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Exotisches Leergut (137)

Mal kein Getränkeleergut, aber immerhin eine 1-Liter-Flasche Sojasauce, die sich da gestern Abend in unseren Leergutautomaten verirrt hat. Originellerweise ein Original aus Fernost. ;-)


Leergut und Pfützen

Die Unterscheidung zwischen "guten" und "nicht guten" Kunden geschieht sicherlich auch immer sehr subjektiv beim Betrachter. Der eine hält einen regelmäigen Kunden, der aber nur morgens ein Brötchen holt für gut. Für den anderen sind nur diese Kunden "gut", die freundlich grüßen und mit denen man etwas Smalltalk halten kann. Wieder andere mögen nur diejenigen Kunden als "gut" betrachten, die einmal die Woche einen Großeinkauf mitnehmen.

Für mich sind alle Kunden gut, die hier Umsatz generieren. Ob das nun eine "Bild" oder ein Großeinkauf ist, ob gesprächig oder nicht – ist doch vollkommen egal.

Definitiv nicht zu den "guten Kunden" zählt ein Pärchen, das hier unregelmäßig aufkreuzt, ausschließlich Leergut abgibt (Oettinger, also nichtmal Produkte aus meinem Sortiment) und ohne den geringsten Einkauf wieder geht. Das wäre verschmerzbar, wenn diese beiden Spezis nicht immer wieder den Fußboden vor dem Leergautomaten voller Seen aus ihren Tüten hinterlassen würden.

Nun haben wir sie genötigt, die Sauerei selber aufzuwischen. Keine Ahnung, ob die beiden eine dermaßen verzerrte Wahrnehmung haben, dass sie sich für unentbehrlich halten oder ob sie einfach nur glauben, dass wir annehmen würden, dass sie hier tatsächlich regelmäßig einkaufen – auf jeden Fall wirkten ihre Drohungen, hier nicht mehr herzukommen, ziemlich lächerlich. Und das Schlimmste ist: Ich glaube, die machen das nichtmal wahr. :'(

Der Cruncher cruncht

Es gibt viele Kunden, gerade auch aus dem großen Kreis der Flaschensammler, die einfach alles am Leergutautomaten zu Geld machen wollen und vom Gurkenglas bis zu halben Flaschen, ob noch halb gefüllt oder komplett mit Dreck beschmiert, in den Annahmeschacht des Gerätes stopfen.

Dann gibt es auch Kunden wie diesen jungen Mann, der zunächst ein paar Einwegflaschen in den Automaten gab, wo sie lautstark im Cruncher plattgedrückt wurden, und sich aufgrund dieser vorausgehenden marzialischen Geräusche nicht mehr traute, seine Mehrweg-Glasflaschen abzugeben und es vorzug, abzuwarten und einen meiner Mitarbeiter anzusprechen. Ich konnte ihn dann aber beruhigen und ihn zum Weitermachen motivieren. :-)

Gestank!

Besonders geruchsempfindlich bin ich nicht und war ich auch noch nie, mit den daraus entstehenden Konsequenzen ("Kannst DU das mal saubermache…") kann ich ganz gut leben und besonders auch der vergorene Getränkesud in und aus dem Leergutautomaten, bzw. in unserem Container auf dem Hof, bereitet mir überhaupt keine Probleme. Manche Sachen bereiten aber sogar mir Kopfschmerzen – und das fast im wahrsten Sinne des Wortes.

Als wir zu zweit das Lager betraten, kam uns ein ganz übler, irgendwie stechender Geruch entgegen, der vor allem an verfaulten Fisch erinnerte. Ohne darauf zu reagieren, setzen wir uns in das kleine Büro und erledigten ein paar Dinge. Innerhalb von zwei Minuten verspürte ich den Drang, der Ursache für den Gestank auf den Grund zu gehen.

Fündig wurde ich schließlich im Einwegcontainer (da, wo die geschredderten PET-Flaschen und Dosen hineinfallen) des Leergutautomaten. Was nun letztendlich genau dafür verantwortlich war, ließ sich nicht ermitteln – aber es mutete an wie ein altes Konzentrat aller Müllcontainer einer Fischfabrik.
Das kann sich ja eigentlich nur in irgendwelchen Flaschen befunden haben, die ein Kunde in den Automaten geworfen hat.
Aber was zur Hölle war das?!?

Hab' ich nicht!

Ein Kunde sprach mich an, dass er seinen Leergutbon am Automaten vergessen hatte, aber dass er dort nicht mehr hängen würde. Inzwischen stand bereits ein anderer Kunde vor dem Gerät, der verneinte allerdings meine Frage nach einem möglicherweise hängengebliebenen fremden Leergutbon.

