren Leergutautomaten geschafft.
Ich weiß auch nicht, warum (Clown gefrühstückt?) – aber bei "RAM-Löser" muss ich immer an UV-Lampen denken, mit denen man EPROMs löscht.