Blick auf die Videoaufzeichnung: Der Kunde, der mich ansprach, hatte Recht. Er hatte vergessen, die grüne Taste am Rücknahmeautomaten zu drücken und so wurde der Bon nach einigen Sekunden automatisch gedruckt und hing noch am Gerät, als der andere Kunde zu dem Automaten kam. Kurzerhand steckte er den Bon ein und blieb auch beharrlich bei seiner Meinung, als ich ihn direkt darauf ansprach.

Erst nach mehrmaligem Drängeln zog er den fremden Leergutbon aus der Tasche und gab ihn mir mürrisch.

Ein Tag Einwegleergut

Gestern erst wurde der große Container, den wir hier auf dem Hof für das Einwegleergut stehen haben, ausgeleert und heute Morgen schon türmt sich ein durchaus beachtlicher Schüttkegel aus plattgequetschten Dosen und PET-Flaschen in dem Behälter auf.

Tzja – 25 Kubikmeter in 4 Wochen! :-O


Man sammelt ja nicht umsonst

Ein Flaschensammler hatte eine pfandfreie Glasflasche dabei, die mein Automat zu Recht nicht annehmen wollte. Zusammen mit einigen anderen Flaschen stellte er sie mir hin und während ich den Bon ausstellte, erklärte ich ihm, dass die eine Flasche kein Pfand hat und er sie bequemerweise direkt hier entsorgen kann.

Er stopfte sie wieder in seinen Rucksack zurück.

"Die hat wirklich kein Pfand. Nicht nur bei mir nicht."

"Real nimmt die. Wenn ich die in eine Kiste reintue bekomme ich dort Geld dafür."

"Das ist dann aber Betrug."

Er lachte: "Man sammelt ja schließlich nicht umsonst."

Assi bleibt Assi

Ein Pärchen stand vor dem Leergutautomaten und stopfte dutzende leere Bierflaschen (Vor allem von der leckeren Marke mit den eingebauten Kopfschmerzen) in das Gerät. Die Flaschen schwammen in den Tüten in irgendwelchen Bierresten, alles tropfte, das "Altbier" floß an der Front des Automaten herunter und auf dem Fußboden hatte sich schon eine große Lache gebildet.

Unsere Bitte, das alles hinterher mittels Küchenpapier zumindest wieder in einen halbwegs akzeptablen Zustand zu bringen, verhallte gänzlich folgenlos.

"Entsprach den Erwartungen" trifft es sehr gut.

Nur Bescheid sagen?

Der Leergutautomat piepte und meldete "vol" auf dem Display. Der Kunde, der gerade sein Leergut abgeben wollte, sprach einen meiner Mitarbeiter an: "Können Sie mal eben Bescheid sagen, dass der voll ist?"

Ich frage mich nun, ob das einfach nur unglücklich formuliert war oder ob der meinen Kollegen tatsächlich für unfähig gehalten hat, ein paar leere Flaschen vom Tisch des Automaten abzuräumen?

Sie mag Automaten nicht

Eine Kundin stand vor dem Leergutautomaten und versuchte krampfhaft, eine Flasche abzugeben. Sie stopfte die Flasche immer wieder hektisch und gewaltsam in den Annahmeschacht, ständig piepte der Automat verzweifelt und so eilte ich zu ihr, um zu helfen. "Ich mag Automaten nicht", erwiderte die Kundin auf meine Frage, was denn los sei.

Die Flasche trug zwar ein Pfandlogo, war aber von der Frau dermaßen zusammengestaucht worden, dass das Zeichen maschinell im Grunde nicht mehr lesbar war. Nachdem ich ihr das erklärt hatte und während ich das Leergut manuell annahm, moserte die Frau noch lautstark vor sich in: "Ich hasse Automaten."

Auch wenn meiner hin und wieder mal herumzickt – diesmal stand das Problem definitiv vor dem Gerät. :-P

Von hier!

Immer wieder kommt es vor, dass der Leergutautomat Flaschen nicht akzeptiert, die er eigentlich nehmen müsste. Das kann durch irgendwelche Beschädigungen verursacht werden, halb abgerissene Etiketten oder auch einfach nur irgendwelche Beulen und andere Unförmigkeiten, die bei der Produktion der Flaschen entstanden sind.

Mindestens jeder zweite Kunde argumentiert dann mit dem Satz: "Die ist aber von hier!" – als wenn das bei 0-8-15-Standardflaschen irgendeinen Einfluss hätte…